Für die einen ist er diskreditiert, für die anderen begehrter Promi: Michel Friedman hat einen neuen Job als Aufsichtsrat der Wall AG ergattert. Die vertreibt unter anderem das City-Pissoir - "damit Männer gut dastehen".
Berlin - "Zur Zeit sind keine Stellen vakant. Bitte schauen Sie später noch einmal vorbei", heißt es auf der Internet-Seite der Firma aus Berlin. Im Aufsichtsrat aber war offenbar noch ein Stuhl frei - und auf diesem soll Michel Friedman Platz nehmen. Nachdem er ein bisschen zu offensichtlich gekokst hatte und deswegen sein Amt als Vizepräsident des Zentralrats der Juden und seine TV-Sendung verlor, hat Friedman vermutlich genug Zeit, die irgendwie gefüllt werden will. Jedenfalls hat er schon zugesagt und soll mit seinen Aufseherkollegen Ende August bestätigt werden.
Bewerben musste sich Friedman nicht, die Initiative für die Berufung ging von Hans Wall aus, dem Vorstandschef. Vielleicht hat der Mann ja Humor oder geahnt, dass die Entscheidung seinem einst in Ettlingen gegründeten Unternehmen einige Aufmerksamkeit bescheren würde. Offiziell hieß es, die Wahl sei auf Friedman gefallen, da er dem Vorstand als "Medienspezialist" zur Seite stehen solle. Ob Friedmans Pseudonym "Paolo Pinkel" mit der Entscheidung in Zusammenhang steht, bleibt leider offen.
Ein sagenhafter Karrieresprung ist die Berufung für einen Mann von Friedmans Prominenz wohl nicht. Zwar meldet das Unternehmen selbstsicher, es erziele einen größeren Teil seiner Umsätze jenseits deutscher Grenzen. Mit 600 Mitarbeitern und 66 Millionen Euro Jahresumsatz ist die Wall AG aber nicht gerade Kandidat für den Dax-Aufstieg.
Das Unternehmen spezialisiert sich unter anderem auf die so genannte "Stadtmöblierung". Originellerweise sind damit Bus-Wartehäuschen gemeint, an denen Werbeplakate aufgehängt werden. Außerdem vermarktet sie Werbung auf Billboards und Plakatflächen aller Art. Zur Auswahl stehen da zum Beispiel das City Light Poster, die City Light Säule und das City Light Board. Die "intelligente Wartehalle" soll in Japan sogar schon einen Design-Preis gewonnen haben.
Mit Spannung darf erwartet werden, wie PR-Profi Friedman die Außendarstellung des Unternehmens verbessert. Unterhaltsam genug sind die Werbe- und Pressemitteilungen jedenfalls jetzt schon. Vor allem, wenn die Firma ihre dritte Produktlinie anpreist, das City-Pissoir.
Das Klo-Haus, natürlich ebenfalls mit Werbung beklebt, sei im "dezenten Design von Prof. J.P. Kleihues" gestaltet, erfährt der geneigte Leser in einer Presseinformation. Und weiter: "Mattiertes Sicherheitsglas und Edelstahlverkleidungen sorgen für ein modernes Ambiente. Urinal, Handwaschbecken und Händetrockner bestimmen die Innenausstattung".
Allerdings bemühen sich die Mitteilungen des nun prominent verstärkten Pinkelbecken-Aufstellers nicht immer um gehoben-französelnde Diktion. Der Breitscheidplatz, erfährt man in einem weiteren Communiqué, sei dank des City-Pissoirs nun "wildpinklerfrei".
Ich halte die Form, die Begriffswahl und die Formulierungen des Spiegel-Schreiberlings für eine ausgesuchte Gemeinheit, um Michel Friedman als Person in der Öffentlichkeit herabzusetzen, der Lächerlichkeit preis zu geben und in seiner Würde herabzusetzen. Dieser Text könnte glatt aus der Feder eines CDU-Forums-Schreiberlings stammen.
Tschüß Baba Yaga jetzt aber im Mörser gegen Osten fliegend
Re: Unglaubliche Entgleisung des DER SPIEGEL
Neee, liebe Baba,
ich finde den Spiegeltext einfach satirisch treffend und zutreffend und muß noch immer grienen, nein feixen!
Friedman wird ja auch hier zu nichts gezwungen - oder?
