Handel mit China erreichte Rekord von 7 Milliarden Dollar
Lu Chang Chin, Handelsattache bei der chinesischen Botschaft in Teheran,
sagte voraus, dass der Handel zwischen Iran und China im jetzt zu Ende gehenden
Jahr ein Volumen von sieben Milliarden Dollar erreichen würden.
In einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA sagte Lu, die
Wirtschaft- und Handelsbeziehungen seines Landes zu Iran hätten in diesem
Jahr einen neuen Höhepunkt erreicht. Im Jahr 2003 betrug das Handelsvolumen
5,633 Milliarden US-Dollar. China gelte nun nach Japan als zweitgrößter
Handelspartner Irans. Der Energieexport nach China bilde zurzeit
die wichtigste Basis der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern,
sagte Lu. Lu erklärte, China verbrauche jährlich 280 Millionen Tonnen Rohöl.
Davon würden 170 Millionen Tonnen im Inland produziert.
Der Rest werde importiert. Ein Siebtel seines Ölimports beziehe China aus Iran.
Nach Lus Meinung werde diese Menge in Zukunft wesentlich erhöht werden.
Im vergangenen Jahr hatte China 12,390 Millionen Tonnen Rohöl aus Iran importiert.
China hat sich bereit erklärt, im Bereich der Ölindustrie intensiv
mit Iran zusammen zu arbeiten. Lu berichtete, dass sein Land aufgrund
eines langfristigen Plans die Qualität seiner Exportprodukte erheblich gebessert
habe und bereits jetzt in der Lage sei, jährlich Waren im Wert von 500
Milliarden Dollar zu exportieren. Die meisten Produkte aus China würden in
den USA, in Europa und Japan abgesetzt. Der Warenexport in die USA und
nach Japan habe ein Volumen von 120 Milliarden Dollar. Gegenwärtig hätten
350.000 ausländische Firmen in China Filialen gegründet. Das in China eingesetzte
Auslandskapital habe in diesem Jahr ein Volumen von 600 Milliarden
Dollar erreicht. Indes wurde bekannt, dass die USA gegen
vier chinesischen Firmen, die Liaoning Jiayi and Minerals Company, die
Shanghai Triple International, Q.C. Chen sowie Wha Cheong Tai Company wegen
der angeblichen Lieferung von waffentauglicher Technik an Iran Sanktionen
verhängt haben. Teheran könne mit den Importen möglicherweise Langstreckenraketen
oder nukleare und chemische Waffen entwickeln, erklärte die amerikanische Botschaft in Peking.
Die Unternehmen dürfen zwei Jahre lang keine geschäftlichen Beziehungen mit
der US-Regierung aufnehmen. Verboten wird ihnen auch der Import bestimmter
Güter. Betroffen von dem Handelsverbot ist außerdem ein chinesischer Bürger.
Bislang hat Washington gegen 28 Firmen und Einzelpersonen in China, die gegen
amerikanische oder internationale Regelungen zum Waffenhandel unter anderem
mit Iran verstoßen haben sollen, Sanktionen verhängt.
Chinas Regierung hat die Sanktionen kritisiert. Sollten schlüssige Beweise
vorliegen, werde die Regierung selbst nach chinesischen Gesetzen Strafen
verhängen, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Zhang Qiyue, in Peking.
China kämpfe gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen,
lehne es aber ab, wenn andere Staaten nach ihren heimischen Gesetzen Sanktionen
verhängen. Das sei der internationalen Kooperation nicht dienlich.
Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin