Just for fun - Worüber ich mich immer wieder ärgere

Eure Meinung zu "Mobbing"

Eure Meinung zu "Mobbing"

"Mobbing" - ein Wort, was man in den letzten Jahren immer öfterer hört und das ist eigentlich erschreckend.

Warum lassen sich Menschen "mobben" ?

Bei uns auf Arbeit kann ich das auch leider desöfteren erleben - da mobbt die Chefin die Kollegen und wenn es nicht die Chefin ist, dann gibt es unter den Koll. und Kolln. auch Menschen, die andere Koll. bzw. Kolln. mobben. Dadurch ist in der Firma ein sehr ungesundes Klima und es gibt auch unter den Kollegen überhaupt keine Einigkeit, was natürlich von der Chefetage total ausgenutzt wird.

Die meisten Kollegen sind ja den ganzen Tag in der Firma beschäftigt und müssen mit den anderen Kollegen auskommen, trotzdem gibt es immer wieder Mobbing und man macht sich somit gegenseitig das Leben sehr schwer.

Mir ist seit etlichen Jahren auch aufgefallen, dass es überhaupt keinen Zusammenhalt unter den Kollegen gibt, die s.g. Ellenbogengesellschaft kann man da voll erleben und das ist für mich persönlich eine erschreckende Tatsache.

Wer von Euch kennt solche Situationen auch und wie geht Ihr damit um, bzw. was tut Ihr dagegen?

Gegen den Chef hat man wohl nicht so sehr viel Möglichkeiten, zumal wenn keine Gewerkschaften vorhanden sind und man als Mitarbeiter nur zwei Möglichkeiten hat, entweder für sich selbst einen Schutz zu schaffen, oder man kann die Firma verlassen

Was aber macht Ihr, wenn dieser Mobbing in den eigenen Reihen passiert und jeder jedem mißtraut und immer nur hinter dem Rücken gegeneinander geschossen wird?





Tschüssi Frühling

Das Leben ist kurz, aber ein Lächeln ist nur die Mühe einer Sekunde

Re: Eure Meinung zu "Mobbing"

Liebe Frühling,

erst mal finde ich es klasse, das du das Thema hier erwähnst. Meine Geschichte habe ich dir ja auch mal erzählt . Ich war auch lange Zeit ein Mobbingopfer bzw Bossingopfer . Ich möchte ungern in der Vergangenheit kramen. Ich sag nur, bei mir hat es zweieinhalb Jahre gedauert, bis ich mich getraut habe mit meinem Doc darüber zu reden. Klar in der Familie und im Freundeskreis habe ich immer erzählt, aber es kam immer die Reaktion, Probleme gibt es üerall. Es hat mich sehr traurig gemacht, da es keiner verstehen konnte. Als ich dann mit meinem doc drüber gesprochen habe, hat er mich erst mal für 5 Monate ausser Schusslinie genommen. Ich war froh drüber aber gut ging es mir trotzdem ned. Der Gedanke "die Brücke zu meinem besten Freund" zu machen, war noch gar nix. Mir hat (gotte sei dank) der Mut dazu gefehlt. Es ist keiner Wert, sein Leben auf diese Art und Weise zu verabschieden. Durch mein krank, bin ich dann bei Poolbillard auf Schnaddel getroffen, und sie hat mir neuen Mut gegeben und mich aufgemuntert. Mit Ratschlägen hat sie mir sehr geholfen und einfach, das sie für mich da war, auch heute noch. Ja, was kann man gegen sowas sonst noch machen??? Ich war damals beim Anwalt, aber man steht alleine mit seiner Meinung da. Also, liebe Leute, wer davon betroffen ist, führt bitteeeee ein Mobbingtagebuch mit Uhrzeit, Datum. Und ganz wichtig, nicht nur die schlechten Tage, ihr müßt auch die guten Zeiten rein schreiben, so ist es vorm Gericht glaubwürdiger. Und traut euch zum doc zu gehen, schämt euch nicht eine Therapie in Anspruch zu nehmen. Ich möchte meine Therapeutin ned mehr missen wollen, und bin froh sie zu haben. Redet mit ner Vertrauesenperson aus eurem Betrieb, Betriebsrat wenn ihr sowas habt. Ich persönlich arbeite mit dem Betriebsrat jetzt zusammen um anderen Opfern zu helfen, bevor wirklich mal was schlimmes passiert. Leute, ich rede aus Erfahrung, und kann euch nur raten, wartet ned soooooooo laaaaaange wie ich. Aber ich hab es gemeistert und bin im Betrieb geblieben   Am ANfang war es sehr schwer, aber heute kann ich dank meiner Therapeutin und anderen Menschen damit umgehen.

