Die Phileasson Saga - Spielberichte

020 - Von unglücklichen Entscheidungen und entscheidenden Unglücken, geheimnisvollen Wesen und ...

020 - Von unglücklichen Entscheidungen und entscheidenden Unglücken, geheimnisvollen Wesen und ...

Eintrag ins Reisetagebuch, Taran Drachentöter vom Waldvolk
Aufgezeichnet von Ohm Volker
Ort: Ysilia – Drachensteine – Tal der Türme
Titel: Von unglücklichen Entscheidungen und entscheidenden Unglücken, geheimnisvollen Wesen und von wesentlichen Geheimnissen – ein Leidensbericht
Zeit: 27.Ingerimm – 7.Rahja

Wissen sie, dass es Wochen gibt, wo alles gelingt und die Welt nur schön und bunt scheint, die Vögel endlos zu zwitschern scheinen und alles um einen herum wie ein Quell des Lebens wirkt? Ich hoffe, sie erleben einmal solche Tage, oder haben sie schon gelebt.
Leider gibt es auch das Gegenteil. Tage, an denen nichts funktioniert. Wo ein Stolpern einen Beinbruch beschert, ein falsches Wort einen Streit, ein Streit einen Krieg heraufbeschwört.

Die vergangene Woche war mit mühseligem Leiden und großer Anstrengung verbunden und obwohl alles schief gehen zu schien, haben wir endlich das Geheimnis um Erm Sen und Seflanatil, die Silberflamme, gelöst.
Wir waren von Ysilia aufgebrochen und gemäß Erm Sens letzter Nachricht ihm in die Drachensteine gefolgt – ein wildes Gebiet, wie wir im letzten Dorf erfuhren, beherrscht von Drachen. Bis zu 3000 Schritt türmen sich die Berge auf und gewähren den Geschuppten Unterschlupf. Nach unseren Informationen hatte Erm Sen sich nur in einen Unterschlupf retten können, in das Tal der Türme, der einzige von Menschen bewohnte Ort. Ein ruhiger Flecken Erde, weitestgehend unberührt und seit über 300 Jahren frei von Autorität. Schon im Dorf vor den Drachensteinen konnten wir die unglaubliche Geschichte vernehmen, die sich hier vor drei Jahrhunderten ereignet hatte. Ein Riesenlindwurm namens Yofune terrorisierte das Land über Jahre, bis er eines Tages im Tal der Türme von einem mächtigen Blitz erschlagen wurde – [Anmerkung von Ohm Volker: Taran geht in seinen Erzählungen weder auf die Donnergöttin Rondra, noch auf jenes göttliche Wunder, dessen Auswirkungen wir noch nach Jahren erkennen konnten]
Der erste Tag unserer Reise in die Drachensteine verlief ruhig. Felsen, Steine, Felsen, Kiesel und gegen Nachmittag ein Seeadler, der hoch über unseren Köpfen kreiste... [hier irrt sich Taran wahrscheinlich, beharrte er doch darauf einen Seevogel gesehen zu haben, obwohl die offene See viele Meilen entfernt ist]. Wir übernachteten in einem verlassenen Weiler.
Am nächsten Tag erreichten wir ein Hochplateau, auf dem uns ein Fremder erwartete. Hier mitten im Nirgendwo sollten wir Wegzoll zahlen für den Kaiserdrachen Apep. Sein Diener Julan war geschickt worden, um von jedem von uns 5 Münzen [Dukaten] oder das Pferd „einzusammeln“. Dirona, Eigor, der Moha, Gerret und natürlich Abdul hatten nicht genügend Geld bei sich und so verlief unsere Reise langsamer als geplant. Die Diskussion Julans Worte einfach zu ignorieren, wurden schnell zurückgewiesen. Zu sehr achteten wir Apeps Macht. Zudem erfuhren wir, dass ein Drachenleben hier hundert Menschenleben wert ist. Jeder aggressive Akt unsererseits würde also immense Opfer bedeuten.
In der Nacht schlichen Wölfe um unser Lager und obwohl sie sich fernhielten, schliefen meine Kameraden unruhig. Das Wolfsgeheul verfolgte uns bis zum Morgengrauen. Von dem Kampf mit den Ogern immer noch nicht ganz erholt, warf auch ich mich die halbe Nacht unruhig hin und her. Am Morgen fand ich rund um unser Lager Wolfspuren und dazu noch weitere Spuren, eigenartig verwachsen, von schmalen Füssen...
