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Zweiter Libero!?

Zweiter Libero!?

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"Grünes Licht für zweiten Libero


Münster. Der einflussreiche wie umstrittene Präsident des Volleyball-Weltverbandes (Fivb), Ruben Acosta, gibt sein Amt nach den Olympischen Spielen in Peking ab. Doch die vom 74-Jährigen eingeleiteten gravierenden Regeländerungen greifen noch. Beim Kongress in Dubai beschloss die Fivb unter dem Vorsitz des kleinen Mexikaners, die Einführung der weltweit heftig diskutierten Ausländerquote in den nationalen Ligen zur Saison 2010/11. Zudem können Volleyball-Teams künftig 14 statt bisher zwölf Spieler einsetzen. Ebenfalls neu: Jede Mannschaft darf zwei Libera melden, die aber nicht gleichzeitig auf dem Spielfeld stehen dürfen. Die Aufstockung der Teams ist frühestens nach den Olympischen Spielen in Peking möglich und soll spätestens zum 1. Januar 2009 greifen.

Thorsten Endres, Manager der Deutschen Volleyball Liga (DVL), weiß natürlich von den Vorgängen in Dubai. „Doch noch liegt uns kein offizielles Protokoll vor. Erst wenn wir das eingesehen haben, werden wir über die weitere Vorgehensweise beraten“, sagt er. Eine Korrektur der Kaderstärke zur Jahreswende bezeichnet er schlicht und einfach als „Blödsinn. So etwas macht man doch nicht mitten in der Saison. Ich denke, dass wir diese Änderung erst zur Serie 2009/10 anwenden. Wir werden das in Ruhe mit den Vereinsvertretern besprechen. Sollte die Bundesliga die Aufstockung aber sofort wollen, also mit Beginn der kommenden Saison, wäre sicherlich auch diese Variante vorstellbar.“





Es ist anzunehmen, dass die meisten Frauen-Bundesligisten vom Recht der Kadervergrößerung kaum Gebrauch machen werden. Erst vor wenigen Tagen erklärte Jürgen Schulz, der Sportliche Leiter des USC Münster, möglicherweise nur mit einem neun- oder zehnköpfigen Aufgebot in die nächste Spielzeit zu starten. Finanzielle Gründe limitieren die Clubs in ihren Möglichkeiten. „Die meisten Vereine investieren deshalb lieber in Qualität als in Quantität“, weiß Endres.

Weitreichendere Konsequenzen als die Kadervergrößung dürfte die Ausländer-Quotierung haben. Mit Beginn der Spielzeit 2010/2011 dürfen Vereinsmannschaften zwar beliebig viele ausländische Spieler verpflichten, aber nur noch drei gleichzeitig einsetzen. „Wir haben zwar erhebliche rechtliche Bedenken. Aber wenn diese Quote tatsächlich kommt, werden wie die Regelung annehmen und umsetzen“, erklärt Endres.

Matthias Fell, langjähriger Präsident des Westdeutschen Volleyball-Verbandes (WVV), begrüßte den Beschluss der Fivb ausdrücklich. „Dadurch werden in den Bundesligen wieder mehr deutsche Spieler zum Zuge kommen und gefördert. Das wird positive Auswirkungen auf die Nationalteams haben“, meinte der Münsteraner.

In den unteren Spielklassen lehnt Fell eine Aufstockung indes ab. „Das würde Mannschaften kaputtmachen. Und womöglich auch Spieler vertreiben, die dann kaum noch Spielpraxis hätten.“"

VON WILFRIED SPRENGER, MÜNSTER

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