Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten - Innenpolitik

Friedman-Skandal

Re: Friedman-Skandal

Mittlerweile melden sich immer mehr jüdische Persönlichkeiten wie Seligmann, die ausdrücklich verneinen, daß die Friedman-Berichterstattung in irgendeiner Form antisemitisch sei! Die völlig überzogen polemischen und teilweise beleidigenden Äußerungen Knoblochs, Spiegel, Naumanns, Brauner und andere wenige stellen nicht die Meinung der deutschen Juden dar! Es wird sogar von Friedman gefordert, er solle seine Ämter im Zentralrat wenigstens solange ruhen lassen, bis sein Fall geklärt sei. Dann würde er auch menschliche Größe beweisen.

Es ist wie in allen Organisationen, Funktionäre/innen - vor allem eitle - benutzen leider gerne ihr Amt, um unzulässigerweise ihrer privaten Meinung erhöhte Bedeutung zu verleihen und um unguten Einfluß auf die Geschehnisse zu nehmen.

Alles menschlich, meint

bjk

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Re: Friedman-Skandal

Sehr interessant war hier eine Talkrunde auf N3 an der auch Seligman und die Tochter des früheren Präsidenten des ZdJ, Frau Senf(?)-Galinski, teilgenommen haben.

Auch in dieser Runde verneinte Seligman klar und eindeutig, dass es sich bei der Berichterstattung über die Affäre Friedman um Antisemitismus handele. Auf die Schlussfrage des Moderators Börner an Frau Senf-Galinski was sie von Friedman erwarte, antwortete diese knapp und unmissverständlich, dass es für alle das beste sei, wenn dieser überhaupt nicht mehr nach Deutschland zurückkehren würde.

Nörgler

Re: Friedman-Skandal o.T.



Re: Friedman-Skandal

Jetzt hat man sich also doch entschlossen keinen Prozess zu führen, sondern lediglich einen Strafbefehl auszustellen.

Wenn ich einmal so vergleiche welches Theater die Justiz mit einem Herrn Daum veranstaltet hat (monazelang durfte er zu den Gerichtsterminen aus der Türkei anreisen) und wie jetzt Herr Friedman behandelt wird, dann fragt man sich doch wirklich was denn mit dem Grundsatz, dass vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind, eigentlich geschehen ist.

Nörgler

Re: Friedman-Skandal

Auch hier hat Michel Friedmann dem Land einen Gefallen getan:
wie in seinen provokativen Sendungen hat er es verstanden, den Punkt herauszuarbeiten.

Re: Friedman-Skandal und sein Mea-Culpa! einfach gekonnt!

Hallo Freunde!

Souverän, echt friedman-like hat er das heute gemacht, der Michel!

Ich habe heute seine Presseerkärung auf Phönix verfolgt!

Die Erklärung, die Entschuldigung und die Bitte um Vergebung hat er korrekt, gekonnt und schlüssig vorgetragen.

Er müßte nicht Michel Friedman sein, um auch in einer solchen Situation Herr der Lage zu sein und mit Selbstsicherheit, Intelligenz, Elloquenz und Würde das öffenliche Eingeständnis und ein Mea-culpa abzuliefern!

Bravo!

 Re: Völlig überzogen und daneben

Hallo patros,

anstelle eigener Worte "bediene" ich mich mal aus der heutigen "taz", diese möge einem begeisterten Abonnenten die "Anleihe" verzeihen


MICHEL FRIEDMANS AUFTRITT ZIELT AUF EIN SCHNELLES COMEBACK
Aufwasch, Abwasch, Reinwaschgang

Er war immer schon ein Meister zweier Welten. Hie Trash, da Politik, und Michel Friedman eilte - Küsschen links, Küsschen rechts - zwischen beiden hin und her wie kaum ein anderer. Mit seinem einzigen Auftritt nach Wochen des Schweigens hat er sich nun selbst übertroffen. Seit Bill Clinton sich wegen eines offenen Hosenschlitzes vor der amerikanischen Nation verantworten musste, war nicht mehr so viel Seife auf den Fernsehschirmen: Aufwasch, Abwasch, Reinwaschgang - Friedman bot ein dreistufiges Weichspülprogramm für die Öffentlichkeit.

