BAS-LAG: Das China Miéville-Forum - Perdido Street Station - Die Falter und Der Weber

PSS - Der Film

PSS - Der Film

Habe im Netz eine ganz witzigen IMDb-Fake zu Perdido Street Station entdeckt.
Da hat sich jemand die Mühe gemacht, eines von den Datenblättern der Database nachzubauen, um Fake-Infos zu einer Verfilmung von PPS unter die Leute zu bringen:

Der Link:
https://www.bluegeckolounge.com/imdb/pss.html

Guckt Euch mal an, wenn der Macher zum Regisseur des Films gemacht hat.... Grusel, grusel...
Jennifer Aniston als Lin und Ashton Kutcher als Yagharek kann man zumindest... naja... eine originelle Wahl nennen.

Falls es tatsächlich mal eine Verfilmung gäbe, würde ich einen kompletten CGI-Film ganz im Stile von Final Fantasy und dem Animatrix-Kurzfilm "Final Flight of the Osiris" als beste aller Möglichkeiten ansehen.

Was meint Ihr?

Es grüßt





Der Biss in den Apfel war Zeichen einer Befreiung, er eröffnete den unsicheren, aber nötigen Pfad.... Autonomie beginnt immer mit Schmerz und muss zu Anfang nach Wut schmecken...

Re: PPS - Der Film

Hi Seblon und alle.

Die PSS-IMDB-Fake-Seite kenn ich. Hatte ich ganz vergessen. Lustiger
Link.
Kutchner halt ich seit »Butterfly Effect« für har nicht mal so danaben
als Yagharek. Groß und staksig ist er: reicht, bekommt eh ne Maske auf
die Gosch.

Noch nie hab mich mich ernsthaft oder länger in einem
Wunsch-Verfilmungs-Thread geäußert. Dazu schwirren mir zuviele
theoretische Handwerkskenntnisse zum Filmmachen durch den Kopf.

> Falls es tatsächlich mal eine Verfilmung gäbe, würde ich einen
> kompletten CGI-Film ganz im Stile von Final Fantasy und dem
> Animatrix-Kurzfilm "Final Flight of the Osiris" als beste aller
> Möglichkeiten ansehen.

Ich liebe die Square-Soft-Filme, schrecke aber deutlich zurück, mir PSS
von denen umgesetzt vorzustellen. Ehr schon kann ich mir denken, daß
Greenscreen-Bühnen und viel Komposit-Bilder a la »Sin City« und »Sky
Captain« (und was der »Mirrormask«-Trailer erahnen läßt) athmosphärisch
besser funktionieren.

Trotzdem man einige mit Masken und CGI-Schnickschnack *ergänzen* müßte,
halte ich es für (noch) unentbehrlich, daß Darsteller die Szenen
miteinander spielen.

Wer den Film drehen sollte, ist mir ein totales Rätsel. Die üblichen
Verdächtigen von Tim Burton bis Terry Gilliam verwerfe ich, weil ich
befürchte, daß sie zu sehr was eigenes aus Bas-Lag machen. Vielleicht
wärs ein guter Stoff für Soderberghs Abhaken wenn er mal
Horror-Fantasy-Genre? Sein »Kafka« ist ne gute Phantastik-Visitenkarte,
in »Oceans Eleven« zeigt er, daß er flockig Expositions-Brocken wuppen
kann wie selten jemand und von Drama hat der Mann eh Ahnung. – Paul
Greengrass (»Bloody Sunday«, »Bourne Supremacy«) sein »Watchmen« wird
ja scheints nun doch nix: dem Mann könnt man doch nun als
PSS-Regiesseur diesen anderen dicken Brocken geben.

EIn Name leuchtete nun schon einige Male auf: Dante Ferretti, ehemals
Fellinis, heute Scorceses Leib- und Magen-Ausstatter. »The Gagngs of
New York« und »The Aviator« sind für mich beides Filme, die
streckenweise Bas-Lag (oder zünftige Fantasy-Stimmung) bei mir
aufkommen lassen.

Die Musik sollte einen symphonischen Kern aus Parry, Elgar, Holst,
Vaughn-Williams und Britten haben: also den großen Komponisten der
Viktorianischen und Edwardischen Ära, konterkarriert mit exotischen
Klägen. Hey, ich kann schon die Western-Bass-Gitarre für die
Kaktusleute hören.

