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Schöpfungsmythen

Schöpfungsmythen

Hallo ihr Lieben,

Ausgelöst durch eine Meldung in einem Buch, was ich gerade gelesen habe, bin ich auf der Suche nach den verschiedensten Schöpfungsmythen und allen Mythen, die ein sogenanntes 'Goldenes Zeitalter' beschreiben. Ich habe zwar schon ein paar zusammengesucht, aber noch nicht annähernd alle

Vielleicht können wir hier die verschiedensten Schöpfungsmythen sammeln (bitte mit Angabe der Quelle)

lG Silverwheel





Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt. (Marie von Ebner-Eschenbach)

Re: Schöpfungsmythen

Hallo Silverwheel,

Ein schönes Thema,da mache ich gleich mit und fange mit den Iren an.

Schöpfungsmythen: Irland

Die Bildner der Erde

In Tir-na-Moe, dem Lande der lebenden Herzen, sang Brigit. Angus, der Ewig-Junge, und Midyir, der Rothaarige, und Ogma, genannt "Glanz der Sonne", und der Dagda und andere Götter Dana's kamen näher zu lauschen.
Brigit sang:
Nun kommt die Stunde, die uns Gott verhieß und bringt des Wunders Schau.
Ist es ein Stern, der neugeboren, kraftvoll dringt aus nächtgem Grau?
Ist's eine Welle, die dem Schönheitsquell entspringt als Freudentau?
Ist es ein Vogel ohne Tod, der glorreich sinkt zur Erdenau?
Es ist die Welle, steigend, tönend, siegesreich, brechend im Licht.
Es ist ein Stern, von Lieb erfüllt und Freud, des Glanz Nächte durchbricht.
Es ist ein Feuer, gottentborn, und Liebe geht dem Licht voran, und Tod berührt es nicht.
Die Welle breche nur, aufgeh' der Stern, die Flamme leuchte weit.

Es ist an uns, so unsere Herzen weise sind, jetzt stark zu sein und zum Empfang bereit.

Brigit hörte auf zu singen, und für eine kleine Welle herrschte Schweigen in Tir-na-Moe. Dann sagte Angus: "Fremd sind die Worte deines Gesanges, und fremd ist die Musik. Sie zog mich jäh herunter aus dem Äther - tief - tief - immer tiefer. Tir-na-Moe war wie ein halb erinnerter Traum. Ich fühlte den Atem fremder Welten auf meinem Angesicht, und dein Gesang wurde mächtiger und mächtiger. Aber du sangst ihn nicht. Wer hat ihn gesungen?" "Die Erde hat ihn gesungen."
"Die Erde!" sagte der Dagda. "Ist nicht die Erde auf dem tiefsten Grunde des Chaos? Wer hat je in diesen Abgrund gesehen oder an ihm gestanden zu lauschen, da, wo weder Schweigen ist noch Gesang?"
"O Hirte der Sternenherden, ich habe da gestanden zu lauschen. Mir hat geschaudert in der Finsternis, welche die Erde umhüllt. Ich habe die schwarzen, zischenden Wasser gesehen und die Ungeheuer, die einander verschlingen - ich habe hineingeschaut in den sich windenden, zuckenden Natterngrund der Hölle."
Das Licht, in dem die Götter Dana's atmen, ward getrübt durch den Gedanken an den Abgrund, und sie riefen aus: "Sprich nicht weiter von der Erde, o Flamme der zwei Ewigkeiten, und laß die Gedanken an sie vor dir abgleiten, wie der Traum der Erinnerung entgleitet!"
"O Silberzweige, von keinem Schmerz geschüttelt", sagte Brigit, "hört noch ein anderes! Die Erde wehklagt jede Nacht, weil sie von der Schönheit geträumt hat."
"Was für einen Traum, o Brigit?"
"Die Erde hat geträumt von der reinen Stille des Urbeginns, von dem Stern, der dem Sonnenaufgang vorangeht, von einer Musik, gleich der Musik meines Gesanges." "Oh Morgenstern", sagte Angus, "hätte ich doch nie deinen Gesang gehört, denn nun kann ich die Gedanken an die Erde nicht mehr von mir abschütteln!"
"Warum solltest du die Gedanken von dir abschütteln, Angus, weises Herz? Du hast dich eingehüllt in alle Farben des Sonnenlichtes, bist du nicht bereit, in die Finsternis zu schauen und den Donner der Wogen des Abgrunds zu hören? Bist du nicht bereit, Freude in den Abgrund zu bringen?"
Angus antwortete nicht. Er streckte eine Hand aus und pflückte eine Blüte von einem Zweig. Er hauchte die Blüte an und warf sie in die Luft. Sie verwandelte sich in einen wunderbaren, weißen Vogel und umkreiste ihn singend.
Midyir, der Stolze, erhob sich und schüttelte die hellen Locken seines Haares aus, bis er ganz in Strahlen gehüllt war wie in ein Goldenes Vlies.
"Ich bin bereit, in die Finsternis zu schauen", sagte er. "Ich bin bereit, den Donner des Abgrunds zu hören."
"Dann komm mit mir", sagte Brigit. "Ich gehe, meinen Mantel um die Erde zu breiten, weil sie von der Schönheit geträumt hat."
"Ich will einen Platz für deinen Mantel bereiten", sagte Midyir. "Ich will ein Feuer zwischen die Ungeheuer werfen."
"Auch ich will mit dir gehen", sagte der Dagda, der auch der Grüne Harfner genannt wird.

"Und ich", sagte Glanz der Sonne, dessen anderer Name Ogma der Weise ist. "Und ich", sagte Nuada, der Schwinger des Weißen Lichtes, "Und ich", sagte Gobniu, der Wunderschmied, "wir wollen die Erde neu schaffen."
"Viel Glück zu dem Abenteuer!" sagte Angus. "Auch ich würde mitgehen, wenn ihr das Lichtschwert mit euch nähmet."
"Wir werden das Lichtschwert mitnehmen", sagte Brigit, "und den Kessel der Fülle und den Speer des Sieges und den Stein des Schicksals, denn wir wollen in die Erde hineingestalten Macht und Weisheit und Schönheit und die verschwenderische Kraft des Herzens."
"Das ist gut gesagt", riefen die Strahlenden alle. "Wir wollen die vier Schätze mitnehmen."
Ogma brachte das Lichtschwert von Findrias, der wolkengleichen Stadt, die im Osten der De Danaan Welt liegt. Nuada brachte den Speer des Sieges von Gorias, der flammenhellen Stadt, die im Süden der De Danaan-Welt liegt. Der Dagda brachte den Kessel der Fülle von Murias, der Stadt, die im Westen der De Danaan-Welt erbaut ist und die Stille tiefen Wassers hat. Midyir brachte den Stein des Schicksals von Falias, der Stadt, die im Norden der De Danaan-Welt erbaut ist und die Festigkeit eines Diamanten hat. Dann machten Brigit und ihre Begleiter sich auf den Weg. Sie senkten sich wie ein Sternenregen hernieder, bis sie die Finsternis erreichten, welche die Erde umhüllte, und hinunterschauend sahen sie unter sich, wie auf einem Höllengrund, das sich windende, zuckende, gräßliche Leben, das da wimmelte und wühlte und sich selbst unaufhörlich verschlang.
Vor dem siedenden Wirrwarr dieses Abgrunds wichen die Strahlenden alle zurück, nur Midyir nicht. Er ergriff den feurigen Speer und stieg in die Tiefe wie eine Flamme.
Seine Begleiter schauten hinunter und sahen, wie er das Leben der Ungeheuer zertrat gleich einem Keltertreter, der Trauben preßt. Sie sahen, wie das Blut und der Schaum der Zerstörung an Midyir aufstiegen und ihn rot färbten bis zum Scheitel. Sie sahen, wie er den Speer im Kreise schwang, bis der zu einem Feuerrad wurde, das Funken und Flammenzungen von sich sprühte. Sie sahen, wie die Flammen die Finsternis verzehrten, in sich zurückfielen und sich ausbreiteten, blühten - dunkelrot - blutrot - rosenrot zuletzt.
Wie der Glanz eines Rubins stieg Midyir aus dem Abgrund hinauf und sagte: "Ich habe einen Platz bereitet für Brigits Mantel. Wirf deinen Mantel hinunter, Brigit, und segne die Erde!"
Brigit warf ihren Mantel hinab, und als er die Erde berührte, breitete er sich aus und entrollte sich wie eine Silberflamme. Er nahm den Platz, den Midyir bereitet hatte, in Besitz, wie das Meer Besitz ergreift und breitete sich immer weiter aus, weil alles, was unrein war, zurückwich vor den kleinen Silberflammen an seinem Rande. Er hätte sich wohl ganz um die Erde gebreitet, wenn nicht Angus, der jüngste der Götter, die Geduld verloren hätte, länger zu warten. Er sprang hinunter und stellte sich mit beiden Füßen auf den Mantel. Der hörte auf, Feuer zu sein und verwandelte sich in Silbernebel. Angus rannte durch den Nebel und lachte und ermunterte die anderen, ihm zu folgen. Die wurden von seinem Lachen angezogen und folgten ihm. Der treibende Nebel verdichtete sich um einen jeden von ihnen, und jeder sah den anderen wie ein Traumbild, - verwandelt und unwirklich. Sie lachten, als sie sich so sahen. Der Dagda griff mit beiden Händen in den Kessel der Fülle. "O Kessel", rief er, "du gibst einem jeden die Gabe, deren er bedarf Gib mir nun ein Geschenk, das der Erde geziemt."
Dann zog er seine beiden Hände heraus, gefüllt mit grünem Feuer, und er streute die Grüne aus, wie ein Sämann den Samen sät. Angus bückte sich und hob die Grüne der Erde auf Er schaufelte Täler aus und schichtete Hügel auf und spielte mit ihr, wie ein Kind mit Sand spielt. Und wenn die Grüne durch seine Finger glitt, wechselte sie ihre Farbe und strahlte wie Sternenstaub - blau und purpurn und gelb und weiß und rot.
Während nun der Dagda das smaragdfarbene Feuer säte und Angus damit spielte, gewahrte Mananaun, daß das verbannte chaotische Leben sich aufgerichtet hatte und über den Rand von Brigits Mantel schaute. Er sah durch die Finsternis die höhnenden, starrenden Augen nie gesehener Kreatur. Und er zog sein Lichtschwert aus der Scheide und senkte seine glühende Schneide gegen das Chaos. Das gräßliche Leben flüchtete unter Zischen und Schäumen, aber das Meer erhob sich, um das Schwert zu grüßen, in einer großen, schäumenden, donnernden Woge. Mananaun schwang das Schwert ein zweites Mal. Und wieder erhob sich das Meer, in einer Woge, grün wie ein Chrysolith, am Rande gesprenkelt mit amethystfarbenem, pupurnem und blauweißem Schaum.
Ein drittes Mal schwang Mananaun das Schwert. Und das Meer erhob sich, es zu grüßen, in einer Woge, weiß wie Kristall, ungebrochen, von reiner Dauer erfüllt, still wie der Urbeginn.
Langsam fiel die Woge in das Meer zurück, und Brigit hob ihren Mantel auf wie einen Silbernebel. Da sahen die De Danaans alle Dinge klar. Sie sahen, daß sie sich auf einer Insel befanden, die bedeckt war mit grünem Gras und voll von Höhen und fremdartig ausgeschaufelten Tälern und sich windenden Wegen. Sie sahen auch, daß das Gras voll war von Blumen blau und purpurn und gelb und weiß und rot.
"Lasset uns hier bleiben", sprachen sie zueinander, "und Dinge schaffen, voll von Schönheit, auf daß die Erde froh werde."
Brigit nahm den Stein des Schicksals in ihre Hände. Er leuchtete rein wie ein Kristall.
"Ich will den Stein an diesem Ort versenken", sagte sie, "damit ihr ein Reich habet."Sie legte den Stein auf das grüne Gras, und er sank in die Erde. Musik stieg auf um ihn, als er niedersank. Und plötzlich waren alle die ausgehöhlten Täler und die sich windenden Wege mit Wasser gefüllt, mit Strömen, die sprangen und funkelten, mit Seen und tiefen Teichen, deren Erzittern nach und nach in Stille überging.
"Das ist das Lachen der Erde", sagte Ogma, der Weise. Angus tauchte seine Finger in das Wasser.

