Wasserprivatisierung: Bürgerbewegungen in Bolivien bitten um Hilfe
... Die Lage in Bolivien kann sich noch weiter erheblich verschärfen, wenn die Bestrebungen von SUEZ, GTZ, Weltbank und interamerikanischer Entwicklungsbank zur Wasserprivatisierung fortgesetzt werden.
Es ist nicht zu erkennen, warum ausgerechnet eine Wasserprivatisierungspolitik in El Alto und La Paz zu Erfolg führen soll, die nicht nur in Cochabamba, sondern auch in zig anderen Städten in der Welt den Bürgern geschadet- und den Konzernen genutzt hat.
In einem Interview in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte RWE-Chef Roel kürzlich, dass er eine Konzern-Rendite von 18 % anstrebe. Mit ähnlichen Bestrebungen ist auch bei anderen Wasserkonzernen zu rechnen. Daraus ergibt sich, dass weitere Krisen und gewalttätige Konflikte vorprogrammiert sind, wenn es nicht aus einer Bürgerbewegung heraus gelingt, diese Entwicklungen zu stoppen.
Es mutet geradezu aberwitzig an, wenn der Reichtum Boliviens, die Bodenschätze, wie Gas und Öl, von transnationalen Konzernen ausgebeutet werden, während die Bevölkerung überwiegend in bitterer Armut lebt. Zynisch ist, wenn anschließend die reichen Länder Kredite geben, mit denen sie das Land in den Würgegriff nehmen, und über die Schuldenfalle weitere Privatisierungen erzwingen.
Im normalen Sprachgebrauch nennen wir diesen Vorgang Entwicklungshilfe. In Wirklichkeit handelt es sich um eine verwerfliche, neo-koloniale Ausbeutung, bei der unter dem Deckmantel von Hilfe die Interessen von Konzernen, Finanzinstitutionen und Eliten durchgesetzt werden.
Die Konflikte in Bolivien geben uns allen die Chance dabei zu helfen, die öffentlichen Dienstleistungen und die Wasserversorgung wieder in die Verfügungsgewalt der Bürger von El Alto und La Paz zu bringen. Wenn es gelingt, wäre es ein Meilenstein auf dem Weg zu einer zukunftsweisenden Bürger-Demokratie und eine wunderbare Geste der Solidarität.
Die Bürgerbewegungen in El Alto und La Paz bitten um Hilfe
Die Bürger-Bewegungen in Bolivien bitten die internationale Gemeinschaft um Hilfe in der Weise, dass möglichst viele Menschen Protestbriefe an solche Institutionen schreiben, die mit den Privatisierungsvorgängen in Verbindung stehen:
- Suez ( www.suez.com )
- GTZ ( www.gtz.de )
- GTZ Bolivia: ( www.gtz.de/de/weltweit/lateinamerika-karibik/624.htm )
- Weltbank ( www.worldbank.org )
- Interamerikanische Entwicklungsbank ( www.iadb.org )
- Deutsche Botschaft in La Paz ( www.embajada-alemana-bolivia.org )
- BMZ, Ministerium zuständig für GTZ: ( www.bmz.de )
- Kreditanstalt für Wiederaufbau: ( www.kfw.de )
- Seite der Wasserkämpfer in El Alto: ( www.elaguaesnuestra.tk )
- friends of the earth: (https://www.foei.org/cyberaction/alto.php)
- Magazin: ( www.narconews.com )
- Indymedia: ( www.bolivia.indymedia.org )
- Journalist Gerhard Dilger: ( https://gerdilger.sites.uol.com.br/Bolivien.html )
- Informationsstelle Lateinamerika: ( www.ila-bonn.de )
- Democracy Center: ( www.democracyctr.org )
- Water Forum: ( www.wsfw.org )
- Public Citizen: ( www.citizen.org )
- SUEZ, www.suez.com
- ENRON, www.enron.com
- Pan American Energy, www.pan-energy.com
- Repsol, www.repsolypf.com
- Petrobras, www.petrobras.com.br
- BP Amoco, www.bp.com
- Total, www.total.com
- Bayer, www.bayer.de
- Marcela Olivera, mail:
phone: 00591 722 202 16 ; fax: 00591 4 450 35 30
- Carlos Crespo, mail:
phone: 00591 4 422 03 17
Jens Loewe
Stuttgarter Wasserforum
Stuttgart, den 22.3.2005 (aktualisiert am 25.3.2005)
mail:
phone: 0049 711 46 00 632
fax: 0049 711 48 74 69
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