Ich geb euch noch einen Spruch mit auf den Weg " Wer kämpft, kann nicht verlieren und wer nicht kämpft, hat schon verloren" lest euch diesen Satz bitte immer wieder durch und ein Buchtipp, den ich übrigens von Schnaddel empfohlen bekommen habe geb ich euch auch noch mit. "Sorge dich nicht - Lebe"

LG eure Lilly und laßt den Kopf nicht hängen, diese Menschen sind es nicht wert.





https://www.ich-hab-dich-gern.com/Lilly-8987.html

Re: Eure Meinung zu "Mobbing"

ja, es ist traurig, daß es so ein aktuelles Thema ist. Ich selber arbeite ja im öffentlichen Dienst. Bei der letzten Personalratsversammlung war das Thema Mobbing am Arbeitsplatz ganz vorne. Dort wurde gesagt, daß bei einer Angestelltenzahl von 1200 Mitarbeitern die angezeigten Fälle im letzten Jahr bei 400 lag. Die Dunkelziffer dürfte jedoch nochmal wesentlich höher liegen. Und wenn man sich mal so umschaut, es ist schon haarsträubend, was da so alles abgeht. Wer nicht die Zähne zeigt und sich gleich zu Wehr setzt hat nichts schönes mehr. Es geht doch immer darum, daß jeder so schnell wie möglich auf der Kariereleiter vorankommen will. Und wenn er es nicht durch Leistung schafft, dann werden eben die Kollegen verheitzt. Das schlägt sich natürlich auf das Arbeitsklima ganz negativ nieder. Man sieht, wie Leute krank werden. An Körper und Seele. Ich habe das Glück, daß wir am Theater eine recht kleine Abteilung mit derzeit nur noch 3 Leuten sind. Wir verstehen uns prima und können die meisten Entscheidungen wie Urlaubsplanung, Freizeit, Arbeitseinteilung u.s.w. völlig selbstständig treffen. Aber auch wir haben die Erfahrung gemacht, daß es schon langt, wenn auch nur einer dazu kommt, der gegen den Strom schwimmt. Zum Glück ist diese Kollegin nicht mehr im Team, weil sie unsere Arbeitszeiten unerträglich fand. Sie mischt jetzt eine andere Abteilung auf. Aber sie hatte es in nur 6 Monaten geschafft, daß das Arbeitsklima ganz mies wurde. Keiner kam mehr gerne zur Arbeit. Jetzt sind wir nur noch zu dritt und es klappt alles wieder bestens. Und effektiver als zu viert.

Wir merken aber auch, innerhalb des Hauses, daß unsere Eigenständigkeit manchen ein Dorn im Auge ist. Und da müssen wir dann auch so manchen Angriff oder unfaire Aktion abwehren. Dabei sind diese Arbeitszeiten nur machbar, wenn man untereinander reden kann und jeder einzelne flexibel ist.

