im ersten Nachtrag das Foto während der eben erfolgten carookee-Wartung "verschwunden" ist
hier die barbusig tanzende Scharon-Anhängerin neben dem Scheißhaus
bjk
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Re: Aufruf zur Demo morgen in Berlin!
Hallo, BJK!
Über Geschmack läßt sich ja bekanntlich streiten, ich find´s nicht besonders gelungen, den Auftritt der Dame mit dem aktuellen politischen Kontext! Aber jedem das Seine!
Anderseits frage ich mich, was wollte die eigentlich vermitteln? Irgend etwas muß ihre Emotionen so hoch geschaukelt haben, daß Sie sich so exponierte, ...schließlich war doch die Friedens- Demo und jene der Israel-Sympathisanten keine Love-Parade!
Wir werden es wohl nie erfahren, sei´s drum! Ausnahme ist das anderseits auch nicht, solche "Darbietungen" gibt´s öfter, mit unterschiedlichem, appellativen Hintergrund, dazu muß man nicht Jude/in sein.
Baba Yaga
PS.: Die Wirkung läuft sicherlich in einer anderen Dimension bei Määäääääääännern und war wohl auch so von der Darstellerin provoziert!
Symbolik
alles nur bewußte provokative Symbolik, liebe Baba, barbusig und Klo-Häuschen!
Die jungen Palästinenser und noch mehr die Palästinenserinnen neben mir schäumten innerlich vor Wut, ihre Moralvorstellung wurde auf's Schwerste beleidigt, erzählte mir ein palästinensischer Ordner. Gut, daß über 100 m Spree uns trennte.
Bevor der Zorn eskalieren konnte, kamen auch schon fünf oder sechs Ordner angerannt und beschwichtigten ihre Landsleute, sich ja nicht provozieren zu lassen und weiterzugehen.
Ja, die dralle barbusige Maid wußte schon, was sie tat - - - zum Glück hatte sie letztendlich doch nicht den eigentlich gewünschten Erfolg, nicht mal in den Berliner Zeitungen war ihr Foto - - - und im Fernsehen schon gar nicht.
Gruß bjk
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Demo für Menschenrecht und Menschenwürde!
So möchte ich mal die Motivation bezeichnen, welche am vergangenen Samstag allein in Berlin weit mehr als tausend engagierte Menschen bewegte, wieder für einen gerechten Frieden im Nahen und Mittleren Osten auf die Straßen zu gehen.
Organisiert wurde diese Demo von der Achse des Friedens, ATTAC, Linksruck, PDS, des Arabischen Kulturvereins und anderer Gruppen aus Anlaß des 3. Jahrestages der Intifada. Die Leitsätze waren: Frieden statt Besatzung. Besatzer raus aus dem Irak. Freiheit für Palästina. Nicht nur in Berlin, Bonn, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart sondern weltweit waren für den 27. September solche Proteste organisiert. - Leider wurden in den Medien diese Protestkundgebungen mehr oder weniger totgeschwiegen - - - vorher und nachher.
Als nahezu einzige Reaktion auf die Berliner Demo ist mir ein Situations-Bericht mit anschließender Forums-Diskussion unter der URLhttps://de.indymedia.org/2003/09/62467.shtmlaufgefallen.
Vorgeschobenes Argument der vermeintlichen Political Correctness aller Couleur hierzulande war, Trittbrettfahrer wie Neonazis oder militante Islamisten könnten diese Demos als Bühne für ihre Propaganda nutzen. Außerdem hätten Veranstalter und Teilnehmer/innen offensichtlich die geschichts-revisionistischen und antisemitischen Debatten der vergangenen Jahre nicht verstanden, so die Pressesprecherin der Naturfreundejugend Berlin, Katja Grote, und überdies würde die Verantwortung deutscher Linker für die Existenz des Staates Israel schlichtweg geleugnet.
Noch drastischer hetzte die Zeitschrift bahamas, indem sie die Demo als nationalsozialistischen Aufmarsch bezeichnete. Der bahamas-Autor, Tjark Kunstreich, verstieg sich sogar zu der Behauptung das palästinensische Volk sei ein Konstrukt, das erfunden worden sei, um Israel auszulöschen und im übrigen sei die Achse des Friedens ein Teil der antisemitischen Internationalen.