Wir erreichten das Tal der Türme. Vier kleine Dörfer mit Wehrmauern aus Bruchstein und jeweils einem hohen Turm lagen verstreut in dem Tal. So besuchten wir das erste Dorf – Gerlara: Berian der Bauer bereitete uns einen herzlichen Empfang und so plauderten wir eine ganze Weile mit ihm und einigen anderen und tauschten uns aus. Hier erfuhren wir, dass die hohen Türme zur Ausschau gegen Drachen waren. Allerdings waren sie in jetziger Zeit unbenutzt. Plötzlich änderte der Ton der Unterhaltung. Auf unsere Frage, ob ein Erm Sen bekannt sei, reagierte Berian überraschend abweisend. So zogen wir weiter, während Eigor, Raluf und Thoram zu weiteren Ermittlungen den hiesigen Birnenschnaps prüfen wollten.
Das kleinste Dorf im Tal – Wollhus – passierten wir schnell ohne uns lange aufhalten zu lassen. Daria, eine Bäuerin, wollte uns Wolle verkaufen, kannte aber auch keinen Erm Sen. Wieder war offensichtlich, dass sie mehr wusste, aber nicht mehr sagen wollte.
Scheinbar kamen wir mit freundlichen Fragen bei diesen Leuten nicht weiter und so ritten wir mit einem Plan ins größte Dorf Nissingen: Der Winzer Cordovan zeigte ebenfalls eine Reaktion auf „Erm Sen“ und verlor sofort sein freundliches Lächeln.
Osfalai und ich probierten ein Manöver um ihn dennoch zum Reden zu bringen. Wir hatten vorher mit den anderen verabredet sich ihm Hintergrund zu halten [hätte ich gewusst, was sie vorhatten, hätte ich sie ganz sicher nicht unterstützt].
Osfalai trat als herrischer Anführer einer kleinen Truppe auf, stellte uns vor. Mochten die Leute hier ein dunkles Geheimnis haben, das sie uns nicht verraten konnten, vielleicht konnte sie die Angst beflügeln. Wir waren als Besucher in das Dorf gekommen um uns den Schrein anzusehen, in dem einer der Köpfe Yofunes lag und natürlich auch noch die vergilbten Knochen des Riesendrachens. Warum? Nun, keine Frage, waren wir doch exzellente Drachentöter, weit gereist, begierig auf alles, was nach Drache riecht.
Innerhalb kürzester Zeit war Vogt Rabell, der Vorsteher der Dörfer bei uns und versuchte uns von der Sinnlosigkeit und Gefahr unseres vermeintlichen Vorhabens zu überzeugen. Ich half ihm zum Schein, während Osfalai weiterhin stur blieb. Drachenjagd war unsere Alternative. Bevor wir nicht Erm Sens Grab gefunden hatten, würden wir lieber Drachen jagen. Diese Nachricht kam besser an als erwartet und eine zunehmend große Anzahl von Dörflern überzeugte auch uns bald aufzubrechen...
Thoram gesellte sich wieder zu uns, sichtlich angeheitert. Aber nicht wegen dem Schnaps, sondern wegen seinem Erfolg den Wirt „unter den Tisch zu saufen“, „auszuhorchen“ und „alles mit Samthänden aus ihm herauszupressen“ wie seine Worte waren. Erm Sen hatte vor 200 Jahren eine Wolfsplage in dem Tal beendet, indem er die Leitwölfe tötete und Anführer des Wolfsrudels wurde. Seitdem beschützen die Wölfe das Tal – und werden dafür von der Bevölkerung verehrt. Jahre danach kehrte Erm Sen zurück und rettete eine Hexe vor dem Feuertod. Sie war noch ein kleines Mädchen und blieb wohl bei ihm. Anschließend, so Thoram, tötete Erm Sen Yofune. Kann aber gar nicht sein, Yofune war schon tot. [hier scheint sich Thoram in seinen Ausführungen zu irren, obwohl er meint, dass der Wirt dies bezeugt hätte]
Im letzten Dorf (Glauten), das berühmt für Zeltbahnen aus Ziegenleder ist, kehrten wir schließlich ein. Schmucke Häuser zierten das Stadtbild und auch eine größere Taverne (Rosenhain) gab es hier. Wir sollten in einer Scheune schlafen. In Gesprächen zeigte sich ihr seltsamer Glaube, wie Osfalai immer wieder betonte. Auch Shaya bestätigte das. Irgendetwas ging hier vor, was „nicht den kirchlichen Lehren“ entspricht.
