Im Dezember startet in den USA der neue Film des Meisterregisseurs Ang Lee (Tiger & Dragon, Eissturm, Das Hochzeitsbankett), der nach einer wunderbaren Erzählung von Annie Proulx (in deutscher Übersetzung im Erzählband "Geschichten aus Wyoming") entstanden ist und bereits den Goldenen Löwen von Venedig als "Bester Film" einheimsen konnte: Brokeback Mountain.
Wyoming, 1961: Die Cowboys Jack (Jake Gyllenhal) und Ennis (Heath Ledger) werden auf Brokeback Mountain als Schafhirten engagiert. Zwischen beiden entwickelt sich schnell mehr als nur eine tiefe Freundschaft - sie verlieben sich ineinander. Doch angesichts der engen Moralvorstellungen und herrschenden Konventionen im rauen Wyoming bleiben ihnen nur getrennte Wege. Beide heiraten, gründen Familien - und kommen doch nicht voneinander los. Nur heimlich können sie über die Jahre Augenblicke des gemeinsamen Glückes genießen, die raue Realität holt sie immer wieder ein. Bis Jack einen letzten verzweifelten Versuch unternimmt für ihre Zukunft zu kämpfen Quelle: www.zelluloid.de/filme/index.php3?id=5101
Ich habe zum Film einen sehr guten Artikel im "Hollywood Reporter" entdeckt, bei dem es um Homosexualität im großen Mainstreamfilm (und nicht im Film fürs Programmkino!) geht, für alle die der englischen Sprache mächtig sind, hier der Link:
Habt Ihr bereits von dem Film gehört und seid ebenso gespannt wie ich?
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Re: Brokeback Mountain
Ich habe das Plakat im VERZAUBERT-Programmheft gesehen, weiß aber nicht ob ich mir den Film ansehen werde. Es gibt zwar einiges dasfür den Film spricht (ANg Lee, Cowboys); aber ich bin mir nicht sicher ob ich ihn sehen will,so toll klingt die Handlung nicht. Aber bis März ist ja noch einige Zeit hin.
Re: Brokeback Mountain
Ich habe die Erzählung von Annie Proulx gelesen und fand sie in ihrer rauen Zartheit absolut wunderbar. Bereits der Trailer hat mich sehr gerührt. Ich glaube, ich werde den Film lieben. Grundsätzlich denke ich, dass solche Filme unsere Unterstützung brauchen, weil sie sonst für alle Ewigkeit ein Randdasein führen. Es war sehr mutig von Ang Lee diesen Film zu drehen, weil er sich gegen ganz erhebliche Widerstände seitens der Produktionsfirma durchsetzen mußte, die im heutigen (christlich fundamentalen!) Amerika einen solchen Film für zu subversiv gehalten hat. Umso wichtiger diesen Film nicht floppen zu lassen!
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Re: Brokeback Mountain
Ein Freund von mir hat den Film gesehen und war begeistert.
Re: Brokeback Mountain
Heute wurden die Golden Globes-Nominierungen bekanntgegeben und zu meiner großen Freude führt Brokeback Mountain, die Liste der Nominierungen an.
Insgesamt wurde er in sieben Kategorien nominiert:
Bester Film (Drama)
Bester Darsteller (Heath Ledger)
Beste weibliche Nebenrolle (Michelle Williams)
Beste Regie (Ang Lee)
Bestes Drehbuch (Larry McMurtry, Diana Ossana)
Bester Filmsong ("A Love That Will Never Grow Old")
Bester Soundtrack (Gustavo Santaolalla)
Zudem ist es erfreulich, dass der großartige Philip Seymour Hoffman für seine Darstellung als Truman Capote (Magnolia) im Bio-Pic Capote als bester Darsteller und die wunderbare Felicity Huffman (Desperate Housewives) für ihre Darstellung des transsexuellen "Vaters" eines Sohnes in Transamerica als beste Darstellerin nominiert sind.
Interessant, dass scheinbar in Hollywood zum alltäglichen christlichen Fundamental-Konservativismus eine kleine künstlerische Gegenbewegung aktiv wird...
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Re: Brokeback Mountain
Habe einen sehr netten Link im Netz entdeckt, wo man sich ein 9 minütiges wunderbares Making of-Special herunterladen kann. Ich kann den Download nur wärmstens empfehlen:
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Re: Brokeback Mountain
Habe im Netz einen sehr guten und interessante Kommentar des Schriftstellers Mark Mobley zu Brokeback Mountain, aber auch zu der Darstellung von Schwulen an sich im amerikanischen Kino gefunden:
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Re: Brokeback Mountain
Erfreuliche Nachrichten:
"Brokeback Mountain", der sieben Mal nominiert war, erhielt insgesamt vier Preise: als bester Film in der Kategorie Drama, für die beste Regie (Ang Lee), für das beste Drehbuch (Larry McMurtry und Diana Ossana) und für den besten Filmsong ("A Love That Will Never Grow Old"). Der etwas andere Western von Oscar-Gewinner Ang Lee ("Tiger & Dragon") mit Heath Ledger und Jake Gyllenhaal in den Hauptrollen kommt in Deutschland am 9. März in die Kinos.
Der Film wird zurzeit mit Preisen überhäuft, unter anderem gewann er den "Goldenen Löwen" von Venedig. Doch Kirchen und konservative Gruppen in den USA haben ihn scharf kritisiert und dem Regisseur vorgeworfen, "mit raffinierten Mitteln" einen homosexuellen Lebensstil zu propagieren.
Auch in anderen Filmen, die mit Golden Globes prämiert wurden, geht es um Minderheiten oder brisante politische Themen. Die Trophäe für den besten Hauptdarsteller gewann Philip Seymour Hoffman für seine Verkörperung des homosexuellen Schriftstellers Truman Capote.
Zur besten Hauptdarstellerin wurde Felicity Huffman ("Desperate Housewives") gekürt, die in "Transamerica" eine Transsexuelle spielt.
Ob man "Love Story" wohl auch vorgeworfen hat, "mit raffinierten Mitteln" einen heterosexuellen Lebensstil zu propagieren?
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Re: Brokeback Mountain
Was auch immer raffiniertte Mittel sein sollen....aber ich gönne es sowohl dem Film als auch Felicitas Huffman, deren Film ich zwar nicht gesehen habe, von dem ich aber nur gutes gehört habe.
Re: Brokeback Mountain
Jetzt habe ich Brokeback Mountain gesehen und ich muss sagen: Ich bin entttäuscht. Wenn er am Wochenende den Oskar für den besten Fim bekommen sollte gönne ich ihm das (wegen der Thematik) aber verdient hat er es nicht. Der Film ist so subtil, dass sowas wie Konflkijktsituationen geschickt umgangen werden. Finde ich irgendwie traurig