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Psycho - Teil 8

Psycho - Teil 8

Titel: Arbeitstitel ist Psycho, wäre aber gut möglich, dass mir noch ein besserer einfällt.
Disclaimer: Die Story ist meinem Hirn entsprungen und gehört ganz allein mir. Ähnlichkeiten mit realen Personen sind nicht beabsichtigt!
Rating: FSK 16
Genre: Drama, Psycho - keine Ahnung, ein bisschen von allem
Inhalt: Klingt am Anfang wie Familienkitsch - bleibt aber nicht so.

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Teil 1

Der junge Mann ging zielstrebig auf das Büro am Ende des Ganges zu. Auf dem Weg dorthin grüßte er diverse Kollegen, auch wenn er von manchen den Namen nicht mal kannte. Als Polizist bei der Kripo hatte man eben jede Menge Kollegen. Da war es nicht einfach, sich alle 150 Leute in dem Gebäudekomplex zu merken.

Er erreichte die Tür und stieß sie schwungvoll auf. Mit einem freundlichen „Guten Morgen“ schwang er sich auf seinen Stuhl und schaltete den Rechner ein. „Guten Morgen, Tom. So gut gelaunt zum frühen Morgen?“ Tom schaute zu seinem Partner und schenkte ihm sein jungenhaftes Lächeln. „Na klar doch, Lotte. Ist doch ein schöner Tag.“ Jürgen Lotte schmunzelte nur in sich hinein. Das konnte nur eines bedeuten. Eine Frau war in Toms Leben getreten. Wieder einmal. Bisher hatte er es nicht lange mit einer Frau ausgehalten. Ein paar Wochen ging es gut und dann war er wieder solo. Meist sprach er nicht über die Gründe. Doch irgendwas schien diesmal anders zu sein. In Toms Augen war ein Leuchten zu sehen, was er vorher nie gesehen hatte. Vielleicht war es diesmal doch was Ernstes.

„Was liegt heute an?“ Tom riss Lotte aus seinen Gedanken. Er stand mit einer Tasse Kaffee in der Hand vor ihm und grinste. „Bis jetzt nichts Besonderes. Es scheint alles ruhig zu sein. Das heißt, wir können uns in Ruhe um unsere Berichte kümmern.“ Stöhnend ging Tom zurück zu seinem Schreibtisch. „Klasse, ein ganzer Tag voll mit Papierkrieg! Wie habe ich das vermisst.“ Lotte lächelte über diese sarkastische Bemerkung. Auch ihm gefiel der ganze Papierkram nicht. Doch es ließ sich nicht vermeiden. Irgendwann mussten sie ja all ihre Berichte und Protokolle schreiben.

Um die Mittagszeit begann Tom mit Papierkügelchen zu werfen und Lotte vollkommen überflüssige Fragen zu stellen. Er hatte genug von dem ganzen Schreibkram und wünschte sich einen Anruf, dass er irgendetwas anderes tun konnte. Doch ein solcher Anruf ging nicht bei ihm ein. Stattdessen klingelte sein Handy. Nach einem Blick auf das Display schaute er Lotte leicht unsicher an und ging dann mit einem Lächeln in die Küche, um das Gespräch entgegen zu nehmen. Lotte achtete nicht weiter auf das Gespräch, schnappte nur einige Wortfetzen auf, aus denen er verstand, dass die beiden nicht wussten, wie sie es ihrem Vater sagen sollten. Er schmunzelte. Tom war für seine 25 Jahre schon sehr reif und erwachsen, doch bei manchen Dingen zeigte sich, dass auch er manchmal noch ein Teenager war.

Kurze Zeit später kam Tom aus der Küche wieder, setzte sich an seinen Schreibtisch und schaute in seinen Gedanken versunken ins Leere. „Gibt’s Probleme mit deiner neuen Freundin?“ Entgeistert schaute Tom Lotte an. „Jetzt schau nicht so, das merkt man doch, dass du frisch verliebt bist. Außerdem hast du ja auch gerade mit ihr telefoniert.“ Tom nickte geistesabwesend. „Weißt du, ich kenne ihren Vater ziemlich gut, doch wir wissen nicht so recht, wie wir es ihm sagen sollen. Wir haben wohl beide irgendwie Schiss es ihm zu sagen.“ Lotte musterte Tom. „Verstehst du dich gut mit ihrem Vater?“ Unsicher schaute er auf. „Ja, wir verstehen uns super.“ „Dann sollte das doch eigentlich kein Problem sein. Er kennt dich, kann dich einschätzen und ihr versteht euch gut. Ihr solltet es ihm sagen, bevor er es über fünf Ecken erfährt.“ „Ja, eigentlich hast du Recht. Ich werde noch mal mit ihr reden.“ „Ja, das solltest du tun. Er wird euch schon nicht den Kopf runter reißen.“