Tja, und wie wars denn nun wirklich am vergangenen Samstag? Darüber werde ich im nächsten Beitrag als Ergänzung zu den bisher hier im Forum eingestellten Fotos berichten.
bjk
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In der Anlage sind der Demonstrationszug auf der Marschallbrücke über der Spree und im Hintergrund das Hauptstadt-Studio der ARD zu sehen. Zum Öffnen des Bildes bitte unten auf PCDV0032.JPG klicken.
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Situations-Bericht von der Samstags-Demo in Berlin
Demo für Menschenrecht und Menschenwürde!
An dieser Demo teilzunehmen und so die engagierten Manifeste für Frieden, Menschenrecht und Menschenwürde der weltweiten Friedensbewegungen zu unterstützen, war für mich eine ebensolche Selbstverständlichkeit wie ich zuvor an fast allen Demos seit dem berühmten 15. Februar diesen Jahres hier in Berlin und verschiedenen Montagsdemos an der Humboldt-Uni Unter den Linden teilgenommen habe.
Pünktlich kurz vor 14 Uhr traf ich am Startpunkt, Wilhelmstraße Ecke Unter den Linden, ein. Heiße Rythmen einer Live-Band und ein beschwörend eindringlicher Gesangsvortrag ihres Solisten empfingen mich sogleich, noch bevor ich die Stufen des S-Bahn-Ausgangs Unter den Linden hochgestiegen war. Draußen gerieten mir zunächst nur die üblichen Menschentrauben der Berlin-Touristen, dann aber auch gleich mehrere Mannschaftswagen der Polizei ins Blickfeld - - - aber außer der besagten Straßenband aktive Mitglieder der Demo-Veranstalter wie sich bald herausstellte - und ein paar skeptisch bis trotzig dreinschauende, mit Flugblätter und Info-Material bewaffnete ZeitgenossInnen war noch nix von den eigentlich offiziell erwarteten mehreren Tausend Teilnehmern zu sehen. Mit mir irrten und suchten noch einige andere nun erwartungsvoll nach dem eigentlichen Start-Sammelpunkt.
Dabei waren wir doch schon mittendrin bzw. mittendrauf, nämlich auf der für den normalen Straßenverkehr gesperrten Wilhelmstraße in Richtung Spree und Marschallbrücke! Und es wurden immer mehr, die sich zwangslos versammelten, mit Info-Material versorgten, Plakate und Transparente ausbreiteten, miteinander ins Gespräch kamen oder bloß wißbegierig die dynamische Atmosphäre, das besondere Flair auf sich wirken ließen. Ich hatte diesmal kein Demo-Plakat dabei, weil ich die Hände zum Fotografieren freihaben wollte. Nun, so sind am Ende immerhin über 70 Fotos zustandegekommen. Einige habe ich ja hier im Forum schon veröffentlicht, darunter auch eine dralle barbusige Scharon-Anhängerin.
Gleich vorweg, als bezeichnend empfand ich, daß diesmal keinerlei politische Prominenz gekommen war. Nicht einmal der sich sonst auf allen Demos mit schöner Regelmäßigkeit stets medienwirksam auf dem Fahrrad inszenierende Ströbele, ein Meister in vielsagendem Nichtssagen und Abwiegeln, war zu entdecken. Es fragen sich eh immer mehr Friedrichshainer und Kreuzberger, warum sie denn ausgerechnet den mittels Direktmandat als ihren Bundestagsabgeordneten gewählt haben, wo er nun auch noch sogar dem Sozialkahlschlag bei der Gesundheitsabzocke zugestimmt hat.
Ich versorgte mich auch mit Info-Material, kaufte ein paar Nein zum Krieg- und Friedenstauben-Plaketten, spendete ein bißchen was in die Veranstalterkasse und kam dabei mit einigen Ordnern und Veranstaltern ins Gespräch. Wir alle waren gespannt, wie das Zusammentreffen mit den sich im Vorfeld ziemlich aggressiv und militant gebenden Gegendemonstranten gestalten würden. Auf meine Fragen, warum sich eigentlich bisher nur ein paar hundert TeilnehmerInnen bis jetzt eingefunden hätten und ob dafür eventuell vor allem das Berlin-Marathon die Veranlassung wäre, erhielt ich übereinstimmend die für mich erschreckende Antwort: Eher nicht, denn es wurde schon seit Wochen übles einschüchterndes Mobbing der militanten Antideutschen gegen Veranstalter, Sympathisanten und deren Familien bis hin zur Gewaltandrohung gegen Einzelne, wie etwa Zusammenschlagen auf dunkler Straße, ausgeübt. Es habe kürzlich sogar ein Rauchbombenattentat gegen ein linkes Büro gegeben. Deshalb hätten sich sehr viele nicht getraut, selber zu kommen oder andere dafür zu interessieren.
