Gut formuliert
Auszüge aus:
https://www.sueddeutsche.de/sz/sonderseiten/red-artikel990/
ab hier zitiert:
"Es ist schwer zu sagen, warum Sat1 so viel Erfolg mit Star Search gehabt hat. Vielleicht hatte man ein wenig Glück mit den Kandidaten. Wenn jemand in die Spielfilm-Redaktion des Senders gekommen wäre und gesagt hätte, dass er gern die Geschichte eines arbeitslosen Anlagenmechanikers aus Berlin-Reinickendorf verfilmen würde, der Heavy-Metall hört, lauter Freunde hat, vor denen liebende Eltern ihre Kinder warnen, und der mit einem Stück von Lionel Ritchie einen Gesangswettbewerb im Fernsehen gewinnt man hätte ihm gesagt, dass nicht mal bei Rocky, Fame oder 8Mile so dick aufgetragen wurde.
Martin Kesici ist 30 und hat verdient in der Kategorie Music Act ab 16 gewonnen. Sein Vater ist ein schweigsamer Mann, der immer ein wenig so schaut, als wolle er sagen, was ist denn jetzt schon wieder. Sein Sohn hat in einer üblen Berliner Heavy-Metal-Band gesungen, sieht aus, als könnte er ohne Maske einen Werwolf spielen und hat jetzt einen Plattenvertrag bei Universal, der ihm 100000 Euro Gagenvorschuss bringt.
Vater Kesici kann es nicht fassen.
Das einzige Problem, das Martin Kesici zurzeit haben dürfte, ist seine Stimme. Sie ist großartig. In Interviews sagt er, dass er handgemachte Musik möge, Old-school nennt er das. Es ist nicht zu erwarten, dass Universal das gut findet. Martin ist frisch, er muss eine Platte herausbringen, er muss Geld bringen. Old-School dauert zu lange. Am Sonntag wird er bei der ziemlich überflüssigen Abschlusssendung von Star Search seine erste Single präsentieren. "
Na, na, ich find die Abschlusssendung nicht überflüssig. Und wenn so ein Werwolf aussieht, dann mag ich Werwölfe, oh hah. Man lernt ja nie aus. Aber das mit der Stimme ist schon ok.