Den ganzen Nachmittag über dachte Tom über diese Worte nach. Natürlich hatte Lotte Recht, sie mussten es ihm sagen. Doch was, wenn er damit nicht einverstanden war? Immerhin waren die beiden Partner und mussten jeden Tag zusammen arbeiten. Doch er liebte Jessica. Sie war die erste Frau, bei der er sich sicher war, dass etwas Festes daraus werden konnte. Von seinen Gefühlen hin und her gerissen konnte er sich auf nichts konzentrieren. Ständig schaute er zu Lotte, weil er sich plötzlich sicher war, dass er schon etwas bemerkt hatte. Doch dieser machte keine Anstalten irgendwas zu diesem Thema zu sagen. Als er nach Feierabend in sein Auto stieg, rief er Jessica an. „Hey Jess, ich bin es. Können wir uns nachher bei mir treffen? Ich muss dringend mit dir reden. Okay, bis dann.“ Er legte auf und fuhr zu seiner Wohnung. Dort lief er ständig hin und her, fand einfach keine Ruhe.

Endlich kam das erlösende Klingeln an der Tür. Tom atmete tief ein, überlegte sich die ganze Sache noch mal kurz und ging dann zur Tür. Er hatte sie noch nicht ganz geöffnet, da war der angespannte Ausdruck auf seinem Gesicht verschwunden. Ein breites Lächeln erschien nun darauf und seine Augen funkelten. Jessica stand vor ihm und hatte in etwa den gleichen Gesichtsausdruck. Sie fielen sich in die Arme und gaben sich einen leidenschaftlichen Kuss, bevor sie eintrat. Gemeinsam setzten sie sich auf das gemütliche Sofa und Tom genoss vorerst diesen Augenblick.

Doch er wurde schnell aus diesem Gefühl herausgerissen, als Jessica ihn anblickte. „Was gibt es denn so Dringendes?“ Peng! Die ganze Stimmung war dahin. Er wurde in die Realität zurück geholt und musste sich doch wieder mit dem Thema auseinander setzen. „Es geht um deinen Vater.“ „Was ist denn mit ihm?“ „Wir sollten es ihm sagen, Jess.“ Die erwartete Reaktion trat ein. Natürlich war seine Freundin nicht sonderlich begeistert. Verständlicherweise. „Hey, er hat es nicht verdient, dass wir ihn anlügen. Ich habe heute mit ihm darüber gesprochen.“ Bevor er auch nur zu einer Erklärung ansetzen konnte, war Jessica schon aufgestanden und sah ihn entsetzt und wütend an. „Du hast was?“ „Beruhige dich bitte. Ich habe ihm natürlich nichts gesagt. Er hat ein paar Fetzen von unserem Telefonat mitbekommen und mich darauf angesprochen. Da hab ich ihm halt erzählt, dass ich den Vater sehr gut kenne und wir uns nicht richtig trauen, es ihm zu sagen. Er hat gemeint, wir sollten es ihm sagen, bevor er es über 5 Ecken erfährt und er würde uns schon nicht den Kopf abreißen.“ Jessica setzte sich wieder und atmete tief ein. Sie dachte über die Worte ihres Freundes nach. Dann schaute sie auf und nahm Toms Hand. „Also gut, wir sagen es ihm. Wir laden ihn zum Essen ein und dann sagen wir es ihm. Ich will das nicht zwischen Tür und Angel durchziehen.“ Tom lächelte und zog sie zu sich ran.

Nach einiger Zeit, in denen die beiden aneinander gekuschelt auf dem Sofa gesessen und ihren Gedanken nachgehangen hatten, richtete sich Jessica auf und blickte ihren Freund an. „Wir werden es ihm gleich morgen sagen.“ Tom schaute überrascht auf und grinste. „Na, du hast es aber plötzlich eilig.“ Sie boxte ihn in die Seite und lachte. „Ja, du hast mich eben überzeugt – besser jetzt als nie.“ Er nickte bestätigend und sie legte erneut ihren Kopf auf seine Schulter. Er legte einen Arm um sie und genoss wieder einmal den Augenblick. Diese waren in letzter Zeit selten gewesen, da er ständig lange arbeiten musste und sie außerdem aufpassen mussten, dass sie nicht erwischt wurden. Ein Seufzer entfuhr ihm, als er ihm neben diesen Gedanken noch ein weiterer durch den Kopf ging. Wieder richtete sich seine neue Liebe auf und sah ihn fragend an. „Was ist los? Bekommst du Angst?“, neckte sie ihn. Er aber lächelte nur schwach. „Nein, gewiss nicht, Schatz. Allerdings müssen wir das Abendessen morgen gleich wieder verschieben.“ Nun war es an ihr überrascht zu schauen. „Wieso denn?“ „Ich muss morgen ein paar wichtige Akten zu einer anderen Dienststelle bringen.“ „Könnt ihr die nicht per Post schicken?“ In ihren Augen spiegelte sich ein gewisses Unverständnis wider und er glaubte auch eine kleine Spur Zorn zu entdecken. Erneut seufzte er. „Das geht nicht. Die Akten sind streng vertraulich und nur Lotte und ich dürfen sie in den Händen halten. Das heißt, einer von uns beiden muss sie dort hin schaffen.“ Sie zog einen Schmollmund, sagte aber nichts mehr. Sie wusste, dass Tom diese Aufgabe übernahm, weil ihr Vater gerne einen Abend zu Hause mit ihr verbrachte. Sie musste bei diesem Gedanken lächeln. Tom sah dieses kleine Lächeln und nutzte die Gelegenheit, sie auf andere Gedanken zu bringen. Er stürzte sich auf sie und grinste sie schelmisch an. „Aber dafür weiß ich, wie wir den Abend noch schön ausklingen lassen können.“ Sie schauten sich tief in die Augen und es folgte ein leidenschaftlicher Kuss, der nicht lange auf weitere Zärtlichkeiten warten ließ.

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Teil 2

Am nächsten Morgen saß Tom mit einem breiten Grinsen im Büro und bearbeitete wieder einmal Akten. Auch dieser Tag schien wieder ungewöhnlich ruhig zu werden. Nichts schien die scheinbar so friedliche Idylle trüben zu können. Lotte freute sich für seinen jungen Partner und Freund, denn anscheinend waren die gestrigen Sorgen schon wieder vergessen. Auch dieser Tag verging ohne großartige Vorkommnisse und so machte sich Tom am späten Nachmittag auf den Weg, um die Akten wieder zur richtigen Dienststelle zu bringen.

Lotte schrieb seinen zuletzt angefangenen Bericht noch fertig und machte sich anschließend auf den Heimweg. Heute würde er seit langem mal wieder einen gemütlichen Abend mit seiner Tochter verbringen können. Gestern hatte er allein auf dem Sofa gesessen und mit einem Glas Rotwein einen Film gesehen, da Jessica zu einem Freund gefahren war. Er nahm es ihr nicht übel, obwohl er sich gern mal wieder ausführlich mit ihr unterhalten hätte. In letzter Zeit waren sie kaum dazu gekommen. Das Gespräch am Abend, wenn er nach endlosen Überstunden nach hause kam, hatte sich meist auf die Begrüßung und kurzen Small Talk beschränkt, wenn sie nicht gar schon im Bett gewesen war. Daher würde er den heutigen Abend einfach genießen und sich überraschen lassen, was es neues zu berichten gab.

Tom währenddessen saß immer noch in seinem Auto auf dem Weg zur Dienststelle. Er trommelte im Takt der Musik, die aus dem Radio dudelte, mit den Daumen auf das Lenkrad. Das war das Einzige, was er zu seiner eigenen Unterhaltung tun konnte. Wieder dachte der junge Polizist daran, dass Lotte jetzt einen gemütlichen Abend bei Jessica verbrachte. Die Erinnerungen der vergangenen Nacht traten erneut an die Oberfläche und sein eher mürrischer Gesichtsausdruck wich einem schelmischen Grinsen. Wie gerne wäre er jetzt an Lottes Stelle bei ihr um aneinander gekuschelt auf dem Sofa zu sitzen, einen Film zu sehen und sie anschließend zu küssen und mit Zärtlichkeiten zu bedecken. Dieser Gedanke wurde jedoch weggewischt, als sein Wagen von hinten gerammt wurde. Tom wurde in seinem Sitz nach vorn geschleudert. Gerade noch rechtzeitig brachte er das Auto wieder unter Kontrolle, bevor es von der Straße abkam. Er fluchte und schaute in den Rückspiegel, doch konnte er niemanden hinter sich erkennen. Im selben Moment bemerkte er einen Wagen neben sich. In der Dunkelheit war nicht auszumachen, wer in dem Fahrzeug saß, aber er hatte auch keine Gelegenheit sich darauf zu konzentrieren, denn im nächsten Augenblick wurde er erneut gerammt. Das Auto schlingerte und Tom hatte enorme Schwierigkeiten, es auf der Straße zu halten. Verzweifelt versuchte er, an sein Handy heranzukommen, doch es gelang ihm nicht, da er ein drittes Mal gerammt wurde. Nun hatte er jegliche Kontrolle über das Auto verloren und wurde in seinem Sitz hin und her geschleudert. Mit den Händen ans Lenkrad geklammert durchbrach er die Leitplanke zu seiner Linken und überschlug sich mehrmals, als das Auto den Abhang hinunterstürzte. Sein Kopf stieß hart gegen das Lenkrad und sofort rann warmes Blut seine Stirn hinunter. Er verlor das Bewusstsein, als er gegen das Fenster prallte und bekam den krachenden Aufprall am Ende des Abhangs nicht mehr mit.