Friedman und Pinkelhäuschen - - - bevor ich mich vor lauter Feixen nicht mehr einkriege wünsche ich Dir noch guten Mörserflug
Gruß bjk
Reife ist schärfer zu trennen und inniger zu verbinden
Re: Unglaubliche Entgleisung des DER SPIEGEL
RE: BYaga "Ich halte die Form, die Begriffswahl und die Formulierungen des Spiegel-Schreiberlings für eine ausgesuchte Gemeinheit, um Michel Friedman als Person in der Öffentlichkeit herabzusetzen, der Lächerlichkeit preis zu geben und in seiner Würde herabzusetzen."
Seit wann ist Ihnen (gelöscht wegen persönlich beleidigender Unterstellung, der Administrator) ein Gebot???! Gegen politische Gegner teilen Sie doch immer grob bis (gelöscht wegen persönlich beleidigender Unterstellung, der Administrator) aus, versuchen sich wie Ihr Schützling Friedman (gelöscht wegen persönlich beleidigender Unterstellung, der Administrator).
Sie stellen sich doch nur vor Friedman, weil Sie seine (gelöscht wegen persönlich beleidigender Unterstellung, der Administrator) Politik, mit der auch Sie Ihren Lebensstil gefunden haben, gutfanden. (gelöscht wegen persönlich beleidigender Unterstellung, der Administrator).
BY: "Dieser Text könnte glatt aus der Feder eines CDU-Forums-Schreiberlings stammen."
Wenn Sie austeilen, ist es meist auch nicht die feine Art. Also besser mal vor der eigenen Hütte kehren, als selbstgerecht die große Moralistin zu spielen!!
Hallo wahrheit68, unterlassen Sie bitte in Zukunft hier jede persönlich beleidigenden Anspielungen gegenüber Autoren/innen dieses und anderer Foren bzw. sonstiger, Ihnen mißliebiger Personen. Und versuchen Sie auch bitte nicht, sich an meiner Löschentscheidung "aufzumanteln" und mit Zeter und Mordio den Märtyrer spielen zu wollen. Ich werde jeden dieser Versuche kommentarlos löschen. Im übrigen habe ich Ihren vollständigen Beitrag zur Dokumentation gespeichert.
Der Administrator
Re: Unglaubliche Entgleisung des DER SPIEGEL
Ich bin empört, ja, zutiefst betroffen und traurig darüber, wie übel man Prof. Friedman behandelt hat. Es gibt doch nur zwei denkbare - realistische - Möglichkeiten:
1. Prof. Friedman ist unschuldig. Dann hat man ihm von seiten rechter Kreise in der Unterwelt etwas untergeschoben. Dies halte ich für am wahrscheinlichsten.
2. Prof. Friedman ist "schuldig". Nun ja, ein bisschen Drogen. Schad doch nix! Ausserdem: Man sollte sich vielleicht einmal fragen, in was für einer kalten Gesellschaft wir leben, in der ein Sympathieträger erster Kajüte sich in die Welt der Drogen zu flüchten gezwungen ist. Aus soziokausaler Sicht meine ich: Hier tragen wir alle Verantwortung. Die Medien mit ihrer mitleidlosen Berichterstattung. Die Bevölkerung, die Prof. Friedman gegenüber zu 90 % feindlich eingestellt ist, und das nur, weil Prof. Friedman erfolgreicher und besser aussehend ist als diese 90 % der Deutschen. Ich meine, hier ist eine Entschuldigung gegenüber Prof. Friedman fällig. Ich werde dem ZdJ auch raten, finanzielle Kompensation von der Bundesrepublik zu fordern. Ich stelle mich mit sozio-juristischem Fachwissen gerne beratend zur Verfügung.
Weber meint: Die Vernichtung von Prof. Friedmans Karriere durch "Deutschland" ist der größte Skandal der Nachkriegszeit.
Ihr Dr. Klaus Weber
"Deutschland" - Eine einzige Satire.
P.S.: Was den neuen Klo-Aufsichtsrat-Job angeht: Das passt schon. Schließlich hat Prof. Friedman in letzter Zeit "viel durchgemacht". Ich frage mich nur: Angeblich betreibt Prof. Friedman ja eine eigene Anwaltskanzlei. Komisch, dass er da noch Zeit für andere Jobs hat. Eine Anwaltskanzlei in eigener Regie geführt erfordert erfahrungsgemäß so viel Einsatz, dass nebenher kaum Zeit für andere Dinge bleibt. Da arbeitet man gerne 10 Stunden am Tag und mehr und freut sich, wenn abends noch Zeit für ein (nicht-juristisches) Buch oder ein Bier bleibt.
