demokratie - oder was von ihr noch übrig ist

Trauer um Nofretete

Trauer um Nofretete

In diesem doch beinahe privatem Forum möchte ich mich outen: ich bin  ein "Fan" von Nofretetes Beiträgen und guter Gesinnung.
Du sendest als eine der wenigen weiblichen Infokrieger positive, ehrliche und gleichzeitig fundierte Beiträge. Und du kannst hartnäckig sein, was du unter Beweis gestellt hast.
Aber dies soll kein Nachruf werden, eher ein Wunsch, daß du den Infokrieg wieder aufnehmen möchtest. Und vielleicht überlegst du dir, dich politisch zu engagieren. Für, wie ich einschätze, eine wirklich gute Sache. Die Thematik hat dich verdient - und du die Thematik.

Stone




Volksentscheide ins Grundgesetz - Die wahren Volksvertreter auf die Brücke.

Re: Trauer um Nofretete

Lieber Stone,

vielen Dank für Deine nette Prosa (wenn ich sie als solches bezeichnen darf) ;-)

In der Tat fiel es mir schwer, mich vom Forum zu trennen, denn im Grunde habe ich der Seite viel zu verdanken. Sie begleitete mich ein Stück meines Lebens, bot mir Einsichten und Sichtweisen, wie sie kaum irgendwo zu finden sind.

Mitunter taten viele Einsichten auch sehr weh und habe mich in den Grundfesten meines Lebens sehr erschüttert.

Dennoch habe ich mich dazu entschieden, mich löschen zu lassen. Lag es mitunter daran, ernste Zweifel zu hegen, was die Art und Weise des neuen Führungsstils deutlich vor Augen führte, wo immer weniger Möglichkeiten geboten wurden/werden, auch Dinge anzusprechen, die nirgends eine ernste Betrachtung finden. Viele geben diesen Dingen gerne den Stempel Eso, was für mich einen bitteren Beigeschmack hat.

Beleidigungen und Beschimpfungen sind/waren an der Tagesordnung. Wenn man im normalen Leben solche Dinge sehr oft hinnehmen muß, so doch Bitte nicht auch in der virtuellen Welt. Oder ist da die Hemmschwelle geringer, weil man sich nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht/sitzt?

Aber da gingen nicht nur die Admins oder Modaratoren mit schlechtem Beispiel voran. Störte es mich sehr, lesen zu müssen, dass einer der Admins sich "

Administrator, Deppenbesieger und Foreneugeniker" nannte, was meiner Meinung nach ein schlechtes Bild abgab und der Sache an sich eine schreckliche nicht ernst zu nehmende Gesamtanschauung vermittelte.






Das war aber nur einer der Gründe.

Ich habe im Laufe der Zeit wirklich das Vertrauen in die Politik verloren, die Möglichkeit etwas wirklich zu verändern und es in eine vertretbare Bahn zu lenken. Potenzial war wahrlich vorhanden, wurde aber Mangels Interessenten oder Zeit, was nur Vermutungen sind, einfach nicht in die Tat umgesetzt.

Liegt es auch daran, dass ich erkannt habe, dass erst das Alte gegen die Wand gefahren werden muss um Neues aufzubauen.

Eine interessante These dazu entstand in meinem Kopf, als ich verstand, das egal was man versuchen mag, allen Einsatz in Ehren, erst das Alte zerstört werden sollte um dann eventuell auf den Ruinen aufzubauen, alles plan zu machen oder Steine aus diesem für einen Neuaufbau zu entnehmen. Oder wie sagt man so schön, der Fisch stinkt vom Kopfe her?!

Um eine für alle friedvolle und auf Respekt aufgebaute Gesellschaft zu errichten, müssen alle darin enthaltenen Menschen begreifen, das ein jeder darin wertvoll und einzigartig ist. So war das Forum für mich ein menschl. Spiegel, der deutlich zeigte, wie weit entfernt wir alle in Wirklichkeit davon sind.

Auch ich wasche meine Hände nicht in Unschuld, und manches Mal war es eine Verlockung, auf sinnentfremdete Dinge zu antworten, oder aber User zu provozieren, die sich als große Macher darstellten, in Wirklichkeit aber wenig wirkliche Taten folgen ließen.

Unsere Gesellschaft lebt von Versprechungen und Zugeständnissen, die wenig bis gar nicht eingehalten werden. Irgendwann entwickelt man sich dann zu einem Misantrophen.

Zitat:

Natürlich sind die Ursachen so individuelle, wie die Menschen selbst,
dennoch kann man einige Parallelen feststellen. Grundsätzlich ist eine
(über-)kritische Sicht der Welt und der Versuch bzw. der Wille, durch
Menschenhand gebildete Systeme, Strukturen und Entwicklungen zu
hinterfragen, zwingend notwendig, um zu der Erkenntnis zu gelangen, daß
die Menschheit nicht die Krone der Schöpfung ist. Zu einer solchen
Gesinnung kommen die meisten Individuen durch prägende oder gar
traumatische Erlebnisse, welche zumeist in einem über Jahre andauernden
gedanklichen Prozess zu einer kritischen Sichtweise gegenüber dem
Lebewesen Mensch reifen.

Im Grunde könnte ich stundelang hier weiter philosphieren, was aber auf Grund des Ernstes der Gesamtlage zu wenig bis nichts führen würde.

Oder liegt es einfach daran, dass ich angefangen habe zu resgnieren??

Wenn nur 2/3 der gesamten Menschheit bereit wäre, alles auf den Kopf zu stellen, wichtige Fragen zu stellen und auch die Absicht hätten, etwas gänzlich Neues zu versuchen, würden wir alle nicht so weit vor dem uns sich abzeichnenden Abgrund stehen.

Liebe Grüße

Nofretete1969




Helfe den Blinden zu sehen,
den Tauben zu hören

 Re: Trauer um Nofretete



Ich kann mich den Worten von rollingstone nur anschließen.

Ich bin ein großer Fan von nofretete und es ist schade, dass sie
den infokrieg verlassen hat.

Dabei kann es sich der infokrieg nicht leisten, auch nur einen infokrieger
zu verlieren.

Deswegen, nofretete, komm zurück!






Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.

Bertolt Brecht