Zusätzlich sei auch vom Ordnungsamt die Demo-Route verkürzt und der Abschluß-Kundgebungsplatz verlegt worden, weil man Übergriffe der militanten Gegendemonstranten befürchtete. Auch die Aufführung eines auf allen europäischen Demos geplantem Theaterstückes durfte deswegen nicht stattfinden. - - - Nach soviel geballter Insider-Information wurde ich doch sehr sehr nachdenklich.
Endlich setzte sich, umsäumt von hunderten Zuschauern, der nunmehr auf sicher mehr als 400 Teilnehmer angewachsene Demo-Zug friedlich in Bewegung. Nach meinem Eindruck war es ein guter Generationen-Mix von Mitbürgern deutscher und ausländischer Herkunft. Der Kleinbus mit riesiger Beschallungsanlage und engagierten anfeuernden aber nicht hetzenden Animateuren fuhr im vorderen Drittel des Zuges und bestimmte indirekt so das Tempo. Alles blieb im grünen Bereich. Nix war von trittbrettfahrenden Neonazis oder Islamisten zu sehen - - - wenn es sie denn gab, wurden sie von den Veranstaltungs-Ordnern sehr gut abgeschirmt. Auch die relativ wenigen polizeilichen Ordnungskräfte verhielten sich während der ganzen Demonstration nach meinen Beobachtungen außerordentlich zurückhaltend und vorbildlich! Sie waren zwar präsent aber nirgends aufdringlich oder gar aggressiv! Die üblichen Fernsehteams und Pressefotografen begleiteten die Demo und interviewten ihnen interessant erscheinende Teilnehmer. Der anscheinend weniger interessante bjk durfte sich dann aber trotzdem als Statist später in der RBB-Abendschau für eine ganze Sekunde höchstselbst bewundern.
Ein etwa gut halbstündiger Zwischenstop wurde auf der Marschallbrücke über der Spree abgehalten. Hinter uns das ARD-Hauptstadt-Studio, links die Reichstagskuppel, das Paul-Löbe-Haus mit den Büros der Bundestagsabgeordneten und entfernt dahinter das Bundeskanzleramt, rechts der Bahnhof Friedrichstraße und dahinter der alles überragende Fernsehturm am Alex. Es wurde verschiedenen Redebeiträgen gelauscht und/oder sich untereinander angeregt unterhalten - - - kein so langweiliges und oft stumpfes Flair, welches sonst reine Gewerkschafts- oder Parteiveranstaltungen meist zu verbreiten pflegen. In den Reden wurden vor allem die Kriegslügen von Bush und Blair, die Unterdrückung Palästinas durch die israelische Regierung angeprangert. Besonders hervorgehoben und begrüßt wurde die Befehlsverweigerung der 27 israelischen Piloten, die Angriffe auf palästinensische Zivilisten kürzlich öffentlich abgelehnt hatten. Es wurde auch darauf Bezug genommen, daß die Bundesregierung einerseits pro Sekunde 1.189 € für Rüstung ausgebe, auch um höchst umstrittene und eigentlich grundgesetzwidrige Auslandseinsätze zu finanzieren, und andererseits der eigenen Bevölkerung einen sozialen Kahlschlag nie gekannten Ausmaßes abverlange!
Dann setzte sich, mittlerweile auf m. E. weit über tausend TeilnehmerInnen angewachsen, die Demo wieder in Bewegung, rechts am Spreeufer den Schiffbauerdamm entlang in Richtung Friedrichstraße, unserem Zielpunkt. Jeder war nun gespannt, auf die Gegendemo zu treffen. Und sie kamen in Sicht, das kleine Häuflein extremer Antideutscher und anderer verbohrter Rassisten, gegenüber am anderen Spreeufer! Am Kai-Geländer waren ihre teils sehr üblen Hetzparolen-Transparente angebracht, hinter denen sie sich verschanzt und sicher fühlten und wüst herüberlärmten. Insgesamt werden es etwa 70 Männlein und Weiblein gewesen sein. Eine dralle Maid fiel besonders auf, weil sie provokativ neben einem Baustellen-Klo barbusig höhnisch tanzend herüberwinkte, unter ihr ein Transparent mit dem Davidstern. Die Erregung vor allem junger Palästinenser/innen rund um mich herum war groß und sie schüttelten zornig die Fäuste nach drüben, doch dann kamen schon sehr schnell die Veranstaltungsordner und beschwichtigten ihre Landsleute, sich nur ja nicht provozieren zu lassen und etwa so die Polizei auf den Plan zu rufen. Darauf warte die extremistische Meute am anderen Spreeufer ja nur! - Die erbosten Palästinenser/innen sahen das auch bald ein und reihten sich wieder diszipliniert in den Demo-Zug.
