Die Zeugen Jehovas müssen staatlich anerkannt werden. Das entschied das Berliner Oberverwaltungsgericht. Damit kommt die Glaubensgemeinschaft in den Genuss steuerlicher und organisatorischer Vorteile. Das Land Berlin legt möglicherweise Beschwerde gegen das Urteil ein. Anspruch auf Privilegien Dem Urteil zufolge muss der Staat die Zeugen Jehovas als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkennen. Mit einem solchen Status darf die Religionsgemeinschaft Gemeindehäuser unterhalten und ihre Toten beerdigen. Sie kann Kirchensteuern einziehen - worauf die Zeugen Jehovas nach eigenen Angaben aber verzichten wollen. Auch hat sie ein Recht auf steuerliche Vergünstigungen, Anspruch auf Vertretung in Rundfunkräten sowie eine Vielzahl weiterer Privilegien. Das Recht, Religionsunterricht zu erteilen, bleibt nach Aussagen des Richters Jürgen Kipp von dem Urteil unberührt: "Diesen Antrag hätten die Zeugen schon längst stellen können." Körperschaften stehen unter staatlicher Aufsicht.
Keine Revision zugelassen Die Zeugen Jehovas setzten sich damit gegen das Land Berlin durch, das die Religionsgemeinschaft nicht als Körperschaft anerkennen wollte. Dem Urteil ging ein jahrelanger Rechtsstreit voraus. Der Fall beschäftigte schon das Verfassungsgericht in Karlsruhe. Die Richter urteilten seinerzeit, dass die Religionsgemeinschaft keine reale Gefahr für die Demokratie sei und hoben damit eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts auf, das dem Land Berlin zunächst Recht gegeben hatte. Der Fall wurde schließlich zurück nach Berlin verwiesen. Keine Anhaltspunkte über Rechtswidrigkeiten Auch die Oberverwaltungsrichter konnten keine objektiven Anhaltspunkte dafür erkennen, dass die Religionsgemeinschaft nicht rechtstreu sei. Die Aussagen von Aussteigern reichten dafür nicht aus, weil zunächst deren psychischer Hintergrund überprüft werden müsse, erläuterte der Vorsitzende Richter Kipp das Urteil. "Es gibt keine Auskünfte von Familiengerichten oder Schulpsychologen, die belegen, dass die Zeugen Jehovas eine Drucksituation aufbauen, wenn sich ein Familienmitglied von der Gemeinschaft abwendet." "Vorwürfe nicht aus der Luft gegriffen" Die evangelische Kirche kritisierte das Urteil. "Worauf soll man sich sonst stützen, wenn nicht auf die Berichte von Aussteigern", sagte Andreas Finke von der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. Die Vorwürfe gegen die Zeugen Jehovas seien nicht aus der Luft gegriffen. Ihnen wird immer wieder vorgeworfen, dass sie ihre Mitglieder sozial stark isolieren und Austrittswillige psychisch unter Druck setzten. Keine Revision Das Oberverwaltungsgericht ließ eine Revision nicht zu. Das Land Berlin prüft nun, eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einzulegen. Die Zeugen Jehovas dagegen erwägen, den Körperschaft-Status auch in den anderen 15 Bundesländern zu beantragen.
210.000 Mitglieder in Deutschland In Deutschland haben die Zeugen Jehovas nach eigenen Angaben rund 210.000 Mitglieder. In der deutschen Zentrale in Selters im Taunus arbeiten 1100 Hauptamtliche für die Organisation. Die internationale Bruderschaft hat ihren Sitz in New York. Die Zeitschriften der Organisation, "Der Wachtturm" und "Erwachet!" sollen weltweit zu den auflagenstärksten religiösen Zeitschriften gehören. Verfolgt und verboten Die Gruppe wurde Ende des 19. Jahrhunderts in den USA gegründet. Der Geschäftsmann Charles Taze Russell (1852-1916) begann mit Gleichgesinnten ein unabhängiges Bibelstudium. An Wahlen nehmen die Zeugen aus religiösen Gründen nicht teil. Bis 1931 nannten sie sich Bibelforscher. Unter dem Nazi-Regime wurde die Gemeinschaft verfolgt, in der DDR war sie verboten. Weltuntergang angekündigt Die Zeugen fühlen sich Jehova dem "allmächtigen Gott und Schöpfer" verpflichtet. Anders als die großen christlichen Religionen glauben sie nicht, dass die Seele des Menschen nach dem Tod weiter lebt. Sie sehen den Staat als Gottes Diener und beten für ein Paradies auf Erden. Den Weltuntergang hat die Religionsgemeinschaft mehrfach angekündigt. ---- Quelle: https://onnachrichten.t-online.de/c/37/63/03/3763032.html
liebe Grüße Sandro
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Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
Hallo Sandro,
Ich habe diese Meldung heute morgen schon im Fernsehen gelesen,und war ehrlich gesagt reichlich schockiert.Jetzt dürfen die Zeugen sogar "Kirchensteuer" von ihren Anhängern nehmen,als wenn die oberen Ränge nicht schon genug von denen bekommen,denn jedes Mitglied zahlt dort einen zehntel seines Einkommens monatlich als Spende,dies wird so erwartet....
Und was die ev. Kirche über die Aussteiger sagt,ist wirklich wahr,es wird massiver Druck ausgeübt.Das ganze System der Zeugen besteht daraus,Druck und Schuldgefühle hervorzurufen.....
lieber Gruß
ceredwen
____________________ Die Wahrheit über das Leben im Universum ist schwer faßbar,aufregend und rätselhaft, und nur wenn wir deses Rätsel zu lösen versuchen,finden wir alles,was zu haben sich lohnt, auch uns selbst.
Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
das kann ich Dir sagen ich selbst hatte beim lesen den Kopf schütteln müssen, kann es immer noch nicht fassen, daß solch eine Sekte staatlich anerkannt wird.. und ich gebe Dir recht, die Methoden sind immer noch die gleichen, bei den Menschen dort werden gezielt die Schwachpunkte gesucht, um diese gegen sie als Druckmittel einzusetzen, sie werden systematisch von der Außenwelt isoliert, um sie von sich abhängig und gefügig zu machen, und sie (die Mitglieder) werden finanziell in den Ruin getrieben, eine üble Sache und eine Schande, daß es nun auch staatlich unterstützt wird!!
liebe Grüße Sandro
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Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
Leider ist dies ja nun nicht mehr zu ändern.
Ich denke einmal bei einem Teil meiner Familie ist jetzt Feststimmung angesagt!
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Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
*autsch* und wie kommst Du mit ihnen so zurecht? akzeptieren sie deine persönliche Glaubensauffassung oder habt Ihr gar keinen Kontakt zueinander?
liebe Grüße Sandro
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Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
Naja,das ist ein wenig schwierig zu erklären.
Zu meiner Schwester und ihrem Mann habe ich überhaupt keinen Kontakt,ihr Mann will das nicht....
Und meine Mutter,das ist noch komplizierter,sie sagt zwar das sie meinen Glauben akzeptiert,aber mit mir zusammensein will sie anscheinend auch nicht mehr seit sie sich wieder hat einfangen lassen(erklärung dazu:sie war aus der Gruppe ausgeschlossen worden weil sie einen Job hatte der denen nicht passte).
Ich habe ihr schon vor 2 Jahren erzählt das ich zu meinem 10 Hochzeitstag eine kleine Feier machen möchte,und das ich ihr soo früh bescheid gebe damit sie sich die finanziellen Mittel zurücklegen kann um hierher fahren zu können und sie hatte auch zugesagt,jetzt hat sie mir mit einer fadenscheinigen Entschuldigung abgesagt,dabei wußte sie sehr genau was mir dieser Tag bedeutet hat,denn sie war auf meiner Hochzeit auch nicht da,da wollte ich sie wenigstens jetzt da haben.Denn bis zur Silbernen Hochzeit ist es ja noch eine gaaanze Weile hin und ich denke das sie dann nicht mehr in der Lage ist soweit zu reisen....Du kannst Dir vorstellen wie enttäuscht ich bin.....
Naja,eigentlich hatte ich damit gerechnet....
lieber Gruß
ceredwen
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Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
ohje, liebe Ceredwen, das tut mir so leid das ist wirklich bitter, gerade an solchen, einmaligen Gelegenheiten solch ein Desinteresse spüren zu müssen.. ich weiß nur von einem guten Freund von mir, sein Bruder hatte vor einigen Jahren eine Frau geheiratet, die selbst Zeuge Jehovas ist oder war.. zu jenen Zeiten war der Kontakt zwischen ihm und seinem Bruder auch nicht mehr so gut, wie er hätte sein sollen, zusehr hatte sie ihn beeinflusst gehabt.. lachen mußte ich nur, als ich erfuhr, daß es ihnen nur einmal im Monat erlaubt ist, miteinander Sex zu haben - naja..
liebe Grüße Sandro
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Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
Du das ist nicht ganz so wahr,es ist wohl eher so das die nicht öfter dazu kommen,denn neben dem Predigtdienst,den ganzen Versammlungen,und den ganzen Vorbereitungen zu eben diesen Versammlungen,und dem ständigen lesen der Bibel ist es schwierig dafür Zeit zu finden.
Ich habe mich ja vor etwa 12 Jahren auch einmal mit diesem Glauben beschäftigt und damals auch ein "Bibelstudium" wie die das nennen,begonnen und die hätten mich fast gehabt,nur bin ich ein Mensch der auch noch nachdenkt und auch Kritische Themen anspreche,was denen nicht in den Kram passte.....
Zum Beispiel passte es mir ganz und gar nicht das ich mich von meinem damals noch Verlobten hätte trennen müssen,oder das der Mann mir zu sagen was ich zu tun und zu lassen hätte,oder das ich Homosexualität nicht akzeptieren darf und das ich erst wieder Sex nach der Hochzeit haben dürfe und das ich meinem Mann in allen Lagen zu gehorchen hätte,das ist absolut nicht mein Ding und und und ....
lieber Gruß
ceredwen
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Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
Ceredwen - Du hast eines noch vergessen, die Arbeit unterwegs, wenn sie an den Haustüren klingeln, um sich mit den Mietern der jeweiligen Häuser / Wohnungen über das Wort Gottes unterhalten zu wollen *fg*
liebe Grüße Sandro
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Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
Sandro,eben dies ist der Predigtdienst von dem ich sprach...*fg*
lieber Gruß
ceredwen
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Re: Urteil: Staat muss Zeugen Jehovas anerkennen
ich selbst hatte beim lesen den Kopf schütteln müssen, kann es immer noch nicht fassen, daß solch eine Sekte staatlich anerkannt wird.. und ich gebe Dir recht, die Methoden sind immer noch die gleichen, bei den Menschen dort werden gezielt die Schwachpunkte gesucht, um diese gegen sie als Druckmittel einzusetzen, sie werden systematisch von der Außenwelt isoliert, um sie von sich abhängig und gefügig zu machen, und sie (die Mitglieder) werden finanziell in den Ruin getrieben, eine üble Sache und eine Schande, daß es nun auch staatlich unterstützt wird!!