hallo docsm,
komme ich als spender in frage? habe eine cervikale dystonie, bekomme alle 12 wochen botulinumtoxin (dysport) gespritzt. gegen die restschmerzen schluck ich, bei bedarf, katadolon, musaril und valium (valium gegen den händetremor). lt. meiner neurologin ist es eine reine physisch-neurologische erkrankung, heilung gibt es nicht.
danke für die antwort!
Hallo and Danke für das Interesse,
Chronisch neurologische oder chronisch-orthopädische Erkrankungen führen, wenn eine umfangreichere Begleitmedikation vorhanden ist, regelmäßig zu einem Ausschluss als Spender. Das Risiko liegt hier nicht auf Seiten des Empfängers, sondern wird auf Seiten des Spenders gesehen, in dem Sinne, dass durch die Spende eine Verschlimmerung des vorbestehenden Leidens erfolgen kann mit allen medizinischen und haftungsrechtlichen Konsequenzen. Leider gibt es für diese Krankheitsbilder, wenn die aufgeführte Medikation nur eine Bedarfstherapie ist, keine pauschale Aussage, habe mir heute noch von Kollegen UKM Münster versichern lassen, dass bei einem stabilen orthopädischen Krankheitsbild es im Zweifel eine individuelle Prüfung geben werde, da bestimmte, unverträgliche Medikamente einfach pausiert werden könnten.
Also nicht ganz unkompliziert.
Im Zweifel registrieren lassen. Die mit dem Erhebungsbogen dann vorzunehmende medizinische Einzelprüfung führt bei Grenzfällen dann zur Klärung.
Rückfragen ? Gerne auch über unseren Link.
Herzliche Grüße
Dr. Thomas Schmidt
herzlichen dank für die schnelle antwort!
habe mich bereits registrieren lassen. es ist nur eine bedarfstherapie. die genannten medikamente können abgesetzt werden.
danke!
hallo docsm,
komme ich als spender in frage? vor 5 jahren wurde eine hcv erkrankung bei mir festgestellt, die dann mit interferon erfolgreich behandelt wurde. seitdem liege ich immer unter der nachweisgrenze, letzte virusserologie war vor ca. 8 wochen.
danke für die antwort!
Hi Benny,
offensichtlich wurde die Hepatitis C für Dich ja erfolgreich behandelt. Das ist gut so. Leider besteht für einen Knochenmarksempfänger durch eine immer erforderliche Chemotherapie ein sehr hohes Risiko, dass es durch vereinzelte Hepatitis-Viren zu einer Infektion kommt. Dieses Risiko führt zu einem Ausschluss als möglicher Knochenmarksspender, auch wenn du medizinisch als "in Remission" zu bezeichnen bist.
Herzliche Grüße
Dr. Thomas Schmidt
hi docsm,
ja, für mich war die sache schon nach ca. 3 monaten, der 6
monatigen interferontherapie vom tisch. da
das körpereigene imunsystem von einen auf dem anderen tag nicht mehr auf viren
und interferon reagierte und ab diesem tag lagen auch alle serologieren unter der nachweisgrenze. Leider sind sie bis
heute eben noch nicht 100 prozentig!
aber ist denn überhaupt ein fall bekannt wo
es nach so einer langen zeit,
zu einer erneuten erkrankung kam?
Ist da das
risiko einer erneuten infektion nicht wahrscheinlicher?
immerhin leiden 3% aller bundesbürger an so einer infektion
und die meisten wissen es gar nicht!
nah ja für eine körpereigenen sachspende komme ich dann
nicht in frage, bleibt dann nur
und gute besserung für den doc zuwünschen.
danke für die schnelle antwort.
gruss benny
Hallo,
ich leide ebenfalls an einer Dystonie und werde ca. alle 12 Wochen mit Botox behandelt.Die genannten Medikamente unter anderem Musaril nehme ich ebenfalls bei Bedarf ein.
meine Frage ist nun, wann man diesen Erhebungsbogen zur medizinischen Einzelprüfung bekommt?Direkt nach der Registrierung, oder erst wenn man tatsächlich als Spender in Frage kommt?Danke für die schnelle Antwort.
LG 03l03l03
Hi Benny,
die Prognose einer chronischen HCV-Infektion auch bei Fallen der Viruslast unter die Nachweisgrenze ist leider nicht bei 100 %, sondern bei sog. "sustained response" und Genotyp 2 oder 3 lt medline bei ca 70 %, d.h. dauerhafte Heilung. "sustained response" heißt ein rasches Ansprechen auf Therapie, was bei dir ja anscheinend vorlag. Inwieweit die Statistik durch Komb von PEG und Ribavarin langfristig verbessert wird, werden die Jahre zeigen. Ein Pat mit chronischer HCV-Infektion muss lebenslang "gemonitort" werden, um Langzeitkomplikationen wie Zirrhose oder HCC ( Hepatozelluläres Karzinom ) etc frühzeitig zu erkennen.
Nochmal, eine Prognose ist immer individuell, da sie von sehr vielen, oben nur exemplarisch benannten, Faktoren abhängt.
Herzliche Grüße
Dr. Thomas Schmidt
hi doc,
glaub deine antwort gehört zu benny!???
Hallo 03/03/03
Meines Wissens kommt es zu einer Aufarbeitung von Beleiterkrankungen erst, wenn es eine Vorselektion gegeben hat, also eine gewisse Wahrscheinlichkeit für eine genetische Übereinstimmung besteht. Dann erst widmet man sich im Detail dem Spender, seinem Allgemeinzustand, Begleiterkrankungen etc.
Der Aufwand, alle Spender mit der Einsendung der Speichel/Blutprobe für die Erstuntersuchung auch medizinisch mit allen Vorerkrankungen zu erfassen, wäre einfach zu gigantisch.
Deshalb ist es auch so wichtig, im Vorfeld zu schauen, ob man als Spender überhaupt in Frage kommt.
Eine sehr schöne Aufstellung für Vorerkrankungen findet man auch unter:
https://www.leukaemie-kmt.de/Behandlung/Spende/Voraussetzung/index.html
Herzliche Grüße
Dr. Thomas Schmidt