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Es geht auch ohne Benzin

Es geht auch ohne Benzin

Hi at all. Ich bin Kamöl das Kampfkamöl. Wer mir schräg kommt den mach ich gleich platt. Ich kann aber auch ganz nett sein. Meistens lieg ich nur faul rum und grunz mit meinen friends rum. Heute lebe ich im tiefen Schwarzwald, aber vor 3 Jahren hatte mein Boss echt eine Monstertour mit mir gemacht. Einmal um die ganze Weld und das erst noch ohne Geld. Wie das geht erfahrt ihr in den lockeren Posts, welche ich in unregelmässigen Abständen veröffentlichen werde. Weil meinem Boss sein Laptop zu kleine Tasten hat schreibe ich auf einer Spezialtastatur von My First SONY.



Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Kamöl das Kampfkamöl

Re: Es geht auch ohne Benzin, oder wie man mit einem Kamel um die Welt reist

Dieser Tag sollte nicht schön enden...So viel vorweg. Schon frühmorgens setze meinem Boss im stickig heissen Zelt die Sonne zu und als ich meinte ich müsse mit meinen 600 Kilos spasseshalber auch noch auf seine dürftige Behausung liegen, da merkte ich schon, dass ich völlig falsch lag. Gut, gut, ICH hatte ja prima geschlafen in jener Nacht und reichlich Futter war auch vorhanden an jenem Biwakplatz. Unweit des Zeltes floss ein kleines Bächlein dem Neuenburger See entgegen und die Sonne glitzerte eigenartig durch die Büsche. Ich war natürlich ungeduldig und so kam es, dass der Boss die Kamelpacktaschen falsch einräumte. Das sollte noch seine Folgen haben......

Gut, irgendwann, es war schon späterer Vormittag brachen wir (hihi der Ausdruck gefällt mir) unsere Zelte ab und zogen gemütlich unseres Weges der seinerseits noch nicht verraten wollte was er uns an Überraschungen aufgepackt hatte. Gegen Mittag kamen wir an den Stadtrand von Yverdon les Bains. Ihr müsst wissen, zu jener Zeit fand in jener Stadt die um zwei Jahre verschobene Landesausstellung "EXPO 02" statt. Entsprechend war auch etwas los an diesem Tag. Wir liefen auf dem rechten Gehweg entlang der Hauptstrasse in Richtung Stadtmitte. Die vorbeifahrenden Fahrzeuge hupten mir zu und ich war natürlich mächtig stolz mit meinem riesigen Gepäck auf dem Buckel. Stolz schaute ich zu den vorbeifahrenden Leuten rüber und viele winkten uns zu. Vielleicht auch nur mir. Einige Schlaue meinten sogar Kamele stehen besonders auf Hupkonzerte, aber da waren sie etwas dürftig über unsere Vorlieben informiert.

Einerlei, bei einer Bäckerei durfte ich den süssen Duft von frischgebackenem Gebäck schnuppern und wurde feinsäuberlich vor dem Schaufenster angebunden. Natürlich konnte ich es nicht lassen während dem Warten die Schaufensterscheibe mit meinem Gesabber zu verschmieren, was der aufmerksamen Verkäuferin natürlich nicht entging. Wegen der EXPO 02 war zu jener Zeit in jener Stadt entsprechend viel los und es galt als gute Geschäftsleute auch schnell tüchtig Kasse zu machen. Meinem Boss viel sogleich auf, dass die sonst üblicherweise kühlen Getränke, in jener Bäckerei lauwarm im Kühler standen und als er des unverschämt hohen Preises wegen für so ein kleines PET-Fläschchens, noch eine moserige Bemerkung in Richtung Verkäuferin machte, da war der richtige Nagel für Zoff zu kriegen schon gesetzt. Drinnen war ein Rummel und so musste der Chef auch besonders lange warten bis er an die Reihe kam um zu bezahlen. Während dessen wurde ich draussen natürlich von allen Seiten begafft und einige mussten in Safarimanier in Siegerpose vor mir Aufstellung nehmen um dann von ihren Freunden als Erinnerung an den Moment und zum Beweis welch kapitale Beute man da im Kasten hatte, endlos fotogafiert zu werden. Mir lief das schon zum Halse raus und da machte ich was ich in solchen Momenten besonders gerne tue, eben ein kleines Geschäft und dies vor eben besagtem Geschäft. Das hätte ich nun besser nicht machen sollen, denn durch die Schaufensterscheibe vernahm ich, dass mein Boss anscheinend mit der Verkäuferin Zoff wegen dieses bisschen Urins vor dem Laden bekam. Ich fand das witzig anzuhören und deshalb setzte ich gleich noch eins oben drauf. Das war dann aber etwas zu dick aufgetragen. Nun war es der guten Dame endgültig zu viel. Durch die geschlossene Türe konnte ich unmissverständlich zu mir deutend vernehmen: "ohh mais ca va pas!!!" (oder zu gut Deutsch: "Ohhh das geht aber nicht!" und das konnte ich gut hören, schliesslich besitzen wir Kamele ein ausgezeichnetes Gehör. Als Reaktion setzte ich meinerseits ein besonders fettes Grinsen auf und war natürlich ganz entzückt ob dem Wirbel den ich dadurch wieder ausgelöt hatte. Ja so ein Riesenviech wie ich bin, da bleibt manchmal kein Auge trocken. Als nun noch die herumstehenden Gaffer laut lachen mussten, wurde natürlich der Bäckereibesitzer gerufen und für den war bei der schweinischen Bescherung direkt vor seinem Geschäft, natürlich gleich Feierabend. Und so passierte was unweigerlich passieren musste, es gab meinetwegen eine wüste verbale Auseinandersetzung. Chief versuchte natürlich das ganze so weit es ging herunter zu spielen, aber da hatte er natürlich nicht mit dem in der Ehre gekränkten Ladenbesitzer gerechnet. Es ging richtig wüst zu drinnen und ich tat zähnepfeiffend so als ob ich natürlich nicht wüsste um was es da drinnen ging. Nun also mal halblang dachte ich wegen so ein bisschen Notdurft, schlieslich muss jeder mal müssen und ich halt wie immer zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Ich also setzte den dümmsten Blick auf den Kamele so drauf haben, was uns ja immer nachgesagt wird und harrte der Dinge die da unweigerlich kommen sollten. Das Geschrei verlagerte sich auf die Strasse und es schien schon beinahe in ein Drama ausarten zu wollen. Gut, mein Boss pflegte was er in solchen Momenten schon oft tat zu tun und liess sich von der Bäckersfrau einen mit heissem Wasser gefüllten Eimer geben. Den musste er mir natürlich noch halb über meine Hinterfüsse verschütten und damit war vorerst der Tag gerettet.

