Wähler, du bist und bleibst ein schwankendes Element und weißt trotz TV-Duells noch immer nicht, wen du wählen sollst. Nicht mal Eendschies Bruder Marcus (48) weiß es, wie »Bild« resigniert berichtet. Um unsere Demokratie zu stärken, habe ich deshalb dem Arbeitgeberlager meinen Vorschlag für eine radikale Wahlreform unterbreitet. Bei künftigen Wahlen sollten nicht mehr irgendwelche hergelaufenen Parteien die Regierung stellen, sondern Leute, die von der Sache was verstehen. Ich schlage vor: Den Finanzminister wählt die Deutsche Bank, den Wirtschaftsminister wählt VW, den Gesundheitsminister Sanofi-Aventis, den Verteidigungsminister die Rüstungsindustrie und den Kanzler stellt wie bisher der Bundesverband der Deutschen Industrie.
Eine Zurückweisung meiner Reformidee kann ich mir nicht vorstellen; denn Deutschland braucht den Wechsel. Für diesmal ist es leider schon zu spät. Darum, Wähler, rufe ich dir zu: Entscheide dich endlich! Geh einfach mal raus mit dem Hund und wirf einen Blick auf die Poster, die an den Laternen hängen! Pappköppe schauen dich an. Zwar sind sie stumm, doch scheint ihr Blick zu flehen: Lieber Wähler, bitte, mach am 18. September dein wertes Kreuz bei meinem werten Namen! Dann hab ich für vier Jahre ausgesorgt, weil ich die gesetzlichen Diäten kriege monatlich 7000 Euro Aufwandsentschädigung plus 3500 Euro Kostenpauschale, von den geldwerten Liebesgaben der Lobbyisten ganz zu schweigen. Mach dein Kreuz! Jetzt!!!
Das sind doch Argumente, Mensch. Angela Merkel und ihr Impotenzteam nennen dir, Wähler, tausend gute Gründe, die Christdemokraten zu wählen, zum Beispiel: Gemeinsam für Deutschland, Deutschlands Chancen nutzen, ganz Berlin für Günter Nooke, mehr Wachstum mehr Arbeit Auch: Vorfahrt für Arbeit! Und: Zukunft für Familien! Beides gilt auch in weiteren Kombinationen: Vorfahrt für Familien! Zukunft für Arbeit! Oder auch: Arbeit für Familien! Vorfahrt für Zukunft! Zukunft für Vorfahrt!
Wer voll verkabelten Analphabeten sinnlose Sprüche offeriert, muss aufpassen, dass diese auch wirklich völlig frei sind von vernünftigen Inhalten. Schritte in die richtige Richtung müssen es sein und Nägel mit Köpfen. Speziell solche Infos braucht der mündige Bürger; denn nur ein solcherart unterrichteter Bürger kann demokratischer Mitgestalter sein. Nicht von ungefähr hat die Spitzenkandidatin deshalb ihre Pappkoppplakate mit einer hochtönenden Blablablase ergänzen lassen: Gut für die Menschen Kurze Frage mit der Bitte um eine einleuchtende Antwort: Was eigentlich mag so gut sein für die Menschen? Rente mit 90? Niedrigsteuern für Millionäre? Runter mit den Niedriglöhnen? Ein dreifach Hoch dem DAX? Steigende Strom-, Gas-, Wasser-, Bahn-, Benzin- und sonstige Preise? Wir werden es erfahren. Nach der Wahl. Wenn der Wähler verstummt ist. Der Sinn jeder Wahl besteht ja bekanntlich darin, dass der Wähler seine Stimme den repräsentativen Demokraten gibt und dann für vier Jahre die Schnauze hält.
Höhepunkt des organisierten Versprechens sind die monumentalen Fotoporträts des scheidenden Großkanzlers, für die sich die Verkehrspolizei interessieren sollte, weil sie Kraftfahrern verkehrsgefährdend die Sicht rauben. Der Kanzler, ganz Friedensnobelpreisträger, ballt seine Kanzlerfaust, müsste aber redlicherweise den Stinkefinger erheben zum Text seines Plakats: Wer Gerechtigkeit will, muss das Soziale sichern. Oral alles super, Kanzler! Auch der Schnappschuss ist top.
Allerdings will uns scheinen, dass der Gerd auf dem Bild reichlich nervös wirkt. Und das kann auch gar nicht anders sein. Denn im Parlament bereiten sich große Dinge vor. Highlights ohne Ende. Filmreife Events. Nicht Deutschland allein, nein, auch ganz Hollywood ist aus dem Häuschen. Waaahnsinn der Deutsche Bundestag kriegt den Oskar!
Polit-Satire im ND von Mathias Wedel - wie immer: einfach köstlich!
