Bloody Obsession - Im Reich der Finsternis - Fan - Fictions

Sheera

Sheera

(Alsoo..erstmal ein kleinerer Teil, öhmja. Seid lieb zu mir ich zeig sonst selten irgendwelche Fanfictions *g*..wenn da irgendwie inhaltlicher fehelr sind oder so, bitte ich um hinweise )

Teil 1 - Ägypten

Ich entsinne mich an die Nacht, als wäre es gestern gewesen...es war gerade dunkel geworden, mein Vater begab sich immer recht zeitig zu Bett und so wurde es auch sehr schnell ruhig im Palast. Ich schlich mich zu den Stallungen, wo Hemon, ein junger Stallbursche und mein Vertrauter, schon mit Shaloman wartete. Mein weißer Hengst stand stolz und unruhig an Hemons Hand, er spürte die Nacht um sich herum und wieherte zum Ansporn, als solle ich mich beeilen. Ich dankte Hemon und nahm ihm Shalomans Zügel ab.
Hemon war ein kluger Junge, unterfordert in seiner Berufung als Stalljunge, aber er liebte die Tiere und kümmerte sich um sie, wie kein anderer. Ich mochte ihn, er war mir immer ein loyaler Freund gewesen, zumal er meine nächtlichen Ausritte mit Verschwiegenheit betrachtete. Es war mir als Prinzessin Ägyptens natürlich nicht gestattet, den Palast zu so später Stunde zu verlassen. Aber das kümmerte mich wenig, ich war gelangweilt von meinem Dasein und sehnte mich nach Abwechslung.
Und so schlich ich mich Nacht für Nacht aus den königlichen Gemäuern und unternahm lange Ausritte entlang des Nils. Ich brauchte diese Stille, diese Einsamkeit einfach.
Und so war es auch in dieser Nacht. Shaloman war unruhig, und ich ließ ihn eine Strecke lang galoppieren, was aber nicht wesentlich viel an seinem Verhalten änderte. Ich ritt wie immer am Nil entlang, zum einem, da einem das Land bei Nacht doch etwas fremd erschien und ich nicht riskieren wollte, die Orientierung zu verlieren, zum anderen, weil mich der Fluss bei Mondschein verzauberte, ja es war romantisch in der der Stille und ich hörte den Grillen bei ihrem Gesang zu, während Shaloman langsam durch das Gras schritt. Es war eine ungewohnte kalte Nacht, und ich begann zu frösteln, überlegend, ob es an der Zeit wäre zurückzureiten. Gerade als ich mein Pferd wendete, vernahm ich einen Schrei. Es klang nach einem Mann, der um sein Leben bangte. Shaloman scheute, so stieg ich ab und lief zu Fuß näher zum Ufer, wo ich ein Feuer sah und den Ursprung des Schreies vermutete.
Ich war die Strecke fast gerannt, doch nun blieb ich wie angewurzelt stehen. Ein junger Mann mit schwarzen langen Haaren umarmte von hinten einen alten Fischersmann, der wimmert in seinem Arm lag. Ich trat langsam näher, unfähig, etwas zu sagen oder zu tun, starrte ich den jungen Mann einfach an. Es war wie Magie, ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen, zu sehr verzauberte und überraschte mich zugleich sein Aussehen. Er hob den Kopf und ich konnte seine glänzenden grünen Augen sehen, die mich lächelnd ansahen. Er war bleich, und seine Haut schien wie die Marmorstatuen in unserem Palast. Fasziniert ging ich einen Schritt weiter. Als der Fischer mich ebenfalls bemerkte hatte das wohl neue Hoffnung in ihm erweckt, denn er begann von neuem, wild um sich zu schlagen und sah mich flehend an.
Der junge Mann hinter ihm lächelte mich versonnen an und biss dem Alten dann in den Hals...
Zuerst war ich zutiefst geschockt und verharrte in meiner Position. Doch als der Mann gar nicht mehr von dem Fischer abzulassen schien, erwachte ich schlagartig aus meiner Starre und stürzte voran. Ich hatte zu meiner eigenen Sicherheit stets einen Dolch bei mir, den zog ich nun und schrie den Mann an, er möge aufhören und zurücktreten. Ich muss zugeben, ich hätte nicht damit gerechnet, dass dieser darauf hören würde und dennoch, er schritt zurück und lächelte mich an. Der Fischer sank zu Boden, aber ich beachtete ihn auch nicht weiter, der junge Mann hatte mich wieder in seinen Bann gezogen. Ich hörte mich selbst sprechen, er solle verschwinden, bevor ich die Wachen riefe, doch er schwieg und ging auf mich zu.
Etwas hielt mich davon ab, mich zu bewegen, heute weiß ich, dass er es nicht zuließ und so war ich machtlos ihm gegenüber. Er strich mir sanft über die Wange und sprach mit einer würdevollen Stimme zu mir, dass ich keine Angst haben brauche, er wolle mir nichts tun und fragte mich nach meinem Namen.