Kurz vor 16 Uhr erreichten wir dann den Abschluß-Kundgebungsplatz in der Friedrichstraße gegenüber dem Metropol-Theater, welches gerade um- und ausgebaut wird. Hier war bereits ein Podium errichtet und noch einmal gab es verschiedene Redebeiträge, unter anderem von dem bekannten Friedensforscher, Professor Ruf aus der Uni Kassel. Ihn hörte ich mir noch an und dann gings heimwärts.
Fazit: das unerschrockene Engagement der Veranstalter gegen teils erhebliche staatsmachtliche und öffentlich-mediale Widerstände aber auch gegen mitbürgerliche Gleichgültigkeit und Ignoranz trotzdem immer wieder Demos für Menschenrecht und Menschenwürde zu organisieren und das auch noch stets gut und professionell, findet meinen höchsten Respekt!
bjk
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Im Anhang sieht man das Häuflein der "antideutschen" und kriegsjubelnden Gegendemonstranten am anderen Spreeufer, dem Reichstagufer, hinter der Kulisse des Bahnhofs Friedrichstraße und dem Fernsehturm am Alex. Zum Öffnen der Bilddatei bitte unten auf PCDV0048.JPG klicken.
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Aufgelesen aus www.mlpd.de
Streik aktuell 8 9. Oktober 2003
Mitgestaltung ist gescheitert jetzt Kampfmaßnahmen
Dieses Flugblatt wird bundesweit an Hunderten Großbetrieben aller Branchen und breit unter der Bevölkerung verteilt.
Der Streik der ostdeutschen Metaller für die Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ist schon über drei Monate her, aber er erhitzt die Gemüter immer noch.
Den diktatorischen Abbruch des Streiks durch den damaligen IGM-Vorsitzenden Klaus Zwickel hatte dieser damit begründet, der Streik sei nicht steigerungsfähig, würde abbröckeln und ihm fehle die Solidarität. Inzwischen wurde in einem geheimen Bericht des IGM-Vorstands an die Delegierten des 19. Gewerkschaftstags der IG Metall bestätigt: Die Situation in den meisten Streikbetrieben in Sachsen und Berlin-Brandenburg stellte sich als überwiegend stabil dar. Was also war der wirkliche Grund für das Abwürgen des Kampfes?
Schröder verabredete mit dem DGB-Vorsitzenden Sommer am 22. Mai den Abbruch aller gewerkschaftlichen Proteste. In diese Kampfpause passte der Streik für die 35-Stunden-Woche überhaupt nicht, setzte er doch ein offensives Signal des Kampfes gegen die Massenarbeitslosigkeit auf Kosten der Unternehmerprofite und für die Arbeitereinheit Ost und West. Der Streik wurde dem trügerischen Versprechen geopfert, die Agenda 2010 zu Gunsten der Massen zu verbessern.
Es war von vornherein eine Illusion, es gäbe etwas im Interesse der Arbeiter und ihrer Familien an der Agenda 2010 mitzugestalten. Sie ist der umfassendste und tiefste Angriff auf die Sozialsysteme seit dem II.Weltkrieg. Daran gibt es nichts mitzugestalten:
Die Agenda 2010 muss vom Tisch!
Mit der Verabschiedung der Gesundheitsreform am 26.9. im Bundestag ist jede Hoffnung in eine Mitgestaltung geplatzt. Die Unternehmerverbände haben den Marschbefehl ausgegeben die Agenda 2010 muss durchgezogen werden. Die CDU/CSU als ultrareaktionärer Scharfmacher ist gegenwärtig der treueste Verbündete von Schröder.
Opposition kommt aus den über 70 Prozent der Bevölkerung, die Schröders Agenda als wirtschaftsfreundlich ablehnen. Das Herz dieser Opposition schlägt in den Betrieben, wo in Erinnerung ist, wie Kohl mit seinem Gesetz zur Einschränkung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall eins auf die Nase bekam, als im Oktober 1996 über 300.000 Arbeiter selbständig in den Streik traten. Es war der Anfang vom Ende des schwarzen Riesen. Warum sollten wir heute vor Schröder in die Knie gehen, nur weil dieser wieder einmal mit Rücktritt droht? Sollen die Arbeiter denn alles schlucken, nur damit der Genosse der Bosse weiter in Amt und Würden bleibt?