"Ich möchte die blauen und silbernen Fische, die da schwimmen in Connla's Quelle, hier schwimmen sehen", sagte er, "und Bäume sollten wachsen in diesem Lande, wie jene Bäume mit blühenden Zweigen, die da wachsen im Lande des Silbernen Vlieses."
"Das ist ein eitler Wunsch, Angus", sagte Ogma, "die Fische in Connla's Quelle sind zu leuchtend für diese Wasser. Und die Blüten, die wachsen an den Silberzweigen, würden hier welken. Wir müssen warten und die Geheimnisse der Erde erlernen und allmählich dunkle und fremde Bäume formen und Fische, die den Fischen von Connla's Quelle nicht gleichen."
"ja", sagte Nuada, "wir wollen andere Bäume formen, und unter ihren Zweigen sollen Hunde gehen, die den Hunden von Failinis nicht gleichen, und Hirsche, die keine Geweihe aus Gold haben. Wir wollen uns selbst zu Schmieden und Bildnern dieser Welt machen und das fremde Leben drüben herausschlagen und in neue Gestalten zwingen. Wir wollen Inseln für uns machen im Norden dieser Welt und Inseln im Westen, und die drei Wogen des Mananaun sollen auch sie umspülen, denn wir wollen alle Dinge formen und umformen, bis nichts mehr zurückbleibt auf der ganzen Erde, was noch unschön ist."
"Das ist ein gutes Werk!" riefen alle die De Danaans aus. "Wir wollen bleiben und es vollenden. Aber Brigit muß gehen nach Moy Mell und Tir-na-Moe und Tir-nan-Oge und Tir-fo-Tonn und zu all den anderen Welten, denn sie ist die Flamme der Freude in einer jeden von ihnen." "ja, ich muß gehen", sagte Brigit.
"O Brigit!" sagte Ogma. "Bevor du gehst, knüpfe einen Knoten der Erinnerung in den Saum deines Mantels, auf daß du dich immer an diesen Ort erinnerst. Und sage uns auch, wie wir diesen Ort benennen sollen."
"Ihr sollt ihn die Weiße Insel nennen", sagte Brigit, "und sein anderer Name soll sein Insel des Schicksals, und sein anderer Name soll sein Irland"
Dann knüpfte Ogma einen Knoten der Erinnerung in die Fransen von Brigits Mantel.

Quelle:  Irlands Mythen




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Die Wahrheit über das Leben im Universum
ist schwer faßbar,aufregend und rätselhaft,
und nur wenn wir deses Rätsel zu lösen
versuchen,finden wir alles,was zu haben sich lohnt,
auch uns selbst.

Re: Schöpfungsmythen

Danke Ceredwen *freu*

Schöpfungsmythen: Maya

Nach den Vorstellungen der Maya wurde die Welt mehrmals erschaffen, bevor die gegenwärtige begann. Leider ist kaum etwas über die vorher existierenden Welten und die dort vorhandenen Orte und Lebewesen überliefert. Die verschiedensten Quellen geben die unterschiedlichsten Fassungen wider. [42]

In der vorliegenden Fassung heißt es:

"Da war das ruhende All. Kein Hauch. Kein Laut. Reglos und schweigend die Welt. Und des Himmels Raum war leer. Dies ist die erste Kunde, das erste Wort. Noch war kein Mensch da, kein Tier..., Höhlen und Schluchten gab es nicht. Kein Gras. Kein Wald. Nur der Himmel war da. Noch war der Erde Antlitz nicht enthüllt. Nur das sanfte Meer war da und des Himmels weiter Raum. Noch war nichts verbunden. Nichts gab Laut, nichts bewegte, nichts erschütterte, nichts brach des Himmels Schweigen." [43]

Nach diesen Worten beginnt die Schöpfung der gegenwärtigen Welt. An dieser Schöpfung sind mehrere Götter, unter der Leitung von 'Huracán' (Herz des Himmels), beteiligt.

Die Annahme, dass nur ein einziger Gott unter verschiedenen Namen angesprochen wird, ist nicht zwingend. Sie kann auf monotheistischem Gedankengut der Gegenwart basieren und früh in fremde Völker impliziert worden sein.

Die ersten Versuche der Schaffung von Menschen scheiterten, weil die falschen Zutaten benutzt wurden. Auch für die Maya sind die Götter nicht allwissend. Sie können z.B. nicht begreifen, dass Tiere ohne Intelligenz sind. Man könnte auf den Gedanken kommen, die Maya betrachteten die göttliche Schöpfung als Experiment. Jeder misslungene Versuch wird durch eine große Flut vernichtet. (Hier könnten möglicherweise Erinnerungen an eine verheerende Flut einfließen, die aber nicht auf das Fehlverhalten der Menschen zurückzuführen ist.) [44]

Bevor jedoch die Schöpfung gelingt und Menschen geschaffen werden können, die den Vorstellungen der Götter entsprechen, muss die Macht Xibalbás gebrochen und die Erde von Dämonen gereinigt werden. Erst beim dritten Versuch gelingt die Erschaffung der Menschen. Diese Menschen wurden dem Mythos zufolge aus Mais erschaffen. Sie waren vernunftbegabt und besaßen die gleichen Fähigkeiten wie ihre Schöpfer.

 

 

"Es waren gute und schöne Menschen und ihr Körper war der des Mannes. Vernunft war ihnen gegeben. Sie schauten und sogleich sahen sie die Ferne; sie Erreichten alles zu sehen, alles zu kennen was es in der Welt gibt. Wenn sie schauten, sahen sie sogleich alles im Umkreis und ringsherum sahen sie die Kuppel des Himmels und das Innere der Erde. Alle fernverborgenen Dinge sahen sie ohne sich zu bewegen. Sofort sahen sie die ganze Welt und sie sahen sie von dort wo sie standen." [45]

Den Göttern war diese ihre Schöpfung jedoch unheimlich, und so unternahmen sie einiges um den Blick der Menschen zu trüben, damit sie nur noch das naheliegende sehen konnten. Ein etwas seltsamer Zusammenhang, der sich hier bietet ist die Erschaffung der Frauen.

"Es warf das Herz des Himmels einen Schleier über die Augen. Und sie trübten sich, wie wenn ein Hauch über den Spiegel geht. Ihre Augen trübten sich: sie konnten nur noch sehen, was nahe war, nur was klar war. So wurde zerstört die Weisheit und alle Kenntnis der vier Menschen des Ursprungs und Anfangs. So wurden geschaffen und geformt unsere Ahnen, unsere Väter. Vom Herzen des Himmels, vom Herzen der Erde. Dann waren auch die Gattinnen da, wurden die Weiber geschaffen." [46]

Die Menschen sollen von nun an versucht haben diesen Makel, durch die Entwicklung von Wissenschaften zu beheben. Aus diesem Grunde sollen sie sich der Mathematik, der Astronomie und dem Kalenderwesen zugewandt haben.

Quelle: https://www.mysteria3000.de/archiv/a/maya_3.htm

Interessant sind hier zum Beispiel:

- Der Glaube an Flutkatastrophen, mit denen die Götter mislungene Kreationsexperimente wieder beseitigen => vgl. Sintflut

- Der Glaube an einen Weltenbaum (s. Info auf der Seite) => vgl. Weltenesche

- Die Bedeutung der Zahlen 13, 7 und 9

Anmerkung: Meine Querverweise sind vielleicht für einige verwirrend (weil sie noch unformulierte Ideen sind) - aber wenn ihr irgendwelche Informationen für bzw. gegen meine Thesen zur Verknüpfung aller Kulturen habt, dann einfach schreiben ;)





Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt. (Marie von Ebner-Eschenbach)

Re: Schöpfungsmythen

Und hier noch eine nordische Variante - herzlichen Dank an Chinah

Schöpfungsmythen: Nordische Mythologie

Wie entstand die Welt?

Am Anfang waren Kälte und Hitze. Auf der einen Seite die Gegend Niflheim (Nebelheim) mit Frost und Nebel. Auf der anderen Seite Muspellsheim, ein Meer von lodernden Flammen. Zwischen ihnen war nichts. Nur eine große, gähnende Schlucht, Ginnungagap. Hier in dieser gewaltigen Leere ­ mitten zwischen Licht und Dunkel ­ sollte alles Leben seinen Anfang nehmen. In der Begegnung zwischen Eis und Feuer... Denn langsam begann der Schnee zu schmelzen, und geformt von der Kälte, aber von der Hitze zum Leben erweckt, entstand ein seltsames Wesen ­ der Frostriese Ymir. Ein größerer Riese hat nie gelebt.

Da, wo das Eis schmolz, formten die Tropfen auch ein anderes Wesen ­ eins mit Euter und Hörnern, eine riesige Kuh. Sie hieß Audhumla. Ihre überreichliche Milch floß in mächtigen Strömen aus ihren gewaltigen Zitzen. Auf diese Weise fand Ymir Nahrung. Aber wovon nährte sich die Kuh? Sie beleckte die in ihrer und des Riesen Umgebung umherliegenden Eisblöcke, die salzig waren. Dann aber geschah etwas Merkwürdiges: Als sie die Blöcke beleckte, kam aus einem von ihnen plötzlich langes Menschenhaar hervor! Am nächsten Tag kamen ein Kopf mit einem Gesicht hervor! Und am dritten Tag legte sie beim Lecken den ganzen Körper frei... Es war ein Mann. Er war hochgewachsen und schön. Buri war sein Name - und von ihm stammen die Götter ab, die wir Asen nennen.

Der Riese Ymir bekam Kinder mit sich selbst. Als er schlief, fing er an zu schwitzen... und da wuchs ihm unter seinem linken Arm Mann und Weib. Ymirs Beine wollten seinen Armen offensichtlich in nichts nachstehen... seine Füße paarten sich, und ein Sohn mit sechs Köpfen wurde geboren. Das ist der Ursprung der Geschlechter der Hrimthursen, die wir Trolle und Riesen nennen können, die wir jedoch auch unter dem Namen Jöten kennen.

Den verschiedenen Geschöpfen muß es lange gelungen sein, in Frieden miteinander zu leben. Sie bekamen jedenfalls Kinder miteinander... Odin ­ er, der später aller Götter Oberhaupt wurde ­ ist der Sohn der Riesen-Tochter Bestla und von Bur, dem Sohn von Buri. Es wimmelt sozusagen von Jöten. Und eines Tages üben Odin und seine Brüder ­ Wili und We ­ den Aufstand gegen Ymir und sein Geschlecht. Es kommt zu einem schweren Kampf; Odin und seine Brüder aber siegen. Sie töten Ymir ­ und aus seinen Wunden ergießen sich Ströme von Blut über die Feinde der Asen, in denen sie nahezu alle ertrinken... alle, bis auf zwei. Von diesem Riesen-Paar, das in die Nebelwelt flüchtet und sich dort versteckt, stammen alle späteren Hrimthursen-Geschlechter ab... Auch Audhumla ­ die erste Kuh ­ muß über die Kante in den Abgrund hinuntergespült worden sein, denn nach diesem Blutbad hat nie wieder jemand von ihr gehört oder sie gar gesehen...

Die Asen schleppen den toten Ymir bis in die Mitte der Schlucht Ginnungagap ­ in die große Leere. Dort legen sie ihn wie einen Deckel über den Abgrund.

Hier erschaffen sie die Welt - aus der Leiche des Riesen.

Sein Blut wird zum Meer. Sein Fleisch zur Erde. Seine Gebeine werden zu Gebirgen und Klippen. Die Zähne und zersplitterte Knochenreste werden zu Steinen und Geröll. Die Haare zu Bäumen und Gras. Sein Gehirn werfen die Götter hoch in die Luft. Auf diese Weise entstehen die Wolken. Und der Himmel? Er entsteht aus seiner Schädeldecke..., die sie wie ein Gewölbe, eine Kuppel über alles Erschaffene stülpen. Danach fangen die Götter Funken aus dem heißen Muspellsheim ein und setzen sie an den Himmel. Dort hängen sie jetzt und funkeln. Auf der Innenseite dessen, was einst des Riesen Ymir Schädel war... So wurden die Sterne erschaffen.

Aus Ymirs Leiche kriechen kleine Würmer. Sie sind der Ursprung der Zwerge, der Unterirdischen, die in Grotten und Höhlen leben. Die Asen wählen vier von ihnen, die das Himmelsgewölbe tragen, die vier Ecken der Welt bewachen sollen. Diese Zwerge heißen: Osten, Westen, Norden und Süden.

So bekommt alles Ziel und Sinn.

Wie wurde der Mensch erschaffen?

Als Odin und seine Brüder Wili und We einmal am Meeresstrand entlanggehen, finden sie zwei an Land gespülte Baumstämme.

Sie nehmen die Stämme und schaffen Menschen daraus.

Odin ist es, der ihnen Leben einhaucht, so daß sie selbst atmen und leben können. Wili gibt ihnen Verstand und Bewegung. We gibt ihnen Antlitz, Sprache, Gehör und Gesicht. Sie geben ihnen Wärme und Farbe.

Jetzt sind die Stämme kein Treibholz mehr; sie sind Mann und Frau.

Die Asen geben dem Mann den Namen Ask ("Esche" und der Frau den Namen Embla (vielleicht "Ulme" oder "Rebe"). Von ihnen stammen alle Menschen ab.

Wie entstand die Zeit?

Am Anfang gab es keine Zeit. Alles steht seltsam still.

Aber die Asen geben der Riesen-Frau Nacht und ihrem Sohn Tag jeweils ein Pferd und einen Wagen - und setzen sie an den Himmel, so daß sie jeden Tag und jede Nacht um die Welt fahren können. Nacht fährt vorweg. Ihr Pferd heißt Rimfakse. Es hat Rauhreif in der Mähne, und der Tau, der sich jeden Morgen auf Felder und Wiesen senkt, sind Schaumtropfen aus seinem Zaumzeug. Hinter ihr fährt ihr Sohn Tag. Sein Pferd heißt Skinfakse, denn aus der Mähne des Pferdes strahlt und leuchtet es...

Auch die Sonne ist jetzt erschaffen ­ aus Funken aus Muspellsheim, und der Mond hat seine richtige Bahn bekommen. Auch ihnen hat man je ihren Himmelswagen gegeben. Zwei Kinder haben die Aufgabe, darauf zu achten, daß Sonne und Mond nicht von ihren Wagen fallen ­ und die schnellen Pferde zu lenken. Und hier ist Tempo die Devise! Zwei riesige Wölfe sind ihnen ständig auf den Fersen; sie schnappen nach der Sonne, dem Mond und wollen sie verschlingen! Irgendwann ... irgendwann einmal wird es ihnen vielleicht gelingen...

Man sagt, die Welt ist rund?

Sie ist rund - aber nicht wie ein Apfel oder ein Ball. Die Welt hat die Form eines Kreises... eine dünne, flache Scheibe, wie abgeschnitten vom Ende eines Stücks Holz.

Wo in der Welt wohnen die Asen - und wo wohnen wir?

Am Anfang war alles Urwald und Einöde. Aber die Asen glichen Pionieren. Sie schufen Lebensraum für sich selbst und uns. Midgard nannten sie die Wohnstätte der Menschen, da sie mitten in der Welt liegt. Und im Zentrum von Midgard bauten die Götter ­ damit die Menschen sich nicht allein und verlassen fühlen sollten ­ für sich selbst einen gewaltigen Wohnsitz: Asgard ­ eine mächtige Götterburg, beschützt von dicken Mauern. Um dorthin zu gelangen, muß man über den Regenbogen reiten ­ eine Brücke aus loderndem Feuer. Auch um Midgard herum wurde ein Schutzwall angelegt - denn draußen, im Wilden und Unbekannten, herrschen Dunkelheit und unheimliche Kräfte. Hier ­ in Utgard und Riesenheim (Jötunheim) wohnen Riesen (Jöten) und Trolle. So hat alles seine Ordnung ­ wie die Jahresringe eines Baums. Und ganz weit draußen ­ an allen Kanten ­ wogt das große Weltmeer.

Aber gibt es nicht auch Zwerge und Elfen auf der Welt?

Und ob! Aber auch Zwerge und Elfen haben ihre Wohnstätte. Die Zwerge hausen gewöhnlich in Felswänden und zwischen Felsblöcken, häufig auch im Innern der Erde. An versteckten Orten in Midgard und Utgard. Sie sind tüchtige Schmiede, wobei man ihnen jedoch nie ganz trauen kann... Die Elfen demgegenüber sind sowohl Göttern als Menschen freundlich gesinnt. Alfenheim wird ihr Land genannt. Einige meinen, Alfenheim liege innerhalb der Mauern von Asgard; andere meinen, es sei in Midgard zu finden. Über Zwerge und Elfen herrscht große Unsicherheit. Einige meinen sogar, sie gehören zu ein und demselben Geschlecht und sollten "Lichtalfen" und "Schwarzalfen" genannt werden. Einst gab es noch ein anderes Göttergeschlecht als die Asen ­ Wanen wurden sie genannt. Sie wohnten in Wanaheim. Ihre Burg aber wurde dem Erdboden gleichgemacht, und kein Mensch weiß heute mehr, wo dieser Ort liegt...

Hat die Welt ein Zentrum?

Mitten in Midgard liegt Asgard - und mitten in Asgard haben die Götter einen "Hofbaum" gepflanzt, eine riesige Esche, genannt Yggdrasil. Eine ihrer Wurzeln liegt in Asgard, eine weitere in Riesenheim und eine dritte in Niflheim. Ihre Zweige ragen so weit, daß sie die ganze Welt überschatten. Yggdrasil ist das Zentrum der Welt ­ und solange der Baum grün ist und fruchtbar und neue Triebe trägt ­ so lange wird die Welt bestehen.

Wer kennt das Schicksal; wer kann Kommendes voraussehen?

In unmittelbarer Nähe einer Quelle in Asgard leben drei Schicksalsgöttinnen - Urd, Werdandi und Skuld. Sie werden Nornen genannt. Die Nornen kennen das Schicksal eines jeden lebenden Wesens, und sie wissen, wie es einem jeden ergehen wird. Manche meinen, es gebe mehr Nornen als diese, unter Elfen und Zwergen. Auch unter den Menschen gebe es Frauen, die mehr sehen als andere. Eine solche Seherin oder Sibylle wird Wölva genannt. Der Name bedeutet "Stabträgerin". Ihr Stab ist Symbol für ihre übernatürlichen Kräfte. In Trance kann sie mit der Geisterwelt Verbindung aufnehmen. Sie kennt zahlreiche wirkungsvolle Zauberlieder.

Wie heißen die wichtigsten Götter?

Odin ist der wichtigste unter den Asen. Er ist weise und des Zauberns mächtig; er ist der König der Götter. Der Mittwoch ist sein Tag (norw. onsdag - Odins Tag). Seine Frau heißt Frigg, und ihr Tag ist der Freitag (norw. fredag - Friggs Tag). Sein Pferd heißt Sleipnir. Es hat acht Beine. Odin besitzt zwei Raben - Huginn und Muninn. Jeden Morgen fliegen sie über die Welt, um zu sehen und zu hören, und am Abend kommen sie heim, um Odin alle Neuigkeiten zuzutragen. Sein Speer heißt Gungnir; er trifft jedes Ziel. Von Odins Ring - Draupnir (Träufler) - tropfen jede neunte Nacht acht gleich prachtvolle Ringe ab. Odin hat nur ein Auge, das zweite verpfändete er einst in seiner Jugend an den Riesen Mimir, um aus der wunderbaren Quelle der Weisheit trinken zu dürfen, die Mimir bewachte. (Bei einer späteren Gelegenheit wurde Mimir enthauptet; Odin aber fand das blutige Haupt des Riesen und salbte es mit heilenden Kräutern. Die Augen öffneten sich sofort, und der Mund konnte wieder Worte formen. Seitdem war Mimirs Kopf einer der besten Berater Odins...)

Odins Sohn Thor ist der zweitmächtigste der Götter. Der Donnerstag (norw. torsdag ­ Thors Tag) ist sein Tag. Thor ist stark und hitzig - und geht nie der Möglichkeit aus dem Weg, mit Riesen oder Trollen einen Kampf auszufechten. Obwohl Tyr (norw. tirsdag ­ Tyrs Tag) ihn vielleicht an Mut übertrifft, gibt es auf der ganzen Welt niemanden, der so stark wäre wie Thor. Und sein Hammer ­ Mjöllnir ­ ist die gefährlichste Waffe im Himmel und auf Erden. Thor kann ihn so klein oder so groß machen, wie es ihm gefällt. Wirft er den Hammer, trifft dieser alles, was der Gott anvisiert und ­ kehrt immer in seine Hand zurück. Wenn Thor sich auf Reisen begibt, spannt er Böcke statt Pferde vor seinen Wagen. Selbst wenn die Böcke am Abend geschlachtet werden, sind sie am nächsten Morgen wieder quicklebendig ­ vorausgesetzt, man achtet genau darauf, beim Essen keinen einzigen ihrer Knochen zu brechen und alle Reste zu sammeln und sie nach Beendigung der Mahlzeit wieder fein säuberlich in ihr Fell zurückzulegen. Wenn Thors Wagen am Firmament entlangfährt, haben wir Gewitter ­ (Thor = Donar = Donner).

Sif heißt seine Frau. Ihr Haar ist aus Gold, und von allen Asinnen, den nordischen Göttinnen, ist es nur die Liebesgöttin Freyja, die schöner ist. Sie ist es auch, die die Asen das Zaubern lehrte. Sie besitzt ein magisches Falkengewand, dank dessen sie sich jederzeit in den Raubvogel verwandeln kann; und auf Ausfahrten läßt sie ihren Wagen mit Vorliebe von einer Meute Katzen ziehen. Jeder, der in Herzensangelegenheiten Rat und Trost sucht, wendet sich an Freyja, aber sie kann nicht helfen, hat die Liebesgöttin selbst doch einen für Zeit und Ewigkeit währenden Liebeskummer! Ihr eigener Ehemann hat sie verlassen und ist seiner Wege gegangen (niemand weiß, wohin). Freyja weint oft bittere Tränen um ihn, und jedesmal sind ihre Tränen aus reinstem Gold... Freyjas Bruder heißt Frey. Der Name bedeutet "der Herr" oder "der Vornehmste". Er ist der Gott der Fruchtbarkeit. Eigentlich stammen sowohl er als auch Freyja aus dem Geschlecht der Wanen (das heißt, sie gehören zu den Göttern, mit denen die Asen einst am Anfang aller Zeiten um die Weltherrschaft kämpften). Das Geschwisterpaar kam ursprünglich, zusammen mit seinem alten Vater, als Geiseln zu den Asen... Frey besitzt den phantastischen Eber mit den goldenen Borsten, Gullinborsti - das Schwein, das sich zu Lande, zu Wasser und in der Luft gleich gut bewegen kann! Und er besitzt das magische Schiff Skidbladnir, das immer nur in achterlichem Wind segelt und das man nach Verwendung wie ein Tischtuch zusammenfalten und in einen Beutel stecken kann. Bei den Göttern in Asgard gibt es zahlreiche andere herrliche Schätze; am kostbarsten sind die magischen Äpfel, die die Göttin Idun hütet - die Äpfel der ewigen Jugend, von denen die Götter hin und wieder ein Stück essen müssen, um nicht alt und gebrechlich zu werden.

