der menschliche Körper selbst ist eine chemische Fabrik! Das Zusammenarbeiten unserer einzelnen Organe funktioniert wie es keine chemische Fabrik besser fertigbringt. Z.B. Aus Jod und mit Hilfe der Aminosäure Tyrosin bildet die Schilddrüse das Trijodthyronin (T3 (mit 3 Jodatomen im Molekül) und Tetrajodthyronin (T4 mit 4 Jodatomen). Du schreibst
Zitat: quarz
Sobald ein chemischer Vorgang stattfindet, bezeichne ich das Ergebnis dieser Reaktion nicht mehr als "natürlich".
Dem kann ich nicht zustimmen.
Ein weiteres Beispiel ist auch das "natürliche Progesteron" (Patent beim menschlichen Körper) im Gegensatz zum "nicht-natürlichen Gestagen" (Patent bei der Pharmaindustrie) Sog. natürliche Hormone sind nicht dadurch charakterisiert, daß sie auf der grünen Wiese oder auf Bäumen wachsen, sondern daß sie chemisch exakt den weiblichen Hormonen entsprechen. Keine Pflanze der Welt enthält genau dieses Progesteron, dessen chemische Formel eindeutig definiert ist. Viele Pflanzen aber wie z.b die Yamswurzel, enthalten Vorläuferstufen aus denen durch einfache chemische Umwandlung das wirkliche - natürliche Progesteron hergestellt wird wie es auch der weibliche Körper in einer chemischen Umwandlung herstellt. Und das Ergebnis dieser Reaktion ist ganz natürlich.
LG
Re: Bin gerade mal ratlos....
Hallo Gast,
deinen Ausführungen kann ich durchaus zustimmen; jedoch sind wir, scheint mir, etwas vom Thema abgekommen.
Begonnen hat es mit der Frage, ob die Schüßler-Salze "roh" sind. Was ich verneinte, weil sowohl der Milchzucker als auch die Wirkstoffe (Mineralstoffe) aus der chemischen Fabrik kommen - nicht auf Bäumen wachsen - und sicher irgendwann im Produktionsprozess erhitzt wurden.
Oskar hingegen meinte, die Mineralstoffe seien "natürlichen Ursprungs".
Jetzt kommt es darauf an, wie man "natürlich" definiert. Ich bezeichne etwas als natürlich, wenn es der Natur entnommen wird, eventuell physikalisch bearbeitet wird (zerkleinert z.B.), aber keiner CHEMISCHEN Reaktion unterzogen wird. In diesem Sinn sind die Schüßlerschen Mineralstoffe _nicht_ natürlichen Ursprungs.
Und deine Meinung?
Gute Nacht quarz
Re: Bin gerade mal ratlos....
Hallo Quarz und Oskar, das Problem ist, daß man meint, "Chemie" sei das Gegenteil von "Natur". Das ist nicht richtig. Chemie ist neutral. https://de.wikipedia.org/wiki/Chemie
Die Chemie ist die Lehre vom Aufbau, Verhalten und der Umwandlung der Stoffe sowie den dabei geltenden Gesetzmäßigkeiten.
Da wird mit keiner Silbe gesagt, daß es sich um "unnatürliche" Stoffe handeln muß, im Gegenteil, Chemie ist eine Naturwissenschaft und beinhaltet natürliche Reaktionen.
Aber es hat sich so eingebürgert, daß man "Chemie" als "schlecht", als "menschengemacht" und "unnatürlich" klassifiziert. Der bekannte Spruch dazu: "Das ist doch alles Chemie" ;-)
Man könnte jetzt physikalische Behandlungen natürlicher Stoffe unterscheiden, das wäre zerkleinern und kochen (thermische Behandlung). Schon beim Kochen kann ein Stoff so verändert werden, daß er für den menschlichen Körper schwieriger zu verarbeiten ist. Eine chemische Behandlung wäre das Zusammenmischen mit anderen Stoffen, oder ?
LG, Bonnie
Re: Bin gerade mal ratlos....
Ich hatte meine "rohe" ;-) Frage auch an die DHU gestellt.
Hier Deren Antwort:
vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an der Mineralsalztherapie nach Dr. Schüßler.
Unsere Tabletten werden bei Raumtemperatur hergestellt und nicht erhitzt.
Mit freundlichen Grüßen
Annette Kadus
Fachreferentin Med.-Wiss. Service
Und nun? ;-)
Re: Bin gerade mal ratlos....
