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Österreich akzeptiert Kosovo- Reisepässe

Österreich akzeptiert Kosovo- Reisepässe

Österreich akzeptiert Kosovo-Reisepässe

Botschaft in Pristina: Visa gelten nicht für den Schengen-Raum

Pristina  - Österreich akzeptiert ab sofort die kosovarischen Reisepässe, die von dem neuen Staat seit kurzem ausgestellt werden. Davon habe die österreichische Botschaft in Pristina das kosovarische Innenministerium am Vortag in Kenntnis gesetzt, berichtete die Tageszeitung "Koha Ditore" am Freitag. Aus der Botschaft wurde dies mit der Anerkennung der am 17. Februar ausgerufenen Abhängigkeit des Kosovo von Serbien durch Österreich erklärt.

Österreich akzeptiere die Pässe als "gültige und rechtmäßige Dokumente"; die österreichischen Behörden seien angewiesen worden, Sichtvermerke für die Einreise von Kosovaren darin vorzunehmen, schrieb "Koha Ditore". Laut der Botschaft in Tirana handelt es sich dabei vorläufig um "räumlich eingeschränkte Visa", die von Österreich erteilt werden und nur für Österreich gelten, nicht aber für den gesamten Schengen-Raum.

Nicht alle der 46 Staaten, die den Kosovo bisher anerkannt haben, hätten erklärt auch die neuen kosovarischen Pässe zu akzeptieren, so "Koha Ditore". Neben Österreich seien dies lediglich die USA, Großbritannien, Deutschland, Bulgarien, die Schweiz und die Türkei. Hinzu kämen aber auch Mazedonien und Montenegro, die den Kosovo bisher gar nicht anerkannt haben.

Sechs EU-Staaten haben Kosovo nicht anerkannt

Vorläufig würden nur "räumlich eingeschränkte" Visa erteilt, da es zwischen den EU-Ländern noch keine Übereinkunft bezüglich der Einreise mit kosovarischen Pässe gäbe, hieß es aus der Botschaft in Pristina. So nehme beispielsweise die Slowakei anders als Österreich keine Sichtvermerke im Pass vor, sondern erteile kosovarischen Bürgern Visa auf einem separaten Blatt. Die Slowakei gehört zu jenen sechs EU-Staaten, die den Kosovo bisher nicht anerkannt haben.

Seit dem Ende des Kosovo-Krieges 1999 konnten Kosovaren mit einem Pass der UNO-Übergangsverwaltung (UNMIK) oder serbischen Pässen ins Ausland reisen. Dabei kamen auch nach der Unabhängigkeitserklärung von Serbien zumeist die serbischen Pässe zum Zug, weil die UNMIK-Pässe nicht allgemein anerkannt sind. Auch Serbien erkennt sie nicht an. Da Belgrad gegen die Unabhängigkeit des Kosovo ist und nicht nur die Kosovo-Serben, sondern auch die kosovo-albanische Mehrheitsbevölkerung als serbische Staatsbürger betrachtet, stellen ihnen die serbischen Behörden laut Diplomatenangaben nach wie vor serbische Reisedokumente aus.

Beobachter befürchten, dass die Verwirrung um die Pässe Fälschungen begünstigt und der organisierten Kriminalität in die Hände spielt. Die neuen kosovarischen Pässe werden in Deutschland hergestellt. Die UNMIK-Pässe sollen nur noch begrenzt - etwa eineinhalb Jahre - Gültigkeit behalten. (APA)

Quelle:

https://derstandard.at/?url=/?id=1219060400687

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