Odin hat viele Söhne. Es hat keinen Sinn, sie alle zu nennen. An Heimdall kommen wir jedoch nicht vorbei. Er wurde vor Urzeiten auf wunderbare Weise von neun (!) Riesen-Mädchen geboren und ist der Wächter der Götter. Er wohnt am Himmelsberg und bewacht die nach Asgard führende Regenbogenbrücke Bifröst. Heimdall braucht weniger Schlaf als ein Vogel; er sieht nachts ebenso gut wie am Tage und kann das Gras wachsen hören... Heimdall besitzt das Horn Gjallarhorn, in das er am letzten Tag blasen soll, um die Asen zum letzten großen Kampf gegen Trolle und dunkle Mächte zu den Waffen zu rufen.

Balder ist der Sohn von Odin und Frigg. Er ist bekannt für seine Freundlichkeit, Milde und Klugheit. Balder hat schlechte Träume und fürchtet sich davor, zu sterben; aber dank seiner Mutter ­ die mächtigste aller Göttinnen von Asgard ­ schwören alle belebten Wesen und unbelebten Dinge, daß sie ihm niemals etwas antun werden. In Asgard vergnügen sich die Götter nun damit, spielerisch auf Balder zu schießen, da er ja weder getötet noch verwundet werden kann. Frigg jedoch hatte vergessen, den Mistelzweig zu befragen ­ ihrer Meinung nach war er zu klein und unansehnlich. Das kommt dem Intriganten Loki zu Ohren, und mit List stachelt er den blinden Höd dazu an, Balder zu erschießen. Die Asen senden berittene Boten ins Totenreich, damit sie um Balders Rückkehr bitten. Hel, die Königin des Totenreichs sagt, wenn die ganze Welt um Balder weine, solle er wieder lebendig werden. Und alle Dinge und alle Wesen ­ selbst Steine und Bäume ­versuchen (vergeblich), den Toten ins Leben zurückzuweinen.

Wer sind Götter und dabei Feinde der Menschen?

Man kann sie Hrimthursen oder Trolle und Riesen (Jöten) nennen. Sie wohnen in Utgard und Riesenheim (Jötunheim) - in der Einöde und im rauhen Gebirge. Sie sind die Chaoskräfte, häufig große und starke Kerle. Der einzige unter den Asen, der ihnen wirklich gewachsen ist, ist der Donnergott Thor. Die Riesen aber sind wie niemand sonst der Zauberkünste mächtig. Einmal zum Beispiel schufen sie aus Lehm einen mächtigen Raufbold ­ ein künstliches lebendes Wesen mit furchterregendem Aussehen ­ neunzig Meilen groß und mit dreißig Meilen Brustumfang! Die Jötun-Frauen werden Riesinnen genannt. Ihre Reittiere sind Wölfe, deren Zaumzeug aus Kreuzottern besteht. Sie können häßlich sein wie die Nacht und echte Monstren, aber sie können auch unglaublich schön sein... und so herrlich, daß selbst Odin sich mehr als einmal zur Brautwerbung und wilden Liebesabenteuern hat verlocken lassen.

Eigentlich aber sind wohl Loki und seine Kinder weit gefährlicher?

Loki ist der Unruhestifter und Intrigant. Ursprünglich ein Riese, hat er jedoch in jungen Jahren sein Blut mit dem Odins vermischt und wurde deshalb in den Kreis der Asen aufgenommen.

Loki ist ein Spaßvogel, mit dem es am Ende jedoch aus und vorbei ist. Er verrät die Asen und ist die Ursache für Balders Tod. Dafür wird er bestraft, indem er gefesselt wird - mit einer Schlange über sich, die giftigen und ätzenden Eiter auf sein Gesicht tröpfelt. Seine Frau Sigyn demgegenüber ist treu. Geduldig steht sie neben ihm, eine große Schüssel haltend, die den tödlichen Eiter auffangen soll. Ab und zu aber muß sie sich entfernen, um die Schüssel zu leeren. Dann tropft der Eiter direkt auf Lokis Gesicht, und er schüttelt den Kopf so stark, daß die ganze Erde bebt. Das ist es, was man Erdbeben nennt. Loki hat Kinder in Asgard. Außerdem aber hat er andere und dabei seltsamere Sprößlinge. Mit der Riesin Angrboda ist er Vater des Fenriswolfs, der Midgardschlange Jörmundgand und der Hel, der Göttin des Totenreichs. Und mit dem Hengst Swadilfari wurde er Mutter (!) des Pferdes Sleipnir.

Der Fenriswolf ist ein regelrechtes Monstrum von einem Wolf. Er wuchs in Asgard auf, wurde aber sehr bald riesengroß, wild und wahnsinnig, so daß nur der Gott Tyr es wagte, ihm Futter zu geben. Den Asen gelang es, die Zwerge zu beauftragen, gleichsam in Maßarbeit eine Fessel herzustellen, wobei sechs Bestandteile Verwendung finden sollten: der Schall des Katzentritts, der Bart der Frauen, die Wurzeln der Berge, die Sehnen der Bären, der Atem der Fische und der Speichel der Vögel (deshalb haben die Katzentritte keinen Schall mehr, die Frauen keinen Bart usw.). Und mit List gelang es ihnen, den Wolf so fest zu fesseln, daß er sich kaum rühren konnte, und es wurde ihm ein Schwert in den Rachen geklemmt, so daß er nur bewegungslos dasteht mit weit geöffnetem Rachen, ohne zubeißen zu können. Erst am Weltenende wird er sich endlich losreißen...

Das zweite Kind, das Loki mit der Riesen-Frau Angrboda bekam, war eine Schlange. Die Asen warfen sie ins Meer, wo sie mit der Zeit so unbeschreiblich groß wurde, daß man sie von da an Midgardschlange nannte ­ da sie die ganze Menschenwelt umgibt und sich selbst in den Schwanz beißt.

Dennoch fragt es sich, ob nicht das letzte der drei Kinder von Loki und Angrboda Asen und Menschen den größten Kummer bereitet hat. Es handelt sich um ein unheimliches Mädchen ­ halb weiß, halb blauschwarz. Sie wurde aus Asgard verwiesen und ließ sich hoch im Norden nieder. Hier schuf sie ein unterirdisches Totenreich ­ eine graue, kalte, feuchte Welt. Hel heißt sie, und Hel ist auch der Name ihres Königinnen/Totenreichs. Nach Hel kommen alle, die an Krankheit oder Altersschwäche sterben. Hier "leben" sie ein geborgenes "Schattendasein". Die Todeskönigin selbst erinnert an einen Kadaver, und all ihr Hab und Gut trägt Namen, die an das kalte "Leben" im Grab denken lassen. Wenn man in alten Zeiten meinte, "Wiedergänger" gingen um, hieß es häufig: "Die Pforte zur Hel (Hölle) ist offen." Am letzten Tag werden Hel und ihr Heer von Toten gegen die Asen kämpfen.

Können wir nach dem Tod auch an andere Orte kommen?

Diejenigen, die sich auf dem Schlachtfeld tapfer schlagen, kommen nach dem Tod zu Odin oder Freyja. Walküren oder "Kampfjungfrauen" werden die mit Brünnen bekleideten Frauen genannt, die der Götterkönig entsendet, um solche gefallenen Helden zu holen. Die Walküren sind bewaffnet und können durch die Luft reiten. In Asgard teilen Odin und Freyja den Kriegerhaufen unter sich auf. Die eine Hälfte kommt zu Odin nach Walhall und die andere Hälfte zu Freyja nach Volkwang.

Vom Leben in Volkwang wissen wir nicht viel. Über das Dasein in Walhall aber gibt es viele Berichte. Auf dem Festungswall dieser riesigen "Soldatenkaserne" dürfen die Helden sich den ganzen Tag lang nach Lust und Laune schlagen, und es spielt keine Rolle, ob sie einen Arm oder zwei verlieren, denn am Abend erheben sie sich wieder unversehrt und im Besitz aller ihrer Glieder. Als Freunde und in gütlichem Einvernehmen ziehen sie in den mächtigen Festsaal ein, wo schöne Walküren ihnen Met einschenken und gekochtes Schwein servieren. Und das Schwein selbst, das sie verzehren, ist ziemlich einmalig. Sährimnir heißt es. Jeden Tag wird es geschlachtet und verspeist, aber am Abend ist es wieder quicklebendig.

Am letzten Tag wird Odin Asen und tote Helden in den letzten großen Kampf gegen Riesen und Mächte der Finsternis führen. Er selbst wird gegen den Fenriswolf kämpfen ­ und die Bestie wird ihn verschlingen. So die Weissagung.

Können Götter sterben?

Ja, Götter können sterben.

Wie wird die Welt enden?

Gegen Ende der Zeit werden Mangel und Unfrieden herrschen. Diese Zeit nennt sich Ragnarok oder "Weltuntergang" - das heißt, "die Zeit, in der sich alle Mächte auflösen". Brüder fallen einander in den Rücken, und der Sohn verschont seinen eigenen Vater nicht. Danach werden drei Jahre kommen, die nur ein einziger langer Winter sind, genannt Fimbul. Gebirge stürzen ein, und alle Fesseln werden reißen. Anschließend werden Himmel-Wölfe Sonne und Mond verschlingen. Dabei wird auch der Fenriswolf endlich loskommen. Er wird mit weit aufgesperrtem Rachen durch die ganze Welt laufen. Dabei berührt sein Unterkiefer die Erde, sein Oberkiefer den Himmel. In seinen Augen brennt Feuer, und aus seinen Nasenlöchern züngeln Flammen. Auch Loki wird freikommen. Er wird ein unheimliches Schiff auftakeln ­ Naglfar, das Schiff, das aus den ungeschnittenen Nägeln toter Menschen gebaut ist. Mit zerfetzten Segeln und einer Besatzung aus verwesten Leichen wird Loki mit diesem Schiff das Totenreich seiner Tochter verlassen... Und die Midgardschlange wird sich aufs Land wälzen. Sie wird sich über Felder und Wiesen vorwärtsschlängeln. Im Süden birst der Himmel. Und aus dem Land dahinter ­ dem unbekannten und bedrohlichen Muspellsheim, dem Feuerland, das lange bevor Odin und seine Brüder die Welt erschufen existierte ­ kommt ein gewaltiges Heer von glänzenden Reitern. Sie tragen Flammenschwerter in ihren Händen. Überall da, wo sie heranstürmen, wird alles in Brand gesetzt. Und die große Regenbogenbrücke stürzt ein unter ihrem Gewicht... An der Stelle, die Wigrid-Wall heißt (hundert Meilen breit und hundert Meilen lang) wird die letzte entscheidende und blutige Schlacht stattfinden. Odin wird vom Fenriswolf verschlungen. Thor und die Midgardschlange bringen einander um. Heimdall und Loki ebenso. Die ganze Welt brennt. Selbst Yggdrasil ­ der große Weltenbaum ­ steht in Flammen. Wenn der Feuersturm sich ausgetobt hat, ist die ganze Welt eine qualmende Brandstätte. Die verbrannten Reste versinken im Meer und verschwinden.

Und das ist das Ende?

Nein. Aus dem Meer wird sich eine neue Erde erheben, grün und wunderbar. Fruchtbar wie ein Traum. Mit Feldern, die ungesät Früchte tragen. Mit Fisch und Wild im Überfluß. Niemand soll mehr hungern. Denn siehe! Die Sonne hat eine Tochter geboren. Alles Übel hat ein Ende genommen! Die Erde ist reingewaschen. Ein neues Leben kann beginnen! Asgard ist verschwunden. Die alte Götterburg ist dem Erdboden gleichgemacht. Trotzdem versuchen sie, hierher zurückzukommen ­ die Asen, die im letzten großen Kampf nicht fielen...

Es gibt also Überlebende?

Die Zufälligen ­ diejenigen, die die Erde erben sollen.

Gibt es auch Menschen unter ihnen?

Ein einziges Menschenpaar hat überlebt. Sie heißen Liv und Livtrase. Sie suchten Zuflucht an einem Ort, an dem der Feuersturm vorbeiraste, ohne sie aufzuspüren. Und das Meer gab sie lebend zurück. Lange Zeit hatten sie sich nur vom Morgentau genährt. Von diesen beiden wird ein neues Menschengeschlecht kommen...

Es gibt also Hoffnung - trotz allem?

Die Mythen sagen uns, daß es immer Hoffnung gibt.

Quelle: https://members.fortunecity.com/towandade/docs/nordmythen.html





Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt. (Marie von Ebner-Eschenbach)

Re: Schöpfungsmythen

hier noch einige links die ich über eine mailingliste bekommen habe

bb chinah



https://www.rafa.at/51sch.htm

https://www.1000fragen.de/index.php?mo=13&pt=2&pi=9

https://www.goetter-und-mythen.de/rt2.htm

https://www.emmet.de/g_h_my.htm

https://lexikon.freenet.de/Sch%C3%B6pfung

https://www.geistigenahrung.org/ftopic2696.html (japanisch)

Re: Schöpfungsmythen

sag mal interessiert dich auch die indianische sicht? kann tim fragen (ist
cherokee indianer) wenns dich interessiert

bb chinah

Re: Schöpfungsmythen

ich habe da noch etwas gefunden:

Schöpfungsmythen: Ägypten

Das Schöpfungsmysterienspiel von Memphis

Im Anfang war das Wort

Hierophant:
Und es geschah, daß das Herz und die Zunge Macht erhielten über alle Glieder
Denn so wird uns gelehrt:
Daß Er war das Herz in jeglichen Wesens Brust, und
die Zunge in jeglichen Wesens Mund.
Von allen Göttlichen Wesen, von allen Menschen,
von allem Getier - von allem, was da kreucht und fleucht.
Sie alle haben Leben, weil Er sie denkt, und sein
Gebot schafft alles nach seinem Willen.

Es war eine Zeit, da alle die einzelnen Göttlichen Wesen noch ungeboren waren in seinem Munde.
Er aber sprach aus den Namen aller Dinge - und sie wurden.
Er schuf sie nach seinem Ebenbilde. Sie alle sind nur
die vielfachen Formen des Großen Ewigen Einen.
Er schuf das Sehen der Augen, das Hören der Ohren, Das Atmen der Nase,
Auf daß sie dem Herzen darbringen mögen die Früchte ihres Tuns.
Denn es ist das Herz, das jeden Gedanken gebiert.
Und es ist die Zunge, die jeden Gedanken verkündet,
Auf daß er Wirklichkeit werde.

die Göttin Tefnut
So wurden geboren alle Göttlichen Wesen - das Aton
und die Heilige Neunheit der Hierarchien.
Denn jedes Wort der schaffenden Gottheit wurde Sein durch das,
Was das Herz dachte und was die Zunge gebot.
Und so sind erschaffen worden die Konstellationen am Himmel.
Und so wurden ihnen ihre Aufgaben zugewiesen durch sie,
Die alles Sein im Himmel und auf Erden nähren und erhalten.

Die Kosmische Ordnung

Chor:
Friede dem, der da tut, was das Herz will!
Untergang dem, der da tut, was das Herz verabscheut!
Tod dem Widersacher!

Hierophant:
Und so ist geworden jegliches Werk und jegliche Kunst:
Die Tätigkeit der Arme
Und das Gehen der Beine.
Die Bewegung jedes einzelnen Gliedes
Nach diesem Gebot,
Das das Herz denkt,
Das sich offenbart durch die Zunge,
Und das das Maß ist aller Dinge, die da sind.

die Himmelsgöttin Nut wird durch den Luftgott Schu von ihrem Zwillingsbruder, dem Erdgott Geb getrennt
Und es geschah, wie uns gelehrt ward:
Er, Ptah, ist es gewesen, der geschaffen hat
Das Aton und der werden ließ die Göttlichen Wesen.
Er ist der Vater, der sie geformt hat.
Alles ist gekommen von Ihm, was die geschaffenen Wesen ernährt
Und sie am Leben erhält.
Und so erfand es sich und ward offenbar, daß Ptahs
Kraft größer war als die Kraft aller Götter-Wesen.

Und Ptah sprach: Es ist gut!

Als er geschaffen hatte alle Dinge und alle Göttlichen Welten,

Das Hosiannah

Er hat geschaffen die Götter!
Er hat gegründet die Städte!
Er hat geordnet die Hierarchien!
Er setzte die Götter an ihre geheiligten Stätten!
Er setzte fest ihre geheiligten Rechte und Ansprüche!
Er füllte ihre Scheuern!

Isis mit dem Horuskind
Und Er schuf Gleichnisse ihrer Körper in jeder Art von Holz,
In jeder Art von Mineral,
In jeder Art von Ton,
Und in allem, was daraus wird.
In ihnen allen nahmen sie irdische Form an.

So flossen die Götter und all ihr Schaffen zusammen
in Ihm, dem Friedvollen, dem Herrn beider Reiche, dem Vereiniger.
Die Göttliche Kornkammer aber war der Große Thron,
Erfreuend die Götter, die da sind in dem Hause des Ptah.
Sie ist die Herrin alles Lebens,
Sie, von der gespeist ist das Leben beider Reiche.

Hymnus auf den Weltschöpfer Ptah

(Neues Reich etwa 1400 v. Chr.)
(Papyrus Nr.3048 des Berliner Museums)

Ptah
Gegrüßt seist du, o Ptah, angesichts deiner Urgötter, Die du gemacht hast, nachdem du entstanden warest als Gott.
Leib, der seinen Leib selbst gebaut hat,
Bevor der Himmel entstand, bevor die Erde entstand,
Als die wachsende Flut noch nicht anstieg.
Du hast die Erde geknotet,
Du hast dein Fleisch zusammengefügt,

Du hast deine Glieder gezählt,
Du hast dich als Einziger gefunden, der seine Stätte geschaffen hat.
Du Gott, der die beiden Länder geformt hat.
Du hast keinen Vater, der dich gezeugt hat, als du entstandest,
Du hast keine Mutter, die dich geboren hat,
Du, dein eigener Chnum (Bildner)!
Du Gerüsteter, der gerüstet hervorkam!
Du bist aufgestanden auf dem Lande während seiner Müdigkeit ...
In dem du warst in deiner Gestalt des,
Der-die-Erde-hebt (des Ta-tenen),
In deinem Wesen des Zusammenfügers der beiden Länder
Was dein Mund gezeugt hat und deine Hände geschaffen haben,
Du hast es aus dem Urwasser herausgenommen. Das Werk deiner Hände ist deiner Schönheit angeglichen.
Dein Sohn, als in seiner Gestalt (Sonne),
Du hast die Dunkelheit und Finsternis vertrieben
Durch die Strahlen deines Augenpaares.

Der kleine Sonnenhymnos

Echnaton (Amenophis IV) ca. 1370 v. Chr.

Schön erstrahlst du, lebender Aton, Herr der Ewigkeit!
Du bist glänzend, licht und stark,
Deine Liebe ist groß und gewaltig.
Deine Strahlen werden die Augen aller deiner Geschöpfe schaffen,

Deine Haut ist weiß und belebt die Herzen.
Du hast die beiden Länder mit deiner Liebe gefüllt,
Du herrlicher Gott, der sich selbst gebaut und jedes Land geschaffen hat,
Der schuf, was darauf ist an Menschen, großen und kleinen Tieren
Und allen Bäumen, die auf dem Boden wachsen. Sie leben, wenn du für sie aufgegangen bist. Du bist Mutter und Vater für die, deren Augen du gebildet hast;
Wenn du aufgehst, sehen sie durch dich. Deine Strahlen erhellen die ganze Erde.
Jedes Herz iauchzt bei deinem Anblick, wenn du erstrahlst als ihr Herr.
Gehst du unter im westlichen Himmelshorizont,
So liegen sie wie die Toten;
Ihre Häupter sind verhüllt und die Nasen verstopft
Bis du aufgehst am Morgen im östlichen Himmelshorizont.
Dann sind ihre Arme in Verehrung erhoben vor deinem Ka,
Denn du hast die Herzen durch deine Schönheit aufs neue belebt.
Man lebt, sobald du deine Strahlen gesendet hast,
Und jedes Land ist in Festeswonne.
Sänger, Musikanten, Rufer sind in Freude
In der Halle des Benbenhauses, deines Gotteshauses in Achet-Aton (EI Amarna),
Der wahren Stätte, mit der du zufrieden bist,
In deren Räumen Nahrung und Speise liegen.
Dein Sohn ist Priester und tut; was du lobst,
Du lebender Aton, bei seinem Erscheinen (im Tempel).
Die du schufst, sie alle tanzen vor deinem Antlitz,
Dein herrlicher Sohn jubelt, sein Herz ist in Freude, Du lebender Aton, der täglich im Himmel darüber glücklich ist,
Wenn er seinen herrlichen Sohn Ua-en-Re (aufs neue) geboren hat nach seinem Ebenbilde,
Ohne jemals aufzuhören, den Sohn des Re,
Der seine Schönheit erhebt, Nefer-cheperu-Re, Ua-en-Re.

Der Sonnengott Re-Aton in seinem Boot
Ich bin dein Sohn, an dem du Wohlgefallen hast,
Der deinen Namen hochhält!
Deine Stärke und deine Kraft bleiben in meinem Herzen.
Du bist der lebende Aton,
Die Ewigkeit ist dein Abbild.
Den Himmel hast du fern gemacht,
Um in ihm aufzugehen,
Und um alles, was du geschaffen hast, zu überblicken.
Du bist allein,
Und doch sind Millionen Leben in dir, um sie zu beleben.
Ein Lebenswind für ihre Nasen ist es,
Wenn sie deine Strahlen schauen,
Alle Blumen haben Leben
Und alles, was auf dem Boden wächst.
Die dein Aufgang hat gedeihen lassen,
Sie sind trunken vor deinem Antlitz.
Alles Getier hüpft auf seinen Füßen,
Die Vögel im Nest fliegen auf vor Freude,
Und ihre (vorher) gefalteten Flügel sind ausgebreitet
Vor dem lebenden Aton, der sie alle geschaffen hat.

Kosmogonische Texte aus Esne

Aus dem Tempel von Esne in Oberägypten,
1.-2.Jh. n.u.Z.

die Muttergöttin Neith
Gruß dir, Chnum-Re, Herr von Esne,
Ptah, der du die Urgötter zur Welt brachtest,
großer Gott, der du ganz zu Anfang entstandest,
herrlicher Widder vom Ersten Mal.
Er erhob den Himmel,
er erhob das Himmelsgewölbe und leuchtete dort unter der Gestalt des Schu;
dort ließ er die Seele der Götter wohnen;
er breitete die Erde aus auf ihrem Fundament

und beleuchtete die beiden Länder mit seinem Auge ...
Bildner der Bildner,
Vater der Väter, Mutter der Mütter,
der die Wesen von oben machte und die Wesen von unten erschuf,
der heilige Widder, der die Widder machte,
Chnum, der die Chnumgötter machte,
mit kraftvoller Hand, unermüdlich,
so daß es keine Arbeit gibt, die ohne ihn vollbracht wird.
Er machte die Städte, trennte die Landschaften,
schuf die beiden Länder,
befestigte die Berge.
Er hat die Menschen auf der Töpferscheibe gebildet,
er hat die Götter gezeugt, die Erde zu bevölkern
und den Kreis des Weltozeans.
Er kommt zur rechten Zeit, um allen Leben zu spenden,
die auf seiner Scheibe entstanden,
er machte das Kraut, um alle Tiere zu erhalten,
und den Lebensbaum für den (die) Lebendigen...
Er hat den Himmel gemacht bis zum heutigen Tage,
der vollkommene Gott aus unvordenklichen Zeiten,
der von der Frühe an am Himmel einherfährt und das Land
mit seinen Wohltaten anfüllt.
Schicksal und Unterhalt der Kinder stehn ihm zu Diensten;
Wasser und Wind stehn ihm zu Diensten,
und was aus seinem Munde hervorgeht, leidet keinen Verzug.
Er ist der Urheber von allem,
denn es ist kein Werk, bei dem er fehlte.
Du bist der Meister der Töpferscheibe, dem es gefällt,
auf der Scheibe zu bilden,
der wohltätige Gott, der das Land belebt,
der die Keime der Erde (miteinander) in Berührung bringt...
Du bist der Allmächtige ... und du hast die Menschen auf der Scheibe gebildet,
du hast (die Götter) erschaffen,

Osiris, der höchste Gott
Kleinvieh und Großvieh hast du gestaltet,
alles hast du auf deiner Scheibe gebildet, täglich,
in deinem Namen Chnum, der Töpfer.
Du bist der Herr von Esne, der Gott der Töpferscheibe,
der die Götter formte,
der die Menschen bildete und auch die Tiere ...
Der vielgeliebte Widder, der schuf, was ist und noch nicht ist,
der die Götter zur Welt brachte, die Göttinnen zeugte ...
Du bist der ehrwürdige Gott, dessen Gestalt man nicht kennt;
du kamst aus dem Nun, erschienst mit der (Sonnen)flamme;
der Nil fließt aus den beiden Höhlen unter seinen Füßen hervor,
ihm entströmt der sanfte Hauch des Nordwinds
für die Nasen der Götter und Menschen...
Du bist Tenen, erhabener als die Götter;
seine Tat hat das Land belebt:
die Scheibe ist vor ihm,
seine beiden Arme sind gerade beim Gestalten,
seine Finger lösen die Glieder (von der Masse des Stoffes) ...
Du bist es, der den Himmel erhebt,
Heh, der Nut erhöht,
Schu, des Atum ältester Sohn.
Er ist der einzige, der alles, was ist, zur Welt brachte,
der Schu erschuf mit seinen beiden Augen,
die beiden Länder zu erleuchten...


Schöpfungsmythen: Ägypten
Erstveröffentlichung: 18.07.2000

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Re: Schöpfungsmythen

Super, danke - das wird ja eine tolle Sammlung.

@Chinah: sicher, auch indianisches - schliesslich möchte ich alle Schöpfungsmythen untersuchen, die ich in die Hände bekommen kann :)





Mostly Harmless

Re: Schöpfungsmythen

ich hab mal wieder ein wenig gegraben und dies hier gefunden :


Wir brauchen die Bäume, wenn auch sie uns nicht brauchen. Die Bäume waren vor uns da. Und so findet sich in vielen germanischen, keltischen, indianischen und anderen Schöpfungsmythen der Glaube, daß es die Bäume waren, aus denen die Götter Menschen erschufen.

Vergil zum Beispiel berichtete in der Äneis über römische Eichenwälder, in denen Menschen hausten, die aus Bäumen hervorgegangen waren:

"Eingeborenen Nymphen und Faune bewohnen die Wälder und ein Geschlecht, das war entstanden aus Stämmen und Kernholz."

Vor allem die Esche spielt in den Schöpfungsmythen verschiedener Kulturen auffallend häufig eine Rolle:

Im 7. Jahrhundert vor Christus beschreibt der griechische Dichter Hesiod in "Werke und Tage", wie Zeus das dritte, eherne Menschengeschlecht aus Eschen schuf.

In der nordischen Mythologie waren es Ask und Embla, Esche und Ulme, aus denen die Götter Mann und Frau erschufen.

Und auch der Indianerstamm der Algonkin in Nordamerika führt seine Herkunft darauf zurück, daß der Erschaffer Mann und Frau hervorbrachte, indem er einen Pfeil in eine Esche schoß.

 

 

Neben dem Glauben daran, daß die Gottheiten die Menschen aus Bäumen schufen, existiert auch in vielen Kulturen ein "Weltenbaum". Vorstellungen eines solchen Baumes reichen etwa 4000 Jahre zurück. Der bekannteste ist wohl Yggdrasil, die Weltenesche der germanischen Mythologie. Sie, heißt es, trägt die Welt, verbindet Asgard, das Reich der Götter, mit dem Land der Menschen, Midgard, und mit den unterirdischen Reichen Hel und Niflheim.

 

"Eine Esche weiss ich,
Yggdrasil heisst die hohe,
umhüllt von hellem Nebel.
Von dort kommt der Tau,
der in die Täler fällt.
Immergrün steht sie
am Brunnen der Urd."

(aus der Edda)

Quelle: https://www.fortunecity.de/lindenpark/vogelweide/139/ueber_die_baeume/baeume1.html




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Re: Schöpfungsmythen

Schöpfung

Die Vorstellungen über die Entstehung der Welt sind so vielfältig wie die Kulturen selbst. Sie alle ähneln sich darin, daß aus einem Urzustand durch Wirken einer Macht die Welt hervorgebracht wird, in aller Regel bestehend aus der Menschenwelt der Erde und dem Himmel als Aufenthaltsort jenseitiger Wesenheiten. Diese ursächlich schaffende Macht wird gemeinhin als Gottheit aufgefaßt, doch scheiden sich bereits hier die Geisterinnen und Geister, ob diese Kraft Göttin oder Gott ist. Wie auch immer, hinter ihr oder ihm liegt noch ein unbestimmbarer Anfang, beispielsweise das griechische Chaos.

Die Genesis der Bibel berichtet, wie am Anfang das Wort bei Gott und Gott bei dem Wort war. Durch Aussprechen des Wortes erschafft Gott Himmel und Erde, Gestirne, Wasser und Land sowie Tiere und Pflanzen. Dann formt Gott den Menschen aus der Erde. Der geschlechtlich unbestimmte Mensch wird dadurch über die Tiere gesetzt, daß er ihnen Namen gibt.

Die nordische Edda berichtet von der gähnenden Leere Ginnungagap, in der sich der Funken des Feuers Muspellheims mit dem Wasser des Brunnen Hvergelmirs mischte. Aus der Schmelze entsteht der Riese Ymir, den die Kuh Audhumbla aus dem Eise leckt und den sie mit ihrer Milch säugt. Das Göttergeschlecht der Asen erschlägt Ymir und bauen aus ihm die Welt. Die Menschen, Askr und Embla, erwecken sie aus angetriebenen Baumstämmen.

Das klassische Griechenland leitete die Menschheit von Pandora her, die, geschaffen von Hephaistos, Frau des Titanen Epimetheus wurde. Später ertränkte Zeus die Menschen in der Deukalischen Flut, doch seine Gattin Hera, die Mutter Erde, warnt zwei ihrer Menschenkinder, Deukalion und Pyrrha.
Auch der biblische Jahwe ertränkt die Menschen in der Sintflut und beläßt nur Noah und die Seinen am Leben.

Die Abfolge zwei oder mehrerer Menschengeschlechter rührt an Vorstellungen vom zyklischen Weltbild. Im Norden überleben Lif und Lithrasir die Endzeit Ragnarökr, in einer erneuerten Welt werden sie Ahnen eines künftigen Menschengeschlechts. So wird die Welt in dauernder Folge neugeschaffen, um mit allem unterzugehen.
Solche Vorstellungen werden durch Betrachtung des Himmels befördert, „stirbt” doch jeden Tag die Sonne, um am Morgen aufzuerstehen. Im längeren Lauf vollzieht der Mond, dessen vier Phasen in etwa dem Zyklus der Frau entspricht. Warum soll nicht gleich die ganze Welt diesen Kreislauf vorgeben? Verbunden damit ist die Vorstellung von der Seele als dem Hauch der Gottheit, die den Menschen einst belebte. Dieses göttliche kann nicht sterblich sein und wird daher, nach einem Aufenthalt in einer mehr oder minder freudlosen Unterwelt, wiedergeboren.

Anders die einmalige, allumfassende Schöpfung. Der lineare Fluß der Zeit bedingt die Einmaligkeit der Schöpfung des Lebens. Vorstellungen von einer Endzeit bedingen ein endgültiges Urteil moralischen Verhaltens.
So steht die Menschheit in christlicher Vorstellung unter dem Fluch der Erbsünde Evas, von der sie einzig durch Jesus Christus befreit werden kann, um am Jüngsten Tag vor dem Jüngsten Gericht zu bestehen, bei dem aussichtslos der letzte Aufenthalt bestimmt wird, ewige Glückseligkeit im Himmel oder dauernde Qual in der Hölle.

Der biblisch-christliche Schöpfungsmythos war und ist in der westlichen Welt regelmäßig Streitpunkt zwischen Kirchen und Naturwissenschaften. Die gängigen Theorien sehen einen Urknall vor, bei dem die in einem einzigen Punkt aufs höchste verdichtete Materie explodiert und sich in alle Richtungen ausbreitetet. Im Wirbel der Partikel kommt es zu Verklumpungen, die eine gegenüber ihrer Umgebung etwas stärker wirkende Schwerkraft haben. So ziehen sie weitere Partikel an und verdichteten sich nach und nach zu den kugelförmigen Himmelskörpern. Die größeren von ihnen bringt ihre schiere Masse zum Glühen, sie strahlen ihre Energie zu den kleineren ab, so daß auf diesen Planeten bei günstigen Voraussetzungen Leben entstehen kann, das sich aus verschiedenen Ursäuren durch dauernde Entwicklung (Evolution) vom Urschleim bis zum Menschen ebenso gesetzmäßig wie zufällig entwickelt habe.
Die Welt selbst strebe unterdessen, noch immer vom Urknall beschleunigt, ohne Unterlaß auseinander.
Ob dieses tatsächlich so ist, ewig so weiter geht oder die Entfernung allmählich zum Erliegen kommt und das All sich wieder zusammenzieht, bleibt Spekulationsfeld der Physik.

Quelle:  https://www.sungaya.de/schwarz/allmende/schopf.htm




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Re: Schöpfungsmythen

Schöpfungsmythen /Ich bin Teil der Erdenmutter /Hopi-Indianer

 

 

Ich bin Teil der Erdenmutter

Ich bin ein Stein

Leben sah ich und Tod

Fühlte Glück und Gram und Kummer

Ich lebe das Leben des Felsen.

 

Ich bin ein Teil der Erdmutter

Ich fühlte ihr Herz schlagen an meinem

Ich fühlte ihren Schmerz

Ich fühlte ihr Glück

Ich lebte das Leben des Felsen.

 

Ich bin ein Teil unseres Vaters

Des großen Geheimnisses

Ich habe seine Trauer gespürt

Ich habe seine Weisheit gespürt

Ich habe seine Geschöpfe gesehen

Die Geschwister mir sind

Die Tiere

Die Vögel

Die flüsternden Wasser und Winde

Die Bäume und alles auf Erden

Und jegliches  Ding im All.

 

Hopi-Indianer 

Quelle: https://www.20six.de/weblogEntry/kn9lez0fy3s7.htm.




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Re: Schöpfungsmythen

Die ägyptische Mythologie besagt dass nur das Urwasser Nun vor Allem schon existierte, alles andere waszum Weltgebäude gehört, wie Himmel und Erde, Götter, Totenreich, Lebewesen, Mineralien etc. einen geschöpften d.h. einen bezeichneten Anfang hat.
Die Frage, wer oder was als eigentlicher Schöpfer der Welt galt, lässt sich nicht klären, da die Vielzahl alter Texte, die zudem zeitlich und räumlich sehr breit gestreut sind, keine allgemein gültige Erklärung zulässt. siehe>> Die Welt vor der Schöpfung


Allen Texten gemeinsam ist die Sonne in der Hauptrolle der Schöpfung. Der Licht- bzw. Sonnengott erschuf alles aus sich selbst, oder setzte eine Kette in Gang, in der er weitere kosmische Gottheiten erschuf, die wiederum einzelne Bereiche der Schöpfung übernahmen.
In einer weiteren Variante ist es der Sonnengott, der von einem anderen Schöpfergott erschaffene Wesen belebt.
Die Rolle der Sonne in der Schöpfung lässt sich in drei verschiedene Mythen einordnen:

 

 

 

Link: Dank an! cheops-pyramide.net

Quelle: https://www.kunstwissen.de/fach/f-kuns/a_ant/07.thm




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