Der Aufwasch. Tiefer als ich ist keiner gefallen, sagt Friedman und meint, höher ist keiner gestiegen. Doch so viel Koks wars nun auch wieder nicht, und aus manchen Weltgegenden werden schlimmere Nachrichten vermeldet als die selbst erklärte Lebenskrise eines Fernsehmoderators.

Der Abwasch. Alles sei er nun bereit zu opfern, so der effektvoll aufgeschäumte Anschein, Ämter, Rampenlicht und Ruhm. Nur zweierlei möge man ihm lassen: eine zweite Chance im Leben und seine Liebe zu Bärbel Schäfer. Wer wollte sich dazwischenstellen? Doch mit dem Sprühregen aus der Tränendrüse vernebelt er sein Ziel: das Comeback. Aufgeben wird Friedman bloß die gewählten Ämter, sein Gestus der Entsagung kaschiert damit nur das Unausweichliche: Im Zentralrat kann ein Vorbestrafter ohnehin schlecht bleiben. Von seinen TV-Shows dagegen will er ohne Not nicht lassen. Nichts drangeben, was einem nicht genommen wird - das stellt ihn in eine Reihe mit Clintons Spermageständnissen. Im Übrigen verrät es seine Wertschätzung für die Unterhaltungsindustrie: Er hält das Fernsehen offenbar für weniger Vorstrafen-allergisch als den Zentralrat.

Schließlich der Reinwaschgang. Eben noch reuiger Kokser, mahnt er nun munter die Jugend der Welt, vom schändlichen Gift für Seele und Karriere die Finger zu lassen.

Da schreibt sich das Skript für ein neues Sendeformat fast von selbst: "Bekenne! Friedman". An Gästen wird es nicht fehlen, an interessierten Sendern auch nicht. Moral schmeckt schließlich am besten, wenn sie von gefallenen Tugendbolden verabreicht wird. "

PATRIK SCHWARZ


taz Nr. 7099 vom 9.7.2003, Seite 12, 48 Kommentar PATRIK SCHWARZ

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Etwas Gravierendes hat Patrik Schwarz aber noch gar nicht erwähnt, nämlich: warum hat Friedman keine einzige Frage der Presseleute zugelassen? - - - Ist nicht gerade eine Empfehlung für einen souveränen TV-Moderator, der seine Talk-Gäste so gerne mit impertinenten und meist gut durchdachten Fragen bloßstellt - oder?!

meint
bjk

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Die entscheidenden Worte:

Nichts drangeben, was einem nicht genommen wird

Er blieb lange weg, er wußte abzuwarten, er kann nun einschätzen, welche Konsequenzen unvermeidlich sind, ohne öffentlich darüber diskutieren zu müssen und den Eindruck erwecken, er habe diese Konsequenzen selbst, freiwillig und einsichtig, gezogen.

Sehr professionell, aber auch sehr ehrlich?

Irrtümer haben ihren Wert, jedoch nur hier und da,
Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.

(E.K.)

Re: Friedman-Skandal

Die Überschrift des Threads ist leider völlig zutreffend.
Friedmans Verhalten ist sicherlich als skandalös zu bezeichnen wenn man an ihm Maßstäbe anlegt, die er von anderen doch stets eingefordert hat.

