Hallo Leute, ich hatte Montag meine Standard-Defi-Abfrage in meiner betreuenden Uni-Klinik Lübeck. Leider 4 Überstimulationen in den letzten 4 Wochen, trotzdem gehts mir wieder besser. Aber das soll jetzt nicht das Thema sein.
Mir wurde dort von den Ärzten mitgeteilt, dass ich von Anfang Oktober an nicht mehr von meinem Hausarzt direkt an die Hochschulambulanz-Kardiologie und -Defikontrolle überwiesen werden kann, sondern dass dies jetzt nur noch ein Facharzt tun dürfe. Daraufhin fragte ich bei meiner Krankenkasse nach ob das stimmt und mir wurde nach deren Rücksprache mit der Kassenärztlichen-Vereinigung Schleswig-Holstein das so bestätigt. Die Kassenärztliche Vereinigung möchte so umgehen, das die Fachabteilungen der Unikliniken den Fachärzten "die Arbeit wegnehmen". Angeblich würde es keine Ausnahmen geben. Ich habe darüber bei der Kasse um eine schriftliche Bestätigung gebeten.
Mein Problem dabei: Ich werde seit Jahren in der Uni-Lübeck bestens versorgt und habe auch Vertrauen zu diesem Verein. Der Oberarzt ist, was die Defit-Technik angeht, eine anerkannte Koryphäe, die kennen mich bzw. meine Krankheitsgeschichte bis zum i-Tüpfelchen und können kurzfristig alle Unterlagen nachlesen. Auch bei einem Notfall komme ich immer in diesen Laden.
Anders meine Erfahrungen mit den niedergelassenen Kardiologen. Der erste hat mir die falschen Medikamente oder deren Dosierung verschrieben und nach dem ich ihm mitteilte, das es mir immer schlechter geht, meinte er das müsse so sein, ich sei ja krank. Nach eigenständiger Absetzung des Medikaments gings mir bestens. Der zweite hat mir meinen damaligen Schrittmacher ohne zu fragen umprogrammiert und zwar so dilettantisch, das die in der Uni nur noch die Hände über den Kopf zusammen geschlagen haben. Allein beim Öffnen des Abfragecomputers hatte der einen Gesichtausdruck, als wenn er das das erste Mal macht - die danebenliegende, offene Bedienungsanleitung hätte mich stutzig machen müssen, ein Buch mit sieben Siegeln. Und bei beiden musste ich natürlich vorher durch alle Apparate die sie hatten, bei einem sogar eine ambulante Arm-Katheter-Untersuchung. Wahrscheinlich war der Porsche noch nicht bezahlt.
Ich bin darüber ziemlich angefressen und würde gerne wissen ob ihr davon auch schon was gehört habt und ob es vielleicht doch dazu eine Ausnahme gibt (Die einzige mir einfallende Alternative ist, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen direkt in die Notaufnahme zu gehen). Ich habe nicht die Absicht mir von irgenwelchen inkompetenten Quacksalbern, die dann ja auch noch zusätzliche Kosten verursachen, meine gute Versorgung versauen zu lassen und mir das ohne kräftigen Krach (sprich Medien, Sozialverbände, Gesundheitsministerien) bieten zu lassen.
Das musste raus ;-)
Gruß Thorsten
Re: Keine Uni-Klinik-Behandlung mehr ?
Hallo Thorsten: Deine Geschichte klingt schon ziemlich krass.
Mein Tip, wenn die geschilderte neue Situation irreversibel ist, wechsele doch den Kardiologen und konsultiere einen vernünftigen oder einen der "seinen Porsche schon bezahlt hat". Frage mal in der Uni-Klinik nach einem Kollegen draußen.
Übrigends so eine Sache mit einem Medikament, das mich fast umgebracht hätte, hatte ich auch mal. Es handelte sich um TAMBOCOR.
Dir und allen Foristi wünsche ich alles Gute.
Jürgen
Re: Keine Uni-Klinik-Behandlung mehr ?
Hallo Thorsten.Hier in NRW ist das auch so.Mein Kardiologe muss mir eine Überweisung zur Defi- abfrage ausstellen.Überweisung zum Herzzentrum nur im Notfall.Bei mir war das bis vor 2 Jahren genau wie bei Dir.Das Herzzentrum durfte mich nicht mehr Behandeln,der Grund:Erst Hausarzt besuchen,dann von Ihm eine Überweisung zum Kardiologen und der Entscheidet ob er oder das Herzzentrum mir wieterhelfen kann.Er gibt mir aber keine Überweisung mehr,nur noch Defiabfrage.Wie Du schon sagst,Du musst dann wie ein Notfall dorthin ,dann werden Sie Dich behandeln.Ich mache mir schon lange keinen Kopf mehr über die Zustände hier in der Republik.Schlechter kann es ja nicht mehr werden.ODER????Grüße aus dem Revier an die Küste. Georg
Re: Keine Uni-Klinik-Behandlung mehr ?
