OT: Lowcost Spektrum Analyser für GSM-Störsender 900-2100MHz
Hallo,
ich habe letztes Wochenende etwas Neues gebastelt (vielleicht ist die Idee aber gar nicht neu):
Man benötigt:
- einen analogen Satellitenreceiver mit möglichst weitem Eingangs-Frequenzbereich
- ein Oszilloskop
Wissenswertes / allgemeine Vorgehensweise (anstelle des Bauplans)
Der Tuner in jedem analogen Satellitenreceiver hat etwa 10 Pins.
An diesen Pins liegen die Betriebsspannungen für LNB, +5V und +33V, mehrere Signalleitungen, sowie mindestens zwei Tuning-Spannungen.
1)
Schaltet man die Programme am Receiver um, so ändert sich die Spannung an einem der Pins (ausmessen!) zwischen 1 und 30V.
Man kann diese Leitung unterbrechen und manuell eine Steuerspannung in den Tuner einspeisen, z.B. einfach mit einem Poti.
Hat man jetzt noch die Satellitenantenne angeschlossen, so kann man mit dem Poti die Sender analog einstellen!
2) Der Tuner liefert eine Signalstärken-Spannung zurück. Manche Receiver haben eine AFC-Funktion (automatische Frequenzkontrolle), bei der die Signalstärkenspannung ausgewertet und die Frequenz damit nachgestimmt wird. Sie liegt im Bereich von 2-5V. Wenn man einen Sender einstellt hat, liegt sie z.B. bei 2,4V, wenn man die Antenne abzieht (kein Empfang) hat sie 5V (also umgekehrt zu dem was man eigentlich vermuten würde)
3) Man schließe ein Oszilloskop an im X-Y Betrieb, Y auf "invers" stellen.
X für die Steuerspannung, Y für die Regelspannung.
4)
Man schließe die Satellitenantenne noch einmal an und erstelle sich eine Skala aus Folie (z.B. ARD einstellen, ZF:1744MHz, ZDF bei 1214MHz usw.
Fertig ist der Spektrumanalyser ;-)
Messung:
Einfach Oszillator in die Nähe der ZF-Eingangsbuchse halten Poti drehen, schon kann man Grundschwingung und Oberschwingungen betrachten.
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Vorteile:
-Very low cost (falls man ein Oszilloskop hat :-) )
-Die Darstellung auf dem Oszilloskop ist überraschend gut.
Man wird nicht für möglich halten wie gut dieser primitive Aufbau funktioniert!
Nachteile:
-Die Skala ist nicht ganz linear (macht nichts)
-Absolutwerte kann man natürlich nicht ablesen, qualitativ reicht aber völlig aus.
Verbesserungsmöglichkeiten:
Statt des Potis werde ich noch einen Sägezahngenerator aufbauen, damit der Frequenzbereich automatisiert durchfahren wird. Man erhält am Oszilloskop dann ein kontinuierliches Spektrum, sonst muss man ständig drehen.
Ein Speichoszilloskop wäre noch besser geeignet!
Von der Firma "Pace" aus England gab es früher Satellitenreceiver mit einem ZF-Eingangsbereich von 700(!) bis 2150 MHz.
Da England schon lange komplett digitalisiert ist (TV), gibt es die Teile nur noch vereinzelt, evtl. bei ebay.
MfG richy_64