Die Phileasson Saga - Spielberichte

Inkarnation!

Inkarnation!

Inkarnation!

Spielbericht 060525, Verlorene Insel, vorgetragen von Krottet, dem Nivesen.

Bergung!

„Da vorne ist etwas!“ Raluf ruderte oben im Krähennest gefährlich wild mit den Armen, um unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sekunden später stürmte die gesamte Besatzung zur Backbordreling. Aus dem uns stets umgebenen Nebel zeichnete sich tatsächlich allmählich die Kontur eines kleinen, flachen Bootes ab. Sofort ließ Kapitän Phileasson den Anker lichten und das kleine Bug-Segel hissen. Langsam und fast lautlos begann sich das Schiff durch den Nebel in Richtung des kleinen Objekts zu bewegen. Eine gespenstige Stille breitete sich aus. Mit zusammengekniffenen Augen starrten wir alle wie gebannt auf das kleine Vehikel. „Ein Totenboot…“, hörte ich neben mir Ohm flüstern, „Es ist nur ein Totenboot. Wo bleibt Tharan? Er müsste längst aufgetaucht sein.“ Shaya blickte mit entsetztem Blick auf: „Glaubst, Du etwa, er ist…?“ „Er ist ein Elf. Elfen können nicht sterben, heißt es.“ „Vielleicht hat er sich versteckt. Im Totenboot.“ Das Boot hatte sich nun auf einige Schritt genähert. Shaya stieß einen Jubelschrei aus, als tatsächlich Tharans Gesichtszüge auf dem reglosen Körper in dem Totenboot erkennbar wurden. „Dieser Fuchs! Er hat es tatsächlich geschafft, sich so aus der Stadt zu mogeln.“ „Moha, Krottet, kommt mit ins Beiboot, dann wollen wir unseren Scheintoten doch mal bergen.“
Als wir bei ihm waren mussten wir feststellen, dass er erschreckend bleich war. „Er scheint sich verzaubert zu haben. Den bekommen wir schon wieder wach!“ Mit vereinten Kräften hievten wir ihn ins Beiboot und schließlich auf unser Schiff. Wir legten ihn auf ein Segeltuch und Phileasson gab ihm ein paar Ohrfeigen, während sich der Rest der Mannschaft mit besorgter Miene um ihn versammelte. „Tharan, Du kannst jetzt aufwachen, du bist in Sicherheit.“ Phileasson blickte zu Alfonso auf „Alfonso, welchen Zauber hat er auf sich gewirkt?“ Alfonso zuckte nur mit den Schultern. „Ich bin mit der Elfenmagie nicht so bewandert. Ich könnte versuchen, ihn mit einem kleinen Zauber wieder wach zu machen.“
Dirona hatte sich inzwischen auch neben Tharans Körper gekniet und eine Hand an seinen Hals gelegt. Mit einer Träne im Auge schaute sie auf und sagte mit zittriger Stimme: „Ich fürchte, ihn wird nie wieder jemand wach machen.“ Schluchzend brach sie über seinem Körper zusammen. Ein paar Sekunden vergingen, in dem alle versuchten, zu realisieren, was Dirona damit sagen wollte, dann brach wildes Stimmgewirr aus. Alle riefen durcheinander, eine schickten eilige Gebete an Osima, andere versuchten wie wild, Tharan wieder in seinen Körper zurückzubringen. Ich versuchte zu verstehen, was passiert war, verstand es aber nicht.
In meinem Gedächtnis juckte etwas. Irgendetwas war falsch. Und plötzlich explodierten die Gedanken in meinem Kopf. Ich hatte ihn umgebracht! Ich habe ihn mit seinem Pfeil erschossen! Ich habe einen unserer besten Kämpfer getötet. Ich bin Schuld, dass unser erfahrendster Mann leblos vor uns lag. Plötzlich wurde mir schlecht und ich hatte das Bedürfnis zur Reling zu rennen. Zu meiner Überraschung stand dort Phileasson, gefasst und seine Hand nachdenklich an die Schläfen gelegt. „Es macht keinen Sinn.“ Murmelte er vor sich hin. Ich blickte ihn fragend an. „Er weiß, dass Du ein guter Schütze bist. Er wusste, dass er sterben wird. Aber dies war nicht der Augenblick eines Heldentods. Warum hat er sich dennoch töten lassen?“ Auf einmal weiteten sich seine Augen und sein Kopf fuhr hoch. „Wie groß ist der Kessel?“ Ich blickte ihn verdutzt an. „WIE GROß IST DER KESSEL!?“ Phileasson stürmte zu Osfalai, riss ihn herum und schrie ihm die Frage noch einmal ins Gesicht. Osfalai blickte zuerst verdutzt rein und dann ging auch ihm ein Licht auf. Er fing an in seiner Kutte zu kramen und förderte ein paar Papierfetzen zu tage, die er eilig überflog und dabei irgendwas von Kesseln murmelte. Seine Stimme wurde lauter und dann las er laut den Text vor „Der Kessel im Turm des Schlangenkönigs ist Groß genug für zwei bis drei Personen.“
Konsterniert blickten wir alle Phileasson und Osfalai an. Raluf grunzte. „Na und? Das macht ihn auch nicht…mehr….“ Er stockte. „…lebendig“ vollendete Talea seinen Satz und brach danach in Jubel aus. „Aber warum?“ fragte Ohm. Osfalai brannte vor Begeisterung über diesen Plan. „Es gibt Wahrheitszauber! Elfen können Gedanken lesen. Sie wüssten, dass sein Vorschlag nur eine List ist, wenn sie sich nur ein paar Stunden mit ihm beschäftigt hätten und in seine Gedanken geschaut hätten. Allerdings funktioniert das Gedankenlesen nur, wenn derjenige noch denkt!“ Die Jubelrufe mehrten sich und Loblieder über Tharan wurden angestimmt.
„Auf zur verlorenen Insel!“, brüllte Phileasson, der voller Euphorie das Ruder drehte, „Auf zum Kessel! Auf zu Thoram und Tharan!“