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Teil 3

Jessica kam mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern in das geräumige Wohnzimmer. Auch sie freute sich auf den gemeinsamen Abend mit ihrem Vater. Nach langen anstrengenden Schichten hatte er mal wieder einen freien Abend und sie konnten wieder etwas Zeit miteinander verbringen. Sie brannte darauf, ihm von Tom zu erzählen, von ihrer Beziehung und wie es dazu gekommen war. Doch sie wusste, dass sie das noch für sich behalten musste. Es wäre unfair Tom gegenüber, denn schließlich war er ja Schuld, dass sie es ihm überhaupt sagen wollte. Also musste sie sich wohl oder übel damit begnügen zu warten, bis sie sich einen gemütlichen Abend zu dritt machen konnten.
Sie setzte sich mit einem Lächeln zu Lotte und stellte den Wein und die Gläser ab. Er nahm ihr den Korkenzieher ab und öffnete die Flasche um gleich darauf einzuschenken. Sie stießen mit einem Lächeln an und ließen sich den Rotwein schmecken. Während nebenbei eine DVD lief, führten sie eine angeregte Unterhaltung über Gott und die Welt. So vergingen die Stunden, in denen sie viel Spaß hatten und die gemeinsame Zeit redlich genossen. Nachdem sie den restlichen Wein auf die Gläser verteilt und diese auch geleert hatten, war die Zeit schon sehr vorangeschritten, sodass sie beschlossen, schlafen zu gehen.

Am nächsten Morgen war Lotte noch vor Tom im Büro. Wahrscheinlich war sein junger Kollege gestern erst spät wieder zu Hause gewesen und verschlief daher ein wenig. Er würde ihm noch etwas Zeit geben, bevor er ihn aus dem Bett klingeln würde. Vielleicht hatte er ja auch Besuch von seiner neuen Flamme gehabt, überlegte er, während er seinen Computer hochfahren ließ und er sich einen frisch gekochten Kaffee einschenkte. Er setzte sich wieder zurück an seinen Schreibtisch und las die eingegangenen E-Mails, doch es war nichts Wichtiges dabei. Es verging eine weitere halbe Stunde, in der sich nichts tat.

Lotte wollte sich gerade einen neuen Kaffee einschenken, als sein Telefon klingelte. Er ließ die Tasse stehen und eilte zu dem schrillenden Apparat, bevor der Anrufer auflegte. "Kripo Berlin, Lotte, guten Tag", meldete er sich förmlich, da der andere Teilnehmer nicht aus dem Haus kam. Sein Gesprächspartner meldete sich ebenfalls und stellte sich vor. Es war ein Kollege der Polizeistelle, zu der Tom gestern gefahren war. Doch was Lotte hörte, gefiel ihm gar nicht. Sein Partner war gestern nicht dort gewesen, um die Akte abzugeben, weswegen der Kollege nun anrief, um sich zu erkundigen, was los sei. Lotte sagte ihm nur, dass er sich darum kümmern würde und legte dann auf.

Der Beamte lehnte sich in seinem Stuhl zurück und atmete tief durch. Wieso hatte Tom die Akte nicht abgegeben? War etwas passiert? Eine Spur Sorge machte sich in ihm breit, doch er wollte erst versuchen, Tom zu erreichen, bevor er gleich das Schlimmste vermutete. Also wählte er die Festnetznummer seines Kollegen und wartete, ob dieser abhob. Nichts tat sich und so versuchte er es auf dem Handy, allerdings versuchte er es auch dort vergebens.

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Teil 4

Beißende dunkle Rauchschwaden zogen über den Wagen, der auf dem Dach lag, und bahnten sich ihren Weg in den klaren Morgenhimmel. Nichts hatte sich scheinbar an dieser abeglegenen Stelle geändert, nachdem das Auto den Abhang hinuntergestürzt war. Doch bei näherer Betrachtung konnte man erkennen, dass das Gefährt nun verlassen war. Auch in der unmittelbaren Umgebung war der Fahrer nicht auszumachen.

Lotte lief unruhig im Büro umher. Noch immer hatte er nichts von Tom gehört und er machte sich allmählich wirklich Sorgen. Es war nicht die Art des jungen Mannes, sich stundenlang nicht zu melden und auf Anrufe nicht zu reagieren. Erneut setzte er sich an seinen Schreibtisch und drückte eilig auf die Wahlwiederholungstaste seines Telefons in dem neuerlichen Versuch, Tom zu erreichen. Doch wieder ertönte nach einigem Klingeln nur die Mailboxansage. Was war bloß geschehen? Diese Frage stellte er sich immer und immer wieder. Auch die Fahndung hatte noch immer keine Ergebnisse gebracht und so blieb ihm momentan nichts Anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen, dass Tom sich doch noch melden würde.

Nach weiteren fünf Minuten des Wartens entschloss Lotte, die Krankenhäuser abzutelefonieren. Vielleicht hatte Tom einen Unfall gehabt und musste behandelt werden. Doch auch hiermit hatte er keinen Erfolg. Ratlos stützte er die Ellenbogen auf den Schreibtisch und vergrub sein Gesicht in den Händen. Die Warterei zermürbte ihn langsam, aber sicher. Die Krankenhäuser waren seine vorerst letzte Hoffnung gewesen, auch wenn es nicht die beste Lösung gewesen wäre. Allerdings hätte er dann wenigstens gewusst, wo Tom war und wie es ihm ging. So konnte er nur da sitzen und warten, dass er einen Hinweise auf dessen Verbleib bekam.