Hallo zusammen Das Problem hatte ich auch vor 2 Jahren . Das Herzzentrum Wuppertal sagte Sie dürfen keine Defi Abfrage mehr machen. sie schickten mich zu einen Arzt wo ich kein vertrauen zu hatte ich sprach mit meinen Hausarzt darüber und der rief für mich bei der Krankenkasse an und fragte nach welcher Arzt noch Defi Abfrage machen würde, sie konnten ihm keine antwort darauf geben , seit dem gehe ich weiter ins Herzzentrum.
Bis dann
Re: Keine Uni-Klinik-Behandlung mehr ?
Hallo Jürgen, das ist ja der Punkt. Seit diesen anfänglichen Reinfällen mit den Kardiologen gehe ich ja in die Uni-Ambulanz - seit 8 Jahren. Ich sehe es einfach nicht ein, mein Leben durch einen Dilettanten zu gefährden und ich will bezüglich eines neuen Kardiologen auch nicht mehr mit meiner Gesundheit und den Defi-Einstellungen experimentieren.
Und an Bibi: wie machen die das jetzt mit den Abrechnungen für Dich ?
Gruß Thorsten
Re: Keine Uni-Klinik-Behandlung mehr ?
Hallo Thorsten,
hier in Hessen bzw. in Kassel ist es bislang noch so das der Hausarzt die Überweisung ausstellt. Ich muß Ende November wieder hin und werde erleben ob es bezüglich der Überweisungen zur Defikontrolle Veränderungen gibt. Die Idee von Jürgen find ich nicht schlecht, dass Du in deiner der Uni-Klinik nachfragst mit welchen Kardiologen sie draußen am besten zusammen arbeiten. Ich selbst habe nach meiner Sondenrevision im Klinikum Kassel - der Defi wurde bei mir notfallmäßig in Traunstein inplantiert - die dortigen Ärzte auch gefragt wer sich draußen von den niedergelassenen Ärzten mit der Art der Herzkrankheit und dem Defi den ich habe am besten auskennt. Nach ein bißchen Blabla, von wegen sie dürften keine Werbung machen und so, wurden mir zwei Ärzte genannt. Bei einem von den beiden bin ich jetzt, und ich finde bislang dass er seine Sache ganz ordentlich macht. Er kümmert sich um den Zustand meines Herzens, die Einstellung meiner Pillen und überlässt die Defiabfrage ganz dem Klinikum. Er fragt höchstens mal nach ob er mal reagieren mußte. Ich bin hier in Kassel in einer Selbsthilfegruppe und habe auch bislang von keinem Mitglied welcher bei ihm Patient ist davon gehört, dass er unbedingt die Defiabfrage durchführen wollte obwohl er die Gerätschaft dafür hätte.
Thorsten ich wünsche Dir bei der Wahl deines Kardiologen viel Erfolg!
Es grüßt,
Reimund
Re: Keine Uni-Klinik-Behandlung mehr ?
Tja Thorsten, so ist das nun mal mit unserer Gesundheitsreform. Wir müssen einen Doc beheligen damit er uns zu einem anderen schickt. Warum das für uns Chronisch Kranke überhaupt sein muss ist mir unverständlich. Unsere Abfragen sind nun mal Teil unseres Lebens und da sollte es uns nicht noch schwer gemacht werden. Tatsache ist aber auch das zB. ein HZ für eine Defi-Abfrage anders verrechnet wird wie ein Kardiologe. Daher hat auch mich das HZ Wuppertal nahe gelegt meine Abfragen bei einem Kardiologen machen zu lassen da es sich für das HZ nicht rechnet.
Bibi, wenn du das nächste mal im HZ Wuppertal bist geh doch mal ins Haus 3! Der/die Kardiologe/n dort auf der 1 Etage haben mit dem HZ Wuppertal nur eins zu tun indem sie die ganze Etage angemietet haben. Ich bin dort seit über einem Jahr und sehr zufrieden. Ich werde dort immer vom selben Kardiologen abgefragt und er bespricht alle Veränderungen die am Defi gemacht werden. Natürlich nur wenns ansteht.
Re: Keine Uni-Klinik-Behandlung mehr ?
Hallo Thorsten Wie die das machen mit der Abrechnung keine Ahnung. Solange die nichts anderes sagen gehe ich weiter hin.
Hollo Tom Danke für deine info muß im Oktober wieder wieder ins HZ werde mir mal einen Termin dort geben lassen