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Real Madrid-FC Valencia

Real Madrid-FC Valencia

Michael Owen war bei Real Madrid fast schon als Fehleinkauf abgeschrieben worden. Nun wird der 24-jährige Engländer bei den «Königlichen» als Rettungsengel gefeiert.

Zuerst verhalf er Real mit seinem Treffer zum wichtigen 1:0-Sieg in der Champions League über Dynamo Kiew. In der spanischen Liga wiederholte er das Kunststück und erzielte in der 6. Minute das «goldene Tor» zum 1:0- Erfolg im Schlagerspiel der Primera División gegen den spanischen Meister FC Valencia.

«Diese Tore helfen mir, zu meiner alten Form zurückzufinden», freute sich der Torjäger. Vor wenigen Wochen hatte Europas Fußballer des Jahres 2001, der im Sommer für zwölf Millionen Euro vom FC Liverpool nach Madrid gewechselt war, bei Real noch ein Reservistendasein gefristet und seinen Transfer fast schon bereut. Nun brachte er seine Glücksbringer selbst mit: Im Spiel gegen Kiew saß der Vater auf der Tribüne, gegen Valencia war die Mutter an der Reihe. «Für die nächste Partie sollte Real den Opa und die Oma Owens auf die Tribüne holen», scherzte das Sportblatt «As».

Vereinspräsident Florentino Pérez hält mit den beiden 1:0- Zittersiegen die Krise bei Real für überwunden: «Im Dezember sind wir Tabellenführer.» Gegen den Titelverteidiger bot der Rekordmeister eine so offensive Elf auf, wie sie das Publikum im Bernabeu-Stadion seit 40 Jahren nicht mehr erlebt hat: Neben den Stürmern Owen, Ronaldo, Figo und Raúl standen mit Guti und Zinedine Zidane zwei offensive Mittelfeldspieler sowie mit Michel Salgado und Roberto Carlos zwei angriffsfreudige Verteidiger auf dem Platz. «Diese Aufstellung grenzte an fußballerischen Selbstmord», meinte die Zeitung «El País».

Dass das risikoreiche Unternehmen nicht schief ging, hatte einen einfachen Grund: Fußballkünstler wie Raúl, Ronaldo oder Zidane streiften sich den Blaumann über, grätschten und rackerten im Mittelfeld. Allerdings ist das Experiment nicht beliebig wiederholbar. Die «Mega-Offensive» hat, wie «El País» betont, ein Verfallsdatum: Zidane, gegen Valencia der beste Spieler auf dem Platz, wird mit seinen 32 Jahren nicht die Kraft haben, in jedem Spiel den Gegnern den Ball abzujagen und obendrein den Angriff zu dirigieren.

Spielerisch wurde die Schlagerpartie den Erwartungen nicht immer gerecht. Dies lag vor allem daran, dass der FC Valencia von seiner Meisterform weit entfernt ist. Seit der 1:2-Schlappe vor einem Monat in der Champions League bei Werder Bremen verloren die Valencianer alle Spiele.