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Russland wird neue Reaktoren in Iran bauen

Russland wird neue Reaktoren in Iran bauen

Russland wird neue Reaktoren in Iran bauen
 
 
Russland bereitet sich auf die Errichtung neuer Atomblocks in Iran vor. Die Bauarbeiten sollen in der Wüste nahe der alten Stadt Buschehr erfolgen. In dieser Gegend wird zurzeit der erste Reaktor im Rahmen des iranisch-russischen Vertrages fertig gebaut.

Der stellvertretende Chef der iranischen Atombehörde, Asadollah Saduri, sagte kürzlich in Teheran, gemäß dem neuen Vertrag mit Russland solle „mehr als ein Atomkraftwerk" gebaut werden. Der Vizepräsident der russischen Firma Atomstrojexport, Alexander Afrow, der für den AKW-Bau in Iran zuständig ist, erklärte in diesem Zusammenhang, es gehe um ein Atomkraftwerk mit zwei Energieblocks. Es sei zweckmäßig, Doppelreaktoren von diesem Typ zu bauen. Die technologischen Systeme für solche Paare lassen sich laut Afrow rationeller und preiswerter betreiben.

Bisher wurde jedoch kein Vertrag über die Errichtung neuer Reaktoren zwischen Moskau und Teheran abgeschlossen. Der gegenseitige Wunsch, zu kooperieren, ist nur in einem Konzept manifestiert. Es handelt sich dabei lediglich um eine erwünschte Perspektive ohne technische und wirtschaftliche Begründung. Der Vertrag wird heute ausgearbeitet. Er soll im November des laufenden Jahres unterzeichnet werden. Mit diesem Ereignis wird der geplante Iran-Besuch des Chefs der russischen Atomenergiebehörde, Alexander Rumjanzews, in Verbindung gebracht.

„Interesse am AKW-Bau in Iran zeigen mindestens zwei europäische Länder", so Saburi. Von welchen Staaten die Rede ist, wurde nicht erklärt. Russland wurde aber bereits vorgeschlagen, den zweiten Reaktor zu bauen.

Auf Bitte der Iraner haben Experten von Atomstrojenergo einige Bauvarianten vorgelegt, sagte Afrow. In Frage käme etwa der Fertigbau des vernachlässigten zweiten Reaktors, dessen Errichtung der deutsche Konzern Siemens wegen des iranisch-irakischen Krieges von 1980-1988 eingestellt hatte. Die zweite Möglichkeit wäre, diesen Block abzureißen und einen neuen an dieser Stelle zu bauen. Auch die Errichtung des Atomkraftwerkes an einem anderen Ort, in der Nähe der Stadt Ahwaz an der Grenze zu Irak, wurde ins Gespräch gebracht. Die billigste Elektroenergie verspricht aber das AKW-Projekt mit zwei Druckwasserreaktoren in Buschehr mit einer Kapazität von 1000 Megawattstunden. Diese Atomblocks gelten als äußerst zuverlässig und entsprechen allen weltweit geltenden Sicherheitsstandards.

Zum Jahr 2021 will Iran laut Saburi das Energienetz des Landes um elf Kernreaktoren ergänzen. Die russischen Spezialisten machen keinen Hehl daraus, dass sie gerne alle davon bauen würden, obwohl Russland wegen seiner Atomkooperation mit Iran kritisiert wird.

Ausländische Medien zitieren die Äußerung von US-Vizeaußenminister John Bolton, selbst ein einziger Reaktor in Buschehr könne ein potentieller Plutonium-Lieferant sein und ermögliche es Iran, „30 Atombomben jährlich zu produzieren". Im Gegensatz zum waffenfähigen Plutonium hat jedoch bisher niemand eine Bombe aus dem Plutonium angefertigt, das in der Energiewirtschaft verwendet wird. Das geschieht auch künftig kaum, denn das ist eine zu teuere, gefährliche und äußerst unproduktive Methode. Für deren Umsetzung ist außerdem eine groß angelegte Chemieproduktion erforderlich, was in der Welt nicht unbemerkt bleiben kann.

„Die Kooperation zwischen Russland und Iran ist völlig korrekt. Sie wird durch das internationale Recht auf die Nutzung von Atomenergie für friedliche Zwecke sowie durch die einschlägige Charta der IAEA gewährleistet. Diese Charta besagt, dass die Atommächte anderen Ländern helfen sollen, falls diese ihre eigenen friedlichen Atomprogramme entwickeln möchten", betonte der Chef der russischen Atomenergieagentur, Alexander Rumjanzew. (RIA) 

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