Rollenspiel-Forum Hermersberg und Umgebung - Der Salon der unbegrenzten Möglichkeiten

Was für ein "Fiasco"!

Was für ein "Fiasco"!

Ich habe heute zum ersten Mal Fiasco gespielt und glücklicherweise war es kein Fiasco (außer für die Charaktere) sondern ist allseits gut aufgenommen worden und wird bei Gelegenheit sicherlich nochmal gespielt.

Für einige der Hermersberger Gemüter ist das Spiel zwar wahrscheinlich zu Laberei-lastig, aber wir haben heute schon eine nette Geschichte produziert, inklusive Rückblenden, Zeitsprüngen, geschickten Überleitungen und allgemeinem Scheitern.

Besonders schön: Meine Figur stand unmittelbar vor dem Ende eigentlich ganz gut da, hat dann aber durch einen verpatzten Wurf (der einzige Wurf, der im ganzen Spiel was aussagt) alles verloren, inklusive seinem Leben. Herrlich tragisch und alles durch eigene Schuld.

Kurzfassung: In einer Vorstadt in den USA wollen Eva und Michael Korilenko die Unterweltgröße Tony "The Money" Parker mit einer Aufzeichnung einer Überwachungskamera erpressen.
An dieser Stelle folgen etliche Komplikationen.
Resultat: Michael stirbt im Kreuzfeuer bei einer Schießerei zwischen Jugoslawen und dem FBI. Eva sitzt eine Haftstrafe ab, verliert Haus und Job und trauert um ihren Mann. Tony sitzt im Gefängnis und wird dort von jugoslawischen Schlägern zusammengeschlagen.


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"I needed a drink, I needed a lot of life insurance, I needed a vacation, I needed a home in the country. What I had was a coat, a hat and a gun." (Farewell My Lovely)

Re: Was für ein "Fiasco"!

Ach ja … es ist so schön, wenn das System einen in die Nüsse tritt.



‘In general, Bumblebee Man only speaks in simple, over-enounced Spanish sentences. His catchphrases of choice are typically “Ay, ay, ay, no me gusta!” (“I don’t like it!”), “Ay, ay, ay, no es bueno!” (“That’s not good!”) and “Ay, Dios no me ama!” (“God doesn’t love me!”)’

Re: Was für ein "Fiasco"!

Womit ich sagen wollte: ich bin dabei.

Aber, ja, der Beitrag eins drüber gibt akkurat meine neue Einstellung zu Komplikationen und Hindernissen im Rollenspiel wieder.



‘In general, Bumblebee Man only speaks in simple, over-enounced Spanish sentences. His catchphrases of choice are typically “Ay, ay, ay, no me gusta!” (“I don’t like it!”), “Ay, ay, ay, no es bueno!” (“That’s not good!”) and “Ay, Dios no me ama!” (“God doesn’t love me!”)’

Re: Was für ein "Fiasco"!

Was ich halt an Fiasco mag: Da weiß ich, dass es darum geht, zu scheitern, und nur im absoluten Ausnahmefall steht man am Ende besser da als vorher. Dafür spielt man eine Situation samt der Charaktere ja auch nur einmal, da hängt man also nicht wirklich dran, sondern will nur eine schöne Geschichte erzählen.

Bei "normalen" Rollenspielen hat man da ja oft eher längere Spiele, die sich über Wochen oder Monate in Realzeit hinziehen können. Da muß dann uU mehr Entwicklung da sein, als einfach nur Rückschlag um Rückschlag, sonst nimmt das noch masochistische Züge an.

Was noch hinzukommt: Wenn ich im traditionellen Spiel schlecht Würfel, scheiter ich ja an einer Sache und kriege irgendwas aufgezwungen. Das empfindet man dann irgendwo oft als Niederlage. Bei Fiasco wird während der Szene nur durch Spielerentscheid festgelegt, ob sie ein gutes oder schlechtes Ende nimmt. Der Rest liegt dann wieder mit in meiner Entscheidung. Da ist es also selbstfabriziertes Elend.

Kurz gesagt: Ich würde nicht uneingeschränkt eine Fiasco-Story mit Gurps spielen - und umgekehrt. Ich mag aber jedes für das, was es tut. Und wenn wir mal 3-5 Leute zusammenkriegen, können wir gerne in Saarbrücken Fiasco spielen.


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