Am 17. Oktober sollen weitere Beschlüsse über Kürzungen beim Arbeitslosengeld und zur Abschaffung der Arbeitslosenhilfe durch den Bundestag gebracht werden. Vielleicht kann Schröder seine SPD-Abgeordneten mit Kadavergehorsam noch einmal disziplinieren. Das Volk überzeugt er damit nicht.
In den Gewerkschaften wächst die Unzufriedenheit. Warum sollen sie sich an die Kampfpause halten, während Schröder rücksichtslos seinen Kurs durchzieht? In verschiedenen Betrieben wird bereits diskutiert, mit selbständigen Warnstreiks den Kampf wieder aufzunehmen. Aber wenn gekämpft wird, dann richtig. Streiks sind das Rückgrat eines aktiven Massenwiderstands.
Fordern wir die volle Übernahme der Beiträge für die Sozialversicherung durch die Unternehmer entsprechend ihrem Umsatz!
Gegen Massenarbeitslosigkeit und unbezahlte Arbeitszeitverlängerung in den Betrieben fordern wir die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
Beteiligt euch an den bundesweiten Montagsaktionen am 20.Oktober in den Innenstädten! Aktive Vorbereitung und Mobilisierung zu der zentralen Demonstration am 1. November in Berlin!
Am 8.10. gab es mehrere Warnstreiks gegen die Agenda 2010 und Angriffe auf Tarifverträge:
Bei DaimlerChrysler Stuttgart Untertürkheim streikten 800 Kollegen, im Werksteil Mettingen 400, bei Bosch 1500 und bei Porsche Stuttgart schon am 7.10. ca. 650 Kollegen.
Viele Kolleginnen und Kollegen können sich gar nicht vorstellen, dass Marxisten-Leninisten nur wegen ihrer politischen Meinung aus der IG Metall ausgeschlossen werden können.
So wurde Anfang des Jahres in Stuttgart Volker Kraft ausgeschlossen, der als langjähriger kämpferischer Vertrauensmann und Betriebsrat bei DaimlerChrysler bei den Kollegen Ansehen und Vertrauen genießt. Unter Hinweis auf die so genannten Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen die MLPD wurde ihm Unterstützung der MLPD vorgeworfen. Außerdem sei er auf einem überparteilichen Automobilarbeiterratschlag als Aktivist in Erscheinung getreten! Was für ein Vergehen! Für was soll Volker Kraft eigentlich abgestraft werden? Dass er sich auch über die gewerkschaftliche Tätigkeit hinaus politisch aktiv betätigt? Dass er offen ist für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung? Dass er kritisch und kämpferisch ist?
Die überparteiliche Einheitsgewerkschaft wurde in Deutschland bewusst nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus als Lehre aus der Spaltung zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten aufgebaut. Dieses Prinzip muss verteidigt werden gegen das Gift des Antikommunismus, das schon Thomas Mann als die Grundtorheit des Jahrhunderts gekennzeichnet hatte.
Die drei Anträge zum IGM-Gewerkschaftstag, die diese Unvereinbarkeitsbeschlüsse ablehnen, sind Ausdruck einer wachsenden Offenheit in den Gewerkschaften. Die Delegierten wären gut beraten, die Unvereinbarkeitsbeschlüsse endlich zu entsorgen. So viel Demokratieverständnis sollte doch Selbstverständlichkeit sein.
Franz Steinkühler und Ursula Engelen-Kefer gegen Gewerkschaftsausschluss von Volker Kraft
Am Rande des vorgezogenen ersten Teils des Gewerkschaftstages in Frankfurt/Main suchte der Solidaritätskreis gegen den Gewerkschaftsausschluss von Volker Kraft das Gespräch mit den Delegierten. Unter anderem sagten auch der ehemalige IG-Metall-Vorsitzende Franz Steinkühler und Ursula Engelen-Kefer vom DGB-Bundesvorstand, dass sie den Ausschluss von Volker Kraft wegen Unterstützung der MLPD für falsch halten.
... mit Betonung auf "die" - und was ist mit den vielen anderen ? Wäre da nicht auch mal eine Entschuldigung angebracht ... nachdem uns allen wohl der Glaube an eine nachhaltigere Behebung derselben inzwischen gänzlich abhanden gekommen ist