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Versuch einer kleinen Trostgeschichte

Versuch einer kleinen Trostgeschichte

Für pinksand und alle, bei denen die Heilung oder die Krankengeschichte im Allgemeinen nicht nach Lehrbuch verläuft:
Vor einigen Jahren musste ich mich einer OP beim Kieferchirurgen unterziehen, bei der alle 4 Weisheitszähne in einem Ritt unter Vollnarkose gezogen oder besser gesagt herausoperiert wurden.Meine Zahnärztin, die es selbst ablehnte, diesen Eingriff vorzunehmen, meinte, das wird schon nicht so schlimm.Ich würde ja von der OP an sich nichts merken.Letztendlich waren die Störenfriede raus, nachdem sich die ganze OP über mehr als 3 Std. hinzog, da mehrere Zähne im Kiefer so angewachsen waren, dass sie kaum herauszubekommen waren.Sie frakturierten mehrfach und mussten stückchenweise entfernt werden.Dabei wurde dann auch noch die Kieferhöhle eröffnet. Also Komplikationen über Komplikationen.Das Ganze entzündete sich, ich bekam schmerzhafte Aphten, konnte meinen Mund kaum noch öffnen und nahm in kurzer Zeit über 10 kg ab, denn vernünftig essen ging nicht mehr.
Aber alles wurde gut! Seit diesem Erlebnis gehe ich mit einer anderen Einstellung an medizinische Prozeduren, ob nun beim Zahnarzt oder das Herz betreffend, heran.Es macht mir einfach alles weniger Angst.Ich weiss, was ich aushalten und "überleben" kann.Ich denke dann immer, schlimmer als nach der Zahn-OP kann es nicht kommen.Und das ist meine Erfahrung.So ein Erlebnis kann einen stärken fürs ganze Leben.



Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

In diesem Sinne allen Schmerzgeplagten und Kranken gute Besserung und einen schönen 3. Advent.
Gebt die Hoffnung nicht auf!

Grüße von Anett



Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

Das ist ja ulkig, also das ist jetzt mal ausnahmsweise kein Witz von mir. Neben dem Herz, dessen Krankengeschichte ich ja bekanntlich nicht wirklich panisch sehe, habe ich als nächstes großes Event die Behandlung meiner Weisheitszähne vor mir. Nachdem meine Zahnärztin nun schon längerfristig an einem anderen Zahn arbeitet (aufgrund meiner Diabetes ist der Rückgang der Entzündung äußerst langwierig) eröffnete sie mir, dass danach die Weiheitszähne dran wären. Diese würden mir sonst mittelfristig größere Probleme bereiten. Nun habe ich zwar nicht diese typische Zahnarztangst, also Bohren und dieses komische »in die Wurzel pieken« sehe ich nicht so dramatisch aber Zahn ziehen und dann auch noch Weisheitszähne ist dann ja doch ne andere Nummer. Da werde ich ja nun sehr entspannt hingehen.



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

Ach man, Gitarremann, meinst du das jetzt ironisch mit dem "nun sehr entspannt hingehen" ?
Wenn mehrere Weisheitszähne in einer Prozedur gezogen werden bzw. Komplikationen zu erwarten sind, bezahlt die Krankenkasse das "Vollbetäubungsprogramm".Beim Ziehen eines einzelnen Zahnes eher nicht.Eigentlich hatte ich mit den Weisheitszähnen wenig Probleme, musste diese aber entfernen lassen, da sonst die Kasse die anschließende Versorgung mit einer Brücke nicht finanziert hätte. Insofern hatte ich keine Wahl.
Allerdings sind meine dramatischen Erfahrungen da eher ein Einzelfall.Der Chirurg meinte, so eine schwere Extraktion hätte er noch nicht erlebt.Ich kenne auch viele Leute, bei denen das Ziehen von Weisheitszähnen kaum Probleme gemacht hat, die über die üblichen leichten Beschwerden hinausgehen.Mein Sohn ist da eingeschlossen und der war bis dahin kein Held beim Zahnarzt.
Also Kopf hoch und Mund auf (Zähne nicht zusammenbeissen),das wird schon!
Kannst ja mal darüber berichten, wenn alles überstanden ist.
Ich weiß nun jedenfalls, was mein Körper und ich alles aushalten und überstehen können.
Angst beim Zahnarzt habe ich jedenfalls keine mehr.



Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

Ja ich habe da schon ein mulmiges Gefühl. Ich habe mich da jetzt noch nicht im Detail mit beschäftigt aber Zähne, insbesondere Entzündungen in dem Bereich sollen sich ja negativ auf Herz und Kreislauf auswirken. Ok, im Zweifel ist es ja dann doch ein Vorteil, wenn am Ende die Zähne soweit es geht, aus medizinischer Sicht in Ordnung sind.

Nächste Woche bin ich wieder beim Zahnarzt, da geht es nochmal um den aktuellen Zahn mit der langsamen Heilung. Vielleicht können wir da immer noch nicht die finale Füllung machen aber so oder so wird die Weisheitsgeschichte dann erst im neuen Jahr passieren.

Da steht aber auch eine Katheterbehandlung zur Diskussion, vielleicht wird die dann auch hinten angestellt und wir gucken erstmal was die Zähne bringen.



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

Genau deshalb hab ich vor zwei Wochen stationär zwei gezogen bekommen die eigentlich noch ganz okay waren. Meinem Hauszahnarzt war das aber zu heikel da ich schon öfters ziemlich krass weggesackt bin bei den Spritzen mit Adrenalin. Deshalb sollte das unter Vollnarkose gemacht werden. Dann kam aber wieder der Anästhesist zu mir und riet mir dringend bei dem Herz eher davon ab und "angeblich" wurde ich nur sediert. Wie und ob die das dann ohne Adrenalin gemacht haben, keine Ahnung. Ich kann mich noch erinnern wie die mir im Mund rumgewerkelt haben aber ich hab keinen Plan mehr wie ich ins Stationszimmer zurückgekommen bin. Aber so im großen und ganzen SUPER! Keine Megaschmerzen und Zuhause die ersten beiden Tage nur 2x eine 300er Ibuprofen vor dem einschlafen genommen.


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<=Mensch ohne Windows® | HNCM/DCM - Biotronik ICD №2 - Ablation - HTX-Listung=>

Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

Na da bin ich ja mal gespannt. Schon alleine, ob meine Zahnärztin das selber machen will und mit welcher Art der Betäubung. Ich wäre ja auch für komplett schnubbeln und dann wach werden und die Dinger sind raus.



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
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Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

Oh je, da hab' ich ja ein Thema eröffnet oder besser gesagt, einen Nerv getroffen.

Gitarremann, nimm dir den Paul als Vorbild, bei dem hat's gut geklappt.
Ich weiss , dass meine Zahnärztin aktuell immer darauf achtet, dass in den Betäubungs- spritzen kein Adrenalin drin ist.Da gibt's alternative Wirkstoffe.Das steht auch dick und fett auf meiner Patientenakte. Denn bei einer Catecholaminergen...Tachykardie kann es das gewesen sein.
Jedenfalls ist das Ziehen von Weisheitszähnen unter vernünftiger Sedierung schon gut zu verkraften. Und bei den meisten ist dann auch alles o.k.
Im nachhinein bin ich natürlich froh, dass ich die Biester los bin.
Braucht man nicht und machen bei vielen irgendwann Ärger.



Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

An Gitarremann:
Da hast du Recht, Entzündungsherde im Körper sind nie gut fürs Herz. Die können im schlechtesten Fall zu einer Herzmuskelentzündung oder Entzündung der Herzinnenhaut führen. Beides gefährlich. Sollte immer konsequent behandelt werden.

Ich war vor einiger Zeit nur auf den Verdacht hin, eine Endokarditis haben zu können mehrere Tage stationär im Krankenhaus.Und das nur, weil mein Sohn einen Staphyloccocus aureus, also einen Keim, hatte und ich mich nicht so gut fühlte. Da wurden dann aller 6 Std.Blut gezogen und Kulturen angelegt.
Bloß gut, dass sich der Verdacht nicht bestätigte, das hätte dann in einem längeren Klinikaufenthalt geendet.



Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

»Nerv getroffen« passt ja auch beim Zahnthema. Ich finde das nur ulkig, wie sich der Kreis immer wieder schließt.
Meine Zahnärztin will das auch immer ganz genau wissen mit der aktuellen Medikation. Gerade jetzt, wo ich statt ASS einen richtigen Blutverdünner nehme. Ich glaub das wird bei mir eher das Problem, je nachdem wie groß die Manscherei wird. Mal sehen ob ich das absetzen muß oder ob sie ein Gegengift hat.



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
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Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Re: Versuch einer kleinen Trostgeschichte

Mit dem Kreis schließen, das fällt wahrscheinlich unter Naturgesetz. :-)

Bei Herzpatienten sind die Zahnärzte vermutlich immer sehr vorsichtig.
Kann mal schnell was passieren und ob ein Zahnarzt so schnell auf Wiederbelebung eingestellt ist, weiss ich nicht.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, was passiert, wenn mein Defi aufgrund stressbedingter Tachykardie schocken würde.
Hoffentlich hätte die Zahnärztin in dem Moment nicht ihre Hände mit diversen Gerätschaften in meinem Mund.Ich denke da an rotierende Bohrer o.ä.
Das möchte ich nicht unbedingt erleben.Sie meint zwar jedes Mal, ich solle mich mit Fingerzeig melden, wenn etwas nicht in Ordnung ist, aber vielleicht ist es dann schon zu spät?

Mit Blutverdünnern kenne ich mich nicht aus, nehme selbst keine.