Hallo BT,
Homöopathische Arzneimittel werden verrieben. Der Ausgangsstoff mit dem Milchzucker. Da wird nichts erhitzt. Und der Milchzucker wird aus der Molke in einem Trocknungsvorgang hergestellt. Sicher ist die Milch vorher erhitzt worden. ---- Aber ist das denn wirklich so ein Problem?? Rohköstler essen alles roh, d.h. nichts Gekochtes kommt in den Magen. Gut. Aber was stört es, wenn die Milch erhitzt wurde, später daraus der der Käse und dabei die Molke hergestellt wird und daraus wieder der Milchzucker mittels Trocknung gewonnen wird? Der Rohköstler nimmt doch die gekochte Milch nicht zu sich. Essen die denn auch keinen Käse, etc..?
Ich verstehe das Problem nicht so ganz. :-( Also deshalb auf homöopathische Globuli oder Schüßler Salze zu verzichten..................ich weiß nicht. Das klingt sehr verbissen.
Liebe Grüße Maria
Re: Bin gerade mal ratlos....
Hallo Maria!
Ehrlich gesagt kenne ich mich auch nicht zu 100% mit der Ernährungsform von Rohköstlern aus...
Aber meine Bekannte ernährt sich eben so. Zusätzlich auch noch vegan und glutenfrei! Sie fühlt sich nun sehr wohl damit.
Es gibt aber auch Rohköstler, die eben nicht vegan leben, sondern auch Fleisch, Milch und Eier verzehren. Wenn auch roh...
Und wenn jemand so eine Ernährungsweise praktiziert, dann überlegt er eben gaaanz genau, was er zu sich nimmt. Ob man dies nun "verbissen" betiteln darf....
Mit dem Käse weiß ich auch nicht so genau?! wie ist denn Rohmilchkäse gemacht? Wird da die Milch vorher abgekocht oder einfach so mit dem Lab versetzt... Na ja, egal gehört ja nicht in dieses Forum....
Allerdings hat man bei Schuesslersalzen noch die Option, dass man sie wieder ausspucken kann. Bzw. eine Therapie durch Schußler Prizipiell "bleiben zu lassen". Um sich eine Entscheidung zu fällen, muss man zuvor aber genau Bescheid wissen. Daher meine "rohe" :-) Frage.
LG
BT
Re: Bin gerade mal ratlos....
Hallo BT,
ich kann mir schon vorstellen, dass man sich bei entsprechender Veranlagung mit der einen oder anderen Ernährungsform dann wohler fühlt. Ist dann ja auch richtig, wenn man sich dafür entscheidet. "Verbissen" meinte ich nicht im Sinne von verbiestert o.ä., sondern dass man einfach auch nicht übertreiben sollte. Das stresst ja auch. 99,7 % tun auch spürbar gute Dienste. Man soll das Leben nicht zu sehr verkomplizieren. Ich finde es immer wichtig, die Balance und die Verhältnismäßigkeit zu halten, das ist auch wichtig fürs Wohlbefinden. Aber das soll keine Kritik an außergewöhnlichen Lebens- und Ernährungsformen sein! Wenn ich da also ein ungünstiges Wort verwendet habe, möchte ich mich dafür entschuldigen! Ich respektiere natürlich auch die radikale Rohkostidee.
Ich bin übrigens Vegetarierin und zwar nicht aus gesundheitlichen Aspekten heraus, sondern "nur" aus Tierliebe. Da habe ich auch viel mit Unverständnis zu tun. Vegetarier zu sein, weil man sich selbst davon einen gesundheitlichen Nutzen verspricht, dafür gibt es heute viel Verständnis, aber wer aus Liebe zu den Tieren Vegetarier ist, der wird doch sehr "misstrauisch" betrachtet, ha ha... Aber man lernt damit umzugehen, dass man bei vielen als "Spinner" gilt. :-)
Zitat: BT
.... wie ist denn Rohmilchkäse gemacht? Wird da die Milch vorher abgekocht oder einfach so mit dem Lab versetzt...
Da wird die Milch nicht erhitzt. Aber den würde ich persönlich nur selbst machen, wenn ich meine eigenen Kuh auf meiner Wiese habe. ;-) Man muss zumindest sich genau informieren, woher der kommt.
Liebe Grüße Maria
Re: Bin gerade mal ratlos....
Hallo Maria!
Das was Du über Vegetarier schreibst, kenne ich (leider) nur zu gut... Ich bin auch Vegetarierin! Obwohl ich mich zum Hauptteil vegan versuche zu ernähren....
Gerade Weihnachten war mal wieder so eine "Mutprobe" wenn die gesamte Familie dann mal wieder auf Einem rumhackt ist total sch***limm :-)
Na ja, danke noch für deinen ausführlichen Post!