Mit Matthias Platzeck, dem Matze aller Siechen und Hoffenden, ist uns der Heiland erschienen. Der Apfelduft seines Atems, das Strahlen seines Auges und die Detona- tionskraft seiner Lenden sind in aller Munde. Den realen Sozialis- mus hat er planmäßig unterhöhlt, indem er die vorhandenen Wei- ber rallig machte. Ungefährlich war das nicht, wie man weiß. Seinen Samen aber verstreute er achtsam, denn seine Manpower musste noch ausreichen, um später einmal SPD-Vorsitzender zu werden.
Dass die karge brandenburgische Krume je so eine Lichtgestalt entbinden würde, wer hätte das gedacht! Da sage noch einer, der Darwinismus bringe uns nicht vom Niederen zum Höheren! Mit dem Matze ist der Arbeiterbewegung ein zweiter Johannes Heesters geschenkt worden.
Platzeck hat Jopis Elastizität an Gliedern und im Geiste, seine anekdotengespickte Diktaturerfahrung und dessen Lausbubenlächeln. Er hat diesen auf der Lauer liegenden Charme, dem alles, was flotierende Hormone hat, erliegt Frauen, Pferde, Journalisten und sogar der einstige Kanzler, der schon nach scheuem Augenkontakt mit dem Matze stahlblau zurückfunkelte und entschied: Ein toller Kerl.
Der wirkliche Heesters hat es freilich nie zur unfehlbaren Suggestivität eines Mao Tse Dung gebracht. Platzeck dagegen schon. In der Uckermark berichten die Bauern, wie taube Hühner plötzlich wieder legten, als Platzeck einen seiner nunmehr berühmten Sätze »Wir müssen Deutschland wieder nach vorne bringen« sagte. Ein Rosenstrauch, über viele Jahre verdorrt, hub erruptiv zu blühen an.
Seine Sprachmächtigkeit lässt uns frieren vor Glück. Mit der Gülle, die er seit seiner kürzlichen Inthronisation bereits gequatscht hat, könnte man sein gesamtes Flächenland düngen. Und seine Botschaft, nämlich dass Deutschland wieder »nach vorne gerichtete Zukunftsvisionen« braucht, lässt Ein-Euro-Jobber die Heckenschere fester fassen. Tatsächlich, bisher waren die Visionen sonst wohin gerichtet seitwärts in Kühlschränke oder rückwärtig in Ofenlöcher. Ab jetzt werden wir in die Zukunft visionieren; mal sehen, obs hilft.
Mit Platzeck, Merkel und Tiefensee hat ein besonders pfiffiger ostzonaler Menschenschlag die Karrieregipfel erreicht. Die Dreierbande nennt sich »wir Naturwissenschaftler«. Sozusagen mit dem verbalen Stinkefinger im Gesicht, macht sich vor allem Kniegeiger Tiefensee über alle her, die sich in der DDR nicht weggeduckt haben egal, ob sie dafür oder dagegen waren. »Wir Naturwissenschaftler« aber sind in die Labore und Bibliotheken abgetaucht und haben alles abgegriffen, was die DDR zu bieten hatte. Natürlich haben wir inwändig das System verabscheut. Und hi, hi, hi »wir Naturwissenschaftler« sind übrig geblieben. Fast alle anderen Zonis waren den westdeutschen Brüdern irgendwie verdächtig und sind zumeist längst gute Kunden der Arbeitsagenturen. Selbst die allermeisten Pfaffen aus der Ehemaligen haben nunmehr die Schwänze eingezogen und dürfen nur noch in Opfervereinen den Kaffee kochen.
Jetzt kommen die »Unideologischen«, die Rechner. Man darf nur nicht so aussehen. Darum umarmt Platzeck reflexhaft jede Straßenlaterne und duzt jeden, der ihm zum zweiten Mal begegnet und noch atmet. Und das schönste ist: Das reicht völlig aus. In Brandenburg hat Platzeck in jedem zweiten Frühling einen Neuanfang versprochen »Wir müssen Brandenburg wieder (?) nach vorne bringen«.
Oh, die vielen frischen Winde, die der Johannes Heesters vom Potsdamer Brauhausberg fahren lassen hat! An seinem neuen Amt reize ihn die Chance, »in Verantwortung für Deutschland zu gestalten«, teilte er vorige Woche schelmisch mit. Da muss er plötzlich das Motto gewechselt haben. Denn das hieß bisher für den Naturwissenschaftler doch immer: »Nur keine hektischen Bewegungen das mögen die Brandenburger nicht.«
auch dieser ND-Flattersatz - wie immer, einfach köstlich!
bjk
Der Unterschied zwischen Herrn Hitler und Frau Merkel?
Bundeskanzler Adolf Hitler
wurde genauso demokratisch gewählt
wie Frau Bundeskanzlerin Angela Kasner-Merkel,
nur war Adolf Hitler ein Österreicher
und die Angela Kasner-Merkel ist eine schreckliche und menschenverachtende SED-Stasi-Ossi-Kader-Keule
Und bis spätestens Ende März 2006 wird die SED-Kasner-Keule als Kriegsherrin den Angriffskrieg gegen den Iran starten - zum Abbau der Arbeitslosigkeit im verkommenen Nazi- und Stasi-Deutschland.