| Plötzlicher Kindstod Unter dem sogenannten plötzlichen Kindestod versteht man einen plötzlich und unvermutet eintretenden Tod im Säuglings- oder Kleinkindsalter, der durch keine Ursache ausreichend erklärt werden kann. Bei welchem Geschlecht tritt die Krankheit auf Jungen sind etwas häufiger betroffen als Mädchen. In welchem Alter tritt die Krankheit auf Neugeborene, d.h. Kinder von Geburt bis zur 4. Lebenswoche, sind selten betroffen. Dabei tritt der Kindstod in den ersten 2 Lebenswochen so gut wie nie und in der 3. Und 4. Lebenswoche sehr selten auf. Die Mehrzahl der Fälle wird im Säuglingsalter beobachtet: die Hälfte zwischen dem 2. und 7. Lebensmonat. Der Gipfel des Auftretens liegt zwischen dem 2. und 4. Monat. Kleinkinder, also Kinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr sind kaum noch gefährdet. Häufigkeit Die geschätzte Häufigkeit liegt in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1000 und 2500 Fällen pro Jahr. Das heißt ca. 2 bis 4 von 1000 Lebendgeborenen sind betroffen. Weltweit geht man von 0,5 bis 5 Fällen auf 1000 Lebendgeborene aus. Der plötzliche Kindstod stellt die häufigste Todesursache im Säuglingsalter dar. 40% aller Todesfälle in dieser Altersgruppe gehen auf ihn zurück. Die Anzahl der Fälle ist im Winter höher als im Sommer. Ursachen Die genaue Ursache des plötzlichen Kindstods ist noch unklar. Die Unreife bestimmter Hirnstammareale (Formatio reticularis), die zu instabilen Regulationsmechanismen für Muskeltonus und Atmung führt, scheint von Einfluss zu sein. Studien zeigten, dass bestimmte Risikofaktoren das Vorkommen beeinflussen. Besonders häufig betroffen sind die Kinder von jungen, unverheirateten Müttern, besonders wenn die Mutter raucht oder Drogen konsumiert. Viele, kurz aufeinander folgende Schwangerschaften zeigten einen ungünstigen Effekt auf das Auftreten des plötzlichen Kindstods. Mangelhafte Schwangerschaftsvorsorge und schlechte soziale Bedingungen scheinen ebenfalls von Bedeutung zu sein. Auch seitens des Kindes liessen sich Risikofaktoren nachweisen, zu denen eine verzögerte Geburt, ein Atemstillstand unter der Geburt (perinatale Asphyxie), ein nach der Geburt aufgetretenes Atemnotsyndrom und gehäuft auftretende Pasen von Atemstillstand (Apnoe) gehören. Bei zwillingsgeurten ist der zweite Zwilling häufiger betroffen. 20% aller Todesfälle sind Frühgeburten. Ist bereits ein Geschwister am plötzlichen Kindstod verstorben, erhöht sich das Risiko für die anderen Geschwister. Die Bauchlage ist mit großer Wahrscheinlichkeit nur im Zusammenhang mit anderen Risikofaktoren , wie bespielsweise Atemwegsinfekten, von Bedeutung. Die Art der Ernährung oder die Pertussis-Impfung (Keuchhusten) scheint hingegen keinen Einfluss zu nehmen. Symptome Plötzlich, ohne, dass es eine im Nachhinein nachweisbare Ursache dafür gibt, hört das Kind auf, zu atmen und stirbt. Verlauf Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein plötzliches Geschehen, dass ohne jegliche Vorzeichen und Erklärungsmöglichkeiten im Nachhinein eintritt.
Komplikationen Wird der Atemstillstand nicht sofort bemerkt und durch Wiederbelebungsmaßnahmen überbrückt, stirbt das Kind. Prognose Kann durch Wiederbelebungsmaßnahmen der plötzliche Atemstillstand überbrückt und der Tod somit verhindert werden, bleibt ein erhöhtes Risiko für das Kind, zu einem späteren Zeitpunkt am plötzlichen Kindstod zu versterben. Meldepflicht nein |