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George Best verstorben

George Best verstorben

Fußball-Legende George Best ist am Freitag im Alter von 59 Jahren in einem Londoner Krankenhaus gestorben. Der Nordire erlag nach wochenlangem Kampf den Folgen einer schweren Lungen- und Nierenentzündung. Europas ehemaliger "Fußballer des Jahres" war Anfang Oktober mit Anzeichen einer Erkältung in das Cromwell Hospital eingeliefert worden. Dort verschlechterte sich sein Zustand, als sich eine Niere entzündete. Zuletzt war der Nordire mit inneren Blutungen eine Woche künstlich am Leben gehalten worden.


Die Ärzte hatten die lebenserhaltende Behandlung am Freitagmorgen eingestellt, nachdem innere Blutungen zum Multiorganversagen geführt hatten. Bests Familie hatte die Nacht am Sterbebett verbracht. Sie kündigte an, dass die Organe des Fußballidols, das Zeit seines Lebens an schwerer Alkoholkrankheit gelitten hat, gespendet werden: "Er bekam selbst eine neue Leber, George gibt nun Leben zurück." Schon am Vortag hatten die behandelnden Ärzte Best nur noch 24 Stunden zu Leben gegeben.

Die britischen Zeitungen reagierten darauf bereits in ihren Freitag-Ausgaben mit Schlagzeilen wie "The Best" (The Mirror) und "Simply The Best" (The Star) sowie ausführlichen Hommagen an den besten britischen Fußballer seiner Zeit. Best spielte zwischen 1963 und 1974 für Manchester United, führte den Klub 1968 zum ersten Europacupsieg einer englischen Mannschaft. Best sorgte aber auch mit Skandalen und Frauengeschichten regelmäßig für Aufsehen. Selbst nach einer Lebertransplantation 2002 kam er vom Alkohol nicht los.

Nationale Hommage für Best
Hunderte Fans hatten sich nach der Todes-Nachricht spontan vor der Cromwell-Klinik versammelt um ihrem Idol Tribut zu zollen, der Familie ihr Mitgefühl auszudrücken und Blumen, Schals und Trikots niederzulegen. "Lieber George. Danke, dass du mir so viel Freude bereitet hast. Du warst mein Held in der Kindheit wie im Alter", schrieb ein Bewunderer, der ein Manchester-United-Trikot Bests mit der Nummer 7 trug, in einer Karte.

Seit Tagen hatten sich auch unzählige Reporter versammelt, um die Öffentlichkeit von den tragischen Geschehnissen um den womöglich besten britischen Spieler aller Zeiten zu informieren. Premierminister Tony Blair würdigte den Flügelflitzer als "den größten Fußballer, den Großbritannien jemals hervorgebracht hat. Wer ihn auf dem Platz spielen gesehen hat, wird ihn niemals vergessen", versicherte der Staatschef von einem Gipfeltreffen auf Malta.

"Er war das größte Talent, das unser Fußball jemals produziert hat. So einfach ist das", sagte der aktuelle ManU-Trainer Sir Alex Ferguson, für dessen Klub Best 136 Liga- und insgesamt 178 Tore in 466 Pflichtspielen erzielt hatte. Noch kurz vor seinem Tod hatten ihn unter anderem seine legendären ehemaligen United-Teamkollegen Sir Bobby Charlton und Denis Law am Sterbebett besucht und die Schuld an seinem Untergang im Alkohol-Sumpf teils bei sich selbst gesucht.

Bests Familie hatte bestehend aus Sohn Calum (24) aus erster Ehe, seinen Geschwistern und Vater Dick (87) die vergangenen Tage beim schwer kranken Nationalhelden auf der Intensivstation verbracht. Calum trauerte unter Tränen nicht nur um seinen Vater, sondern versicherte: "Wir alle haben einen wunderbaren Menschen verloren."

(apa)