Der in Deutschland nicht unumstrittene Jude Michel Friedman hat in der Vergangenheit bei uns zu viel Staub aufgewirbelt und sich arrogant und selbstherrlich als Obermoralist gegenüber fast jederman verhalten. Nun hat ihn die Moralkeule selbst getroffen, obwohl er sich bei seinem Fehlverhalten in Sachen Kokain-Besitz ( und Handel?) und "Nuttenmileau" zunächst wohl gar darüber nicht klar war, was er angestellt hat. Fast 4 Wochen hat er nach den Ermittlungen durch die Staatsanwalt Berlin gegen ihn geschwiegen. Nach seinen Überlegungen, Abwägungen und den Verteidigungsvorbereitungen hat er sich als schuldig bekannt.
Der Strafbefehl gegen ihn war meines Erachtens nach das Mindeste, was dieser Mann verdient hat.
Allerdings gilt er, nachdem er ihn akzeptiert hat, als vorbestraft.

Er hat auf alle öffentlichen Ämter (zunächst) verzichtet und bat gleichzeitig um eine "Chance" des Wieder- bzw. Neubeginns.

Wo werden wir Friedman in einiger Zeit wieder erleben? Als stellvertr. des Zentralrates der Juden in Deutschland? Als Präsident der Juden Europas?
Und wieder als der Talkmaster, wie wir ihn erlebt und auch erdulden mußten?

Der neue Intendant des HR, Herr Reitze (CDU), der mit der Fliege, hat der wohl verblüfften Öffentlichkeit - zu früh, wie ich meine- schon bekanntgegeben, daß Friedman ab Herbst 2003 wohl wieder eine Chance hat, im Fernsehen aufzutreten.
Wir werden ihn wohl auf der Mattscheibe wiedersehen. Aber, Friedman bleibt sicherlich der Friedman, wie wir ihn kennengelernt haben, gell?


Claus

Re: Die entscheidenden Worte:

Habe eben im WDR "hart aber fair" gesehen, Thema die erflehte zweite Chance des Michel Friedman.

Alle Gedanken, die hier im Thread geäußert wurden standen auch dort zur Diskussion, nur ein ganz wichtiger Aspekt wurde bisher hier im Forum in diesem Zusammenhang noch gar nicht angeschnitten. Nämlich das Thema Frauen- und Mädchenhandel derzeit vorwiegend aus Osteuropa durch eine gutorganisierte Sklavenmafia und ihre "Kunden" aus Politik und öffentlicher Prominenz! Friedman hat gestern in seiner rührseligen OneMan-Show seine Fehler bzw. sich selbst medienwirksam bejammert - - - aber er hat kein Wort des Bedauerns über die Sexware Osteuropäerin verloren, hat kein Unrechtsbewußtsein gezeigt, hat keine flammende Protestrede gegen die menschenverachtenden Methoden der Sklavenmafia gehalten!!!

Warum ist so schnell ein Deal mit der Staatsanwaltschaft geschlossen worden? Stecken da noch sehr viel mehr prominente Persönlichkeiten in diesem Sumpf, die so geschützt werden? - - - Die gestrige Tränendrüsen-Show des Michel Friedman muß sich den Verdacht gefallen lassen, im Grunde vor allem eine Vertuschungsveranstaltung auf Geheiß mächtiger Kreise gewesen zu sein

meint
bjk

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Nachtrag

Die junge Schriftstellerin, der Name ist mir entfallen, und Frau Kubicki, Möllemanns Anwältin, haben ganz klar den gravierenden Unterschied zwischen einem Bordellbesuch und dem Anruf bei obskuren Mafiosis, die Sexware in Hotelzimmer schicken sollen, herausgearbeitet.

Der Bordellbesuch ist eine geschäftliche Abmachung auf gleicher "Augenhöhe", die "Lieferung" meist illegaler osteuropäischer Frauen und Mädchen ein verabscheuungswürdiger Menschenhandel, von dem Friedman durchaus gewußt habe! Auch von dem Rattenschwanz anderer Verbrechen, die damit in Zusammenhang stehen! Friedman ist also kein naives Opfer sondern ein Mittäter und übler Nutznießer, der mit dem Strafbefehl von lächerlichen 17.500 Euro bestens bedient ist

meint
bjk

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