Eben bloss vorerst, denn nun ging es Schlag auf Schlag weiter. Beim weglaufen merkte ich schon dass der Boss nicht gut drauf war. Also verhielt ich mich vorerst ruhig und abwartend. Nach ein paar hundert Metern kam auf unserer Strassenseite eine den Anschein machende, heruntergekommene Weinhandlung. Es schien als ob dieser Grosshandel schon vor einiger Zeit aufgegeben wurde und zum Zeichen dessen grüssten verstaubte Scheiben und überall herum liegender Abfall tat noch das seinige dazu. Der Eindruck der Bude war also geradezu einladend für uns um eben dort eine Mittagsrast zu machen. Ich wurde meiner Lasten entledigt und durfte an den vielen Weiden hinter dem Haus knabbern. Ohh ich liebe Weidenblätter und gab mir entsprechend Mühe viel davon in mich hinein zu stopfen.. Die kann man so schön zwischen den Zähnen von den Ästen abstreifen was ich denn auch voller Elan tat. Boss sass auf der Treppe der Warenrampe und war seinerseits auch damit beschäftigt sein Mittagessen einzunehmen. Plötzlich fuhr ein Fahrzeug auf den Hof und ihm entstieg ein dicker unfreundlicher Mann mit feuerotem Kopf und dickem Hals. Einen solchen musste er ob unseres Anblicks auch unweigerlich machen und unmissverständlich gestikulierte er mit seinen wurstigen Fingern, dass wir von hier null koma plötzlich zu verschwinden hätten. Meinem Chef gingen ob solcher impertinenz schon fast die Gäule durch und ich konnte mich gerade noch zurückhalten mit weiter fressen sonst hätte der Disput wo möglich noch in einem wilden Geraufe geendet. Ohh dachte ich, sind die aber nervig hier. Das ist aber mit Abstand der unfreundlichste Empfang der uns seit jeher irgendwo geboten wurde. Mir wurden mehr schlecht als recht die Taschen aufgebunden und ich wurde von jenem Ort weggezerrt wo es mir doch eigentlich sehr gut gefiel. Merde.. (Scheisse) dachte ich, muss denn heute alles schief gehen?

An einem Fussgängerstreifen wechselten wir die Strassenseite und liefen an einer Zeile schäbiger Häuser entlang. Boss ging kurz in ein Cafe um zu pinkeln und ob des Stresses wegen eine Packung Zigaretten zu kaufen. Jungs an Spielautomaten machten derweil dumme Bemerkungen in meine Richtung, was ich aber einfach ignorierte. Alsdann wurde weiter marschiert und ich wusste ja eh nie wie lange marschiert wurde und so trottete ich gelangweilt meines Weges und weil mir der Chef nichts von seinen Broten abgeben wollte an diesem Tag, war mir eh alles scheissegal. So kam denn was kommen musste, ich war unaufmerksam und da geschah schon das nächste Malheur. Hinter der Häuserzeile befand sich eine doppelspurige Eisenbahnlinie und just in jenem Moment wo wir am letzten Haus vorbei zogen um dann auch gleich den endenen Bürgersteig verlassen zu müssen um die Strasse überqueren zu können, um die andere Strassenseite zu erreichen, genau in dem Moment kam von hinter dem Haus ein Güterzug hervor geschossen. Der Lärm der Kesselwagen war ohrenbetäubend und der aufmerksame Leser weiss schon was das für ein Kamel bedeutet.



Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Kamöl das Kampfkamöl

Re: Es geht auch ohne Benzin

genau! das geschah:





Ich riss mich los galoppierte davon und die Strasse überquerend ergriff ich die Flucht nach vorne. Dies blieb natürlich  zwei äusserst gewissenhaften Gendarmen der Waadtländer Polizei nicht verborgen. Sie kamen eilends herbei und mussten natürlich meinem Chef der mich in der Zwischenzeit schon längst wieder eingefangen hatte ein paar vorwurfsvolle Fragen stellen. Ich erinnere mich in etwa noch an das Folgende: Wo kommen Sie her, wohin wollen Sie? Weshalb reisen Sie mit einem Kamel umher? Haben Sie Papiere für dieses Tier? Könnten wir mal Bitte ihre Ausweise sehen? Dazu wurde wild mit der Zentrale hin und hergefunkt, was ich aber nicht genau verstehen konnte, da sich der eine Beamte dabei immer abwendete von uns. Mein Boss suchte verzweifelt in meinen 10 Packtaschen nach unseren  Ausweisen, welche er aber in der Aufregung nicht sogleich fand. Die Beamten unterliessen es nicht in Richtung meines Bosses schwere Vorwürfe wegen meiner soeben erfolgter Eskapade zu erheben, drohend, belehrend und in den schwarzesten Farben malend, wie das tragisch hätte enden können. Und ob all dem, schon etwas ungeduldig und etwas pickiert ob der vielen Gaffer die natürlich um diesen Basar herum standen, mussten sie natürlich die Autorität vertreten, was ihnen in der glühenden Mittagshitze natürlich vortrefflich gelang. Der Asphalt heizte die Stimmung auf und ein kühlender Pernod für die Herren schien vorläufig in weite Ferne gerückt. Scheisse, Scheisse wo ist denn diese Versicherungspolice der Tierhalterhaftpflichtversicherung stiess mein Chef aus. Das ganze schien ihm sehr sehr peinlich zu sein. Er durchsuchte mehrfach vergeblich die vielen Taschen meines Gepäcks. Man erhielt von der Zentrale den Auftrag mich und meinen Chef unverzüglich vom Stadtgebiet weg zu weisen, denn es sei strengstens verboten mit Kamelen die Stadt zu durchqueren. Das passte meinem Chef nicht, denn schliesslich wollte er in dieser Stadt, die als eines der Wahrzeichen dieser Landesausstellung geltende künstliche Wolke sehen. Nun, vorerst rauchneten bloss unsere Köpfe und ich verhielt mich deshalb vorsichtshalber einmal ruhig.




