Ludwigshafen: Rund 4000 Zuschauer bei Jetboot-Meisterschaft
Dynamik auf dem Wasser: Der erste Kampf um die Deutsche Jetboot Meisterschaft war am Wochenende spannend und laut. Foto: KUNZ
Der erste Lauf zur deutschen Jetboot-Meisterschaft auf dem Ludwigshafener Luitpoldhafen war ein Publikumserfolg. Rund 4000 Zuschauer sahen laut Stadt am Wochenende die insgesamt 38 Rennen in den 13 Bootsklassen. Sie bekamen spektakuläre Szenen beim heißen Ritt auf den Wellen geboten.
Der Kurs beginnt mit einer langen Geraden in Richtung Rhein, auf dem Rückweg ist mit Bojen ein kantiger Zick-Zack-Kurs vorgegeben. Also wird die Drehzahl erst einmal hochgejagt und fast 400 Meter Vollgas gefahren, in der ersten Kurve droht der Motor zu verröcheln, dann heult er wieder auf. Vor der nächsten Boje - 35 sind es insgesamt - das gleiche Spiel: Gas rauf, Gas runter und natürlich Gewicht verlagern, damit der Flitzer durch die Kurve kommt.
Das sieht spektakulär aus und verlangt ein hohes Maß an Körperbeherrschung. Fehler werden sofort bestraft. So wie am Sonntag im Ladies Cup, in dem Anne Reinprecht auf ihrer Kawasaki zunächst die Führung übernimmt, am Ende der ersten Runde aber nach einem Fahrfehler kurz abtaucht und von Heike Pinter überholt wird. Den Rennverlauf kommentiert Rennsprecher Thomas Zimmermann. Obwohl die Jetboote bei Vollgas nach Angaben des Vereins Jetboot Deutschland nur 56 Dezibel laut sein sollen und damit leiser als ein Staubsauger, sind seine Schilderungen nur zu verstehen, wenn man sich direkt unter die Lautsprecher stellt - was auch ein Schlaglicht darauf wirft, wie ungesund das Staubsaugen ist.
Keinen Staub, sondern Wasser saugen die Innenbordmotoren auf, die in der am stärksten motorisierten Klasse - der Ski Division Super Stock - mehr als 300 PS haben. Mit 250 PS begnügt sich Marco Strobel. Der Saarbrücker ist einer der 60 Piloten, die den heißen Ritt über die Wellen wagen. "Ich hab' dieses Jahr erst angefangen Rennen zu fahren. Am Samstag war's okay, da war ich im Mittelfeld. Heute war's nix", bekennt er. Das Verhältnis untereinander sei "relativ positiv", betont er. "Nur der mit der Startnummer 17, der ist ist mir gestern im ersten Rennen rein gefahren. Da schaut man sich dann schon schräg an", schildert der Bäcker aus dem Saarland.
Gefreut hat ihn das Interesse der Zuschauer. Das Fahrerlager steht jedermann offen, viele Neugierige hätten die Chance genutzt, sich die Wassermotorräder, wie Jetboote im Amtsdeutsch heißen, aus nächster Nähe zu betrachten. Zu schaffen macht Strobel dagegen der hohe Wellengang, der von der senkrechten Hafenmauer entlang der Zielgeraden produziert wird. "Da wird man richtig durchgeschüttelt, Mir tun heute Arme und Beine ziemlich weh", gesteht er ein.
Für Holger Dörfer, Vorsitzender des Vereins Jetboot Deutschland, sind die hohen Wellen kein Problem. "Dadurch wird die Strecke anspruchsvoller, schließlich ist das ja auch eine deutsche Meisterschaft", betont er. Das erste Gastspiel in Ludwigshafen gefällt dem Rennleiter. "Wir haben sehr viele Zuschauer", freut er sich, die Randsportart ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.
Dass dies in Ludwigshafen geschieht, haben die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) möglich gemacht, die den ersten DM-Lauf sponsern. "Die Jetboote sind richtige Energiebündel, das gilt ja auch für die Technischen Werke", erklärt der Kaufmännische Vorstand der TWL, Stefan Richtstein, das Engagement des Energieversorgers. Er geht davon aus, dass die Rennserie auch 2007 in Ludwigshafen Station macht - schließlich heiße die Veranstaltung ja auch "1. TWL-Lauf". Den Ritt auf einem der Boliden will er trotz aller Neugier nicht wagen. "Ich habe mir sagen lassen, dass das ganz schön schwer ist. Reizen würde mich das ja schon, das auszuprobieren, aber nur dann, wenn keiner zusieht", sagt er.
Auch aus Sicht der Stadt ist die Veranstaltung positiv fürs Image. "Wir hätten noch besser kommunizieren sollen, dass der Eintritt frei ist", bekennt Susanne Ziegler von der Verwaltung. Sie war für die Organisation verantwortlich und hat unter anderem die Jetfloats organisiert, die schwarzen Kunststoff-Bausteine, aus denen der Anlegesteg montiert wurde. Die wurden von den Technischen Werken Heidelberg angeliefert - die Metropol-Region hält eben zusammen ... (gai)
Rheinpfalz
Heißer Ritt auf den Wellen begeistert
Der erste Lauf zur deutschen Jetboot-Meisterschaft auf dem Luitpoldhafen war ein Publikumserfolg. Rund 4000 Zuschauer sahen laut Stadt am Wochenende die insgesamt 38 Rennen in den 13 Bootsklassen. mehr
Ludwigshafen.de
Am Samstag, 13. Mai, geht es im Luitpoldhafen rasant zu, wenn über 60 Piloten unter
anderem aus Frankreich, Belgien und Luxemburg auf den bis zu 255 PS starken Jetbooten
durch den Luitpoldhafen sausen. Mit ihren Wohnmobilen und Anhängern schlagen die
Piloten ihr Lager im Luitpoldhafen auf, um den 1. TWL-Lauf der deutschen Jetbootmeisterschaften
zu absolvieren. In drei Klassen, stehend und sitzend, muss ein 800 Meter langer Parcours auf
Zeit gefahren werden. Los geht es am Samstag um 12 Uhr mit dem freien Training.
Ab 14.30 Uhr beginnen die Wertungsläufe. Damit die Pausen zwischen den Rennen kurzweilig bleiben,
wird die Vizeweltmeisterin, mehrfache deutsche und Europameisterin im Wasserski Katrin Lindenberger
gemeinsam mit einem Wakeboarder Kunststücke vollbringen. Sonntags beginnen die Wertungsläufe um 10.30 Uhr.
Die Rennen werden mit der Siegerehrung um 17 Uhr beendet.
Neben den Rennen auf Zeit gibt es für "Freestyler" auch noch die Kür. Akrobatische Höchstleistungen können erwartet werden,
wenn die Fahrer mit den Maschinen durchs Wasser springen, abtauchen und mit Jetboot und gehöriger Portion Muskelkraft wieder