Deine BT
Re: Bin gerade mal ratlos....
Zitat: quarz
Jetzt kommt es darauf an, wie man "natürlich" definiert. Ich bezeichne etwas als natürlich, wenn es der Natur entnommen wird, eventuell physikalisch bearbeitet wird (zerkleinert z.B.), aber keiner CHEMISCHEN Reaktion unterzogen wird. In diesem Sinn sind die Schüßlerschen Mineralstoffe _nicht_ natürlichen Ursprungs.
Dazu ein Beispiel: Erdöl wird beim Kracken in kleinere Moleküle gespalten, z.B. Benzin, Polyethanol usw. Nach meiner Definition ist Erdöl natürlich, die in der Natur nicht vorkommenden Krack-Produkte "nicht natürlich".
Viele Grüße quarz
Re: Bin gerade mal ratlos....
Hallo quarz,
der Begriff bzw. die Definition "Natürlichkeit" scheint Dir keine Ruhe zu lassen. Du hast recht, alles was die Natur hervorbringt, ist natürlich.
A.G.Betechtin hat den Begriff "Natürlichkeit" wissenschaftlich behandelt und sich, wie bei Wissenschaftlern üblich, selbst einige Male widersprochen. Als Grundaussage kann aber festgehalten werden, daß Mineralien die stofflich einheitlichen (in Fachkreisen auch homogenen) natürlichen Bestandteile der Erdkruste sind. Weiterhin stellt Betechtin in seinem Lehrbuch der speziellen Mineralogie fest "Minerale sind Bestandteile der Gesteine und Erze, die sich voneinander durch ihre chemische Zusammensetzung und ihre physikalischen Eigenschaften (Farbe, Glanz, Härte, etc) unterscheiden. ... Genetisch gesehen sind Minerale natürliche chemische Verbindungen (seltener gediegene Elemente) und treten als natürliche Produkte physiko-chemischer Prozesse auf, die sich in der Erdkruste vollziehen"
Hurlbut & Klein bestätigt in seinem Buch die o.g. Auffassung und sasgt" Ein Mineral ist ein natürlich vorkommender homogener Festkörper ...."
Weitere Abhandlungen darüber lassen sich in der freien Enzyklopädie nachlesen, die dem Grundsatz nach alle die gleichen Aussagen treffen. Auch sind Abhandlungen über die Biomineralisation darin zu finden.
Ich meine, solange Mineralien gebrochen, zerkleinert, gemahlen etc. werden und dadurch kein neues Mineral entsteht, bleibt es natürlichen Ursprungs, egal, wie groß oder klein eine Einheit ist.
Mit Gruß Oskar
Re: Bin gerade mal ratlos....
Zitat: Gast
Ich meine, solange Mineralien gebrochen, zerkleinert, gemahlen etc. werden und dadurch kein neues Mineral entsteht, bleibt es natürlichen Ursprungs, egal, wie groß oder klein eine Einheit ist.
Hallo Oskar,
vielen Dank für deinen fachkundigen Beitrag!
Aber: die Ausgangsstoffe für die biochemischen Verreibungen sind - entgegen der landläufigen Meinung - eben gerade NICHT gebrochene, zerkleinerte, gemahlene usw. natürlich vorkommende Mineralien, sondern chemische Reinsubstanzen, die zwingend aus der Retorte kommen. Z.B.: Nr. 2 muß mit gefälltem Calciumphosphat hergestellt werden, Nr. 3 mit Eisen-(III)-phosphat, welches durch gleichzeitiges Eingießen von 10 Gewichtsteilen einer 1%igen Eisenchlorid-Lösung und 10 Gewichtsteilen einer 1%igen Natriumphosphat-Lösung in 20 Gewichtsteile Wasser hergestellt wird. Herstellung der Eisen(II)-chlorid-Lösung: Man löst Eisenpulver in verdünnter Salzsäure.
Usw. Auch wenn es diese Verbindungen in der Natur gibt, stammen die für die Verreibungen verwendeten Substanzen immer aus chemischen Reaktionen. Nur darum geht es mir.
Mit Gruß quarz
Re: Bin gerade mal ratlos....
Ich finde diese Diskussion äußerst spannend und lehrreich für jeden hier in diesem Forum. Super!
Hallo Quarz! Ich danke dir für deine Erläuterungen bezüglich der Herstellung von Schüßlersalzen. Genauso wie du es beschreibst, werden sie meines Wissens hergestellt und unserem "natürlichem Chemiehaufen", sprich Körper zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt.