Die Phileasson Saga - Spielberichte

023 - Ahoi, Harpunen fertig, Haie voraus!

023 - Ahoi, Harpunen fertig, Haie voraus!

Sammlung verschiedener Einträge ins Reisetagebuch
Aufgezeichnet von Ohm Volker
Ort: Haijäger „Sturmvogel“ auf See – Tobrisches Meer – Golf von Perricum – Ostküste Maraskans
Titel: Ahoi, Harpunen fertig, Haie voraus!
Zeit: 23. Rahja 14 Hal – 10. Praios 15 Hal


Tag 7
Eigor: Es bringt Unglück, wenn der Kapitän einer Mannschaft verwundet wird... und Phileasson ist verwundet worden!

Tharan: Der große Moha Tashtego, der wohl hier der beste Harpunier auf dem Schiff ist, hat mir das ganz genau erklärt mit der Haijagd. Es ist eigentlich ganz einfach. Haie sind voraus, Schweineblut wird mit Fischködern ins Wasser geschüttet und die Beiboote werden zu Wasser gelassen. Jedes Boot ist mit sechs Leuten besetzt, darunter ein Harpunier mit vier Lanzen und einem Bootsmann. Zwei Boote jagen paarweise zusammen. Aber nicht die Streifen- und Fleckenhaie. Diese sind zu klein, „minderwertig“. Nur Tigerhaie und natürlich Ifirnshaie. Das ist wirklich ganz einfach!
Ich bin Harpunier auf meinem Schiff und meine Aufgabe ist es, die Haie zu treffen und die Leine zu kappen, falls der Hai taucht.

Buckmann, Steuermann: Unter Haijägern ist das Ehrensache: Man sagt sich, wo gute Fischgründe sind. Sind doch genug von den Biestern da, warum soll man sich da streiten? Wir fahren jetzt gen Osten. Das Schiff, dem wir begegnet sind, hat dort reiche Beute gemacht.

Shaya: Ich bin schon etwas verunsichert wegen dem Attentat auf mich, aber diese Sicherheitsvorkehrungen sind zuviel – ständig stehen sie um mich rum.

Alrik, ein Seemann: Also, ich mag den Elfen nicht und Zwerge aufm Boot? Ich weiß nicht, ich finde, wir sollten sie alle über Bord werfen.

Raluf: Ich bin Bootsmann von einem der kleinen Boote, bei Swafnir. Tharan ist der Harpunier; Dirona, Alfonso, Thoram und der Eigor sind mit auf dem Kutter – es ist eine gefährliche Arbeit, aber wir zählen zu den Besten, das wohl!

Moha: Ich bin Harpunier. Phileasson fährt das Boot. Ich kenne die Ruderer nicht. Und ich mag sie auch nicht.

Alfonso: Und ich dachte dieser Fluch von Dirona hört nicht mehr auf. Habe mir jetzt nach fünf Tagen ein leckeres Süppchen genehmigt. Zum Glück sind auf den Schiffen immer Rationen für mehrere Tage, falls wir mal abgetrieben werden.

Tharan: Und da steh ich auf der Reling und um mich herum nur noch Haie. Erst kamen die kleinen Streifenhaie und dann die gefährlichen Fleckenhaie... die sollen giftig sein. Ich habe mit meiner Harpune versucht ein paar von den Tieren zu erlegen. Ein schwieriges Unterfangen. Dann sind wir hinter einem verletzten Hai hergerudert, bis dieser von einem Tigerhai gestoppt und gefressen wurde. Warum hat mir keiner gesagt, dass diese Tigerhaie sieben Meter lang sind? Ich habe ihn mit Mühe getroffen und wir sind mit unserem Boot hinterher gerast (worden). Aber als ich noch ne Lanze werfen wollte, tauchte er auf einmal ab. Osfalai hat ihm noch einen Fulminictus hinterher geschmettert. Dann habe ich die Leine gekappt.

Moha: Und plötzlich taucht der Tigerhai neben Ralufs Boot wieder auf und geht auf Kollisionskurs. Ich habe sofort versucht ihn zu spicken. Tharan hat alle seine Harpunen geworfen und anschließend mit dem Bogen geschossen. Ein Monster von einem Vieh. Hatte bestimmt fünf Lanzen im Leib stecken. Aber tot ist tot. Ich bin ein guter Harpunier.

