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Ist soetwas auch in Sachsen möglich?

Ist soetwas auch in Sachsen möglich?

WLZ-Leser sind gefragt, Ideen für Korbach zu entwickeln

Mitbauen an Familienstadt mit Zukunft


von Jörg Kleine
KORBACH. Hessen sucht die Familienstadt mit Zukunft - und Korbach möchte gewinnen. Sollte es gelingen, dann winken fünf Millionen Euro Zuschüsse. Die Waldeckische Landeszeitung möchte deshalb Leser animieren, mitzubauen an der Familienstadt. Ideen aus den Reihen der Bürger nehmen die Redaktion oder die Stadt Korbach bis zum 1. Juni entgegen.



Hessens Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) sucht zwei mittelgroße Städte, die mit gutem Beispiel vorangehen. Die eine Stadt soll im Ballungsraum liegen, die andere in einer ländlichen Region. Zwischen 20000 und 50000 Einwohnern müssen sie haben und mit guten Strategien für familienfreundliches Klima sorgen. Zusammen mit dem Land sollen sie dann eine "Allianz für eine demographische Trendwende" schmieden. Dafür steht dann zehn Jahre lang jeweils eine Million Euro zur Verfügung, die auf die beiden Städte verteilt wird.
Hintergrund sind niedrige Geburtenrate und künftig drastisch abnehmende Bevölkerung. Stimmen die Rechnungen der Statistiker, dann verliert Hessen (rund sechs Millionen Einwohner) in den nächsten 40 Jahren rund zehn Prozent an Bewohnern. Fazit von Ministerin Lautenschläger: "Deutschland ist ein kinderentwöhntes Land. Hiergegen muss etwas getan werden." Ein Baustein soll dabei das Modellprojekt "Familienstadt mit Zukunft" werden. Es geht um die Probe aufs Exempel, ob aktive Familienpolitik hilft, dass wieder mehr Kinder geboren werden.
Mit einem Eilantrag brachte die Korbacher SPD das Modellprojekt zuletzt ins Parlament. Denn schon bis zum 30. Juni muss die Bewerbung in Wiesbaden vorliegen. Alle Fraktionen zogen letztlich mit, die Chance beim Schopf zu packen. Kindergärten, betreuende Schulen, moderate Mieten, Bauplätze, Musikschule, Jugendhaus, Stadtbücherei, Vereine und Kultur - Korbach hat bereits viel für Fa,milien zu bieten, betonte SPD-Sprecherin Gudrun Limperg.
Diese Woche ging es deshalb darum, "Visionen für die Zukunft" zu erarbeiten, erklärt Bürgermeister Klaus Friedrich. Die Stadt bat also Fraktionsvorsitzende, Vertreter von Vereinen, Kindergärten, Kirche, Wirtschaft, Lokaler Agenda, Jugendbildungswerk bis zum Bürgerhilfeverein "Wir für uns" an einen Tisch.
Als Ansatzpunkte wurden sechs Themengruppen formuliert: Sozialer Zusammenhalt und demokratische Teilhabe; Erziehung und Bildung; Freizeit, Kultur, Sport; Umwelt und Gesundheit; Wohnen, Bauen, Verkehr - und vor allem auch Wirtschaft und Arbeit. Denn ohne Lohn und Brot hilft die beste Familienpolitik wenig.
Vorschläge aus der Ideenschmiede:- eine stärkere Kooperation fvon Schulen und Kindergärten mit heimischen Betrieben, um mehr Flexibilität im Job zu schaffen;- Jugendcafé im Schulzentrum;- Generationenübergreifendes Wohnen;- Opa und Oma zum "Ausleihen";- Kinderbetreuung beim Einkauf.
Bevor der Antrag für den Wettbewerb bis zum 30. Juni nach Wiesbaden geht, sind aber auch Korbachs Bürger gefragt. Die WLZ ruft Leser auf, ihre Vorstellungen zur "Familienstadt mit Zukunft" einzubringen. Gefragt sind dabei keineswegs kostspielige Großprojekte, sondern pfiffige Ideen. Anregungen nehmen die Redaktion, aber auch die Stadt Korbach bis zum 1. Juni entgegen. Ideen, die per Brief, Fax oder E-Mail bei der Waldeckischen Landeszeitung eingehen, reicht die Redaktion dann gesammelt an die Stadt weiter.
Kontakt Stadtverwaltung: Karl-Helmut Tepel, Rathaus, Tel. 05631/53-222. Kontakt Waldeckische Landeszeitung: Lokalredaktion, Lengefelder Straße 6, 34497 Korbach; Fax 05631/6994, E-Mail [email protected]. Stichwort ist "Familienstadt".