Ich beschloss eins der Dörfer zu überwachen und so machte ich mich mit Osfalai, dem Moha und Thoram, der sein Kettenhemd abgelegt hatte, zum Turm in Nissingen …[ich habe Thoram nicht ohne sein Kettenhemd gesehen und kann es daher nicht bezeugen, allerdings erscheint mir die Geschichte suspekt].
Später in der Nacht verließ einer der Dorfbewohner mit Schinken behängt das Dorf in westlicher Richtung. Wir folgten ihm zwar leise, dennoch schien er uns zu bemerken, denn er wanderte im Tal ohne ein Ziel herum und selbst als wir ihn stellten, stritt er alles ab. Wir vertrauten ihm die Wahrheit an, wir würden einer Prophezeiung folgen, die uns anwies Erm Sens letzte Ruhestätte zu finden, aber er floh mit den Worten „Grabschänder“.
Weder Lüge noch Wahrheit scheinen für Menschen angemessen zu sein. Woher soll man wissen, wie man sich verhalten soll?


Seltsamerweise hatte ich die ganze Nacht das Gefühl der Gejagte und nicht der Jäger zu sein. Mehr als Schatten und Dunkelheit war aber nicht auszumachen – doch der Moha bestätigt ebenfalls, dass wir verfolgt wurden. Er sah flüchtig eine schemenhafte Gestalt. Wer verfolgt uns über so eine Zeit? Was wollte er?
Am nächsten Tag suchten wir auf dem Friedhof nach einem Grab Erm Sens, fanden jedoch keins. Dann folgten wir der Spur des Dörflers, nur hielten wir uns weiterhin westlich. Schließlich fanden wir einen weißen Altar in einem kleinen Wäldchen. Bilder zierten ihn und zeigten Erm Sens Sieg über die Leitwölfe, seine Herrschaft über das Wolfsrudel und eine Burgruine. Nachträglich eingefügt waren Bilder von Mischwesen, halb Mensch, halb Wolf.
Von dem Turm in Gerlara entdeckten wir die Burgruine und zusammen mit Phileasson, Dirona, dem Moha, Thoram und Osfalai Feuer-zwischen-den-Fingern machte ich mich auf zur letzten Etappe. Nach einer waghalsigen Kletterpartie und dem Überqueren einer morschen Brücke gelangten wir zu einer verfallenen Burg. Ein Erdbeben hatte sie zerstört und zerfallene Türme zierten ihr jetziges Bild. Mitten auf dem Burghof klaffte eine riesige Spalte, die wohl die Schmiede verschlungen hatte. Thoram entdeckte eine Falltür unter dem zerstörten Bergfried und durch ein Loch in den Kellergewölben gelangten wir in ein großes Höhlensystem. Viele Abzweigungen führten tief in den Berg hinein, aber unser Weg war dennoch klar. Jemand hatte die natürlich entstandenen Risse im Berg mit Kies angefüllt und so folgten wir einem Kiesweg bis in eine große Wohnhöhle. Ein altes Bett, Fackelhalter und Tierknochen konnten wir entdecken, ebenso magische Runen, die an die Wand gemalt wurden. [Alfonso hat diese Runen untersucht. Sie dienten der Meditation]
Hinter dieser Höhle gelangten wir zu der Spalte, die wir schon in der Burg gesehen hatten, nur waren wir 30 Meter tiefer. Ein umgestürzter Monolith führte über die 3 Meter lange Kluft, aus der starke, eiskalte Winde aufstiegen.
