dans un vieux chateau - sal-vevañ

Freundschaft

Re: Freundschaft

ich glaube Freunde, echte Freunde haben eine ganz wichtige Eigenschaft: Sie sind da.

Und man muß nicht danach suchen, sie sind es einfach. Und man weiß das auch, wenn es einem gut geht, daß sie da sein würden, wenn man sie bräuchte. Auf die eine oder andere Art aber sie wären da ohne zu fragen. Und drum kann man manche Wesen Freund nennen, obwohl sie auf ferneren Bahnen ihre Kreise ziehen (als sie das vll schon taten), bräuchte man sie, wären sie ganz nah.

Hättest Du das Gefühl mit dieser Freundin, von der Du schreibst?





Re: Freundschaft

hm - das war eine interessante frage. und ich hatte sehr schnell die antwort:
nein - sie wäre nicht da. sie war auch schon oft nicht da.
wenn ich sie brauchen würde, wäre ihr das fremd. denn stets ists sies, die braucht und wenn sie nicht braucht, verschwindet sie zeitweise vollständig aus der umlaufbahn.




Re: Freundschaft

ich hab da gestern auch noch ne zeit drüber nachgedacht und kam dann zu dem Schluß, daß für mich die Intuition da mein wichtigstes Werkzeug ist und manchmal sogar über der Konsequenz oder Logik steht aber ich glaube auch das ist wichtig ((: manchmal...

aber für mich ist das von Dir beschriebene auch ein klares Abgrenzungskriterium und schon aufgetreten, auch wenn verschiedene Leute verschieden "da" sind, manchmal hat man ein blödes Gefühl und meist trügt das dann nicht... seufz...

aber manchmal kommt alles anders... und das Blatt wendet sich... und es findet sich eine neue FORM der Begegnung, aber das braucht meistens Zeit. Und beidseitigen Wunsch





Re: Freundschaft

ich habe jetzt auch überlegt...gestern kam nochmal post von ihr und es war ein ähnliches gefühl. ich glaube, ich werde mir mal zeit nehmen und es ganz KLAR versuchen zu formulieren, wie ich es erlebe. vll hilft es ja? aber egal, welcher weg, sich danach auftut, es ist wichtig für mich, es in worte zu fassen!

das schreiben hier tat aber total gut, weil ich gemerkt habe,dass ich sosachen viel zu lange mit mir rumtrage und nicht weiß, was ich damit machen soll. das war schon gut hier! danke!





Re: Freundschaft

Auch mal meinen Senf dazugeb....

Für mich ist auch die Präsenz von Freunden (unabhängig von der räumlichen tatsächlichen Nähe) ganz wichtig. Es ist einfach so, dass meine Freunde zum grossen Teil meine Familie ersetzt haben, denn ich weiss einfach, dass wenn mir etwas den Boden unter den Füssen wegziehen sollte, dann würde ich durch die Hände meiner Familie durchfallen, aber nur bis in die offenen Arme meiner Freunde.

Ich erlebe gerade eine sehr schwere Phase, meine Freundin, die ich bereits seit unglaublichen 30 Jahren kenne und sehr liebe hat ihren Mann verloren, er ist mit 36 Jahren an einem Herzinfarkt plötzlich und vollkommen unerwartet verstorben. Katastrophe. Ich versuche mit allem was ich habe, Liebe Kraft, Halt, Licht, Traurigkeit, Wut, Mitgefühl, Zuhören, Gedanken machen.... für sie da zu sein, aber durch unseren Umzug lebe ich ja 300 km entfernt. Dennoch merke ich die Nähe im Moment überdeutlich und ich weiss, dass sie ebenso für mich da wäre wenn es andersrum wäre, das es da keine Kompromisse gibt, das sie einfach "da" wäre und sie ist ja auch da, war immer da, wird immer da sein. Ich Danke der Göttin für diese Frau, die ich eher als Schwester bezeichnen möchte.

Aber Freundschaft bewährt sich ja nicht nur in schlechten Zeiten, sondern auch in besonders guten, auch damit muss man offenbbar umgehen können, wenn es jemandem total gut geht und er hgrade eine sehr sehr freudvolle lichte Phase hat und sich mitfreuen können, positives Mitgefühl sozusagen :-)

Ich muss sagen, ich habe nicht viele wirkliche Freunde, genau genommen habe ich vier, klingt wenig, aber das sind echte Wesen, offene Wesen, liebe Wesen bei denen ich mich wohl und geborgen fühle.