Infiltration!

Zwei elendige und endlos erscheinende Wochen mussten vergehen, bis unsere Hoffnung zur Gewissheit wurde, doch so einfach sollten wir sie nicht erlangen.
Der Plan sah vor, dass wir an der Nordostküste anlegten. Die Armee des jungen und die Armee des alten Weisen sollten etwas weiter südlich die Insel infiltrieren, und somit die Echsen von unserem erscheinen Ablenken.
Vom Krähennest aus beobachtete Phileasson einige Zeit die Küste. „Flugechsen! Sie kontrollieren das Gebirge. An denen kommen wir so schnell nicht vorbei. Ob die Weisen schon angekommen sind? Wartet! Sie fliegen in Richtung Süden. Es Funktioniert! Raluf, schnell den Anker lichten, wir haben nicht viel Zeit. Nur leichtes Gepäck. An den beiden Leichnamen haben wir genug zu schleppen.“ Er warf Thorams Körper einen Sorgvollen Blick zu.
Mit dem Beiboot schipperten wir zur Küste. Vor uns ragte eine zerklüftete Bergkette aus dem Wasser. Tharan und Thoram wurden auf Liegen gehievt und die stärksten unseres bescheidenen Rettungstrupps nahmen sie mit auf unsere Kletterreise durch das Gebirge.
Nach einigen Stunden erschien er dann hinter einer Bergkuppe. Ein ungefähr ein dutzend Schritt hoher, schwarzer Turm, mit einer Außenwand so glatt wie Glas thronte auf einer fast dreimal so hohen Bergklippe. Weder Türen noch Fenster noch sonstige Löcher oder Erker störten die absolute Perfektheit der Außenwand. Auf dem Dach erkannten wir einen hölzernen Kran, mit dem wohl Nahrungsmittel und Besucher in das Innere des Turms gelangen konnten. Alfonso konzentrierte sich eine merkwürdige Melodie summend und teilte uns danach mit, dass die Wände des Turms magisch und somit unbezwingbar seien. „Wir bräuchten ein Seil, das wir dort oben am Kran befestigen können.“, meinte Phileasson. „Nun, ein Seil habe ich.“, meinte Eigor, „aber das werden wir wohl niemals dort hochbekommen. Das wiegt bestimmt 20 Unzen. Außerdem bringt es Unglück, ein Zwergenseil mit einem Bogen irgendwo hin zu schießen.“ „Jaja, lass gut sein, Eigor. Haben wir vielleicht eine dünne Schnur? Ein Stück Garn?“ Während ich in meinen Taschen wühlte, fiel mein Blick auf Tharan. „Wie sähe es mit einem aufgeribbeltem Tuch aus?“ Phileasson folgte meinem Blick. „Auf gar keinen Fall, das ist doch Leichenschändung!“ „Das Leichentuch eines Elfen? Es bringt Unglück, ein…“ „Nunja, gewissermaßen ist ja Tharan noch nicht so ganz tot. Zumindest könnten wir durch die Opferung des Tuchs verhindern, dass er es dauerhaft bleibt.“ Mit einem zweifelnden „Also gut, dann tu dein Teufelswerk.“ gab Phileasson mir die Erlaubnis. Ich zerlegte also das Tuch, dass Tharans Körper bedeckte in einen langen faden, knotete ihn an einem Pfeil fest und schoss ihn mit dem Bogen, der Tharan erschossen hatte (nämlich mit seinem eigenen, welch Ironie) über den diagonalen Stützbalken des Ladekrans. Mithilfe dieser Schnur zogen wir dann Eigors Seil nach oben. Leider war es zu kurz, sodass wir mehrere Seile zusammenknoten mussten. Am Ende befestigten wir einen Enterhaken, der sich oben verfing und uns das erklimmen des Turms ermöglichte. Kapitän Phileasson und Raluf der Kühne kletterten als erste nach oben. Eine Weile verging, bis sich der am Kran hängende Korb mit einem ekelhaften Quietschen Richtung Erdboden bewegte. Nach ein paar Metern hielt er an. Kurz darauf rutschte am Seil ein Zettel herunter. In krakeliger Handschrift, die eindeutig Phileasson gehörte, stand dort das Wort „Öl“. Nachdem wir es Eigor vorgelesen hatten, begann er in deinem Rucksack zu buddeln und förderte ein kleines Kännchen zu Tage, welches er an das Seil band. Raluf, der das Ganze von oben beobachtet hatte, zog das Seil hinauf und begann das Öl in rauen Mengen über der Winde zu verteilen. Wenig später setzte der Korb seine Fahrt hinunter fort. Und zwar Lautlos. Nichtsdestotrotz hielt er wenige Meter über dem Boden erneut an. Verdutzt blickten wir nach oben, wo wir die beiden Thorwaler über die Brüstung hechten sahen. Mit den Fingerspitzen klammerten sie sich an den Zinnen fest und pressten ihr Körper an die Turmmauer. Wir verstanden, dass sie da oben wohl ungebetenen Besuch bekommen hatten und verhielten uns ebenso still. Eine schier unendlich Lange Zeit verging. Von der Oberseite des Turms erklangen zischelnde Worte. Phileassons Gesicht errötete zunehmend und seine arme zitterten heftig. Ein Nießer entfuhr ihm und das zischen erstarb. Von unten sahen wir eine Echse oben auf dem Turm, die sich langsam der Brüstung näherte, unter der Phileasson sich festklammerte. Kurz bevor die Echse den Rand erreichte flatterte eine Krähe von der Unterseite der Plattform in die Luft. Die Echsen erschraken sich scheinbar, danach schienen sie zu lachen und ihr Zischeln wurde langsam leiser. Die beiden Thorwaler atmeten kräftig durch und zogen sich wieder nach oben. Endlich erreichte der Korb den Boden und Thorams Körper konnte zusammen mit Eigor und dem Moha nach oben befördert werden. Zuerst langsam, doch dann immer schneller bewegte sich der Korb in die Höhe. Kaum oben angekommen bemerkten wir einige hektische Bewegungen auf dem Turm. Scheinbar waren wieder Echsen aufgetaucht, allerdings waren sie zu überrascht um auch nur einen warnenden Ton hervorzubringen.