Das Klingeln seines Telefons riss ihn, schon zum zweiten Mal an diesem Tag, aus seinen Gedanken und ließ ihn leicht aufschrecken. Unwillkürlich begann sein Herz etwas schneller zu schlagen. Was würde ihn jetzt erwarten? Eine Nachricht über Tom? In Bruchteilen einer Sekunde schossen ihm diese und unzählige andere Fragen durch den Kopf, bevor er schließlich den Hörer abnahm. Was er zu hören bekam, nachdem er sich gemeldet hatte, ließ ihn jedoch erstarren.

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Teil 5

Sterne tanzten wild vor seinen Augen, als er langsam wieder zu Bewusstsein kam und versuchte, diese zu öffnen. Es wollte ihm nicht gleich auf Anhieb gelingen, denn mit seinem Bewusstsein kamen auch Schmerzen zurück. Sein Körper fühlte sich schwer wie Blei an und er war nicht fähig, sich zu bewegen. Er versuchte sich daran zu erinnern, was passiert war, doch in seinem Kopf herrschte eine gähnende Leere. Bilder rauschten vor seinem inneren Auge vorbei, doch er konnte keines davon einfangen und festhalten.

Lotte legte den Telefonhörer wieder an seinen Platz zurück und fuhr sich durch die Haare. Dann sprang er auf und schnappte sich seine Dienstwaffe und die Jacke. Der Anruf war mehr als beunruhigend gewesen und hatte ihm nicht wirklich die erhoffte Antwort gegeben. Im Gegenteil, er hatte nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Frustriert und voller Sorge machte er sich auf den Weg.

Wie konnte das sein? Man hatte Toms Wagen gefunden, aber ihn selbst nicht. Der Wagen war laut Aussage des Polizisten, der angerufen hatte, ziemlich ramponiert, nachdem er offenbar einen Abhang hinuntergestürzt war. Nur von dem Fahrer fehlte jede Spur. Man hatte das Kennzeichen überprüft und ihn dann schnellstmöglich informiert.

Doch wo war sein Kollege und Freund in diesem Moment? Er versuchte sich selbst Mut zuzusprechen. Vielleicht hatte jemand das Auto gesehen und Tom ins Krankenhaus gefahren. Doch im gleichen Atemzug meldete sich auch der Pessimist in ihm. Wer fuhr schon ein Unfallopfer ins Krankenhaus ohne die Polizei zu informieren? Außerdem hätte Tom die erste Gelegenheit genutzt, um ihm Bescheid zu geben. Vielleicht lag er ja auch im Koma. Allerdings hätte ihn schon längst jemand identifizieren müssen.

Die wild umherschwirrenden Sterne verblassten allmählich. Langsam wurde das Bild vor seinen Augen klarer. Doch viel mehr sehen konnte er noch immer nicht. Um ihn herum war es dunkel. Nur ein kleiner Lichtstrahl, der auf dem Boden einen halben Meter vor ihm zu sehen war, bedeutete ihm, dass vor ihm eine Tür war. Tom wagte den Versuch, sich zu bewegen, doch augenblicklich hielt er wieder inne. Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen gesamten Körper. Er hatte das Gefühl, dass sämtliche Knochen gebrochen waren. Wieder versuchte er sich zu erinnern, doch nur schemenhaft zeigten sich einzelne Bilder. Angestrent versuchte er es wieder und wieder, doch das führte nur dazu, dass ihm schwindlig wurde und nach kurzer Zeit der Anstrengung verlor er das Bewusstsein erneut.

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Teil 6

Auf dem Weg zur Unfallstelle beschäftigten Lotte weiterhin diese Gedanken. Er war hin und her gerissen von Hoffnung und Trostlosigkeit. Er wollte einfach nicht glauben, dass Tom tot war. Immerhin hatte man ihn noch nicht gefunden. Allerdings beunruhigte ihn, dass sein Auto ein einziger Schrotthaufen sein musste. Das hieß für ihn, dass die Überlebenschancen für seinen Freund gering waren, sollte er dort draußen noch irgendwo sein.

Seine Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen und er hatte das Gefühl, dass es ihm die Luft abschnürte, als er daran dachte, dass Toms Leiche bald gefunden werden würde. Seine Gedanken schweiften zu Jessica, die noch keine Ahnung hatte, was hier vor sich ging. Er wusste nicht, wie er ihr das beibringen sollte, wusst er doch, dass die beiden eine besondere Beziehung verband. Es würde seiner Tochter das Herz brechen, wenn sie ihren besten Freund verlieren würde.

Er selbst sah in Tom so etwas wie einen Sohn, den er nie gehabt hatte. Der doch beträchtliche Altersunterschied war anfangs eine große Hürde zwischen den beiden gewesen. Der junge Neuling hatte sich nur schwer an eine Autorität gewöhnen können, war vorlaut, eigensinnig, risikofreudig und manchmal auch sehr vorschnell. Allerdings hatten sie sich doch noch aneinander gewöhnt und waren Freunde geworden. Tom hatte frischen Wind mit in den Arbeitsalltag gebracht und gab Lotte das Gefühl, wieder ein paar Jahre jünger zu sein. Gelegentlich kam es vor, dass der Jungspund sich Ratschläge von ihm geholt hatte, was ihre Beziehung zueinander gefestigt hatte. Sie hatten immer mehr Vertrauen zueinander aufgebaut, was auch daran lag, dass sich Jessica und Tom sehr gut verstanden hatten.

Er schüttelte langsam den Kopf, so als ob damit die Sorgen von ihm abfallen würden. Mit verbissenem Gesichtsausdruck schlug er einmal auf das Lenkrad und schalt sich in Gedanken selbst für seinen Pessimismus. So lange man Toms Leiche nicht fand, glaubte er nicht an dessen Tod. Noch war er am Leben, bis man ihm das Gegenteil bewies. Daran hielt er fest und kam nach wenigen Augenblicken am Unfallort an.

Er stieg aus und lief direkt auf die Absperrung zu. Sein Herz begann zu rasen und er spürte eine gewisse Furcht. Eine leichte Angst, den Tatsachen ins Gesicht zu blicken, das Auto zu sehen und sich des vollen Ausmaßes bewusst zu werden. Wieder verkrampfte sich alles in ihm, je näher er der Stelle kam, an der Tom verunglückt war. Lotte holte einmal tief Luft und ging dann mit festen Schritten weiter.

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Die Unfallstelle war weiträumig abgesperrt, sodass alle Spuren gesichert werden konnten. Als Lotte jedoch das ganze Unheil sah, blieb ihm fast das Herz stehen. Er blickte den Abhang hinunter und erblickte nichts weiter, als ein Schlachtfeld. Überall lagen Autoteile verstreut und immer noch zogen beißende Rauchschwaden gen Himmel.

Er konnte sich nicht vorstellen, dass das jemand überleben konnte. Der Wagen musste mit ungeheurer Wucht den Abhang hinunter gestürzt sein. Lottes Vorstellungskraft vermochte ihm nicht zu offenbaren, welche Verletzungen Tom davon getragen haben musste. Wie konnte er nur aus dieser Todesfalle entkommen? Wie hatte er es geschafft, sich zu befreien und dann auch noch zu verschwinden? Fragen, deren Antworten sich ihm einfach nicht erschließen wollten.

In dem dunklen Raum wurden die Lampen angeschaltet. Durch das grelle Licht kam Tom zu Bewusstsein, konnte die Augen allerdings nicht öffnen, da ihn die Helligkeit im Raum schmerzte. Nach ein paar weiteren Anläufen konnte er die Augen zumindest so weit öffnen, dass er etwas erkennen konnte. Noch immer schmerzte jede Faser seines Körpers und konnte sich nicht bewegen.

Allerdings bemerkte er nun, dass er mit den Händen an irgendetwas angekettet war. Er spürte das kalte Metall an seinen Händen und unwillkürlich durchfuhr ihn ein Schauer. Wo war er hier? Sein Verstand begann langsam wieder zu arbeiten. So weit er sehen konnte, war der Raum leer und hatte keine Fenster. Dennoch war es kalt. Er konnte seinen Atem sehen, der sich als kleiner weißer Dunst zeigte und dann verflog.

Wieder zogen Bilder vor seinem geistigen Auge vorbei. Er erinnerte sich, dass er im Büro gesessen und Akten bearbeitet hatte. Auch Lotte hatte dies getan.
Jessy hatte ihn besucht und sie hatten über die momentane Situation gesprochen.
Er war auf dem Weg zu einer anderen Dienststelle um wichtige Akten abzugeben.
Peng! Alles fiel ihm wieder ein. Er war nie auf der Dienststelle angekommen. Der zweite Wagen kam ihm in den Sinn. Er hatte ihn gerammt und schließlich hatte er die Kontrolle über sein Auto verloren. Jetzt hatte er zumindest eine Erklärung für seine Schmerzen. Allerdings fehlte ihm noch immer das Verständnis für seine derzeitige Situation.

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Teil 8

Mittlerweile hatten sich seine Augen an das grelle Licht gewöhnt und er hatte einen einigermaßen klaren Blick, der nur noch durch die Schmerzen leicht getrübt wurde. In dem Raum gab es keine Fenster, sodass er keine Chance hatte, auch nur ansatzweise zu erkennen, wo er sich befand. Noch immer hatte er keine Ahnung, wer ihm diesen Schlamassel eingebrockt hatte. Wer in Gottes Namen verursachte so einen Unfall und sperrte ihn dann in so einen Raum? Allerdings hatte er jetzt genug Zeit um darüber nachzudenken.

Auf dem Weg zurück zur Dienststelle hatte Lotte noch einmal probiert, Tom auf dem Handy zu erreichen. Natürlich hatte er ihn wieder nicht erreicht, aber das hatte er auch nicht erwartet. Diese Anrufe waren mehr der verzweifelte Versuch, das Unvermeidbare zu verhindern. Doch die Situation war ausweglos und er hatte keine andere Wahl, als seinen Freund und Partner als vermisst zu melden und eine weiträumige Suche nach ihm einzuleiten.