Gute Nacht sagt, ohne Schlage im Stiefel
Alex / molosovsky

Re: PPS - Der Film

Im Gegensatz zu der HdR-Filmtrilogie (die ich seehr schätze und die ich wesentlich besser und dynamischer finde, als die Romanvorlage!) finde ich es schwierig mir eine Mixtur aus CGI und Realfilm vorzustellen. Während alle Hauptfiguren im HdR außer Gollum Menschen (mehr oder minder!) waren, wäre es bei einer PPS-Verfilmung ja fast umgekehrt.

Die grauseligen Star Wars-Filme zeigen wie oberflächlich, dämlich und seelenlos diese Schwerpunktverteilung einen Film werden läßt. Deshalb wäre für mich ein reiner CGI-Film akzeptabler. Natürlich litten die reinen CGI-Filme bisher immer darunter, dass die Kontakte zwischen den Akteuren keine echten waren. Wenn sich zwei CGI-Figuren in die Augen sehen, bekommt man als Zuschauer mit, dass weder der Blick, noch der Moment des Kontakts ein echter ist.

Ich bin ja ein riesengroßer Blade Runner-Fan und würde mir jemanden wie Ridley Scott, David Fincher (wegen seines unglaublichen visuellen Talents!), oder den entschwundenen James Cameron als Regisseur einer PPS-Verfilmung wünschen. Drehbuch von David Koepp (Spiderman/ War of the Worlds), James Cameron oder Andrew Kevin Walker (Se7en).

Für mich sieht New Crobuzon immer ein wenig nach einem in kupfer- und gold-gefärbten Los Angeles des Jahres 2099 (wie in Blade Runner) aus...

Es grüßt

Seblon



Der Biss in den Apfel war Zeichen einer Befreiung, er eröffnete den unsicheren, aber nötigen Pfad.... Autonomie beginnt immer mit Schmerz und muss zu Anfang nach Wut schmecken...

Re: PSS - Der Film

Hallo!

Da du gerade von Herr der Ringe sprichst - wer PSS regieren sollte, ist für mich auch fraglich. Meiner Meinung nach keiner der üblichen Verdächtigen.
Auf jeden Fall aber finde ich, dass Howard Shore zu PSS die Musik regieren sollte. Ich meine nicht, dass er alles schreiben sollte, aber wesentliche Teile schon. Nur in meiner Vorstellung ist es so, dass ein Soundtrack zu PSS jeden Stadtteil durch einen eigenen Musikstil, ein jeweiliges Genre charakterisiert wird, und in diesem Konzept fände ich es optimal, verschiedene Musiker zusammenarbeiten zu lassen.
Andererseits lässt mich der Gedanke daran, was Howard Shore für eine Musik für die Szene mit dem Weber in Isaacs Labor schreiben würde, schon jetzt erbeben. Ich könnte mir gut einen Walzer vorstellen.

Schöne Grüße,
gekko

Re: PSS - Der Film

Howard Shore ist ja ein sehr vielseitiger Bursche, mit einem besonders
gutem Händchen für Düsteres. Ich finde seine LOTR-Mukke ja auch
überwiegend supertoll, aber doch nicht so ›kräftig‹ wie seine
Wahnsinns-Musik zu »Laked Lunch« (zusammen mit dem ›Saxophon-Quäler‹
Ornette Coleman) oder seine düstere Bernhard Hermann-Homage für
»Schweigen der Lämmer«.

In den letzten Monaten ist mir unter den ›Neulingen‹ der Filmmusikzunft
vor allem Dario Marianelli aufgefallen. »Hellboy«, »V for Vendetta«,
»Brothers Grimm« auf der einen Seite, und dann so ein zarter, schöner
Score wie der für »Pride & Prejudice«. Dario wäre meine erste Wahl für
einen PSS-Track.

Regie: ich weiß immer noch niemanden. Wenn die gute Kathryn Bigelow
noch große Filme machen würde , dann wäre sie meine erste Wahl. Sie
hatte in ihren besten Filmen eine besonders gute Hand dabei,
atemberaubende Äktschn mit glaubwürdigen Genre-Figuren zu vererden
(siehe vor allem »Strange Days«).

Grüße
Alex / m.—