Eigor: Es bringt Unglück, wenn ein Zwerg sein Kettenhemd auszieht. Thoram wird dafür bezahlen müssen!

Krottet: Karene auszunehmen ist angenehmer. Die Haie haben gestunken. Wir haben sie ausgenommen, das Fleisch verpackt und den Tran gewonnen. Das haben wir direkt alles an Bord verarbeitet mit großen Kesseln, konnte ja nichts passieren, wegen dem Sand an Deck. Der Harpunier Tashtego hat das Blut von einem der Haie getrunken, den er erlegt hat.

Tharan: Ich konnte nicht helfen, die Haie auszunehmen. Erstens ist der Geruch nicht sehr angenehm, außerdem muss einer auf Shaya aufpassen. Irgendwo läuft hier jemand rum, der sie umbringen will...

Alrik, ein Seemann: Der Elf hat noch nie Harpune in der Hand gehabt und ist Harpunier! Kannste das vorstellen? Ist doch nicht richtig, beim Efferd!

Gerret: Ich bin sehr müde in letzter Zeit. Hoffentlich kann ich wenigstens heute Nacht ausschlafen. Kapitän Bacha ist ein Sklavenschinder. Ich werde mal sehen, ob ich ein wenig Kartenspielen und gleichzeitig meinen Beutel füllen kann.

Shaya: Manchmal fühle ich mich schon ein wenig verloren unter all den Seemännern. Die wenigen Frauen an Bord sind sehr rau und grob. Ich weiß, dass ich meinen Freunden vertrauen kann, aber die Gefahr ist doch wirklich nicht so groß. Ich halte diese Sicherheitsmaßnahmen für überzogen.

Perdia, die Händlerin aus Mendena: Einer der Matrosen hat ein Bein verloren, wie grausam.

Tharan: Ich meine mich zu erinnern, dass Tashtego vorher den Seemann aus seiner Bootsmannschaft herausgenommen hat und jetzt ist der Mann verstümmelt – aber Tashtego ist auch verstümmelt – überall am Körper diese Tätowierungen...

Moha: Ich stinke nach Hai.

Abdul: Ich habe gehört, dass das Haiblut stark macht und es stimmt. Außerdem habe ich mir ein Stück Fleisch herausgesäbelt. Es ist jetzt mein Freund. Aber ich verrate seinen Namen nicht.

Raluf: Ich hatte mit Tharan Nachtwache und er hat einen Schatten gesehen. Wenn das wirklich der Attentäter war, sollte er mir besser nicht in die Hände fallen. Wenn der Phileasson oder Shaya was antun sollte, schlag ich ihm den Schädel ein.


Tag 8
Ohm: Heute ist nichts passiert. Wir haben den ganzen Tag an Deck herumgedöst.

Alfonso: Ich habe den Tag mit Meditieren verbracht. Tharan und ich saßen abseits auf Deck und haben versucht mit den astralen Strömungen in Einklang zu kommen.

Dirona: Es sind nur barbarische Seeleute auf diesem Schiff! Als wir am Anfang unserer Reise standen, dachte ich würde die Welt sehen. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass wir soviel reisen müssten. In Städten bleiben wir meist nur wenige Tage. Viel zu wenig Zeit um sich ein wenig auszuruhen und Spaß zu haben. Wir reisen immer nur weiter und ich habe seit Wochen nicht mehr in einem vernünftigem Bett geschlafen. Stattdessen schlafe ich in einer Hängematte und neben mir schnarcht einer laut. Und Sitten haben diese Leute, die ich besser nicht aufschreibe...

Shaya: Die haben wirklich nichts zu tun. Ich sollte jetzt zweimal den Lockvogel spielen: Einmal unter Deck, einmal auf Deck. Ich halte das nicht mehr aus, bei Travia.

Thoram: Die Idee war gut. Die Falle wäre zugeschnappt, aber der Attentäter hat wohl Lunte gerochen. Hmm. Ich saß unter der Treppe, Tharan und Alfonso in den Beibooten. Wir kriegen den Mistkerl, bei Angrosch.

