Als 21. der 27 EU-Länder hat Malta am Donnerstag den Kosovo offiziell anerkannt, berichtete die kosovarische Tageszeitung "Koha Ditore" am Freitag. Eine entsprechende Erklärung des maltesischen Außenministeriums sei beim Außenamt in Pristina eingegangen.

Der maltesische Außenminister Borg wurde mit den Worten zitiert: Der Kosovo sei anerkannt worden in Anbetracht der Entwicklungen der letzten zehn Jahre, nachdem es "keine andere Alternative für die Region" gegeben habe. Der kosovarische Außenminister Hyseni befindet sich derzeit auf Besuch in Tschechien, wo er unter anderem mit seinem Amtskollegen Schwarzenberg zusammentraf. Das langfristige Ziel des Kosovo sei die Vollmitgliedschaft in der EU und der NATO, erklärte Hyseni nach dem Treffen. Hyseni ist der erste kosovarische Politiker, der zu einem offiziellen Besuch nach Tschechien gereist ist.

Die jetzige Priorität des Kosovo seien gute Beziehungen mit allen Nachbarn, einschließlich Serbien, erklärte Hyseni weiter. Der Kosovo sei ein unabhängiger Staat und werde dies auch bleiben. Auch verstünde man, dass Serbien den Kosovo "nicht schon morgen" anerkennen würde, allerdings könne man bis dahin gut zusammenarbeiten, beispielsweise im Bereich des Energie-Transfers oder der Bekämpfung der organisierten Kriminalität, meinte der Chef der kosovarischen Diplomatie.

Der Kosovo erklärte am 17. Februar 2008 einseitig seine Unabhängigkeit von Serbien. Die EU-Staaten, die den Kosovo bisher nicht anerkannt haben, sind: Spanien, Rumänien, Slowakei, Zypern, Portugal und Griechenland. Malta ist zugleich das 46. der 192 UNO-Mitglieder, das den Kosovo anerkannt hat.

Ab sofort akzeptiert Österreich die kosovarischen Reisepässe, die von dem neuen Staat seit kurzem ausgestellt werden. Davon habe die österreichische Botschaft in Pristina das kosovarische Innenministerium am Vortag in Kenntnis gesetzt, berichtete die Tageszeitung "Koha Ditore" am Freitag. Aus der Botschaft wurde dies der APA bestätigt.