Für ein Sonnensystem reichts nicht, aber jedes dieser Wesen ist für mich ein ganzes Universum :-)


Re: Freundschaft

ja, das stimmt. Ich glaube das ist ein besonders schwerer Aspekt, den ich bisher nicht betrachtet habe, das aber auch aus beiden Perspektiven sehr wohl schon erlebt habe. Ich kenne sowohl das Gefühl selber im Loch zu hocken und einfach nur "sumpf" im Kopf zu haben flapsig gesagt und mit dem Kopf gegen das Licht zu prallen, aber auch den Aspekt selber grad froh zu sein und weiterzukommen und Trübsal nicht teilen zu können.

Aber diese Phasen gehören wahrscheinlich dazu, auch wenn man sich (also ich mich) da teilweise für sich selber schämt bzw. das als ganz störend an sich erlebt, ich weiß nicht, also ich habe bis jetzt noch nicht wirklich einordnen können, ob das automatisch Entfernung bedeuten muß bzw. in welcher Konsequenz. Ich hab das wirklich schon so und so rum beleuchtet erlebt, manchmal ist es auch so, daß man das nach Abschluß so einer Zeit wieder noch anders selber erlebt oder versteht und es dann auch wieder Entwicklung bedeutet hat. Wahrscheinlich haben wir diese Seelenverwandten tatsächlich manchmal und das ist noch eine andere Stufe oder vll nicht Seelenverwandte, man kann ja trotzdem ganz verschieden sein, einfach so, daß man sich tatsächlich "Familie" ist... blubb... ach, ich finde es schön, daß wir diese verschiedenen Blickwinkel beleuchten, das ist wertvoll. Jetzt werd ich aber meinen mit einem Glas Rotwein benebelten Kopf und meinen mit einer Makrele gefüllten Bauch auf das Sofa rollen und mich morgen wieder den höheren philosophischen Ebenen widmen, hihi ((:

*strahlfreu*





Re: Freundschaft

Nein, ich denke nicht, das es automatisch Entfernung bedeuten muss, jeder lebt eben sein Leben und steht grade an anderer Stelle. Man kann sich selber nicht Freude im eigenen Leben verwehren, weil es wem anders schlecht geht und andersrum kann man auch Freude nicht herbeizaubern anderen zuliebe.
Ich denke ich kann Freude und auch Leiden ganz gut mitleben und mich auch unabhängig von mir mitfreuen bzw. mitempfinden, deswegen muss die Freude oder die Traurigkeit nicht unbedingt bis in mein Herz finden, obwohl sie es im oben genannten Beispiel natürlich tut und ich sehr wohl traurig bin im Moment, aber das ist auch eine Ausnahmesituation im Ganzen.
Dennoch lebe ich, und das gilt ja für jeden, mein Leben hier weiter und lache über den Lütten wenn der sich wieder die Socken auszieht und selber lacht oder konzentriere mich auf mein Studium, aber momentan ist da wirklich im Hintergrund eine dunkle ernste Wolke. Ist halt so und das braucht auf allen Seiten einfach auch Zeit Zeit und nochmal Zeit....


Re: Freundschaft

manchmal beschäftigt mich der Gedanke, wie weit man auf Freunde Einfluß nehmen kann/soll/darf im Sinne von Verantwortung, zB wenn man merkt da läuft was nicht gut, wie weit man sich raus nimmt und wie weit man Dinge ausspricht





Re: Freundschaft

dem ist hinzuzufügen: Ich fände nichts unerträglicher als den Gedanken ein Freund sagt mir etwas NICHT. Ich glaube bei mir ist es so, man kann mir ziemlich viel an den Kopf schmeißen, auch wenn es haarsträubend sein sollte und es kann sein, daß die Situation dann explodiert aber das ist dann weniger schlimm als etwas steht unausgesprochen im Raum, glaub ich zumindest, außer es wäre eine wirkliche Beleidung, beträfe dritte usw.

Hm. Grübel.





Re: Freundschaft

Ich denke mal ein echter FREUND würde Dich niemals beleidigen, nicht absichtlich.

Ich finde es immer wichtig die Dinge anzusprechen und auszusprechen, wenn das Gegenüber dann dicht macht hat man aber das ungute Gefühl und die Sorge wenigstens geäussert und vll kommt ja unbemerkt dann doch etwas an. Es kommt ja auch immer auf den Ton/die Formulierung an wie man so etwas rüberbringt...

Nebenbei gesagt, niemand bekommt gern Kritik, aber wenn sie wenigstens konstruktiv ist und im Falle von echter Sorge um.... auch so formuliert ist dann sollte man schon genügend Konfliktfähigkeit (ja da isses wieder das schöne Unwort ) besitzen es auch so wahrzunehmen und sich auseinanderzusetzen mit sich selbst, der angesprochenen Sache und dem anderen.