Echsen!

Wenige Minuten später war die gesamte Mannschaft oben auf angekommen. Just als wir uns auf den Weg ins Innere des Turms machen wollten, übersah Eigor einen Echsenleichnam und fiel mit Kettenhemd und lautem Getöse der Länge bzw. Kürze nach hin. Eine Schrecksekunde verging bis sich alle an die neue Situation gewöhnten, die Waffen zogen, die Tür sicherten und an die Zinnen stürmten. „Flugechsen! Sie kommen die Mauer raufgeflogen!“, rief Phileasson. Alle stürmten in die Mitte und bildeten einen Kreis. Nach einem Moment der Stille hörte man Flügelschlagen, erst leisen, dann immer Laute und ein Sturm von Flugechsen erschien jenseits der Brüstung. Ich schoss Pfeile auf sie ab, aber ohne erkennbaren Schaden anzurichten. Sie sammelten sich kurz, dann begannen sie ihre Attacken. Wir stoben auseinander, jeder mit mehreren Gegnern konfrontiert. Eigor hieb unbeholfen mit seiner Axt nach ihnen, Phileasson erschlug zwei von ihnen mit einem hieb, doch schon erschienen drei andere vor ihm. Raluf, der vor lauter Flügelschlagenden Wesen kaum noch auszumachen war. Er steckte schwere Hiebe von den klauenbesetzen Füßen der Flugechsen ein, von seinen Ellenbogen tropfte Blut und bildete vermischt mit dem Echsenblut auf dem Boden eine Lache. Es war ein harter Kampf. Viel Blut musste vergossen werden, bis endlich wieder durchgeatmet werden konnte. „Jetzt weiß der ganze Turm bescheid“, keuchte Raluf, „und alle die drumherumstehen auch. Wir müssen uns beeilen.“ Er wischte sich über den immer noch verschmierten und zerkratzten arm und schritt danach mit erhobener Waffen auf die Tür zu, hinter der inzwischen Tritte zu hören waren. Der Moha folgte ihm auf den Schritt, nach einer kurzen Verschnaufpause folgten die anderen. Als ich den kleinen, von Fackeln ausgeleuchteten Raum betrat, fiel mein Blick zuerst auf den herumwütenden Raluf, danach auf seine drei Gegner, danach auf die 2 Leichnahme. Echsen. Brüllend stürzten wir uns ins Gefecht, allerdings konnte unsere Kampfeslust durch die Enge des Raums und durch die kleine Anzahl von Gegnern nicht befriedigend gestillt werden.
Erst jetzt wo sich die Lage geklärt hatte, viel mir eine Wendeltreppe auf, die sich in engem Radius nach unten schraubte. Raluf, der gerade erst richtig in Rage zu kommen schien, stürmte hinab, fand dort allerdings nur leere Betten. Ich erspare mir nun, die Schlafquartiere von Echsen genauer zu beschreiben. Ich sage nur soviel, dass wir so schnell wie möglich eine Etage weiter nach unten rasten, wo wir endlich das Objekt der Begierde entdeckten.
Nachdem wir die kleine Bibliothek, in die die Treppe führte, durchquert hatten, betraten wir durch eine schwere Holztür einen fast quadratisch en Saal. An zwei Seiten hatte er schmale, hohe Fenster, an den anderen Wänden standen mannshohe Statuen, alle exakt gleich, alle mit großer Präzision gearbeitet. Sie stellten einen Echsenkrieger dar, mit wallendem Umhang über den Schultern, die Arme auf dem im Boden steckenden Langschwert abgestützt. Mich beschlich das ungute Gefühl, dass diese Statuen nicht nur echt aussehen, aber für schlechte Gefühle blieb keine Zeit. „Jetzt heißt es, die Nacht stand zu halten.“ „Richtig, Raluf, aber denk daran, dass der Schlangenkönig nicht allein durch deine Axt getötet werden kann. Er ist ein mächtiger Zauberer. Hoffen wir, dass er grade spazieren war, als wir hier das Getöse veranstaltet haben.“ „Hoffen wir, dass sein Spaziergang die ganze Nacht dauert.“ „Ansonsten verpassen wir ihm einen Spaziergang auf dem Boronsacker, harharhar!“ „Das ist die richtige Einstellung!“, pflichtete Dirona bei. „Zumindest sollten wir zusehen, dass er hier nicht mehr so einfach hinspazieren kann.“, gab ich zu bedenken und versuchte eine der Statuen in Richtung der Tür zu schieben. Sie war höllisch schwer. Mit gemeinsamer Kraft gelang es uns schließlich, die Tür und die Fenster mit den Statuen zu blockieren oder zumindest die Öffnung zu verkleinern. Die zwei Weisen hatten sich bereits wortlos an ihr Ritual begeben, rührten mit den Armen in imaginären Töpfen und gaben vereinzelt mystische Gesänge von sich. Alfonso stand zunächst neben ihnen und schien zu verstehen, was die beiden dort von sich gaben, dann schweifte sein Blick ab und begann, sinnend durch den Raum zu schlendern. „Woran der wohl wieder denkt...“, seufzte Phileasson, „Alfonso, du darfst auch mit anpacken!“ Er antwortete darauf nicht. Magier halt…

Hochspannung!