Re: Unglaubliche Entgleisung des DER SPIEGEL
bjk, ich stimme dir zu. Der Artikel ist mit viel Augenzwinkern geschrieben, im typischen Spiegel-Stil. Besser, als eine "trockene" Meldung im Wirtschaftsteil...
Ich halte ihn auch nicht für eine persönliche Herabsetzung von Michel Friedman. Außer, daß sich der Autor durchaus den Hinweis auf Paolo Pinkel hätte sparen können. Das sollte ein gegessenes Thema sein.
mono
Re: Unglaubliche Entgleisung des DER SPIEGEL
Hallo mono,
sag mal, wer oder was ist Paolo Pinkel? Eine vielleicht dämliche Frage aber die Friedman-Farce hat mich eh nur am Rande berührt und ich habe bis auf die Medien-Überschriften und die WDR-Sendung "hart aber fair" diese Angelegenheit kaum verfolgt.
Also mit Paolo Pinkel kann ich jedenfalls nichts anfangen und bin nu doch neugierig geworden.
Gruß bjk
Reife ist schärfer zu trennen und inniger zu verbinden
Re: Unglaubliche Entgleisung des DER SPIEGEL
"Dieser Text könnte glatt aus der Feder eines CDU-Forums-Schreiberlings stammen."
Glauben Sie, daß man Sie so eigentlich noch ernstnimmt?
---------------------------------------------------- Wo Nor-un Ostseewellen trecken an'n Strand, Wo de geelsten Brambüsch bleuhn in't gröne Land, Wo de Vagels fleegen ruug in't Stormgebrus- Dor is mine Heemat, dor bün ick tohus!
Re: Unglaubliche Entgleisung des DER SPIEGEL
Hallo bjk,
Paolo Pinkel soll angeblich der Deckname gewesen sein, unter dem Michel Friedman Prostituierte geordert hat... im CDU-Forum hat man sich darüber lange Zeit im üblichen Stil mokiert.
Reife ist schärfer zu trennen und inniger zu verbinden
Re: Unglaubliche Entgleisung des DER SPIEGEL
Hadu!
Ja, ich glaube schon, daß man das "noch" ernst nimmt, was ich schreibe! Schließlich hängt "ernst nehmen" eben nicht davon ab, daß man es immer allen recht macht, Kritik ausspart oder nach Opportunitäten schielt!
Ich jedenfalls empfinde den Spiegelartikel nicht als Satire, sondern als zynischen Demontageversuch, gegen die Person Friedman selbst gerichtet. Der Spiegel-Schreiberling meint, Friedman sei zum Abschuß frei gegeben, - eben genau so, wie es im CDU-Forum geschieht, wenn Leute gesperrt sind und von der Camorra dieses Forums übel verleumdet, denunziert und lächerlich gemacht wird -.
Ich weiß, Sie sehen das natürlich gaaaaaaaaaaaanz anders und wollen meine Kritik nicht wahrhaben, wollen die Realitäten nicht erkennen. Es ist ja auch nicht so einfach, über den eigenen Tellerrand (Partei) hinauszugucken, nicht wahr?
Gute Nacht Baba Yaga
Re: Antisemitismus in der deutschen Presse
Meinetwegen auch in der antideutschen Presse - wie es der geneigte Leser gerne hätte.
Jedenfalls kommt der Tenor des Artikels im üblichen bräunlichen Andeutungsantisemitismus daher.
Mir ist unbegreiflich, was solche Leute dazu treibt.
Wahrscheinlich wieder einer, der den Juden niemals die Judenverfolgung verzeihen wird. Aber die gleichen Schreibhilfen verbreiten sich dann über die böse rechte Lega Nord, zum Beispiel.
Anderes Thema: anzunehmen, im CDU-Forum schrieben die Mitglieder oder Anhänger der CDU, ist doch gerade aus diesem Forum hier heraus die reine Satire.
Mit gar nicht so einseitigem Gruß Johann Ohneland
Re: Antisemitismus in der deutschen Presse
Guten Morgen Baba Yaga!
Nein, ganz anders sehe ich es nicht, ich sehe nur, auf welches Niveau Sie sich begeben. Und wie Sie anfangen, zu agieren.
Sehen Sie das ganz anders? Mag sein. Sie meinen, Sie hätten allen Grund dazu und es sei gerechtfertigt? Mag auch sein.
"Gewalt erzeugt Gegengewalt"? Klingt nicht gut.
MfG
Hadubrandt
----------------------------------------- 10.000 dreams for a glory rise Now they're awaiting the hand of fate 2000 years....and still we ride.....