Mit Mühe gelangten wir über dieses letzte Hindernis und betraten die letzte Höhle – Erm Sens Grab! Ein alter Nivese, gekleidet in ein rostiges Kettenhemd hockte neben einer zusammengesunkenen Frau. Beide waren durch die schneidende Kälte konserviert worden und schienen nur zu schlafen. Vor ihnen lag ein großer Silberwolf und schien uns, obwohl seit Jahrhunderten tot immer noch knurrend anzufletschen. Tongefäße mit Nahrung für das Jenseits standen hier und auch Selflanatil, die Silberflamme, war hier. Erm Sen umklammerte das Schwert mit starken Händen und schien sich ein letztes Mal über es zu beugen und es begutachten. Es war über und über mit Rubinen besetzt und Gold funkelte im Licht unserer Fackeln. Thoram griff unüberlegt nach der Waffe. Ein drohendes Knurren ließ uns herumfahren. Der Wolf lag immer noch vor seinem Herrn und doch stand uns eine stattliche Silhouette desselben gegenüber. Wild sprang er Thoram an, der noch versuchte das Schwert hochzureißen. Es gelang ihm nicht und der Wolf „traf“ ihn. Ich riss meine Hand empor und schmetterte dem Geisterwolf Sphärenkraft entgegen, worauf dieser einen Schritt zurücktaumelte. Die Klinge des Schwertes glühte bläulich auf. Osfalai intonierte einen Zauber, würde aber noch eine Weile brauchen. Wieder griff der Wolf Thoram an und dieser konnte sich abermals nicht wehren und stolperte unter dem ungewohnten Angriff zurück. Wieder schmetterte ich magische Energie auf den Geist, doch auch dieser Angriff schien weitestgehend wirkungslos. Neben mir schrie Osfalai seinen Zauber, doch nichts geschah, kein Feuer, keine Sphärenkraft, der Geist griff weiter Thoram an. Meine Angriffe schienen wirkungslos, dennoch würden sie den Wolf ablenken. Wieder sammelte ich Seelenkraft, bündelte sie und warf soviel ich konnte auf unseren Gegner, der Thoram zum Glück verfehlte. Der Zwerg stand nur noch wackelig auf den Beinen, obwohl er keine offensichtliche Verletzung erlitten hatte. Osfalai benötigte Zeit. Die anderen steckten im Gang fest und konnten uns nicht helfen, aber ihre Waffen konnten es. Dirona warf mir ihr Rapier zu, welches ich aber nicht auffangen konnte. Klirrend verschwand es in der Höhle hinter dem Wolf. Ich hechtete hinterher und sprang einfach durch den Wolf durch, was ihn verwirrte und kurzfristig erstarren ließ. Osfalai versuchte wieder seinen Feuerzauber und wieder missglückte er. Würde er noch genügend Kraft haben um diesen Gegner in die Knie zu zwingen oder wenigstens aufzuhalten. Ich hob das Schwert auf und versuchte den Geist zu treffen, doch wich dieser elegant meinen Hieben aus. Thoram nutzte den kurzen Moment um einige Schritte zwischen sich und diese unbesiegbare Bestie zu bringen, doch scheinbar war er es, der für Diebstahl bestraft werden sollte. Ohne mir weitere Beachtung zu schenken, wendete sich der Geist wieder Thoram zu und setzte an zum entscheidenden Angriff. In letzter Sekunde glückte jedoch Osfalais Feuerzauber und eine hell lodernde Feuerlanze durchquerte den Raum und traf den Wolf noch im Flug. Noch kurze Zeit leuchtete die Klinge Selflanatils, dann verschwand das Licht ebenso schnell, wie es aufgetaucht war. Der Geist war fort und der Wolfskörper lag weiterhin unverändert vor uns. Wir waren gerettet – dachten wir.
Bei unserer Rückkehr mussten wir Thoram stützen. Der Kampf hatte alle meine geistigen Kräfte aufgebraucht und so wollte auch ich nur noch fliehen. Wir stolperten den Weg durch die Höhlen zurück und gelangten schließlich durch das Loch im Kerker des Bergfrieds zurück in die Burg. Schnellstmöglich wollten wir diese verlassen. Dann hörten wir das Wolfsgeheul: Vor der Brücke hatten sich 17 Wölfe versammelt, angeführt von seltsamen Mischwesen. Doch die Brücke, die uns bei unserer Ankunft so viel Mühe bereitet hatte, war jetzt eine Barriere, über die sich die Wölfe nicht trauten. Thoram zog die Armbrust auf, ich spannte den Bogen, Osfalai zog Wurfdolche, Phileasson und der Moha ihre Schwerter. Es war hoffnungslos.