Ich möchte aber gar nicht dran denken, wie es wäre, wenn ich alleine auf diesem Posten stehen würde. Denn auch ich habe schon mal die Arbeit hingeschmissen, weil mir immer schlecht wurde, wenn ich die Karte durch die Zeiterfassung gezogen habe. Mein erster Weg war dann immer zuerst auf die Toilette, wo ich mich dann erst mal übergeben habe. Nachts habe ich Albträume von der Arbeit gehabt. Ich habe gekündigt und bin dann erst mal im Kurhaus Toiletten putzen gegangen. Dabei habe ich mich wohler gefühlt als bei meiner vorigen Firma. So bin ich übrigens zu meinem jetztigen Job gekommen. Ich war ja Sachbearbeiterin. Und bald, nachdem ich als Putzfrau angefangen hatte wurde dort die Stelle beim Theater frei. Ich habe mich darum beworben und bin jetzt fast 10 Jahre dabei. Das ist das Positive, was mir durch das massive mobbing zuteil wurde. Also, wie Lilly schon sagt, man darf sich auf keinen Fall unterkriegen lassen.





Liebe Grüße
von Klarabella

du musst nicht alle Fehler selber machen, gib anderen auch eine Chance


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Liebe Grüße von Klarabella

du musst nicht alle Fehler selber machen, gib anderen auch eine Chance

Re: Eure Meinung zu "Mobbing"

Ich hab euch hier mal was rausgesucht:

Schikanen aufgrund von Konflikten gehören zu unserem Leben - von der Wiege bis zur Bahre: Kinder stehlen sich gegenseitig Förmchen im Sandkasten und nicht selten gibt es bereits nach der Beerdigung eines Verstorbenen schon Streit zwischen den Erben. Eine besondere Form von Schikanen stellt Mobbing dar. Mobbing schädigt die individuelle Gesundheit - und die gesamte Wirtschaft. Vor allem ist Mobbing häufiger als viele zugeben wollen. Die Folgen für den Einzelnen sind oft dramatisch, sie reichen von Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Atemnot über Depressionen bis hin zum Selbstmord. Der Schaden der betroffenen Betriebe lässt sich kaum in Zahlen fassen, ebenso wie die entstehenden Kosten für die Sozialversicherungsträger.

Untersuchungen des Experten Bernd Lindemeier ergaben 1995 und 1999 Mobbingquoten zwischen drei und sieben Prozent unter den Berufstätigen in Deutschland. Nach Angaben des Mobbing-Reports der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin lag die Quote im Jahr 2000 insgesamt bei 5,5 Prozent. Besonders betroffen sind junge Berufstätige unter 25 Jahre sowie ältere Arbeitnehmer. Frauen werden fast dreimal häufiger gemobbt als Männer und die Täter sind zu 60 Prozent Männer. Allen Fällen gemeinsam ist, dass ein Weg aus der Ausgrenzungsspirale am Arbeitsplatz nur mit Unterstützung anderer Menschen und mit großer Anstrengung der Betroffenen selbst gelingen kann.


Mobbing - ein Definitionsversuch

Mobbing ist ein komplexes System seelischer Gewaltanwendung im Berufsalltag; es lässt sich nicht auf ein Opfer-Täter-Schema reduzieren. Mobbing kann alle Mitarbeiter treffen und zwischen allen Hierarchieebenen stattfinden. Mobbing äußert sich mannigfaltig: Im Benehmen der Kollegen und Vorgesetzten, in bewussten und unbewussten Handlungen, in Gesten, mündlichen oder schriftlichen Äußerungen, die Persönlichkeit, Würde oder physische und psychische Unversehrtheit einer Person beeinträchtigen, ihre Anstellung gefährden und das Arbeitsklima verschlechtern. Ziel dieser negativen Handlungen und Äußerungen ist es, so der Arbeitsmediziner Bernd Lindemeier, "den anderen aus dem eigenen Wirkbereich zu verdrängen."


Mobbingmerkmale

Allgemein gehören dazu: Schlecht über jemanden reden, Gerüchte und Unwahrheiten verbreiten, abwertende Blicke, vor anderen lächerlich machen, sticheln und hänseln. Das Opfer erhält negative Rückmeldungen zu persönlichem Verhalten, charakterlichen Eigenschaften und fachlicher Arbeit. Entscheidungen werden in Frage gestellt und Aufgaben ungleich verteilt. Bernd Lindemeier weist darauf hin, dass es zwar Milieuunterschiede gibt, aber die Mittel können recht drastisch werden: "Im Familienbereich wird der Bruder immer wieder geärgert, im Verwaltungsbereich verschwinden Akten, im Krankenhaus werden Blutparameter geändert."


Zielgruppe

Berufsanfänger und ältere Arbeitnehmer werden überdurchschnittlich oft gemobbt, das zeigt die Statistik sehr klar. Interessant, so Bernd Lindemeier, sei auch, dass Menschen, die einmal gemobbt wurden und dann die Firma wechseln, auffällig oft am neuen Arbeitsplatz die gleichen Probleme bekommen. Gemobbte sind oft Menschen, die hochsensibel, eher unsicher und ängstlich sind und oft auch die Neigung haben, übergenau zu sein. Aber all diese Eigenschaften machen einen Menschen noch nicht automatisch zum Mobbingopfer.



Günstige Bedingungen für Mobbing

Dazu gehört erst einmal der Führungsstil, das Management und das innerbetriebliche Klima, so Lindemeier. Zum zweiten begünstigen bestimmte Eigenschaften, dass man gemobbt wird: Das können unorthodoxe Arbeitsmethoden sein oder ein seltsames Aussehen oder Benehmen; aber auch wer positiv auffällt, kann Mobbingopfer werden. Ein Beispiel: Die gutaussehende intelligente neue Mitarbeiterin kann in einem von Männern dominierten Arbeitsumfeld leicht in Konflikte geraten. Auch Stress, Überlastung, falsche Arbeitsorganisation oder die Nicht-Honorierung guter Leistungen bilden einen günstigen Rahmen für Mobbing.


Die Mobbing-Phasen

Phasen 1 und 2: Schikane
Aus einem ungelösten Konflikt heraus kristallisiert sich eine Schuldperson. Arbeitsmediziner Lindemeier: "Am Anfang ist es nicht schlimm, da wird vielleicht ein bisschen herumgemeckert." Dann treten aber gezielte Schikanen auf, mit denen die ausgewählte Person bombardiert wird. Der Konflikt rutscht von der sachlichen Ebene auf die Beziehungsebene.

Phasen 3 und 4: medizinische Folgen
Wenn sich keine Änderung ergibt und das Mobbing sogar zunimmt, indem die Mobber über Grenzen gehen und Rechte brechen, so kommt es zu psychosomatischen Erkrankungen. Und in Phase 4 schließlich zu einer langfristigen Krankheit, unter Umständen sogar zum Suizid. Es sei denn, das Opfer versucht auszuweichen und wechselt das Berufsumfeld.





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Re: Eure Meinung zu "Mobbing"

Symptome und Behandlung von Mobbing

Mobbing löst negativen Stress aus. Das Dilemma des Betroffenen besteht darin, dass er Teil des Spiels und diesem ausgeliefert ist. Aus diesen Gründen reagieren Mobbingbetroffene mehr oder weniger schnell mit Gesundheitsbeeinträchtigungen und Krankheiten. Eine entscheidende Rolle kommt deshalb dem Arzt zu, den der Mobbingbetroffene wegen gesundheitlicher




Erste Symptome


Zunächst weiß der Patient oft selbst noch nicht, dass seine zunehmenden Beeinträchtigungen mit der Situation am Arbeitsplatz zusammenhängen. Untersuchungen hätten gezeigt, so Bernd Lindemeier, dass Nackenmuskelverspannungen, Rückenschmerzen oder Schulterprobleme gar nicht unbedingt mit der Arbeit am Computer zusammenhängen, sondern dass oft Mobbing dahintersteckt: "Die Leute ziehen sich wie eine Schildkröte in sich zusammen, um möglichst geschützt zu sein, nehmen diese verkrampfte Haltung an und bekommen dann Kopfschmerzen und so weiter." Häufige Beschwerden von Mobbingopfern sind außerdem Migräneanfälle, die zunehmende Verschlechterung einer Pollenallergie, immer öfter auftretende Asthmaanfälle, Magenbeschwerden oder Verdauungsstörungen. Typisch sind auch Schlaflosigkeit und plötzlich auffällige Infektanfälligkeit


Fragen und Selbstzweifel

Die Schlaflosigkeit beginnt meist mit lästigen, immer wiederkehrenden Gedanken, die sich verselbständigen und zu Zwangsgedanken werden können: "Was mache ich falsch?", "Wie kann ich in dieser und jener Situation reagieren?", "Was machen meine Kollegen mit mir und warum gerade mit mir?", "Warum, warum, warum ?" Mobbingopfer haben immer wieder Bilder von Situationen vor Augen, in denen sie gedemütigt, belogen oder ignoriert wurden. Daraus resultieren Gefühle der Verwirrung, des Zweifels, der Angst, der Vereinsamung, aber vor allem der Ohnmacht. Diese Ohnmacht wird meist als das Schlimmste und als Bestrafung empfunden.



Essstörungen und Drogenkonsum

"Ein Riesenproblem!", meint Bernd Lindemeier. Denn Mobbingopfer sind nach einiger Zeit oft erschöpft und leicht reizbar und reagieren mit ihrem Verhalten darauf: So neigen Raucher dazu, noch mehr zu rauchen, Kaffeetrinker, noch mehr Kaffe zu trinken, und ähnliches. Folgen sind auch vermehrter Alkoholkonsum oder vermehrte Einnahme von Schlaftabletten oder Psychopharmaka. Auch Essstörungen nehmen zu.


Traumatisierung

Menschen, die einmal dem Terror von Mobbing ausgesetzt waren, leiden lebenslang mehr oder weniger stark unter diesem Trauma. Meist tragen sie ein Jahr und länger nach Beendigung der Mobbingsituation noch sehr stark an diesen Verletzungen, ehe sie sich langsam erholen. Hierfür spielt eine entscheidende Rolle, wie lange die Mobbingsituation andauerte, auf welchem Wege sie aus dieser Situation herausgekommen sind, und ob sie "Genugtuung" empfinden konnten und nicht etwa Rachegefühle weiterhin eine Rolle spielen. Diese "Negativbesetzung" kann sich meist nur ändern, wenn der Betroffene das Gefühl hat, dass ihm zum Schluss Gerechtigkeit widerfahren ist oder er (zum Beispiel durch Selbsthilfegruppen oder Psychotherapie) genügend seelische Kraft bekommen hat, sein Ich wieder zu finden und mit sich im Reinen sein.



Die Rolle des Arztes

Bernd Lindemeier: "Leider fehlt den Ärzten häufig das Wissen um die möglichen Hintergrundbelastungen im Berufsleben des Patienten oder auch die Zeit, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Die Ärzte stellen zwar fest, dass psychische Beeinträchtigungen da sind, aber hier endet es oft." Denn die Ärzte müssen auch an Mobbing denken und nachfragen: Wie ist es an Ihrem Arbeitsplatz? Fühlen Sie sich wohl? Haben Sie Angst, zur Arbeit zu gehen? Diese Schlüsselfragen sollte ein Arzt stellen, wenn sein Patient Symptome wie Depressivität, Schlaflosigkeit oder auch Angst hat. Aber selbst wenn die Diagnose Mobbing lautet, zucken viele Ärzte mit den Schultern, denn darauf haben sie ja kaum Einfluss, so Lindemeier. Sogar Arbeitsmediziner sind beim Thema Mobbing oft hilflos und nicht ausreichend ausgebildet.



Therapie mit Medikamenten?

Ist die Diagnose klar, wird der Arzt erst einmal versuchen, dem Gemobbten körperlich und psychisch zu helfen. Wann und ob es hilfreich ist, den Betroffenen zunächst mit Hilfe von Psychopharmaka zu behandeln, ist auch in Fachkreisen umstritten. Bernd Lindemeier gehört zu den Befürwortern einer moderaten Anwendung von solchen Mitteln unter ärztlicher Aufsicht: "Für den Anfang rate ich dazu, ein zartes Beruhigungsmittel einzusetzen - kurzzeitig - oder, wenn depressive Symptome vorliegen, von Anfang an ein antidepressiv wirkendes Mittel zu wählen, das aber in seiner Wirkung gezielt auf den Betroffenen abgestimmt werden muss. Unter der Wirkung der Medikamente lässt sich meist besser das weitere Vorgehen besprechen."


Auszeit für den Betroffenen

Das Mobbingopfer muss lernen, im Normalfall mit Hilfe eines Psychotherapeuten, "sein Ich wieder zu finden, das am Boden liegt", so Lindemeier. Dies geschieht am besten während einer Auszeit oder auch im Rahmen eines Kuraufenthaltes in einer speziellen Klinik. "Ganz wichtig: Man darf nie die andere Seite aus den Augen verlieren, sondern muss parallel immer überlegen, was mit dem Konfliktherd in der Firma passieren soll."




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Re: Eure Meinung zu "Mobbing"

Lösungswege für Mobbing am Arbeitsplatz

Die Opfer können die Situation am Arbeitsplatz nur dann positiv beeinflussen, wenn sie sich so schnell wie möglich dieser Situation bewusst werden und sich adäquate Hilfe von außen holen. Denn: "Mobbing kann man nicht alleine lösen", sagt Arbeitsmediziner Bernd Lindemeier. Der Betroffene braucht Hilfe. Manchmal genügt es, wenn ein einziger Mensch Unterstützung anbietet. Wenn sich zum Beispiel ein Kollege beherzt dem Mobbingopfer zur Seite stellt und die anderen auf ihr Verhalten kritisch aufmerksam macht, kann die Kampagne zum Stillstand kommen. Meist ist jedoch professionelle Hilfe von Beratungsstellen erforderlich.


Anlaufstellen im Betrieb

Der Betroffene kann sich an den Vorgesetzten, den Betriebsarzt, den Betriebs-/ Personalrat oder an die Geschäftsleitung wenden. Hilfreich sind diese Anlaufstellen allerdings nur, wenn sie selbst hinreichend über Mobbing informiert sind und sich dem Problem auch stellen wollen. Bernd Lindemeier: "Noch heute sehen viele in den Betrieben eher weg und leugnen Mobbing. Auch Anti-Mobbing-Vereinbarungen in Betrieben schützen nicht in dem Maße, wie man es anfangs glaubte; vielmehr werden sie, wenn sich nicht gleichzeitig die Unternehmenskultur geändert hat, vielfach gegen den Betroffenen verwandt." Auf alle Fälle sollte der Betroffene versuchen, sich nicht in die Isolation drängen zu lassen, sondern sich umgehend qualifizierte Hilfe bei Mobbing-Beratungsstellen holen.


Mobbing-Beratungsstellen


Ziel der Mobbingberatung ist es, die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit des Mobbingopfers aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Gute Beratung ist als Entwicklungsprozess angelegt, in welchem auch die Frage geklärt wird, ob der Betroffene in dem Betrieb bleiben soll oder nicht. Bei der systemischen Mobbingberatung wird angestrebt, dass sich alle Akteure so schnell wie möglich an einen Tisch setzen und Strategien erarbeiten, damit die Mobbinghandlungen abgestellt werden und dafür Sorge getragen wird, dass Mobbing auch in Zukunft unterbleibt. Vorrangiges Ziel dieser Beratung ist stets, dass der Betroffene seinen beruflichen und persönlichen Stil wieder findet, sich wieder als vollwertiger Mitarbeiter empfindet und seinen Weg aus der Mobbingsituation sucht.