Alrik, Seemann: Ich bin vieles gewohnt und habe vieles erlebt. Aber nicht nur, dass die Köchin Halda singt, nein, der dicke Zwerg auch noch. Ich werde mich beim Kapitän beschweren.

Abdul: Ich habe ein Messer und es ist sehr scharf. Ich mag mein Messer, ja, es gibt mir Kraft.
Darf ich auch Haie jagen? Ich frage mal Krottet, der lässt mich bestimmt mitmachen.


Tag 9
Phileasson: Ich mache mir ernsthafte Sorgen um mehrere Mitglieder meiner Crew. Gerade kam Abdul und fragte, ob er mitspielen könne. Aber nicht nur er, auch andere sind zunehmend gereizt oder abwesend. Die Zwerge klagen über das viele Wasser, Tharan scheint den Wald zu vermissen. Shaya ist einsam und auch wenn sie es nicht zeigen will, denke ich, dass unsere Reise sie mehr belastet, als sie zugibt. Nur Raluf erträgt alles ohne Murren und hält als Einziger die Moral hoch. Ich bin froh, dass er dabei ist.

Abdul: Ich darf nicht mitmachen und das werden sie alle büßen! Alle! Wenn mir nur wieder einfallen würde, was ich ihnen antun wollte...

Krottet: Ich habe mich um Abdul gekümmert und mich dann auf die Haijagd vorbereitet. Wird ein anstrengender Tag werden.

Ohm: Eigentlich würde ich schon gerne mit Haie jagen, andererseits ist es an Bord viel sicherer. Auf Shaya aufzupassen ist nicht sonderlich gefährlich, schließlich beißt sie nicht so fest zu, wie die Haie.

Eigor: Es bringt Unglück einen Zwerg aufs Wasser zu zwingen.
Anmerkung von Alfonso: Es bringt Unglück mit Eigor zu reden.

Thoram: Heute sollte ich in einem anderen Boot sitzen als sonst. Das war pures Glück, sonst wäre die Sache mit Shaya böse ausgegangen.

Alfonso: Ich sitze also auf meiner Ruderbank und Tharan trifft gerade den Tigerhai, den wir verfolgt hatten. Wehmütig dachte ich an Ohms geruhsame Aufgabe. Lässig lehnte er sich neben Shaya gegen die Reling. Plötzlich tauchte eine Gestalt in seinem Rücken auf, ich konnte nicht genau erkennen wer. Und dann fiel er zu Boden. Mir war sofort klar, das war er – der Attentäter – und wir waren weit weg.

Raluf: In dem Moment, wo Alfonso aufsprang und wild schreiend schrie, war mir sofort klar, dass etwas passiert war. Ich drehte mich um und sah Shaya zurückwinken.

Thoram: Mein Schiff war viel näher an der Sturmvogel und als ich Alfonso hörte, schrie ich sofort, dass wir zurückkehren mussten.

Alfonso: Zu unserem Pech waren wir immer noch mit dem Hai verbunden und entfernten uns immer weiter von der Sturmvogel, Tharan hatte sichtlich Mühe die Leine zu kappen.

Tharan: Aber zu unserem Glück bemerkte Shaya doch, dass Ohm niedergeschlagen worden war und flüchtete.

Alrik: Wir erreichten die Schiffswand und – ich übertreibe hierbei nicht: Der Zwerg sprang an der Wand empor wie ein übergroßer Floh und zog sich schwer schnaufend über die Reling drüber. Das werde ich nicht vergessen, wie ein fetter Rollmops.

Thoram: Ich komme also an Bord und niemand ist mehr auf Deck. Irgendwohin musste Shaya geflohen sein. Und ich stand hier ohne Kettenhemd und ohne meinen Felsspalter. Einzig den kleinen Knüppel, den mir Tharan zugesteckt hatte, hielt ich in meinen Händen.

Gerret: Wir verteilten uns auf die Räume, ich lief zur Kapitänskajüte, Tashtego schnitt seine Harpune ab, Alrik kontrollierte die Küche und Thoram lief unter Deck.

Alrik: Warum sollte ich mich beeilen? Mir hat ja keiner gesagt, was los ist...

Thoram: Ich hastete also Stufe um Stufe hinunter und rief nach Shaya. Leise antwortete sie mir. Sie hatte sich im Vorratsraum verkrochen. Mit gezogenem Knüppel trat ich ein. Sie saß da zusammengekauert und absolut verängstigt. Auf meine Frage, wer der Attentäter sei, zeigte sie hinter mich. Ich sah mich um und Perdia betrat den Raum, ebenfalls mit gezogener Waffe, einem Kurzschwert. Sie fragte mich, ob alles in Ordnung wäre und ich Dummkopf dreh mich auch noch zu Shaya um nachzugucken. Mein Arm tut immer noch weh an der Stelle, wo sie mich erwischt hat.

Alfonso: Wir näherten uns langsam aber stetig der Sturmvogel. Wir konnten nur hoffen, dass es noch nicht zu spät war, aber viele Möglichkeiten hatten wir nicht das Schiff schneller zu erreichen, um uns herum brodelte das Wasser von Haien.

Thoram: Bei Angrosch, sie hatte die besseren Karten. Erstens war sie besser bewaffnet, zweitens kann ich nicht sonderlich gut mit Knüppeln umgehen, drittens hatte ich mein Kettenhemd nicht an (kommt nicht mehr vor). Ich versuchte jeden Schlag von ihr abzuwehren und traf sie auch ein paar Mal, wurde jedoch zurückgedrängt. Aber hier ging es schließlich um mehr als mich. Ich drosch also auf sie ein, so feste es nur ging. Ich hoffte die Zeit würde für mich arbeiten, schließlich mussten die anderen bald auftauchen. Mittlerweile blutete ich aus vielen Wunden und ein roter Nebel flatterte vor meinen Augen. Ein letzten Hieb konnte ich ihr versetzen, als ich das Bewusstsein verlor...

Tharan: In dem Moment, als das Schiff gegen die Sturmvogel stieß, sprach ich den a’sela dhao biundawin und kletterte die Schiffswand empor. Hastig sah ich mich um. Ratlos kehrten Tashtego, Gerret und Alrik von ihrer Suche zurück. Ich konzentrierte mich, irgendwo musste sie sein. Von unter Deck kam Kampflärm. Ich raste los.

Tashtego: Als ich den Elfen sah, wie er sich so schnell bewegte, wusste ich, dass ich hinterherlaufen musste, den er würde wissen, wo die Priesterin war.

Tharan: Ich raste tief in die Eingeweide des Schiffes und erreichte den Vorratsraum in dem Moment, als Thoram zusammenbrach. Perdia, die Händlerin aus Mendena, drehte sich nun zu Shaya um. Ich beschleunigte wieder und riss Perdia unsanft mit mir zu Boden. Beide sprangen wir wieder auf. Ich hatte nur mein Jagdmesser, aber mit mir schien sie sich gar nicht messen zu wollen. Ihre Aufmerksamkeit galt nun Shaya, der sie bedrohlich nahe kam. In dem Moment, wo sie zuschlug, sprang ich und riss Shaya weg. Perdias Kurzschwert bohrte sich tief in meinen rechten Arm und Shaya und ich kugelten durch den Raum. Instinktiv schmetterte ich den bha’iza dha feyra gegen sie und Perdia, die schon zum tödlichen Stich ausgeholt hatte, taumelte blind zurück.
In dem Moment warf Tashtego, der während des Kampfes in der Tür erschienen war, seine Harpune und bohrte sie durch Perdias Oberkörper. Für einen Moment blickte sie mich starr an, dann nagelte er sie an die Schiffswand.

Tashtego: Ihr Blut sprudelte hell und lief an ihren blassen Armen hinunter. Ihr zierlicher Körper zuckte noch, als ich sie an die Wand heftete. Dann erkannte sie den nahen Tod und wurde ruhig. Ganz ruhig. Ich mochte sie, sie war eine schöne Frau, auch noch im Tod. Ich habe ihr in die Augen gesehen, sie hat ihren Frieden gefunden!

