In allen möglichen Artikeln zu China Miéville begegnet einem immer wieder der Vergleich zu Mervyn Peakes Gormenghast-Trilogie. Kennt die hier jemand und kann etwas dazu erzählen?
Es grüßt
Der Biss in den Apfel war Zeichen einer Befreiung, er eröffnete den unsicheren, aber nötigen Pfad.... Autonomie beginnt immer mit Schmerz und muss zu Anfang nach Wut schmecken...
Mervyn Peake: official site und modern word
Ganz schnell nur soviel von mir. Ich habe erst Band von »Gormenghast« auf Deutsch gelesen. (Frechheit: es gibt nach zwanzig Jahren immer noch keine günstigere Ausgabe aus die im Schuber mit grauseligen Gestaltung von Klett-Cotta. Eine Taschenbuchausgabe muß her!)
Ich bin Peake aber verfallen, hingerissen von seiner Bilderkraft und seiner schrägen Poesie. Der Mann war ein ziemlich guter Maler und Illustrator, ein in China gebohrener Engländer, einer der ersten Alliierten-Soldaten, die am Ende des 2. Weltkrieges die Konzentrationslager betraten (Bergen-Belsen), langwierig an einer Krankheit dahingestorben (ich weiß es nicht genau, ich glaub es war sowas wie Alkzheimer oder Parkinson).
Soweit mein Schnell-Service. Grüße Alex / molosovsky
Re: Gormenghast von Mervyn Peake
Beide Links führen zu ganz wunderbaren Seiten... Danke! Tatsächlich sind mir die gebundenen Ausgaben von Gormenghast doch etwas zu teuer... Mal schauen..
Es grüßt
Der Biss in den Apfel war Zeichen einer Befreiung, er eröffnete den unsicheren, aber nötigen Pfad.... Autonomie beginnt immer mit Schmerz und muss zu Anfang nach Wut schmecken...
Re: Gormenghast von Mervyn Peake
Zitat: Seblon
Tatsächlich sind mir die gebundenen Ausgaben von Gormenghast doch etwas zu teuer... Mal schauen..
Dem kannst du entgehen, wenn du die englische Originalausgabe kaufst. Kriegt man für 22 Euro, alle Bücher in einem Band ... wenn sich das nicht lohnt?
Grüße, stratos
Re: Gormenghast von Mervyn Peake
Zitat: stratos
Dem kannst du entgehen, wenn du die englische Originalausgabe kaufst. Kriegt man für 22 Euro, alle Bücher in einem Band ... wenn sich das nicht lohnt?
Gerade Peake würde ich nicht bedenkenlos im Original empfehlen. Wenn man normale Fantasy ohne Wörterbuch auf Englisch lesen kann, braucht man mindestens noch fünf Jahre Leseerfahrung, bis man mit Peake zurechtkommt (Hab ich seinerzeit selbst nachgemessen ). Also, nur für Leute, die Englisch wie Deutsch lesen, und nicht für "Gelegenheits-Englischleser". An PSS habe ich seinerzeit auch geschätzt, dass das Buch an Peake erinnert - aber dabei viel leichter und spannender zu lesen ist.
Dafür weiß ich allerdings auch nicht, wie Peake in der deutschen Übersetzung ist, und ob das Sprachniveau da auch adäquat umgesetzt ist. Denn ich habe ihn nie auf deutsch gelesen, sondern lieber die fünf Jahre gewartet, bis ich ihn auf Englisch verstanden habe (Ich hatte "Gormenghast" damals aus England mitgebracht, und bin sehr stur, bevor ich eine Investition abschreibe )