Ohnesinn - Mit- und Ohnekunde

Weihnachtszeit! Spielzeugzeit! Playmobilzeit?

Weihnachtszeit! Spielzeugzeit! Playmobilzeit?

Kurzes Fazit von Junior, dessen Kommentar dank neuerlichen Schulbesuches etwas viertklässlerig eingefärbt ist:

Playmobil ist Scheisse.


"Warum", fragte sein Vater, der Analytiker in Sachen Kundenfreundlcihkeit nach.

Playmobil Spielwelten sind vom Grundgedanken her zwar nicht schlecht, in der Durchsetzung aber meiner meinung nach undurchdacht, weil sie einen dicken Denkfehler beinhalten:

Die Teile - selbst die Figuren selber, bestehen auch tausenden Kleinteilen, die fummelig zusammen gesetzt werden müssen und die sich beim geringsten Anfassen zur Hälfte wieder in Wohlgefallen ausflösen. Für ungeschickte Kinderhände ist da oft Frust angesagt, wenn die wieder zusammen gefummelt werden müssen. Playmobil selber warnt vor verschlucken der Kleinteile und weiß darum.

"Spielen" mit einem Playmobil Feuerwerhrmann, Polizisten oder Piraten sieht dann also so aus, dass man nach jedem Bewegen der Spielfigur erst mal wieder die angenoppten drei Kleinteile der angenoppten Kopfbedeckung wieder an noppeln muss und daher das Spiel um die Pirateninsel in eine Bastelstunde ausartet. Folge: Das Zeugs wurde am letzten Weihnachtsabend in stundenlanger Kleinstarbeit (Mein besonderer Dank gilt der Patentante, die das Zeugs gleich Schubkarrenweise mitbrachte und mir einen schönen Bastelabend zu Weihnacht bescherte, grrrr) zusammen genoppelt und beim ersten intensiven Spieletag folgten in der Reihenfolge Spielversuch, Wiederannoppelorgien, verrennen des Spiels in Wiederannoppeln zum Selbstzweck und anschließendes "in die Ecke stellen und nie mehr anfassen." Und wenn die Kinderhände dann irgendwann geschult sind, dass sie es gebacken bekommen, ist den Kids das Zeugs der Aufmachung nach viel zu Babyhaft und sie gucken es eh nicht mehr an.

Weiterer Schwachpunkt: Mit der Zeit geben die Kids es auf, das dritte Teil des Feuerwehrhelmes wieder an zu noppeln und dann beginnt sich in einer Kiste hunderterlei Kleinkrams zu sammeln, der dann achtlos weg gelassen wird. Entweder rückt man dann der Spielwelt mit Sekundenkleber zuleibe, oder man läßt es eben liegen - der Staubsauger freut sich.

Auf meine Nachfrage letztens, wieso der Krams denn unangetastet im Zimmer herum steht, kam eben dann besagte "Bewertung" des Fachmannes. Nachfragen in der Schule bei seinen Kumpels und seinen Spielkammeraden brachten einhellig das gleiche Ergebnis.

Fazit für uns: Teuer, Kleinfummelkram zu Lasten des Spiels, nehmt lieber LEGO, das ist fast zeitlos, erweiterbar, läßt der Phantasie viel mehr Spielraum, schult die Motorik beim Spiel ohne zu Frusten, denn man Fummelt für ein Ergebnis und ein Ziel und nicht zum Erhalt des Spieles.