Plötzlich sirrte ein Pfeil heran, dicht gefolgt von einem weiteren und schlug in den Rücken eines der Wulfen ein. Der „Schatten“, in unsere Kleidung gehüllt, mit Tüchern verhangen und mit meinem Bogen bewaffnet, griff das Wolfsrudel an, worauf sich sofort drei der Wulfen und 8 Wölfe auf ihn stürzten. Er floh.
Ich ließ meinen ersten Pfeil fliegen und der erste Wolf verschwand mit einem Jaulen in der Felsspalte. Auch die anderen zeigten den Wölfen die Zähne und Bolzen und Wurfdolche überquerten den Abgrund. Die Wesen griffen sofort an. Thoram kehrte ihnen den Rücken und gab Fersengeld, während ich den nächsten anvisierte. Mein Pfeil traf sein Herz und ließ ihn zurücktaumeln, doch im gleichen Moment, starrte er mich an und mich befiel Panik. Schnellstmöglich folgte ich Thoram, der sich auf den Weg in den Burghof gemacht hatte. Hinter mir erscholl Kampflärm. Die Wesen waren magiebegabt und setzten ihre Gabe geschickt im Kampf ein und erst nach zu vielen wertvollen Sekunden konnte ich mich wieder auf das Kampfgeschehen konzentrieren. Thoram hatte einen weiteren Bolzen fliegen lassen und stürmte mit seiner Axt in den Kampf. Osfalai hatte seinen letzten Dolch geworfen, ich weiß nicht, ob und wie viele er getroffen hatte. Mein Gegner stand mir immer noch auf der anderen Seite gegenüber und schien scheinbar konzentriert. Ich ließ hastig einen Pfeil fliegen, der ihn jedoch verfehlte. Er starrte mich an.
Neben mir konnte ich hören, wie ein Wolf sich in Phileassons Arm festbiss. Mit einem gewaltigen Ruck schleuderte dieser ihn von sich und bohrte sein Schwert in den haarigen Körper. Auch der Moha kämpfte verbissen gegen eine Übermacht, als Thoram endlich in den Kampf eingriff. Wieder legte ich einen Pfeil auf und setzte an. Der nächste Schuss würde sein Auge treffen. Plötzlich durchzuckten mich Schmerzen. Etwas explodierte in meinem Rücken und ließ mich zu Boden stolpern. Der Pfeil verfehlte den Wulf weit. Dichte Nebel schwammen vor meinen Augen. Wieder hatte diese Wolfskreatur mich magisch angegriffen und meine Kräfte verließen mich. Die Wölfe drängten weiter und einer der Wulfen zerfetzte Phileasson fast das Gesicht, als dieser sich seitwärts wegdrehte und diesem sein Schwert mit der stumpfen Seite in die Seite hieb. Osfalai schmetterte seinen Stab gegen den Kopf der Kreatur und leblos blieb sie liegen. Thoram hatte sich vorgearbeitet und pflügte eine blutige Schneise in die Wolfsmassen. Ich hob mühsam meinen Bogen. Jeder Muskel in meinem Körper schmerzte und meine Glieder wirkten tonnenschwer. Ich biss die Zähne zusammen, legte einen Pfeil auf, visierte meinen Gegenüber an, der sich dem Moha zugewendet hatte und jetzt flüchtig aus den Augenwinkeln bemerkte, dass ich auf ihn schoss. Er wollte sich noch fallenlassen, doch mein Pfeil bohrte sich bereits in sein Auge. Er fiel schlaff zurück. 3 Wölfe und eine Wolfkreatur lebten noch, doch obwohl wir alle ramponiert waren, hatte sich das Blatt gewendet. Sie zogen sich zurück.
Wir boten ein schreckliches Bild. Phileasson, der Moha und Thoram waren über und über mit eigenem und fremden Blut besudelt. Die Axt des Zwerges war schartig, Osfalai kniete vor Anstrengung keuchend auf dem Boden und ich konnte mich kaum mehr bewegen. Aber wir hatten das Schwert und es funkelte hell an meiner Seite.