Abdul saß Gedankenlos mit lüsternem Blick in der Ecke; Phileasson begann sein Schwert abzuwischen; Shaya versuchte die neuen, schmierigen Flecken von ihrer Bluse zu säubern; Eigor lauste seinen Bart; Ohm schrieb mit ungewohnt krakeliger Schrift irgendwelche Verse auf; Talea durchwühlte ihren Beutel, scheinbar auf der Suche nach einem Trank gegen Schlangenkönige; Amir betrachtete müde eine Kette mit Tierzähnen; Alfonso blickte mit verstohlenem Blick durch die Runde; Dirona kämmte sich reizvoll das Haar und Raluf betrachtete sie dabei, unter kritischen Blicken von Abdul.
Alle versuchten so normal wie möglich zu tun, aber in mir zerrte die Spannung und auch allen anderen, sogar Phileasson, schienen die Nerven zu flattern. Würde es gut gehen? Würden wir Tharan und Thoram wieder sehen? Werden wir die Prophezeiung erfüllen? Wird uns der Schlangenkönig nicht bemerken oder wird er uns den Garaus machen?
Zwei Stunden später, stets das gleiche Bild, bis Abdul den mürrischen Blick von Raluf abwendete, aufstand und langsam in Richtung Tür trabte.
Von der schnellen Wandlung der Dinge waren alle sofort völlig aus dem Häuschen, die Waffen wurde gezogen, die Käselaibe fallengelassen, alle standen auf und postierten sich um die Tür, bis auf die zwei Weisen, Alfonso, der weiterhin in Gedanken versunken war und Abdul, der (den Kopf schiefgelegt) in einiger Entfernung vor der Tür stehen geblieben war.
Phileasson löste sich aus dem Kreis, der sich um die Tür gebildet hatten, und legte ein Ohr an das massive Holz. Sein Gesichtsausdruck war unverkennbar: Echsen im Anmarsch. Abdul sondierte radargleich den Raum mit seinem Kopf, drehte ihn wieder zur Tür und flüsterte: „Sie sind hier!“
KNALL! Die Tür zerbarst! Rechts und links von der Statue zwängten sich Echsen durch die Überbleibsel der Tür. Waffen schnellten herab, Echsengliedmaßen kullerten in den Raum. Amir jagte seinen Speer in die Masse von Gegnern. Einige versuchten, die Statue umzuwerfen, doch wir hielten dagegen und Raluf töteten alles, was sich in Reichweite seiner Axt begab. Langsam erstarb der Kampfeslärm vor der Tür und die Echsen suchten plötzlich das Weite. Raluf und Eigor stießen Jubelschreie aus. „Sollen sie doch wiederkommen! Wir sind eine Festung.“ „Hier regieren diese Nacht wir!“ „Keine Echse wird je….“ Doch weiter kamen sie nicht. Die Statue vor der Tür, begann sich langsam in den Raum hinein zu schieben. Zuerst blickten wir sie verdutzt an, danach warfen wir uns mit vereinter Kraft gegen sie, aber sie war nicht aufzuhalten. Egal, wie sehr wir drückten, sie bewegte sich mit immer größerer Geschwindigkeit und raste schließlich gegen die hintere Wand, wo sie in eintausend Stücke zerbarst. Glas splitterte. Flugechsen schossen durch die Fenster und prallten gegen die Statuen, die nun drohten, umzufallen. Amir, Talea, Eigor und ich stürmten zu den Fenstern und versuchten mit unseren Fernkampfwaffen, die geflügelten Monster vom Kesselraum fernzuhalten. Der Erfolg blieb eher suboptimal. Sie stürmten herein und griffen nach den Weisen. Nur Eigors Axt verdankten wir, dass die beiden unbeschadet blieben.
„So kann das nicht weitergehen!“, fluchte Phileasson. „Wir sitzen hier und können nichts tun. Wir können nicht einmal erahnen, wann sie das nächste Mal angreifen.“ „Das lässt sich ändern.“, meinte der Moha und begann die Fenstersplitter einzusammeln. Als er einen kleinen Haufen beisammen hatte, streifte er sich sein Hemd ab, unter dem sein von der Sonne schwarz gebrannter, erstaunlich muskelbepackter Oberkörper zum Vorschein kam und die Blicke der Damen auf sich zog. Er wickelte die Scherben in das Hemd ein und zerbrach sie zu kleinen Splittern. Diese verteilte er dann auf der Treppe nach oben und unten.
Mit wissendem Lächeln kam er zurück, setzte sich in den Türrahmen und schloss die Augen. Die meisten taten es ihm gleich. Wir alle hatten eine kleine Ruhepause bitter nötig.

Verrat!

Stunden vergingen und alles blieb ruhig. Zu Ruhig. „Die planen doch irgendwas!“, lag uns Ohm in den Ohren. „Während wir hier sitzen und warten, sind die dabei, einen Angriff gegen uns zu planen. Das macht mich verrückt. Wir können doch hier nicht einfach warten, bis sie uns angreifen?“ „Was willst Du denn tun? Willst Du den ganzen Turm im Alleingang erobern und den Kessel ungeschützt lassen?“, entgegnete Phileasson gereizt. „Er könnte aber einen kleinen Erkundungsrundgang starten. Ich würde ihn begleiten“, schlug ich vor. „Das klingt schon angenehmer. Aber seht zu, dass man euch nicht sieht.“
Wir schlichen also die Treppe herauf, kamen aber nicht weit, denn eine Treppenwindung über der Bibliothek stand eine Mauer. Wir sahen uns verblüfft an. Ohm fühlte nach, ob sie auch tatsächlich aus Stein gemauert war, doch seine Hand glitt einfach durch sie hindurch. „Es ist bloß eine Illusion.“ Er steckte den Kopf hindurch und stieg dann unbeirrt die Treppe weiter hoch. Leider oder zum Glück waren alle Etagen über uns Menschen- und Echsenleer. Wir gingen wieder hinab und erstatteten Phileasson Bericht. Während dessen stampfte Raluf mit verstörtem Blick die Treppe von unten hoch. „Da steht ne Mauer. Wieso steht da eine Mauer?“ „Raluf, da kann man durchgehen. Das ist bloß eine Illusion. Hast Du nicht versucht, sie anzufassen?“ „Eine Illusion? Was macht denn das für einen Sinn?“
Den Sinn fanden wir nicht.
Raluf ging nervös in der Bibliothek auf und ab. „Wieso ist es denn hier so ruhig? Phileasson, merkst Du das auch, dass hier alles so ruhig wird?“ „Ich merke nur, dass es hier stinkt. Scheint aus dem Kessel zu kommen.“ „Vielleicht arbeiten sie grade an Thoram.“, warf Dirona ein, was ihr Eigors ultimativ-tödlichen Todesblick bescherte. „Häh?“, rief Raluf, „Ich höre nichts mehr. Helft mir.“ Er klammerte sich an Alfonso, der ihn nur ungewöhnlich stumpf anstierte und sich nach einigen Augenblicken angewidert umdrehte. „Irgendwas geht hier vor.“, sinnte Phileasson. „Vielleicht will uns der Schlangenkönig durch solche Kunststückchen den Verstand rauben.“ „Das ist gut möglich, Shaya. Was sollen wir dagegen tun, deiner Meinung nach?“ Shayas Stimme wurde lauter um Ralufs geheul zu übertönen. „Ruhe bewahren. Vielleicht können sich einige etwas hinlegen, solange es noch relativ ruhig ist. Wir sind nun schon seit 20 Stunden unterwegs. Wir werden noch alle Kraft brauchen, die wir aufbringen können.“ „Nungut. Die mit den besten Ohren halten Wache.“
3612 Raluf-Schnarcher später gab Phileasson Alarm. „Aufwachen, ihr faulen Hunde! Schritte auf der Treppe.“ Noch ein wenig schlaftrunken lauschten alle (auch Raluf wieder) wenige Augenblicke später, die Treppe herunter, aber der Wind, der um den Turm Pfiff übertönte alles. Das knirschen der Glassplitter, begleitet von einem gedämpften Fluch, gaben uns jedoch die Gewissheit. Der Moha grinste. Dies verging ihm, als 5 Echsen, diesmal gut gerüstet, in den Saal hineinbrachen. Sie stürmten mit einer solchen Wucht an, dass wir von der Tür geschleudert wurden. Phileasson schlitzte einem von ihnen im Vorbeistürmen die Kehle auf. Ein brutaler Kampf entbrannte, bis auf die beiden Weisen und Alfonso stürzten sich alle Todesmutig in den Kampf. Osfalai begann nach einiger Zeit, seine Gedanken zu sammeln und formte mit den Händen eine Kugel in die Luft. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass ein Feuerball allmählich zwischen seinen Händen Form annahm. Auch Phileasson warf ihm einen nervösen Blick zu. Der Raum war vielleicht 3 Schritt hoch, er war höher als ein normales Zimmer, doch für einen Feuerball vom osfalai’schen Kaliber trotzdem denkbar ungeeignet. Dann verharrte er. Solange, bis wir fertig waren. Die Echsen konnten mit vereinten Kräften besiegt werden.
Ein magisches knistern ließ unsere Blicke von den erschlagenen Echsen zu Alfonso schweifen. Er hatte den Zauber nicht fallen lassen. Im Gegenteil! Der Feuerball war sogar noch größer geworden. Alfonsos Blick war glasklar, doch stierten seine Augen Löcher in die Luft nahe dem Kessel. Seine Lippen bewegten sich zu einer lautlos ausgesprochenen Formel. Eigor, der einige Schritt von Alfonso entfernt stand, schaltete am schnellsten. „Osfalai! NICHT!“. Er spurtete los. Alfonso blickte weiter auf die Stelle, doch begann die Formel nun lauter und immer schneller zu sprechen. Alle anderen starrten wie gebannt auf seine Hände und auf die immer materieller wirkende Feuerkugel. Niemand konnte oder besser gesagt konnte glauben, was da vor sich ging. Alfonso begann die letzten Worte der Formel zu schreien, dann verstummte er kurz, blickte zur Seite, sah Eigor auf sich zustürmen. Er gab der Kugel einen magischen Schub in Richtung des Kessels, doch Eigor war schon bei ihm und rannte ihn schlichtweg um. Alfonso schlug rückwärts mit dem Hinterkopf auf und blieb regungslos liegen, Eigor obenauf. Doch der Feuerball hatte scheinbar schon genug Schub bekommen und rauschte taumelnd in den Raum rein. Panisch stoben wir auseinander, suchten Schutz hinter den Statuen. Zu spät.

Ausgebrannt!

Der Ignisphaero detonierte einige Schritt vom Kessel entfernt. Ein apokalyptischer Knall brachte Boden und Decke zum Erzittern, Sekundenbruchteile darauf stürmte eine Feuerwand in alle Richtungen. Ich war in einer Ecke des Raums auf dem bauch zusammengekauert und doch verbrannte es mir den Rücken. Ich spürte wie mein Hemd Feuer fing und begann mich schreiend auf dem Boden zu wälzen. Als ich alle Flammen an mir gelöscht hatte schaute ich mit schmerzverzerrten und tränenden Augen in den Raum. Die Decke war rußverschmiert, an einigen Teppichen züngelten noch Flammen. Der Gestank von verbranntem Stoff und gegrillter Haut schlug mir ins Gesicht. Ein paar Schritt weiter richtete sich Raluf langsam und mir zerschnittenem Gesicht auf. Wir blickten uns einige Momente fragend an. Dann schweiften unsere Blicke auf die restlichen Körper. Von den meisten kamen inzwischen Lebenszeichen, Phileasson lief zu den verwundeten und erkundigte sich, ob noch alles Lebensnotwendige da war. Hinter mir hörte ich ein schluchzen. Shaya hatte ich tief über Talea gebeugt, hielt ihren verbrannten Kopf in den Händen und rief halb weinend, halb schreiend ihren Namen. Phileasson stürmte herbei, fühlte einige Sekunden ihren Puls, dann ließ er den Kopf sinken. Mein Herz schien zu Eis zu erstarren. „Er hat sie umgebracht!“, donnerte Raluf, der nun zornentbrannt zu Osfalai stürmte. „Er wusste nicht, was er tat.“ Eigor stellte sich ihm in den Weg. „Er war verzaubert. Irgendwie. Sowas würde er doch nie tun!“ „Ich bringe ihn um. Den Mistkerl.“, schnaubte Raluf, „Er wollte uns alle umbringen!“ Er schleuderte Eigor beiseite und rammte seine Hände auf Alfonsos Hals. Phileasson, Ohm und ich konnten den Thorwaler mit vereinten Kräften so grade davon abhalten, dem ohnehin bewusstlosen Magier den letzten Lebenshauch zu nehmen. „Ein Opfer ist genug für diese Nacht!“, wies Phileasson ihn zurecht. Raluf sackten die Knie weg und er fiel erschöpft auf die Knie. Auch mich ließen meine Beine im Stich. Mein verbrannter Rücken schmerzte ungeheuerlich und mich beschlich ein Gefühl von Machtlosigkeit. Wir waren dem Schlangenkönig uns seinen arkanen Künsten machtlos unterlegen. Es wurde still. Niemand mochte etwas sagen. Niemand konnte etwas sagen. Diese Situation war uns völlig neu. Die beiden Weisen, die von Dironas Heilkunst notdürftig versorgt worden waren, saßen kraft- und Mutlos neben dem Kessel und führten langsam das Ritual fort. Ich konnte es ihnen nicht verdenken. Wer konnte sich in so einer Situation schon konzentrieren.
Ich blickte zurück zu Talea. Oder besser zu Taleas reglosen Körper. Ein neuer Schwall von Trauer durchschüttelte mich. Shaya hatte ihre Hände auf ihr Herz gelegt. Im Schneidersitz wippend und mit gesenktem Kopf sang sie ein Totengebet zu Travia. Ihr Stimme zitterte schwer.

Rausch!

Eine volle Stunde dauerte es, bis endlich jemand Worte fand. „Wir müssen etwas tun. Wir. Nicht er! Wir müssen wieder das Ruder in die Hand nehmen. Wie auch auf der bisherigen Reise. Wie es schon unsere Väter und Großväter getan haben.“ Kapitän Phileasson sagte es mehr zu sich selbst, doch allgemeines Nicken zeigte, dass nicht nur ihn dieser Gedanke der Hilflosigkeit beschäftigt hatte. „Das wohl.“, stimmte Raluf ihm zu. „Bei Swafnir.“ Bei Swafnir!“, riefen Ohm und Phileasson wie aus einem Munde. Unser Anführer Stand auf, das Schwert in einer Hand, die andere zu einer Faust geballt. Breitbeinig stand er nun inmitten seiner niedergeschlagenen Mannschaft, doch als einziger strahlte er wieder diese Macht aus. In seinen Augen leuchteten die Feuer, der Kampfesgeist und der Siegeswille, der mich schon damals so bei ihm fasziniert hatte. „Wir segeln durch die Welt!“, rief er, mit der geballten Faust gestikulierend. „Wir sind die Steuermänner. Nicht dieser Echsenheini mit seinem Hokuspokus. Wir lassen uns nicht den Wind aus den Segeln nehmen! Ob Mast oder Schotbruch, wir gehen nicht unter.“ „Ja. So ist es.“. Ohm nahm seine Begeisterung auf, auch seine Augen zeigten wieder Mut. „Noch keine Echse dieser Welt hat einen Thorwaler mit so einer Mannschaft auf den Grund geschickt. Wir bestimmen, wo es langgeht!“, heizte Phileasson weiter. Er wurde immer lauter und seine Ausstrahlung riss mich mit. „Ja! Wir bestimmen!“, rief ich. Phileasson zeigte nun mit der Faust auf die Treppe nach unten und schaute uns, die wir langsam aufstanden, einem nach dem anderen tief in die Augen. „Dort unten wartet das Böse. Und wir verkriechen uns, bis es uns verrückt gemacht hat? Ich sage nein! Holen wir uns dieses Ekelpack! Machen wir ihnen den Garaus. Raluf? Eigor? Krottet? Moha? Lasst uns dem elendigen Warten ein Ende setzen. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der wir das Ruder wieder übernehmen! Jetzt ist die Zeit, in der wir wieder die Kapitäne werden!“ Wir waren heiß! Phileasson hatte es mal wieder geschafft, unsere Trauer und unsere Niedergeschlagenheit in Siegswillen und Kampfesrausch umzuwandeln. Ich ließ es raus: „Ein hoch auf Käpt’n Phileasson!“, schrie ich und streckte mein Schwert in die Höhe! Raluf tat es mit seiner Axt gleich. „Ein hoch auf den König der Meere!“
Die nächsten Minuten erlebte ich wie im Rausch. Wir rasten die Treppe hinunter, durch die Mauerillusion hindurch, und kamen in einen Schlafsaal. Im hintersten Bett lag der Schlangenkönig. Kaum hatten wir den Raum betreten, öffnete er die Augen, sah er verschreckt in unsere Richtung, machte eine Handbewegung und verschwand. Raluf raste weiterhin auf seine Schlafstätte zu und zerschlug das Bett mit einem einzigen hieb seiner Axt in zwei hälften. Phileasson war schon durch eine Seitentür gestürmt, Raluf folgte ihm auf den Fersen. Frauenschreie ertönten. Echsische Frauen schrieen nach ihm Beschützer. Als ich hinterher rannte, sah ich, was ich nicht sehen wollte. Wir waren im Harem des Schlangenkönigs. In einer Ecke zusammengekauert hockten ein paar (extremst hässliche) Echsenfrauen, die ängstlich auf Ralufs echsenblut-triefende Axt starrten. Zu Ralufs Füßen lagen 4 gefledderte Echsenkörper. Raluf schnaubte.
Zusammen schleiften wir ihn aus dem Raum, damit er nicht noch mehr unnötige Morde beging. „Zügle deine Wut!“, beschwor ihn Phileasson, „Richte deinen Zorn gegen den Schlangenkönig selbst. Er ist es, den wir brauchen, nicht seine Sklavinnen.“
Ohm kam uns aus Richtung der Wendeltreppe entgegen. „Ich habe mich unten umgeschaut. Dort schläft ungefähr ein Dutzend Echsen, alle ohne Rüstung und Waffen. Sie sehen aus, wie normales Dienstpersonal.“ „Er versteckt sich vor uns?“ „Scheint so. Dieser elendige FEIGLING!“ Das letzte Wort brüllte Ohm so lau er konnte. Wir hörten seine Stimme im Treppenhaus nach oben und unten schallen. Einige Augenblicke vergingen bis das Echo endgültig verklungen war. In genau diesem Moment erschien einige Fuß von uns entfernt der Schlangenkönig. Er bebte vor Zorn. „Ihr närrischen Rundohren! Dachtet ihr, ihr könnt hier einfach so hereinspazieren und mein Heiligtum entführen?“ Raluf, der im Rücken der Echse stand, nahm seine Axt in beide Hände und bewegte sich vorsichtig auf den Schlangenkönig zu. Dieser zischelte zornerbost weiter: „Verschwindet auf der Stelle aus meinem Turm.“ Raluf hob die Axt über seinen Kopf. „Solltet ihr nicht innerhalb der nächsten 5 Minuten hier verschwunden sein, werde ich persönlich euch alle töten…“ Ralufs Axt schnellte nieder. Sekundenbruchteile vor dem Einschlag, verschwand der König. Die Axt schmetterte auf den Steinboden und hinterließ eine tiefe Kerbe im Gestein. „Nein!“ Raluf blickte verstört im Raum herum, zuerst verzweifelt, dann wütender denn je.

„Phileasson! Schnell!“ Dironas Stimme schallte die Treppe hinunter. Wir nahmen unsere Beine in die Hände und spurteten die Wendeltreppe hinauf, die schlimmsten Horrorszenarien im Kopf. Wir kamen keuchend oben an und sahen entgegen allen Befürchtungen einer freudestrahlenden Dirona in die Augen. „Sie haben es geschafft! Sie sind wieder da! Tharan und Thoram leben wieder!“ Wir rasten in den Raum auf den Kessel zu, aus dem stöhnende Laute kamen. Nackt, hustend und sich windend lagen darin Elf und Zwerg. Die beiden Weisen saßen erschöpft, aber sichtbar glücklich, an die Wand gelehnt. „Es geht ihnen bestimmt noch sehr schlecht.“, meinte der Junge Weise, „Es kann noch einige Stunden dauern, bis sie Transportfähig sind.“ „Sie atmet wieder!“ Shaya, die immer noch neben Talea hockte, winkte uns aufgeregt zu ihr rüber. „Travia hat meine Gebete erhört! Talea ist wieder aufgewacht.“ Taleas fahles Gesicht nahm langsam wieder gesunde Farben an. Shaya sang ein Dankesgebet an ihre Göttin. Die ganze Mannschaft stimmte ein.
Nach zwei Stunden sorgfältige Pflege von Dirona und dem Moha waren Tharan und Thoram wieder soweit aufgepäppelt, dass sie gestützt gehen konnten. Ebenso wie Alfonso, der wieder aufgewacht war, sich aber an kaum etwas erinnern konnte.
Es dauerte länger als 5 Minuten, doch der Schlangenkönig zeigte sich uns nicht mehr. Zwar langsam aber ungestört schafften wir es, uns und alle Verwundeten zum Boot zu transportieren.
In jener Nacht geschah wahrlich göttliches!