Ich antwortete ohne zu zögern und plötzlich fühlte ich mich wohler und zufriedener als je zuvor.
Mein Unmut war verschwunden und meine anfängliche Angst wich einem Gefühl von Ehrfurcht. Er war einfach, ich kann es bis heute nur schwer beschreiben, er war für mich ein Gott. Ja, ich sah ihn an und fühlte, dass er kein gewöhnlicher Mensch war. Mein Vater, Pharao Semerchet, hatte uns Kindern immer gepredigt, dass wir keine Sterblichen seien, sondern Halbgötter, die anders waren, als das Volk, welchem wir dienen mussten. Für mich war das immer nur eine königliche Floskel gewesen, ich fühlte mich nie anders als unsere Diener und Wachen. Aber mit diesem jungen Mann war das anders. Er strahlte solche Macht aus und ich fragte ihn unverhohlen, ob er ein Gott sei. Er lächelte wieder sanftmütig, nahm meinen Kopf in beide Hände und küsste meine Stirn. Eine Antwort auf meine Frage erhielt ich nicht, aber es war im nächsten Moment auch wieder vergessen. Er fuhr durch mein Haar und ich spürte in mir den innigen Wunsch, von ihm in die Arme genommen zu werden. Ich war vernarrt in ihn, ich wusste diese Dinge damals nicht zu verstehen, ich wollte nur nie wieder von ihm getrennt sein.
Leise flüsterte er Dinge in mein Ohr, er sprach von ewigen Leben und das er es mir schenken könne und wir dann für immer beisammen sein könnten. Ich war damals noch jung, und verstand nicht genau, was die Ewigkeit bedeutete, aber sein Versprechen, dass ich nie mehr allein sein würde und nie von ihm getrennt überzeugte mich rasch.. Wobei ich heute sicher bin, dass es meines Einverständnisses nicht bedurft hatte. Denn er sehnte sich damals nach einem Gefährten..
Er schloss mich in seine Arme und schmiegte mich an ihn. Dann küsste er erneut meine Stirn, dann meinen Mund und fuhr dann mit seinen Lippen über meinen Hals. Ich erschauerte und wünschte mir nur noch, eins mit ihm zu werden, mit diesem, meinem Gott, zu verschmelzen. Ich spürte einen kurzen Schmerz, als er mich biss und mir langsam mein Lebenselixier aussog. Plötzlich hielt er inne, und Avicus - dieser Name, sein Name- war plötzlich in meinem Kopf, als hätte ich ihn immer schon gekannt, sah mich lächelnd an: „Auch du wirst die Möglichkeit haben, mein Wesen..unser Wesen zu verstehen. Wir sind Untote, Geschöpfe der Nacht, Vampire, die sich vom Blute sterblicher Ernähren und Tagsüber in ihren Sarkophagen ruhen. Doch du hast noch einen Tag, mein Herz, einen letzten, bevor du für immer an den Mond gebunden bist. Gehe nun nach Hause, ruhe dich aus und genieße diesen deinen letzten Tag. Des Nachts werde ich zu dir kommen und vollenden, was ich begann und wir werden für immer beisammen sein." So sprach er und ich klammerte mich an ihn, wollte ihn nicht verlassen. Avicus strich mir sanft durchs Haar und versprach, dass wir uns schon morgen Nacht wiedersehen würden. Und so ließ ich mich überreden, wenn auch widerwillig ging ich den Pfad zurück, den ich gekommen, Shaloman stand noch immer dort, wo ich ihn zurückgelassen hatte. Er schnaubte zur Begrüßung als er mich witterte, als ich jedoch näher trat, legte er die Ohren an und scheute vor mir zurück. Ich sprach mit ihm, aber er hatte Angst vor mir, drehte sich schließlich um und verschwand im rasenden Galopp. Tiere spüren das Übernatürliche besser als Menschen. Nun uns Vampiren ist es durchaus ermöglicht, den Verstand von Tieren zu kontrollieren und sie zu besseren Gefährten machen, als sie es den Menschen je wären. Aber das wusste ich damals noch nicht.
Und so blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Weg zum Palast zu Fuß zurückzulegen.
Es dämmerte bereits, als ich endlich an dem Tore zum Palast stand. Shaloman war ohne mich zurückgekehrt und der arme Hemon war schon halb verrückt geworden, denn er wusste, wäre mir etwas zugestoßen, hätte der Pharao ihm die Schuld angelastet. Und so wartete er bereits sehnsüchtig am Tor und fragte mich was passiert und ob ich verletzt sei. Ich versicherte ihm, dass alles in Ordnung war, bedankte mich nochmals bei ihm für seine Verschwiegenheit und zog mich in meine Gemächer zurück.