Tipp: Keine vorschnelle Kündigung


Der Mobbingexperte Lindemeier weist darauf hin, dass längst nicht alle Beratungsstellen hinreichend qualifiziert sind. Manche Mobbing-Beratungsteams würden noch heute bereits am Telefon den Rat erteilen, sofort die Stelle zu wechseln. Kündigen bedeutet aber meistens für den Betroffenen, dem Arbeitgeber und Mobbern einen leichten Sieg zuzugestehen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass am nächsten Arbeitsplatz das gleiche wieder passiert, meint Bernd Lindemeier. Wenn der Betroffene gehen muss, um sich selbst zu schützen, so müsse dafür gesorgt werden, dass dies fair und unter einwandfreien Bedingungen geschieht. "Ich bin mir aber sicher, dass man unter bestimmten Voraussetzungen mit qualifizierter Hilfe Konflikte am Arbeitsplatz so lösen kann, dass dieser Mensch seinen Arbeitsplatz nicht wechseln muss."


Besser zu zweit als alleine

Bernd Lindemeier: "Oft traut sich ein Gemobbter nicht, an andere, zum Beispiel Kollegen, heranzugehen und zu sagen: Ich werde gemobbt. Eines der wichtigsten Instrumente ist aber, sich zu outen und Helfer zu suchen, die begleiten und stützen." Eine Begleitperson, zu der der Betroffene absolutes Vertrauen hat, sollte auch bei Personalgesprächen am Arbeitsplatz dabei sein oder wenn ein Gespräch zwischen Mobber und Gemobbtem ansteht. Der Mobbingbetroffene sollte sich aber sicher sein, dass sich die Begleitperson nicht von den anderen Gesprächspartnern manipulieren lässt.



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Re: Eure Meinung zu "Mobbing"

Mediation - eine zügige Konfliktlösung

Neben der Gesprächsleitung durch einen Unbeteiligen Dritten ist nach Erfahrung von Bernd Lindemeier auch die Einbeziehung eines Juristen hilfreich. Die Aufklärung über seine rechtlichen Möglichkeiten stärke den Betroffenen. Allerdings, so der Mobbingexperte, ist nicht jeder Fachanwalt für Arbeitsrecht geeignet. Denn nach seiner Erfahrung besitzen nur wenige Anwälte Spezialkenntnisse über das Thema Mobbing. Deshalb sollte man sich vor der Wahl des Anwalts bei Mobbing-Beratungsstellen erkundigen.


Dokumentation ist wichtig

Von äußerster Wichtigkeit ist nach Ansicht von Bernd Lindemeier eine genaue Dokumentation der Mobbinghandlungen. Spätestens, wenn davon auszugehen ist, dass die Auseinandersetzungen vor Gericht enden werden, rät der Mobbingexperte dazu, ein detailliertes Tagebuch zu führen, auf das später zurückgegriffen werden kann.


Wie vermeidet man Mobbing?


Da Prävention im Gesundheitswesen eine immer größere Rolle spielt, beginnen nun neben den Krankenkassen und Gewerkschaften auch viele Berufsgenossenschaften, dem Thema mehr Beachtung zu schenken. Lindemeier: "Und das ist richtig so, denn nur wenn man am Arbeitsplatz ansetzt, lässt sich Mobbing vermeiden." Dazu braucht man, so der Experte, andere Arbeitsstrukturen, andere Organisationsverhältnisse, andere Betriebsphilosophien. "Ein wichtiger Ansatzpunkt sind die Führungskräfte. Auch wenn sie überlastet sind, müssen sie lernen, dieser Führungsaufgabe nachzukommen." Von daher fordert Bernd Lindemeier, Führungskräfte zu schulen, damit diese eine Sensibilität für diese wichtige Thematik entwickeln. Ziel ist, Bedingungen im beruflichen Zusammenleben zu schaffen, wo Mobbing gar nicht auftreten kann.



