Seniorenpolitik
Älter werden im Landkreis
Mit der gestiegenen Lebenserwartung und der besseren Lebensumstände ist es immer mehr Menschen möglich, bei guter Gesundheit ihr Leben auch im hohen Alter aktiv zu gestalten. Nach den Feststellungen des Dritten Altenberichts Alter und Gesellschaft sind 80 Prozent der Menschen ab 70 Jahre oder älter noch zu einer weitgehend selbständigen Lebensführung in der Lage. Der größte Teil der älteren Bevölkerung lebt die ersten 15 bis 20 Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben unabhängig von Hilfe und Pflege. Dabei wollen sich die Älteren aktiv in die Gesellschaft einbringen. Mit dem Alter und der Nähe zum Tod, steigen aber häufig auch die Hilfebedürftigkeit und die individuellen physischen und psychischen Einschränkungen. Die Rahmenbedingungen für die Förderung eigenverantwortlichen Lebensführung und je nach Bedarf die Versorgung mit den notwendigen Gütern und Dienstleistungen sind noch nicht ausreichend entwickelt. Dazu zählt auch die Unterstützung der Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen, um möglichst lange ein selbstbestimmtes und aktives Leben führen zu können.
· die Chance haben sollen, Politik in ihrem eigenen Interesse mit zu gestalten und ihre staatsbürgerlichen Rechte wahrzunehmen. Dazu gehört für uns auch die Ausweitung der Rechte von Seniorenbeiräten und vereinigungen.
Eine Anerkennung als Experte in eigener Sache bekommen Senioren dann, wenn sie als Betroffene in die politischen Entscheidungen mit einbezogen werden. In viel zu wenig Städten und Gemeinden des Landkreises gibt es Seniorenbeiräte die die politischen Entscheidungen Vorort aktiv mit gestalten.
· das Recht auf eine ihren Bedürfnissen entsprechende Wohnung und auf Mieterschutz haben. Auch im Alter stellen Selbständigkeit und Unabhängigkeit ein hohes Gut dar und müssen durch ein ausreichendes Angebot an alternativen Wohnformen unterstützt werden.
In den kommenden Jahren wird es in allen Städten und Gemeinden zwingend notwendig sein, sich auf die Bedürfnisse der älter werdenden Menschen einzustellen. Barrierefreiheit in den Gemeindeverwaltungen und öffentlichen Gebäuden wird hier genauso ein Thema sein, wie das ausreichende Angebot an entsprechenden Wohnungen. Die Planung alternativer Wohnprojekte, die ein attraktives Angebot generationenübergreifend anbieten ist in den Gemeinden unbedingt zu fördern.
· ihre Mobilität erhalten können.
Gemeinden haben ihre eigene Prägung und ein eigenes soziokulturelles Gefüge, an das alte Menschen sich im Laufe ihres Lebens gewöhnt haben. Hier findet das Vereinsleben statt, gibt es den bekannten Hausarzt, Begegnungsstätten und nicht zuletzt die Menschen, die man kennt. Hier ist nachbarschaftliche Hilfe möglich. Dies alles sichert lange Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Seniorentreffs, kulturelle Einrichtungen, Kirchenverbände sind wichtige Faktoren für einen partnerschaftlichen Austausch. Das bestehende System des ÖPNV muss die Bedürfnisse von alten Menschen berücksichtigen: Spezielle Haltepunkte, die behindertengerecht gestaltet sind und Vergünstigungen bei Fahrtarifen helfen die Mobilität zu erhalten.
· bei eintretender Hilfs- oder Pflegebedürftigkeit ein bedarfs- und flächendeckendes qualitativ hochwertiges Angebot vorfinden. Seniorinnen und Senioren haben das Recht auf eine kompetente Unterstützung und Assistenzleistungen bei der Bewältigung des Alltags, die ihre Eigenverantwortung schützt und stärkt.
Problemlagen, die das hohe Lebensalter mit sich bringt, bedürfen in allererster