Nicht aber mein Chef der argumentierte mit verfassungsmässig zugesicherten Rechten auf Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit und überdies hatten wir uns bis anhin überall frei Bewegen können, ausser auf dem Wanderweg welcher entlang des weltberühmten Rheinfalls bei Schaffhausen führt. Dort meinten übereifrige Beamte auch, dass man mit einem Kamel da nicht einfach so durchgehen könne. Da hatten sie aber die Rechnung ohne meinen Chef gemacht. Der sagte ihnen gleich, dass sie sich dann am nächsten Tag in den Zeitungen wiederfänden. Das genügte und es blieb bei einem belehrenden Verweis. Es gäbe ein Reglement der Stadt Schaffhausen, wonach Veranstaltungen am Rheinfall genehmigungspflichtig seien. Darunter falle beispielsweise ein Club-Ausflug von Hundebesitzern.....mit deren Tieren. Der geneigte Leser merkt das hier eine Parallele besteht....




Es gipfelte darin, dass die beiden Herren nun den Vorgang aufnehmen mussten was natürlich meines fehlenden festen Wohnsitzes und noch mehr dem meines Bosses wegen, eine äusserst komplizierte Angelegenheit werden dürfte. Schliesslich müsse man für die Gerichtskasse einen noch nicht und mangels Erfahrung schwer zu beziffernden Kostenvorschuss einkassieren und überhaupt habe man mit solchen Kameldelikten nicht alle Tage zu tun.




Der guten Ordnung halber kann gesagt werden, dass in jener Zeit über jene Stadt heuschreckenschwarmartig wilde Horden von Halbwüchsigen die als Schulklassen an die EXPO 02 anreisten, herein brachen. Diese nutzten natürlich die Zeit um während des Aufenthalts in der Stadt ihre bleibenden Eindrücke zu hinterlassen. Das wiederum veranlasste den Bürgermeister in der Presse eine Erklärung zu verbreiten, dass die Stadt dem ganzen Treiben nicht länger untätig zuschauen könne und das man mit null Toleranz und der ganzen Härte des Gesetzes wo immer nötig ein Exempel statuieren werde.




Da kamen wir zwei etwas exotisch anmutende Landstreicher gerade richtig. Da unsere Unterlagen nicht sofort gefunden wurden, gipfelte die Angelegenheit darin, dass man mich sogleich beschlagnahmen müsse und das man den Amtstierarzt verständigen werde, denn das gehe natürlich nicht, dass man mit einem papierlosen Kamel in der Weltgeschichte herum zigeunert. Und wozu das ganze überhaupt wollte der eine der Beamten nun ganz genau werdend wissen? Nun bis zu jenem Zeitpunkt verlief unsere "Weltreise" geradezu unspektakulär, denn meinem Chef war schon klar, dass unser Aufzug bei den jeweiliegen Begegnungen mit Menschen äusserst kafkaesk erscheinen musste. Wollte man da ehrlich sein und sagen man sei vor nur zwanzig Tagen aufgebrochen um zu Fuss in sieben Jahren die Welt zu umrunden? Womöglich hätte an jenem Abend die zuständige Landespsychiatrische Anstalt Zuwachs bekommen.




Absurd das ganze und überhaupt, den Boss begann die ganze Angelegenheit und die Art dieser Beamten und derer Kleinkariertheit nun plötzlich ganz  gewaltig zu stinken. Mit den besten Argumenten fechtend setzte er den Herren zu was er eben gerade so zu seiner Verteidigung vorbringen konnte. Nun meinten die Herren Beamten, wenn Sie so wollen, dann können wir selbstverständlich auch ganz anders. Man orderte per Funk von der Zentrale Verstärkung herbei und die immer mehr werdenden Gaffer freuten sich schon über diese aussergewöhnliche Abwechslung die ihnen da gratis geboten wurde. Schliesslich sieht man nicht alle Tage wenn jemand mit einem Kamel verhaftet werden soll. Mein Boss meinte dann nur zu den Beamten, in diesem Falle müssten sie sich ab jetzt um meine Versorgung kümmern und überhaupt betrachte er sich nun als Untersuchungsgefangener und wünsche unverzüglich mit dem zuständigen Untersuchungsrichter sprechen zu dürfen. Zudem drohte er wild gestikulierend mit dem besten Anwalt aus Zürich, den er so schnell wie möglich verständigen werde und natürlich müsse ob so viel Schildbürgertum auch sogleich die ganze in Yverdon versammelte Weltpresse von diesem Vorfall erfahren. Ich stand dann plötzlich vor den zwei verdutzten Beamten, die in Angst um Ihre Köpfe nicht mehr so recht wussten wie ihnen geschah.




Gerade zum denkbar günstigsten Zeitpukt für uns kam ein Vertreter der Presse zu dem Auflauf hinzu, fotografierte den ganzen Pulk und begann sofort einen Notitzblock zückend meinen Boss zum Hergang des Geschehens zu befragen. Ab diesem Moment begannen sich die Absichten der beiden Polizisten urplötzlich ins Gegenteil und Rauch aufzulösen. Von Ihren staatsschützerischen Absichten blieb plötzlich nicht mehr viel übrig und es fiel ihnen vermutlich der längst überfällige Pernod ein. Dieser Umstand rettete vermutlich das Ganze und die Geschichte nahm einen ganz anderen Verlauf als geplant. Keine Busse, eine ehrenrettende Verwarnung wurde ausgesprochen und wie aus dem Nichts entstanden, löste sich der ganze Spuk urplötzlich wieder auf und die Staatsmacht zog unverrichteter Dinge wieder ihres Weges.




