BAS-LAG: Das China Miéville-Forum - King Rat - König Ratte

König Ratte

König Ratte

Ist zwar schon ne Weile her, aber nach und nach trudeln doch noch Beiträge rein, muss nur geduldig sein;-)

Naja, ich kenn mich mit den werken von China Mieville noch gar nicht aus, aber ich glaub (sofern ich es verstanden hab), mit den tierhaften Aspekt sind eher die inneren Seelen-Triebe gemeint, eher {wie sagt man, "metaphorisch"? (also eher sinngemäß)} nach dem schamanistischen Prinzip. Das tier in einem Selbst... soweit ich verstanden hab..



"Eure Religion ist zum kotzen, eure Einsichten sind lächerlich. Wacht auf, und seht die Welt, wie sie ist.. sterbend! Nette Show, schätz ich und es sind einfach ein paar Lacher drin, aber wenn ihr glaubt, wir können sie alle mit ein paar gut platzierten "Ave Marias" retten, dann hab ich eine Hypothek aufs Rathaus in meiner hinteren Tasche..."

Re: König Ratte

Wir haben ja schon etwas darüber im "Fabelhafte Befremdlichkeiten"-Thread diskutiert.

Ich habe ja tatsächlich den Eindruck bei dem Roman handelt es sich um einen literarischen Superhelden-Comic ohne Zeichnungen, weil es so sehr viele Bezüge zu klassichen Superhelden (Batman, Spiderman) gibt, wie z.B. die Entdeckung der besonderen übernatürlichen Fähigkeiten und ein fieser Oberbösewicht, den es mit diesen Fähigkeiten zu schlagen gilt etc.

Es grüßt





Actibus aut verbis noli tu adsuescere pravis.

Re: König Ratte

Ich finde das gehäufte Unklarbleiben einiger Sachen (Sauls Mutter usw.) eigentlich recht angenehm, überhaupt haben mir die mythischen Aspekte des Ganzen recht gut gefallen. Es hat schon starke Ähnlichkeiten mit Superhelden-Comics, aber die Anspielungen auf Mythen sind für mich stärker vorhanden. So habe ich die Natur von King Rat, Anansi und Loplop für mich persönlich als eine Art (Super)schamanen interpretiert, die quasi Verkörperungen des archetypischen Tieres sind. Die archetypischen Merkmale sind ja bei allen klar erkennbar, der Dreck und die Falschheit bei King Rat, das eitel-gockelhafte bei Loplop. Naja, Anansi fand ich eigentlich eher NICHT gut charakterisiert, aber ich finde generell die Anansi-Kulte faszinierend und bin daher vielleicht etwas enttäuscht.
Was die Burschen eigentlich sind, warum sie offenbar theoretisch unsterblich sind (ausser jemand spießt sie mit Flöten auf uns sowas) usw. bleibt im Dunkeln und das ist für mich in Ordnung. Ebenso unklar bleibt die Figur des Rattenfängers. Auch er unsterblich und übermenschlich was auch seine körperlichen Fähigkeiten angeht. Wenn die Anderen die Schamanen der Tiere sind, vielleicht ist der PFeifer dann eine Art Schamane der Menschen? Würde ja passen, denn der Mensch möchte ja auch gern die Tiere nach seiner Pfeife tanzen lassen .
Alles in allem fand ich das Buch sehr gut, nicht so gut wie die Bas-Lag-Geschichten,aber gut genug um es in zwei Zügen durchzulesen.