Shaya: Ich dachte schon es wäre aus mit mir. Zum Glück waren Tashtego, Tharan und besonders Thoram zur Stelle. Sie haben mein Leben gerettet! Ohne sich um sich selbst zu kümmern! Ich bete bei Travia für sie und auch für Perdia, die sterben musste, aus welchen Gründen heraus sie auch immer gehandelt hat.

Tharan: Ich habe dann Thoram geheilt. Er war ziemlich übel zugerichtet, selbst für so einen tapferen und gutaussehenden Zwerg wie ihn.

Alrik: Als ich in den Vorratsraum kam, war ja auch alles schon zu ende. Der dicke Zwerg sah ziemlich lädiert aus, die Händlerin hing an der Wand und der Elf war natürlich auch da. Schienen alle ziemlich aufgeregt zu sein. Ich habe nur nen aufmunternden Satz gesagt und schon geht das kleine Kraftpaket auf mich zu. Hatte natürlich keine Chance gegen son Kerl wie mich, aber plötzlich war ich geblendet und der Mistkerl hat mich derbst zusammengedroschen.

Thoram: Das war nötig.
Anmerkung von Tashtego: Der Zwerg hat tapfer gekämpft. Er ist ein Krieger und einen Krieger beleidigt man nicht.
Anmerkung von Tharan: Wenn es Thoram dann besser geht...
Anmerkung von Gerret: Alrik ist selber schuld, ich habe ihn von Anfang nicht gemocht.
Anmerkung von Gunhold, Schiffzimmermann: Ich auch nicht.
Anmerkung von Tharan: Er ist nur ein Telori, in diesem Fall ein dummer Telori. Er kann nichts für sein Verhalten, na ja schon, aber wir sollten ihn deswegen nicht bestrafen!

Alrik: Und als ich aufgewacht bin, haben die mich auch noch eingesperrt.

Bacha, Kapitän der Sturmvogel: Ich bin erleichtert, dass jetzt wieder Ruhe auf meinem Schiff herrscht.

Shaya: Ich fühle mich jetzt sehr erleichtert.

Gerret: Wenigstens konnten wir uns den Tag ausruhen. Ich habe ein längeres Nickerchen gemacht. War erholsam.

Alfonso: Ich ersann eine Möglichkeit, Alriks Gewicht in Bezug zu seinen alltäglichen Gewohnheiten auszunutzen um ihm eine Lektion im Umgang mit anderen Subjekten seiner Umwelt, das heißt der Crew, zu erteilen. Bei Hesinde.

Abdul: Alfonso hat Alriks Hängematte angesägt. Ich habe es genau gesehen. Und ich werde es wieder tun.

Tharan: Danach war Alrik überaus freundlich zu uns. Ich bat ihn darum mir ein Seemannslied beizubringen und er folgte bereitwillig meiner Bitte. Aber ob es ein schönes Stück war, kann ich nicht genau sagen...


Tag 10 „Ifirnshaie voraus“

Thoram: Ich hatte mein Kettenhemd diesmal an und so schnell ziehe ich es auch nicht wieder aus. Zur Sicherheit habe ich mich am Boot festgebunden, genau wie Eigor

Eigor: Es bringt Unglück nach einem guten Tag unnötige Risiken einzugehen, da vielleicht die ganze Woche schlecht werden könnte.

Krottet: Wenn ich richtig geschätzt habe sind diese Ifirnshaie an die 15 Meter lang gewesen.

Tharan: Ich hatte schon eine Lanze in seinem Rücken versenkt und der Hai beschleunigte immer weiter. Wir ließen das andere Boot mit Tashtego weit hinter uns zurück. Plötzlich wendete der Hai in einem großen Bogen und schwamm auf uns zu. Ohne Bedenken rammte er uns immer wieder oder schwamm knapp an uns vorbei. Dann tauchte er ab.

Alfonso: Wir saßen da bestimmt ein paar Minuten und die Leine hing locker im Wasser... da bekomme ich auf einmal so ein mulmiges Gefühl – so als ob ich ganz woanders sein sollte!

Tharan: Der Hai durchbrach die Oberfläche einen Meter neben unserem Boot, sein großer Kiffer schnappte nach Osfalai und riss ihm die halbe Seite auf. Ich stieß ihm eine Lanze in die Seite. Thoram hielt Osfalai fest. Wäre er über Bord gegangen...

Thoram: Schon vorher hatten uns Haie gerammt, aber so schlimm war es nie gewesen. Ich versuchte schon jetzt Wasser aus dem Kutter rauszuschaufeln. Da erscheint das Biest wieder und erwischt mich. Trotz meines Kettenhemdes spürte ich, wie die Zähne über all in meinen Körper eindrangen. Blut, das wollte er. Wie betäubt schlug ich mit meinem Knüppel zu, die anderen ebenfalls. Nach einer Ewigkeit ließ er von mir ab.

Raluf: Thoram hat echt Glück gehabt, das wohl! Wenn ich mir andere Männer angesehen habe...

Tharan: Als der Ifirnshai wegschwamm war Tashtego schon sehr nahe. Ich warf noch eine weitere Lanze. Auch Tashtego warf auf große Distanz. Auch er traf. Der Hai drehte scheinbar auf ihn ab.

Alfonso: Der Elf und ich hatten den Unitatio schon mehrfach gesprochen und wir brauchten die gesammelte Astralenergie beider um dieses Monster wirklich zu verletzen. Als wir uns verbanden merkte ich aber dennoch, dass es nicht ganz so einfach ist einen Ignifaxius von solcher Stärke in Verbindung mit Tharan zu wirken. Er misslang und unsere Astralenergie verpuffte wirkungslos im Raum.

Tharan: Als der Bund brach, nahm der Hai uns wieder als Ziel seiner Fahrt auf. Unser Boot war schon merklich beschädigt, eine weitere Kollision würden wir nicht aushalten.
Osfalai und ich hoben unsere linken Hände. Er bereitete einen Fulminictus vor, ich einen fial miniza dao’ka.

Thoram: Ich hatte Tharans Kurzbogen und zwei Pfeile an Bord mitgenommen. Als der Hai auf uns zukam legte ich den zweiten Pfeil auf.

Raluf: Der Hai war noch etliche Meter von uns entfernt, als Tashtego seine letzte Lanze warf. Thorams Pfeil verschwand in den Wogen vor dem Hai, weiß nicht ob er traf. Dann schrieen Tharan und Alfonso ihre Zauber und der Hai wurde langsamer. Als er bei uns ankam schüttelte er uns nur noch ein wenig durch. Bei Swafnir, das war knapp.

Eigor: Es bringt Unglück zwei Boote aneinander zubringen, weil dazwischen eine Zone entsteht, in der böse Geister ins holz einfließen können. Aber wenn das einer richtig machen kann, dann ich. Ich habs gemacht und wir ruderten mit dem Hai im Schlepptau zurück.

Thoram: Mein Lederhelm ist jetzt geprüft wasserdicht.

Raluf: Als wir zurückkamen, waren die anderen ebenfalls schon zurück. Eines der Boote ist zerstört worden, einer der Männer verschwunden, viele verletzt, manche verstümmelt. Aber auch sie haben einen Hai erlegt.
Phileasson blieb unverletzt.

Dirona: Ich hatte so eine Angst um meine Jungs. Zum Glück ist ihnen nichts Ernstes passiert.
Abdul: Ich habe einen Teil es Fleisches hinter einem Fass versteckt, niemand wird es stehlen! Alles meins! Genau wie der Rum und der Bart vom Zwerg und mein Messer und der Gürtel, den Raluf trägt.

Eigor: Der Rest war Alltagskram. Wir haben uns kaputtgeschunden, den Hai zerteilt, gekocht, verpackt, verarbeitet. Am Abend gab’s Rum.

Moha: Die Köchin Halda kocht gut. Der Rum ist gut. Ich bin zufrieden.

Phileasson: Zehn Tage sind wir nun schon unterwegs. Wir haben Haie gejagt und Perdia entlarvt. Es war eine gute Zeit, gefährlich, aber dennoch von gemeinschaftlichem Ringen geprägt. Es tut gut wieder auf den Planken eines Schiffes zu stehen.
Ich blicke mit frohem Mut auf die kommenden Tage. Noch sind wir keiner Seeschlange begegnet, aber ich vertraue auf die Götter und meine Crew. Sie sind bereit und zusammen werden wir es schaffen! Bei Swafnir!