Der Journalist war aber ein alter Hase seiner Zunft und wie neugierige Journalisten eben so sind zog er meinem Boss ziemlich schnell die ihm noch fehlenden Würmer für die Story aus der Nase. Dadurch enstand dann auch besagtes Foto und ein Text der erstmalig öffentlich machte was wir zwei da für Absichten hatten. An eine klandestine Durchührung unseres Vorhabens war so natürlich nicht mehr zu denken. Es ist bekannt dass Reporter mit Vorliebe den Polizeifunk abhören, denn dadurch kommen Sie zu interessanten und aussergwöhnlichen Stories für ihre jeweilgen Leser ihrer Druckerzeugnisse und so kam was kommen musste, urplötzlich waren wir umgeben von einer wilden Horde von Pressefotografen. Natürlich wollte jeder die Geschichte wissen und um nicht von unserem Missgeschick erzählen zu müssen hat ihnen mein Boss dann eben von unserem Vorhaben die Welt zu umrunden erzählt. Wir waren eben gerade in den Kanton Waadt eingelaufen und hatten noch gut eine Woche zum durchqueren dieses Kantons vor uns. Die Geschichte mit der Polizei hätte, wäre sie publik geworden, für uns unweigerlich zum Boomerang werden können. Natürlich hätte ab dann jeder Polizist versucht uns auf irgend eine Art und Weise an den Karren zu fahren und das musste mein Boss unter allen Umständen zu verhindern wissen. Ich weiss heute, dass mein Boss plante niemandem von der Weltreise  ein Wort zu erzählen. So sind wir denn auch ohne ein Bild zu machen von St. Margrethen an der Österreichisch / Schweizerischen Grenze am 6. Juni des besagten Jahres los marschiert. Und ohne dass auch nur jemand in diesen drei Wochen die nunmehr vergangen waren erfuhr was unsere Absicht war, machten wir zuvor für alle die uns fragten ein paar Tage Ferien. Nicht mehr ab jenem Tag. Der Ruf eilte uns schon voraus und es sollte an jenem Tag und den folgenden deswegen nur noch viel schlimmer kommen....





Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Kamöl das Kampfkamöl

Re: Es geht auch ohne Benzin

hilft Ungeduldigen beim warten.............................




Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Kamöl das Kampfkamöl

Re: Es geht auch ohne Benzin

ouuuuuuUUU is des eine Kamelkagge wo sind denn die Pics hingeraten. Ich glaub ich mach nochmals einen Crashkurs für`s Bildetitieren. Sorry ich such die Bilder und meld mich morgen wieder. 



Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Kamöl das Kampfkamöl

Re: Es geht auch ohne Benzin

Wer sich bis hier durchgekämpft hat ist ein rechtes Kamel.

Guetnacht





Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Kamöl das Kampfkamöl

Re: Es geht auch ohne Benzin

Also zogen wir unseres Weges und ich schlurfte demonstrativ etwas lauter. Zum Glück verliess uns nun dieser Pressefritze, denn  der ging mir schon langsam ganz schön auf den Geist.

 Entlang dem See suchten wir nun für's Erste einen geeigneten Rastplatz wo wir etwas ungestört unsere Glieder strecken konnten. Bald fand sich so ein Platz und der Boss entlud mich meines oder besser gesagt seines Gepäcks. Also wenn's nach mir ginge könnte man den ganzen Krempel einfach liegen lassen, zum essen ist da ja eh nichts dabei. Aber Er muss natürlich all den Schrott mitnehmen lassen. Ach sind die kompliziert die Menschen. Ich durfte wie immer unangeleint umher streifen und so bot sich der Sandstrand dazu einfach an. Da stand zwar eine Runde Tafel mit einem schwarzen Hund drauf in der Mitte und dieser war in einer roten Scheibe.. Ich denk mal das bedeutet verboten für Hunde und Frisbeespieler..



            


Mein Boss streckte sich derweil im Schatten unter einer schönen alten Akazie und lehnte sich an das aufgetürmte Gepäck. Er musste natürlich immer schauen was ich treibe. Gerade als ich über eine kleine Brücke abschleichen wollte um etwas das Gelände zu sondieren wurde ich natürlich prompt wieder zurück gepfiffen. Nein Leute, nicht mehr lange so mit mir, schliesslich bin ich nun schon 4 Jahre alt und in Menschenjahren sind das 20 Jahre, also wäre ich schon längst volljährig. Aber Der meint er müsse mich dauernd bevormunden. Ach diesen Tag hätts nie geben dürfen.. und wieso musste der mich überhaupt bei meiner Mutter abholen kommen? Da war's wenigstens schön und nun? Jeden Tag nur laufen und ich weiss schon gar nicht mehr wie mir geschieht. Ich darf ja keinen Schritt mehr unbewacht machen. Das geht mir langsam schön auf den Keks.


Ach sehen die aber lustig aus diese Männer in Orange...und wie das fein riecht. Da muss ich doch gleich mal schauen gehen was die da aus diesen Eimern in ihren Wagen laden, da ist bestimmt was leckeres für mich dazwischen. Den Herren in Orange war die ganze Situation aber nicht so recht geheuer. Ein herrenloses Kamel am Strand? Etwa "Versteckte Kamera"? Will uns da jemand auf den Arm nehmen? Ohne lang zu zögern drückte einer dieser Schlauberger auf einem Händy rum um kurze Zeit später wichtig mit jemandem am anderen Ende der Leitung, (das Wort find ich auch lustig) über mich zu reden. Ich ging etwas näher ran, denn wir Kamele sind schliesslich enorm neugierige Wesen. Er aber zog sich zurück in die Kabine seines Minitraktors, an dem hinten fahrbare Müllcontainer angekuppelt waren.


 Also zog ich einen grossen Fetzen Plastik aus dem Müll und jonglierte zum Zeitvertreib damit etwas rum. Wenn hier wenigstens noch ein anderes Kamel wäre dachte ich. Der Boss war mit dem Gepäck beschäftig und so schien mir die Situation günstig um mich wieder ein wenig davon zu schleichen. Bei einer Baracke unweit des Geschehens spielten ein paar Jungs Frisbee. Ich dachte, ohh ihr werdet aber bald Schwierigkeiten bekommen. Ich hab da nämlich ein Schild gesehen, das ist hier nämlich verboten. Sie warfen die Scheibe immer über mich hinweg und ich fand das ziemlich ulkig.  Jäh wurde ich von meinem gedanken versunkenen Treiben wieder in die Realität zurück geholt, denn plötzlich standen wieder zwei Uniformierte vor mir. Diese beiden Herren mussten im Auftrag der Stadt und der EXPO 02 während der Landesausstellung für Ruhe und Ordnung am Strand sorgen. Die wussten nun aber auch noch  nicht so recht Bescheid mit Kamelen, das konnte ich unschwer erkennen,  aber ich glaubte schon zu ahnen, dass die mich mit jenem Hund auf der Verbotstafel verwechselten. Ich dachte, ok ich liefere Euch jetzt ein paar Sündenböcke, denn Hunde waren wirklich weit und breit keine zu sehen und der einzige der hier herum streunte war ich. Aber ich bin leider kein Hund. Dachten die etwa ich sei ein Buckelhund? Ahh was gafft ihr mich so an? Habt ihr nichts besseres zu tun als mich anzustarren? Kümmert euch doch um die Jungs die mit der roten Scheibe spielen. Das ist  sicher verboten hier. Einer der zwei wies ein paar Mädchen die mit den Jungs waren zurecht, sie sollen den ganze Müll in die dafür herumstehenden Eimer schmeissen. Nein, meinten die bloss der ist gar nicht von uns und kicherten. Ich habs aber genau gesehen das das ihr Dreck ist dachte ich, wollte mich aber nicht einmischen. Der Witz war bloss, dass man vor lauter Müll gar keine Eimer mehr sah und ohnehin sah das ganze Gelände hier schon eher aus wie eine Müllhalde. Ich konnte durch die Büsche sehen, dass die Müllmänner sich zu uns herkommend, mit dem leeren der Eimer beschäftigt, näherten. Verlegen scharrte ich etwas im Sand und entdeckte nun meinerseits meinen Boss der mir entgegen kam um mich wieder einmal zu suchen und zurück zu pfeiffen. Ich wollte mich noch schnell hinter eine Baracke verziehen, da bog er schon um die Ecke.

Scheisse der kommt aber immer zum falschen Zeitpunkt und immer dann wenn es so schön Spass macht. Als er mich beschimpfend am Halfter nahm um mich zum Gepäck zurück zu führen, näherten sich uns auch gleich die beiden Ordnungshüter. Als der Chief noch nicht bei mir war trauten sie sich nicht in meine Nähe. Genau so wie die Müllmänner. Die bogen jetzt auch um die Ecke und so ergab sich gleich wieder eine lustige Situation. Ist das Ihr Kamel fragte einer der zwei Ordnungsmänner? Ja meinte mein Chef. Das geht aber nicht hier meinte der Andere. Das ist nämlich verboten. Haben Sie das Schild "Hunde verboten" nicht gesehen? Aber Hallo meinte mein Boss, Sie können doch wohl noch ein Kamel von einem Hund unterscheiden oder? Tja darum geht es doch hier gar nicht. Dieses Tier, und dabei zeigte er unmissverständlich gegen mich, ist doch gefährlich. Schauen sie, das ist doch ein öffentlicher Park hier und da spielen kleine Kinder. Dabei machte er eine gebieterische  Handbewegung und zeigte in die Runde. Es waren  aber beim besten Willen weit und breit keine Kinder zu sehen. Die Jüngsten die zu sehen waren, waren so um die Fünfzehn und spielten meiner Ansicht nach gefährlich mit ihrer roten Scheibe. Die aber wurden unbehelligt gelassen und durften weiter spielen, obschon so eine Scheibe doch ganz schön gefährlich sein kann. Nun kamen auch noch die Orangen zu der Situation hinzu und erklärten meinem Chef, dass ich all denn Müll aus den zum bersten vollen und bereits überquellenden Mülleimern verteilt hätte. Dabei zeigten sie auf die riesen Unordnung der Kids die hier herumlungerten. Wie immer wenn sie wegen mir nicht klar kommen, wird mir immer die Schuld anderer in die Schuhe geschoben. Ich wollte mich zu der ganzen Sache nicht äussern und verhielt mich still abwartend. Wir hatten heute meinetwegen bereits genug Ärger am Hals gehabt und daher erklärte ihnen mein Chef dass wir dann eben wo anders hingehen wo es für Kamele erlaubt sei. Die ganze Sache ging uns aber langsam aber sicher an die Nerven. Die sollen uns doch mal einfach in Ruhe lassen. Wir tun doch gar niemandem was zu Leide. Die Gruppe löste sich auf und fast alle waren wieder zufrieden. Mein Chef wollte mir schon wieder das Gepäck aufladen, aber ich roch natürlich sofort den Braten und schlich mich gleich wieder davon. Schau Boss hier ist ein schön grosse Wiese und nur für uns alleine und sie ist eingezäunt! Da könnte man wenn man denn wollte, wenn man nun schon mal hier ist, die Nacht verbringen. Ich mag nun nicht mehr beladen werden und weiter laufen. Es reicht mir für heute. Mein Chef liess sich von meinen Argumenten überzeugen und so liess er mich denn das Gras von der Wiese essen und schleppte unter zweien Malen unser ganzes Gepäck zu mir herüber. Hihihihi...der soll nur auch mal was tragen dachte ich. Schliesslich hab ich heute schon genug gemacht. Ich blieb schön weit weg damit er nicht noch auf dumme Gedanken kommt und so begann er auch irgendwann mit dem Aufbau seines Zeltes. Er ordnete sein Gepäck fein säuberlich und legte sich etwas vor das Zelt in die Sonne und schrieb Zeugs in ein kleines grünes Buch. Dabei spielte er mit den Zehen mit dem Gras. Ach ich lass ihn mal in Ruhe, der arme hatte heute schon genug Stress gehabt. Soll er sich mal ein bisschen erholen.

Wir waren da auf einem riesen grossen Zeltplatz mitten in der Stadt. Etwa drei Fussballfelder gross. Genau gegenüber von uns standen ein paar Zelte, aber die waren meilenweit entfernt. Schräg links von uns waren heruntergekommene Sanitäre Einrichtungen, aber als mein Chef da rein wollte, musste er feststellen, dass sie abgeschlossen waren. Ich spielte etwas mit der Asche von einem alten Lagerfeuer und es war lustig wie der ganze Staub herum wirbelte. Natürlich musste ich mich auch genüsslich in den ganzen Dreck hinein legen und mich darin tüchtig wälzen und vor lauter aufgewirbeltem Staub konnte man mich bald fast nicht mehr sehen. Das Resultat der ganzen Übung war, dass ich nun teilweise Schwarz und teilweise Braun war. Ausser mir gefiel das natürlich niemandem. Wieso versteh ich leider auch nicht. Man darf doch ein bisschen seinen Spass haben oder? Der Chef liess mich gewähren und ich begann wieder über die Wiese zu schlendern und Gras zu fressen. Das ist ja das einzig Gscheite das man noch machen kann. Weit und breit niemand zu sehen, schön langweilg dieser Platz. Da hat er mir aber eine Nachtbleibe ausgesucht. Mein lieber Freund...

Mein Boss wusste, dass wir hier auf einem Campingplatz waren und er wusste auch, dass man sich an solchen Orten der Direktion vorzustellen pflegt. Das wollte  er in diesem Etablissement auch tun und deshalb wollte er als guter Schweizer noch zu der Reception jenes Zeltplatzes. Mich liess er vorsichtshalber auf der Wiese zurück, denn sonst hätt ich womöglich wieder alles aufgemischt und das musste denn an jenem Tag nicht mehr sein. Irgendwann muss doch Schluss sein. Also liess er mich frei laufen auf der Wiese und machte sich davon Richtung gegenüber liegende Seite des Zeltplazes. Ich schielte ihm hinterher und irgend etwas sagte mir, dass es schon bald wieder Ärger geben wird. Wegen mir? Nein doch. Ich tue doch nie jemandem was zu Leide und alle Kacke die ich immer und überall hab fallen lassen hat mein Chef ausnahmslos in Hundetüten gepackt und damit Büsche gedüngt. Nun wegen mir bräuchte er das nicht zu machen, aber als ordnungsliebender Schweizer, was mein Boss unverkennbar ist, lässt er sich diesen Spass nicht nehmen. Nun gut, ich hab ja auch nichts dagegen, soll er doch wegputzen was ich fallen lasse. Er will sowieso immer recht haben und alles besser wissen. Ich blieb also zurück und wartete schön brav seine Rückkehr ab. Das sollte schon bald sein und mein Chef erzählte mir auch gleich was da geschehen war  bei der Reception.





Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Kamöl das Kampfkamöl

Re: Es geht auch ohne Benzin



Es ging schon einige Zeit vorbei bis der Chief zurück kam von der Anmeldung. Als er aber wieder kam, sah ich, dass er alles andere als glücklich aussah. Nun was war geschehen? Er ging also in dieses Büro um unsere Präsenz anzuzeigen. Der Campingplatz hatte den blumigen Namen "les Iris", aber Blumen wurden bei der Ankunft keine überreicht. Rechts neben der Info war eine Bar und dort holte sich der Chief zur Stärkung etwas zu trinken und bestellte sich auch gleich noch einen Eiskaffee. Hinter dem Tresen war eine Person die bediente und ein Herr mit rotem Kopf. Scheint in dieser Stadt keine Seltenheit zu sein.(dachte mein Chef) Als er nach der Person fragte welche für die Anmeldung zuständig sei gab sich eben dieser Herr zu erkennen als der Zuständige für die Reception, welche ihrerseits nämlich einen unbesetzten Eindruck machte.




 Chief erklärte ihm er habe ganz hinten sein Zelt aufgeschlagen und möchte sich anmelden. Kein Problem es wurde ihm der Anmeldescheinblock vor die Nase geknallt. Er füllte aus was er auszufüllen vermochte und gab den Schein zurück. Der Besitzer kontrollierte alles akribisch und fragte dann auf die leere Eintragszeile bezogen: vous etes arrivez comment? Oder zu gut Deutsch: Wie sind sie angereist? Nun der Boss wollte nicht lügen und von meiner Anwesenheit wollte er den Boss des Ladens auch gleich ins Bild setzen und sagte ihm daher auf seine Frage antwortend, in bestem Französisch: en chameau.... Mit einem Kamel.... Comment? Wie Bitte? erwiederte der Zeltplatzbesitzer leicht irritiert, denn nun glaubte er sich leichters verarscht vor zu kommen. Chief wiederholte ihm kurz und bündig das gleiche noch einmal: En chameau. Was noch immer das gleiche bedeutet: Mit einem Kamel... Diesen Gesichtsaudruck des Herrn hätte man filmen sollen. Der Herr beschied ihm, er  solle nun endlich ehrlich sagen wie er  hier her gekommen sei und ehrlicherweise konnte mein Boss nicht lügen und wiederholte zum dritten Male in total gelassener Stimmung: En chameau. Dieses dritte Mal wiederholend, er sei mit einem Kamel angereist, war nun für den Patron des Guten endgültig zu viel, denn er glaubte nun vollends das mein Boss in verarschen wolle und daher schlug die Stimmung in der Bar sofort um und die vorherrschende Schwüle im Laden näherte sich unweigerlich dem Nullpunkt. Soviel war bereits zu spühren. Hier herrschte dicke Luft um es mal besonders vornehm auszudrücken. Ein viertes Mal also wurde in Richtung meines Chefs die selbe Frage wiederholt: Vous etes arrivez comment? und das heisst, zwar schon mit einem deutlich genervten Unterton noch immer das gleiche: Wie sind Sie hier her gekommen? Mein Boss war sich dem Ernst der Lage noch immer nicht bewusst und sah daher auch gar keinen Grund um von seiner nun schon gebetsmühlenartig wiederholten Standartantwort: En chameau zu wiederholen, ab zu gehen. Nun aber schon etwas mehr flehentlich man möge doch dem Tonfall seiner Antwort glauben schenken und es auf sich beruhen lassen und diese Antwort nun endlich  akzeptieren. Da platzte diesem Herrn aber der Kragen. Sie wollen mich wohl verscheissern was? Rief er aus. Sie kommen hier an und spielen sich auf. Sie glauben wohl mit mir Witzchen machen zu können? Nein Beschied ihm mein Boss nun schon etwas kleinlaut werdend. Wieso erzählen sie mir denn dauernd diesen Scheiss brüllte nun der Besitzer schon fast hysterisch werdend? Weil es die Wahrheit ist antwortete mein Boss und meinte noch lakonisch aber nun auch mit einem deutlich hörbaren Unterton von genervt sein in Richtung des Brüllaffen: Überzeugen Sie sich doch bitte selbst, gleich hier um die Ecke steht es und sie können sich gleich selbst von der Richtigkeit meiner Angaben überzegen. Es gibt doch gar keine Grund ihnen irgend einen Scheiss zu erzählen. cet la verite..was denn hiess: Das ist die Wahrheit.. und das war es auch und nichts anderes als die Wahrheit. Das kann ich bezeugen. Der Zeltplatzbesitzer also schoss wie von einer Tarantel gestochen hoch und stürmte aus der Bar ums Eck um gleich wieder nun wie völlig durchgeknallt vor Wut zurück zu kommen. Ca va pas!!!  Was denn so viel heisst wie: Das geht nicht!!! Was geht nicht entgegnete ein Chef? Der Herr  war ausser Rand und Band vor Wut. Siegessicher strahlend und mit dem Blick: Du Arsch dir will ich's  jetzt zeigen wer hier wen blöd anmacht, musste er natürlich gleich zeigen wer hier den Ton angibt. Wegen mir also sollte mein Boss schon wieder die Zelte abbrechen und weiter ziehen. Und dabei hatte er das Zelt doch schon aufgestellt. Nein, erwiderte mein Boss im Brustton der Überzeugung, dass er die Situation doch noch zu seinen Gunsten retten könne. Er denke nicht im Traum daran das Zelt abzubrechen meinte er nun ganz trotzig werdend, frühestens morgen früh!! Und da könne er sich auf nun den Kopf stellen, Hunde seien schliesslich auf den Zeltplätzen auch erlaubt und ich sei sein Haustier. Am Strand seien Hunde nicht erlaubt, aber seiner Meinung nach auf Zeltplätzen schon. Nun bei mir handelt es sich ja nicht um einen Hund und wenn denn, dann um einen besonders gross geratenen.




 Nun es war überhaupt nicht unser Tag dieser verfluchte 27. Juni des Jahres 2002, und Yverdon les Bains schien überhaupt kein Herz für Arschlöcher zu haben, wie wir es sicher auch in den Augen dieses Zeltplatzbesitzers sein mussten. Mit etwas grosszügiger Intrpretation der Regeln wäre da für eine Nacht schon eine Ausnahme zu machen gewesen. Aber wir näherten uns je länger je mehr der frankophonen Lebensart und die erwies sich für uns als hart. Steinhart. So hart wie Granit. Und daran pickelt man ja wie man weiss vergeblich. Wer denn nun der Meinung ist diese Menschengattung sei locker drauf, savoir vivre...un ballon du rouge.., der hat sich gewaltig getäuscht.




 Stur und unfexibel erweisen die sich, jedenfalls wer mit einem Kamel anreist. Auf die Bemerkung meines Chefs, es sei sowieso niemand auf dem Platz wurde überhaupt nicht eingegangen. Eben, wenn einmal eine Entscheidung gefällt ist, dann ist bei diesen Menschen in den allermeisten Fällen das Urteil gefällt und daran zu rütteln muss keinem einfallen. Auch dann nicht, wenn man wie mein Chef perfekt französisch spricht. Das ist nur hinderlich, denn sonst würde man vielleicht das ein oder andere Mal obsiegen mangels Verständigung. Aber dieses Problem schien zwischen den Zweien nun definitiv nicht zu bestehen. Mein Boss hatte nun seine Konsumation beendet und die Anmeldung bei der Reception war seiner Meinung nach auch gemacht und etwas anzufügen hatte er eh nicht mehr.




 Also machte er sich demonstrativ auf den Heimweg, nicht ohne noch ausdrücklich zu erwähnen, dass er nicht im Traum daran denke sein Zelt zu packen. Das werden wir schon noch sehen rief ihm der Besitzer hinterher. Dadurch, dass er ihn einfach so stehen lies, beleidigte er den Direktor natürlich bis ins Mark. Nun flehen und betteln hätte in diesem Falle auch nichts mehr gebracht. Die Meinungen schienen gemacht zu sein. Meinem Boss wurde nachgeschrien, dass er dann eben die Polizei kommen lasse, was dieser wiederum nun nur noch mehr reizte und er als Antwort zurückrief: Dann solle er doch der Polizei rufen. Die Antwort bleibe nein, wir gedenken überaupt nicht das Feld zu räumen. Nun es sollte geräumt werden, denn nur kurze Zeit später standen die Herren Vertreter der Staatsmacht in Begleitung des nun völlig entnervten Zeltplatzbsitzers vor unserem Zelt und der Zeltplatzbesitzer wiederholte ultimativ seine Forderung. Wir sollten also schon wieder verschwinden...



Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Kamöl das Kampfkamöl

Re: Es geht auch ohne Benzin

Auf uns schien man überall verzichten zu können. Die beiden Herren Vertreter der Macht schienen nicht so recht glücklich zu sein über ihren Auftrag, das schien man ihnen ansehen zu können. Ich wollte mir die ganze Diskussion von Nahe anschauen und mischte mich etwas unter's Volk. Leider konnte ich mir nicht so recht vorstellen, dass das zu gegebenem Zeitpunkt niemand so recht lustig finden wollte. Einem der beiden Polizisten musste ich mit meiner Nase ganz nahe an's Gesicht ran gehen und schnupperte ihm auch am Hut. Der grössere der beiden schien etwas feige zu sein, denn er wich immer zurück wenn ich Anstalten machte auf ihn zu zugehen. Und war ich nicht bezaubernd in meiner Kriegsbemalung? Es war nur blöde, niemand wollte die Zeit finden um sich mit mir abzugeben. Der Zeltplatzbesitzer blieb der Versammlung fern und giftelte aus sicherer Distanz zu uns rüber. Einer der beiden Polizisten fand, dass der Herr mit der roten Nase schon etwas neben den Schuhen sei mit seiner Forderung. Er versuchte in unserem Interesse auch zu vermitteln, aber der gute Mann war nicht mehr umzustimmen. Er versuchte uns gut zu zureden, aber mein Boss wollte auch kein Haarbreit nachgeben. Also machte man wieder einmal von der Technik gebrauch und funkte mit der Zentrale. Dort schien man mit uns bedauern zu haben und fand wir könnten bleiben. Das erzürnte den Zeltplatzchef noch viel mehr und er schien nun schon beinahe zu platzen. Er gestikulierte wild in der Gegend rum und argumentierte mit Sicherheit und Sauberkeit. Diese Argumente liessen sich nun überhaupt nicht entkräften. Ein Kamel auf einem leeren Zeltplatz scheint nun wirklich ein grosser Unsicherheitsfaktor darzustellen und von meiner Unreinlichkeit brauchte ich in der Runde niemanden überzeugen zu müssen. Mein Boss drehte den beiden Ordnungshütern den Rücken und begann mit einer Gruppe Jugendlicher zu reden die ihrerseits aus der Gegend von Luzern stammten. Die fanden es cool dass wir hier waren und fanden es auch äusserst kleinlich, dass man uns wegweisen wollte. Sie hatten ihre Zelte wegen uns extra in unserer Nähe aufgestellt. Einer der Führer beschied dem Besitzers des Zeltplatzes, dass die Gruppe an der Anwesenheit von mir keinen Anstoss nahm. Der Mann aber wollte nun mit dem Kopf durch die Wand und palaverte wild rumschreiend mit den Ordnungshütern. Die wiederum gaben meinem Chief unmissverständlich zu verstehen, dass der Herr Pächter sei des Geländes und dass er beherbergen dürfe wen es ihm beliebe oder wegzuweisen wessen Nase ihm nicht passe. Unsere gehörten da definitiv dazu. Ein Polizist erinnerte sich plötzlich, dass er Verwandte auf dem Zeltplatz von Yvonad hatte und telefonierte nun für uns mit der dortigen Reception. Er fragte an ob wir für eine Nacht genehm seien. Ja, ja, wir sollten nur kommen beschied man ihm und das gab er so auch an uns weiter. Der Zeltplatz sei nur ein kleines Stück weiter am See entlang und sei nicht zu verfehlen. Es schien niemanden zu interessieren, dass es schon gegen Fünf ging und wir wussten noch nichts von unserem Glück. Dies bestand darin, dass der besagte Zeltplatz ganze Zwölf Kilometer weiter  seeaufwärts lag und so gar nicht auf unserer Route. Wir wollten in die entgegen gesetzte Richtung gegen Westen. Nun was sind bei einem Erdumfang von 41'000 Km schon 24 Km? Eben nur eine Lapalie. Also räumte mein Chef alles wieder in Seesäcke und füllte diese in die Packtaschen, welche ihrerseits wieder auf mich gepackt wurden.
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Dadurch, dass ich mich in der Feuerstelle wälzen musste, war ich natürlich auf beiden Seiten total schwarz und russig und das musste zuerst abgeputzt werden. Das ging nicht ohne, dass mein Chef laut fluchen musste und auch husten. Jetzt war natürlich ich wieder schuld an der ganzen Misere. Ich aber wollte lieber mit den Jugendlichen Fussball spielen und hüpfte wie ein Irrer auf dem Platz rum. Dabei löste sich eine der beiden Packtaschen, die wegen des fehlenden Zeltes oben drüber noch nicht korrekt verzurrt waren und flog in hohem Bogen in die Büsche. Ich fand das natürlich superwitzig und legte mich gleich noch oben drauf. Dabei brach im innern der Tasche natürlich alles entzwei. Die Agenda für's Tagebuch war nicht Kameltauglich und auch eine angeblich panzer-  und wasserdichte Sicherheitsdose hielt meinen Kräften auch nicht stand. Kameltaugliches Equipment war schwierig bis unmöglich zu kriegen, wollte es denn nicht Tonnen wiegen und auch sonst nicht sperrig sein auf das man gleich einen LKW brauchte um es transportieren zu können. Mein Boss wies mich scharf zu- recht und deshalb musste ich wohl oder übel kuschen und ruhig stehen bleiben bis mir das ganze Gepäck richtig aufgeladen war. Was aber ein gutes Kamel sein will, läuft zwar den ganzen Tag lang anstandslos, aber mindestens beim beladen werden müssen ein paar Tänzchen aufgeführt werden. Also stand ich denn bockstill da und machte ein Gesicht als ob ich kein Wässerchen trüben könnte. Nach langen 20 Minuten waren wir endlich startbereit und die beiden Polizisten entschuldigten sich noch für das Verhalten des Herrn "Iris". Soll ihn der Teufel holen dachten wir und machten uns auf unsere zusätzliche  Ehrenrunde. Es ging vorbei an den Menhirs
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<img src=https://surf.agri.ch/tschumi/images/Yverdon2.JPG>

und bald schon sah man am Horizont die Autos nicht mehr so kerzengerade war der Fussweg entlang der Kantonsstrasse Richtung Yvonad. Links von uns war das grosse Naturschutzgebiet "Grand Pittet", das grösste zusammenhängende Naturschutzrervat der Schweiz für bedrohte Wasservögel
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<img src=https://www.iucn.org/info_and_news/pictures/wcpasuisse.jpg>


und rechts von uns rasten die Autos an uns vorbei und ab und zu ein Eisenbahnzug. Die Sonne stand schon über dem Horizont und dieser Zeltplatz wollte und wollte nicht kommen. Also wenn wir das vorher gewusst hätten wohin man uns da abschob, wir hätten irgendwo Richtung Lausanne an einem einsamen Waldrand unser Nachtlager aufgeschlagen. Mein Boss fluchte still und leise vor sich hin. Weit und breit gab es keine Möglichkeit unsere Zelte aufzuschlagen. Es gab nur diesen Fussweg Richtung Yvonad und das lag noch weit weit vor uns, oder aber wieder zurück laufen, aber dazu hatten wir überhaupt keine Lust mehr. Adieu tristesse, Adieu Yverdon les Bains. Du wirst uns zeitlebens in schlechtester Erinnerung bleiben!!





Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
Kamöl das Kampfkamöl

Re: Es geht auch ohne Benzin

ooooooooooooooooooOOOOOOOOOOOOOO ist das eine Mickymousescheisse hier. Wie soll man da zu etwas kommen?



Und da steht weiter ich will grosse Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.
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