Seinen Vorgesetzten hatte er bereits über Toms Verschwinden informiert. Die Betroffenheit in dessen Stimme hatte er nur zu gut heraushören können und es hatte ihm einen weiteren Stich in seinem Herzen versetzt. Er wollte sich nicht dieser Trostlosigkeit und den damit verbundenen trüben Gedanken hingeben, doch die Hoffnungslosigkeit nagte schwer an ihm und schien ihn auffressen zu wollen.

In Sekundenschnelle sauste seine Faust aufs Lenkrad und sein laut gerufenes „Nein“ vermischte sich mit dem hellen Klang der Hupe. Erschrocken über den plötzlichen Lärm, den er verursacht hatte, zuckte seine Hand zurück und er fuhr sich fahrig durch die schon leicht ergrauten Haare. An einer roten Ampel musste er anhalten und hatte so noch einmal die Möglichkeit tief durchzuatmen und sich wieder etwas zu beruhigen.

Die restlichen Minuten der Fahrt verbrachte er damit, sich genau zu überlegen, welche Schritte er nun als nächstes unternehmen würde. Er überlegte, ob er Jessica Bescheid geben sollte, entschied sich allerdings vorerst dagegen. Er wollte sie nicht beunruhigen und sie sollte sich keine Sorgen machen, bevor sie nichts Genaueres wussten. Es reichte wohl eindeutig aus, dass Lotte selbst sich schon genug Sorgen um seinen Freund und Partner machte.

Re: Psycho - Teil 1

Klingt nicht übel für den Anfang.
Also Jürgen Lotte ist der Vater von Jessica und Tom's Kollege ?!

Mal sehen wann es etwas Psycho wird

Mach weiter so!




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Hammond: "Sergeant, bringen Sie das Ding zum Drehen!"
Walter: "Drehen? ... Sir es dreht sich nicht."
Hammond: "Was? Es muss sich drehen, es ist rund! Und drehen ist wesentlich cooler als nicht-drehen. Ich bin der General! Ich will das es sich dreht. Sofort!"

Re: Psycho - Teil 1

Hi

Ein wirklich sehr schöner situativer Einstieg für deine Geschichte,
die gleich mit leichten Sorgen und Spekulationen beginnt.

Nur das hier hat mich etwas gestört.

Jürgen Lotte schmunzelte nur in sich hinein. Das konnte nur eines bedeuten. Eine Frau war in Toms Leben getreten.

OK... wenn Jürgen schmunzelt, dann heißt das für ihn selbst, dass ihm klar wird, dass sein Kollege verliebt ist? o.O
Oder meintest du nicht Jügren Lotte sondern Tom?

und nun vom Negativem zum Positivem
Um die Mittagszeit begann Tom mit Papierkügelchen zu werfen und Lotte vollkommen überflüssige Fragen zu stellen.

Hier musste ich so lachen
Diese Situation hat mich so an Tony und Kate (NCIS) erinnert.

Ich bin mal gespannt wie es Jürgen auffassen wird!
UND... wie alles mit dem Titel Psycho zusammen hängen wird.
Wird es was mit dieser Akte zu tun haben? *pfeif*

Ich bin gespannt

*wink* Mo


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~There is a whole in the world - and nobody can fix it~

Re: Psycho - Teil 2

Hallöchen,

erstmal herzlichen Dank für euer Feedback. Freut mich, dass der Anfang schon mal gefällt.

@reilly: Du hast es richtig erkannt, Lotte und Tom arbeiten zusammen und Lotte ist Jessicas Vater

@Mo: Jürgen Lotte schmunzelte nur in sich hinein. Das konnte nur eines bedeuten. Eine Frau war in Toms Leben getreten.
Hier ist gemeint, dass Lotte für sich erkannt hat, dass Tom wohl verliebt ist

So, jetzt bin ich mal gespannt, ob euch der zweite Teil auch gefällt

Viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße
Katü



Re: Psycho - Teil 2

@clubby: ok ... danke xD

So nun zum 2. Teil^^

Es ging schön gemütlich weiter ... der Vormittag plätschert so dahin
und jeder gehts eines Weges.

Allerdings glaube ich kaum, dass Jürgen und Jessica einen ruhigen Abend miteinander verbringen werden.
Hoffentlich versucht einer von den beiden Tom zu erreichen!

Es war sehr schön zu lesen, wie Tom an seine Freundin denkt und dann plötzlich in die Realität zurück geholt wurde, als er von einem Auto gerammt wurde.
Armer Tom

Du hast die Spannung gut gesteigert, doch ich hätte an dieser Stelle etwas mehr von Toms Ängsten erfahren....
Uh... und dieser Cliffanhänger ist so gemein!
Trotzdem freu ich mich schon darauf,
den nächsten Teil lesen zu können.

LG Mo


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~There is a whole in the world - and nobody can fix it~

Re: Psycho - Teil 3

Danke wieder für das Feedback! Ich hoffe, dass im dritten Teil wieder mehr Gefühl steckt.



