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Fast alle Stalking-Opfer leiden unter Angst und Panik

Fast alle Stalking-Opfer leiden unter Angst und Panik

Fast alle Stalking-Opfer leiden unter Angst und Panik

Halle (dpa) - 92 Prozent der Opfer von Belästigungen und Psychoterror leiden im Alltag unter Angst und Panikattacken. Jedes dritte Stalking-Opfer hat Schlafstörungen, Albträume und Depressionen. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine bundesweite Studie der Opferschutzvereinigung Weißer Ring.

Die Studie mache deutlich, wie nötig es sei, das Stalking als Straftatbestand einzuführen, wie es Bundesregierung und Bundesrat planen. Befragt wurden 551 Opfer.
Danach wandte sich ein Drittel der Stalking-Opfer um Hilfe an die Polizei. Doch 69 Prozent hatten Schwierigkeiten, der Polizei den Ernst ihrer Situation zu vermitteln. 80 Prozent der Opfer beurteilten die polizeilichen Maßnahmen als nicht ausreichend oder unangemessen. Der Psychoterror, der von Dauer-Telefonaten bis zur Gewaltandrohung reicht, dauerte im Durchschnitt 28 Monate.

Meist kannten sich Opfer und Täter vorher. In nur neun Prozent der obsessiven Verfolgungsfälle war der Stalker ein Fremder, in 49 Prozent hingegen der Ex-Partner. Meist sind die Verfolger männlich, nur 19 Prozent sind Frauen. Laut Studie haben die meisten Stalker einen höheren Bildungsabschluss.
Der Berliner Medienanwalt Christian Schertz hat den am Freitag von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) vorgestellten Entwurf für ein Stalking-Gesetz jedoch stark kritisiert. Das Gesetz sei „handwerklich unsauber“, sagte Schertz der Berliner Zeitung. Es enthalte Formulierungen, die zu unpräzise seien.
„Im Strafrecht muss der Bürger genau wissen, wann er eine Straftat begeht“, sagte Schertz. Der Entwurf von Zypries sieht vor, für andauernde Belästigungen wie ständige Anrufe oder das Auflauern vor der Haustür, im Englischen mit dem Jägerbegriff für „heranpirschen“ bezeichnet, eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren zu verhängen. Dafür müsse das Stalking-Opfer „schwerwiegend und unzumutbar“ in seiner Lebensgestaltung beeinträchtigt sein.
„Wann beginnt da der Tatbestand?“ kritisierte Schertz die Formulierung. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten Verbandes, Michael Konken, hatte Zypries’ Initiative am Freitag als „Angriff auf die Pressefreiheit“ verurteilt. Auf der Grundlage dieses Gesetzes könnten etwa Prominente gegen hartnäckige Journalisten klagen. Schertz ist anderer Auffassung.
Das Gesetz werde „gar keine“ Auswirkungen auf Medien haben, so die Einschätzung des Juristen. Die Furcht um die Pressefreiheit teilte auch Jerzy Montag, rechtspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, nicht. „Eigentlich kann kein Journalist seinen Job so machen, dass er unter dieses Gesetz fällt“, sagt Montag. Tue er dies doch, dann sei das kein Journalismus.
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Quelle: www.gmx.net/de/themen/nachrichten/panorama/gewalt/923062,cc=000000160300009230621hoTRp.html

liebe Grüße
Sandro


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