Just for fun - Plaudertreff

Die DIÄT ;-))

Die DIÄT ;-))

Wissenschaftlich kann man es nicht erklären, aber wenn ich an Gewicht zunehme, dann tue ich es grundsätzlich nur in bestimmten Bereichen. So bleiben mein Gesicht schmal, meine Arme und meine Beine sehr dünn. Meine Fettreserven konzentrieren sich hartnäckig ausschließlich im Brust-, Bauch- und Hüftbereich.

Durch dieses Phänomen laufe ich am Ende der Mastzeit wie eine schwangere Amsel umher. Meine Frau deutete auch vor einiger Zeit, dass ich auch so wie eine bestimmte aus dem Garten aussähe „Ach schau, die läuft ja wie du!“ ist Ihr Lieblingsspruch.

Ich hätte es lieber direkt zu erfahren, dass ich zu Fett geworden bin und nun die Zeit gekommen wäre, wieder 30 Kg abzunehmen.

Eigenartig ist, dass eine Diät immer erst an einem Montag anfängt. So hat man die Zeit sich darauf zu vorbereiten und gleichzeitig sich in den Resttagen so voll zu stopfen, ob man die letzte Mahlzeit im Todestrakt einnehmen würde.

Es sind harte Tage. Wer diese schon mal erlebt hat, weiß wovon ich spreche. Es sind Zeiten, in denen man nicht mehr Herr seiner Handlungen ist. Man lutscht ein Blatt Salat und denkt an einem saftigen, triefenden Braten. Man nippelt an einem Kamillentee versüßt mit künstlichem Zucker und denkt an ein kühles, herbes Bier. Es ist die Zeit der absolute Irrationalität.

In dieser Zeit denke ich ununterbrochen an ein scharf angebratenes Kotelett mit Bratkartoffel, was sich am Tage auch gut ertragen lässt, aber in der Nacht zum Genuss Sadomaso Veranlagten werden kann. Ab Mitternacht geweckt von gurgelnden Magengeräuschen, verliere ich grundsätzlich die Beherrschung und schleiche mich leise und fast unbeobachtet in die Küche.

Nun, um die folgende Zeilen zu verstehen, muss man wissen, dass meine Frau das einzige menschliche Wesen ist, das wie ein amerikanischer Bluthund, eine Currywurst aus 400 Meter Entfernung erriechen kann.

In dieser Zeit entwickele ich eine Meisterleistung der Logistik. In alle strategischen Drehkreuzen des Hauses habe ich meine Provianten gelagert, auf die ich dann bei unbändigen Appetitschüben zurückgreifen kann.

Es war so gegen 23:00 Uhr als ich mich dann auf dem Weg zum Badezimmer im Drehkreuz Nr. 1 befand. In der Vorratskammer hatte ich hinter Mehlpackungen des Typs 405 eine Minisalami gelagert. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, streckte den Arm hoch und griff ins Leere. Meine Hand betastete die gesamte Umgebung erfolglos.

Meine Frau saß noch in der Küche und las aufmerksam die Apothekenrundschau der letzten Woche.

Als ich vorbei kam, sagte sie kauend: „Suchst du das hier ?“ Sie hielt einen angeknabberten Bifi hoch in der Hand und ohne auf meine Antwort zu warten ergänzte sie ….„und die hinter dem Persil in der Waschküche ist auch weg“

Mord an der eigene Frau müsste doch straffrei sein, wenn man dem Richter genau diese Situation erklärt. Vorausgesetzt der Richter ist männlich und vor allem fett.

In einer Nacht so gegen 01.00 Uhr kamen wieder diesen Gurgel-Geräusche gekoppelt mit einem für einen Mensch in meiner Größe unerträglichen Appetitschub. Um keine Zeit zu verlieren zog ich mich nicht an und um irgendwelche Geräusche zu vermeiden, schlüpfte ich in die rosa Plüschpantoffeln meiner Tochter und schlich extrem vorsichtig, beobachtet von der Katze, die wahrscheinlich über meine fast außerirdische Geräuschlosigkeit imponiert war, in die Küche.

In der Dunkelheit und geblendet vom Licht des Kühlschrankes übersah ich das Unheil. Die Stimme hörte sich an wie eine Kriegserklärung.

„Suchst du was?“ Meine Frau stand im Morgenmantel neben mir. Sie kam näher schnuffelte kurz die Luft meiner Umgebung und fragte:
„Hast du was gegessen

„Oh noooo, gar nicht, naja,nur ein winziges Stück Mortadella….vielleicht“

Sie kam noch näher, die bedrohlichen Nasenlöcher öffneten sich und vibrierten kurz und heftig.

"Zwei großen Scheiben" sagte sie, während sie die Tür des Kühlschrankes schloss. Sie ging wieder und auf halbem Wege drehte sie sich halb um schnüffelte kurz die Luft ein und ergänzte:

„…und noch ein Stück Parmesan dazu“

Verdammt ist sie gut!

28 Kg hatte ich abgenommen. In dieser Zeit habe ich volle Container an Salate, Gemüse und vor allem Tomaten verzehrt. Habe Fässer Tee getrunken und die Mineralwasserindustrie hat die Preise erhöht wegen meiner starken Nachfrage.

Danach war ich der Meinung, ich hätte eine ordentliche Portion Fritten regelrecht verdient, dann kamen die Currywürste, die Schnitzel, Sauerbraten, die Kartoffelgratins, die Rouladen und eine ganze Menge mehr.

Meine Frau beobachtete aufmerksam die Amseln draußen im Garten und starrte aufmerksam eine davon an: „Ach schau, die läuft ja wie du“

Na dann ! Es ist wieder Zeit

 

 





Tschüssi Frühling

Einmal am Tag gelacht und die Welt sieht schon viel freundlicher aus :-)