Re: Psycho - Teil 3

Wird auch immer interessanter

Weiter so!




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Hammond: "Sergeant, bringen Sie das Ding zum Drehen!"
Walter: "Drehen? ... Sir es dreht sich nicht."
Hammond: "Was? Es muss sich drehen, es ist rund! Und drehen ist wesentlich cooler als nicht-drehen. Ich bin der General! Ich will das es sich dreht. Sofort!"

Re: Psycho - Teil 3

Nach einem aufreibenden 2. Teil, ist dieser viel ruhiger und ausgelassener.
Es gefällt mir sehr, wie du die Beziehung zwischen Vater und Tochter beschreibst und auch wie sie ihren Abend zusammen verbringen.
Und doch beginnt es wieder vor leichter Spannung zu knistern.

Lotte sitzt im Büro und ahnt weder etwas von der Beziehung zwischen seiner Tochter und seinem Kollegen und auch nicht,
dass ihm was zugestoßen ist. Man was erzähl ich da xD
Du kennst es ja. Also kurz: Wunderbar^^

nur eine klitze Kleinigkeit ist mir aufgefallen...
du hast ein Wort vergessen.
...führten sie eine angeregte Unterhaltung (über) Gott und die Welt.

LG Mo


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~There is a whole in the world - and nobody can fix it~

Re: Psycho - Teil 4

Viiiieeelen Dank für das liebe Feedback. Freut mich sehr, dass die Story so gut ankommt Ich hab euch gleich den vierten Teil mitgebracht. Wenn ich es schaffe, kommt eventuell heute Abend oder morgen früh noch der fünfte Teil, bevor ich in den Urlaub fahre

@Mo: Danke für den Hinweis, habe den Fehler gleich mal korrigiert

Re: Psycho - Teil 4

Oh, jetzt wird's fies!

Die Beschreibung des Unfallortes hat mir besonders gefallen.
Ich war fürs erste total geschockt und hab um Tom gebangt.
Jetzt bekommst du mich nicht mehr von der Geschichte weg!
Wenn ich schon vor deiner Story sitzte und so mit fieber xD

Achja, Lotte tut mir auch irgendwie leid.
Diese Ungewissheit die an ihm nagt
Boah und schon wieder so ein gemeiner Cliffanhänger!
Gut so

Ich glaube ja, dass Tom entführt worden ist...
was anderes kann ich mir bei der Reaktion von Jürgen nicht vorstellen.

LG Mo


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~There is a whole in the world - and nobody can fix it~

Re: Psycho - Teil 5

Wieder vielen Dank Habs noch geschafft, schnell den fünften Teil zu posten



Re: Psycho - Teil 5

Hey! Von mir an dieser Stelle nur ein kurzes Feedback, weil ja zumindest zu den ersten vier Teilen schon so viel geschrieben wurde.
Mir gefällt's bisher ganz gut, ich fand es vor allem lustig herauszufinden, dass Lotte Jessicas Vater ist. Damit hatte ich gar nicht gerechnet.^^ Ansonsten finde ich die Geschichte gut geschrieben, allerdings fehlen mir ein paar Beschreibungen z. B. wie Tom, Lotte und Jessica denn eigentlich aussehen. (Falls ich das im Eifer des Gefechts überlesen hab, korrigier mich.^^)
Die Stelle mit dem Unfall hätte man vllt noch etwas dramatischer machen können, vllt blockieren ja die Räder, Tom ist so gelähmt vor Schreck, dass er sich kaum noch bewegen kann, oder das Lenkrad wird ihm irgendwie aus der Hand gerissen oder so. (Ich hab da nicht so die Erfahrung, hab weder Führerschein noch Auto.^^)
Was mir sehr gut gefällt, ist die Spannung, die aufgebaut wird: Was steht in den Akten? Wer hat was gegen diese Akten? Woher wusste derjenige, dass die Akten an dem Tag weggebracht werden? Wo ist Tom? Wer ist am Ende der Psycho, auf den sich der Arbeitstitel bezieht, oder wer "wird" am Ende zum Psycho? usw.
Jetzt noch genauer was zum fünften Teil: Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen, die irgendwie nicht ganz passt, finde ich

Hier würde ich "zum Vorschein" vllt durch "zurück" ersetzen, weil "scheinen" ja eher etwas mit sehen zu tun hat, aber Schmerzen fühlt man ja. Das zweite, was mir aufgefallen ist, ist, dass du direkt danach schreibst, dass sich sein Körper taub anfühlt, dabei sind doch die Schmerzen zurückgekommen. Vllt ist das etwas spitzfindig, denn ich glaube, ich weiß, was du meinst, aber ich wollte es einfach mal angesprochen haben. Jedenfalls mein Vorschlag: "Es wollte ihm nicht gleich auf Anhieb gelingen, denn mit seinem Bewusstsein kamen auf die Schmerzen zurück. Sein Körper fühlte sich schwer wie Blei ein (und) er war nicht fähig, sich zu bewegen."

Tjaaa, so weit erst mal von mir. Bin gespannt, wie's weitergeht.