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Re: Eure Meinung zu "Mobbing"

Ich habe ein Gedicht zu Thema gefunden:

MOBBING

DU TUST DEINE ARBEIT UND KANNST ES NICHT FASSEN,
DAS KOLLEGEN DICH NICHT IN RUHE LASSEN.

MIT KEINEM SPRICHST DU JE EIN BÖSES WORT,
WIRST TROTZDEM BESCHULDIGT, WEGEN RUFMORD.

SETZT DEINE GESUNDHEIT, FÜR DIE ARBEIT AUFS SPIEL,
WAS DU ZURÜCK KRIEGST, IST NICHTS ODER NICHT VIEL.

HINTER DEM RÜCKEN, WIRD SOVIEL GESPROCHEN,
LÜGEN, INTRIGEN, LEUTE DIE AUF ÄRGER POCHEN.

JEDEN TAG GEHST DU DORTHIN WIEDER ZURÜCK UND DENKST
"ICH HAB ARBEIT, WAS FÜR EIN GLÜCK".

BIST DU ABER ZU GUT, GÖNNT MAN DIR ES NICHT.
EIFERSUCHT ENTSTEHT UND MAN ZIEHT MIT DIR VORS GERICHT.

GERÜCHTE WERDEN IN DIE WELT GESETZT
UND ES WIRD NUR NOCH RUMGEHETZT.
DU BEHERRSCHST IHRE SPRACHE NICHT
UND DAS NUTZEN SIE AUS
MACHEN DEINEN ARBEITSPLATZ ZUM HÖLLENHAUS.

SCHWER HAST DU'S JETZT DORTHIN ZU GEHN,
WEITER DEINEN MANN ZU STEHN.
ZEHN GEGEN EINEN, EIN EINFACHES SPIEL.
AUSRICHTEN KANNST DU DAGEGEN NICHT VIEL.
SIE DREHEN DIR DIE WORTE IM MUNDE UM,
UND DU STEHST DA, VERZWEIFELT UND DUMM.

MAN MACHT WEITER, SOLANG BIS DU GEHST,
UND NICHT MEHR IN DEREN NEGATIVEN MITTELPUNKT STEHST.
DANN WIRD SICH DER NÄCHSTE SCHWACHE GESUCHT
UND WEITER ÜBER DEN DANN GEFLUCHT.

ALSO EGAL WIE DU'S MACHST, ES IST NIEMALS RECHT,
DA ES IMMER LEUTE GIBT DIE BÖSE SIND UND SCHLECHT



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Re: Eure Meinung zu "Mobbing"

Hallöchen motori,

ein großes an Dich, dass Du hier soooo viel über Mobbing geschrieben hast und für die, die es betrifft, wird dies ein großer Leitfaden bzw. auch eine Art Hilfe sein.

Ich bin nicht direkt davon betroffen, weil ich einfach nur eine geringfügige Stundenkraft bin, aber ich erlebe es in dieser Zeit so massiv, wie Kollegen untereinander sich mies, schmutzig und schlechtreden, ganz zu schweigen von den Chef's, die dieses fiese Spiel genauso in ihrem Reportiere haben und die Uneinigkeit unter den Kollegen voll ausnutzen.

Ich denke sehr oft darüber nach, warum müssen sich Kollegen untereinander so schlecht machen, WARUM ?, ich glaube, weil sie nicht begriffen haben, dass sie das beste Futter für die Chefs zur Verfügung stellen, denn nur dort wo Uneinigkeit, Futterneid, Haß und Verlogenheit gesät wird, nur dort haben es Chef's leichter die Oberhand über ihre Mitarbeiter zu haben :-(





Tschüssi Frühling

Das Leben ist kurz, aber ein Lächeln ist nur die Mühe einer Sekunde