Karthago – Die Stadt der Seefahrer
hatte jemand von Euch vorhin auf Arte die Dokumentation "Karthago – Die Stadt der Seefahrer " gesehen? ich fand sie richtig toll hier ein paar Infos zur Doku, die übrigens am 18. Juli 2005 um 17:00 Uhr auf Arte wiederholt wird:
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Karthago – Die Stadt der Seefahrer
An der Küste Nordafrikas lag einst das sagenumwobene Karthago - Stadt der Händler und Kaufleute und Heimathafen eines der bedeutendsten Seefahrervölker der Geschichte. Die Phönizier, Urväter der Karthager waren vor mehr als 3000 Jahren mit ihren Schiffen aus dem Osten gekommen und hatten nach und nach die nordafrikanische Küste besiedelt.
Im Jahre 146 vor Christus machten die Römer Karthago dem Erdboden gleich. So steht es in den Geschichtsbüchern, und kaum jemand erinnert sich an mehr, wenn von der ehemaligen punischen Hauptstadt die Rede ist. Dabei geriet eine der glanzvollsten Metropolen der Antike völlig zu Unrecht in Vergessenheit. Rund 800 Jahre vor unserer Zeitrechnung von den Phöniziern als Handelsstützpunkt gegründet, entwickelte sich die Stadt schnell zu einem kommerziellen Zentrum, wo Waren aus der gesamten antiken Welt gehandelt wurden.
Lange Zeit spielte Karthago in der Forschung eine untergeordnete Rolle. Zu gründlich waren die römischen Legionen bei ihrem Zerstörungswerk gewesen. Ruinen aus der Blütezeit der Stadt waren entweder völlig ausradiert oder später überbaut worden. Nur wenige Funde gaben Auskunft über Kleidung und Kultur, Lebensweise und Glauben der Karthager. Die karthagischen Schriftzeichen sind zwar die direkten Vorbilder der griechischen und römischen Schrift und damit des modernen Alphabetes, aber nur wenige Textfetzen jener Urschrift sind erhalten. Die wichtigsten Hinweise auf Karthago und seine Bewohner waren bislang bei römischen Autoren zu finden. Allerdings erweisen sich die Texte mehr und mehr als Kriegspropaganda, die den Karthagern wohl in den seltensten Fällen gerecht wird.
In den letzten Jahren schafften es einige Forscher jedoch, etwas Licht in das Dunkel der punischen Geschichte zu bringen. Professor Fethi Chelbi vom Nationalmuseum Karthago gelang es beispielsweise, einige der Geheimnisse des raffiniert geplanten Kriegshafens zu lüften. Die runde Militäranlage lag landeinwärts hinter dem viereckigen Becken für die Handelsschiffe verborgen. Sie war mit einer Mauer umgeben und weder vom Land noch vom Wasser her einzusehen. 220 Rampen waren hier aufgereiht, von denen Kriegsschiffe in Rekordzeit herunter gelassen werden konnten.
Eine Sensation gelang dem niederländischen Wissenschaftler Roald Docter. Er stieß bei seiner Suche nach der ehemaligen Stadtmauer Karthagos auf eine Art "Industrieviertel". Die schmutzigen und stinkenden Handwerksbetriebe mussten offenbar vor den Toren der eigentlichen Stadt bleiben. Häufige Fundstücke in den Ruinen des Außenbezirks waren Blasebalgdüsen, die erst vor kurzem bei der genauen Untersuchung im Labor ihren Zweck preisgaben. Offenbar kannten die Karthager bereits ein mehrstufiges Veredelungsverfahren für Eisen. Dieses Wissen ging mit dem Fall Karthagos verloren und wurde erst wieder in der vorindustriellen Zeit für die Stahlherstellung eingesetzt.
Trotz ihres großen Wissens und ihrer überragenden Technologie waren die Karthager vor allem Seefahrer und Händler. Über mehrere Jahrhunderte beherrschten sie den Seehandel auf dem Mittelmeer und segelten sogar bis nach Westafrika, um Geschäfte zu machen und Bodenschätze abzubauen. Dabei hafteten Kapitäne und Navigatoren mit ihrem Besitz und sogar mit ihrem Leben, wenn sie ein Schiff durch Unwetter oder Piraten verloren.
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Quelle: Arte.tv Kathargo
liebe Grüße
Sandro
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