Rote Linien-Forum - Therapien, Skills, Medikamente, Klinikerfahrungen

Es tut sich was!

Re: Es tut sich was!

Liebe Snow,

Borderline ist ja auch eine sogenannte "Persönlichkeitsstörung" - liegt also auf einem Kontinuum: Man kann Züge davon haben und trotzdem in 90% der Fälle völlig "normal" (was heißt eigentlich normal???) sein. Man kann auch mehr Züge davon haben, als unbedingt "üblich" ist. Ganz blödes Beispiel: Bei vielen Hochbegabten scheint es so zu sein, daß sie in ihren Gefühlen extremer sind als der Durchschnitt, also intensiver fühlen und wahrnehmen. Da könnte man auch schnell bei BPS landen, wenn man es denn darauf anlegen wollte.

Und aus dem "Nähkästchen" geplaudert: Mir hat das zwar nie einer diagnostiziert, aber ich habe eine Freundin mit entsprechender Diagnose und ich kann ihre Reaktionen, ihr Verhalten so gut nachvollziehen und kenne das teilweise von mir selbst, daß ich echt Zweifel bekommen könnte... Da ich keine solche Diagnose "brauche", wird sich da keiner je mit beschäftigen, aber es kann schon sein, daß ich manchmal haarscharf an der Grenze liege.

Also, ob nun Züge von oder ganze Diagnose oder was auch immer: Das ist völlig wurscht! Du bist nämlich immer noch du und wen interessiert der andere Quark?

Und wenn die Thera dir sagt, man würde dir nichts anmerken - nimm es als Kompliment dafür, daß du eben doch in vielem die Powerfrau bist, als die du häufig rüberkommst! Sich verstellen ist zwar machbar, aber wenn das nicht in dir angelegt wäre, könntest du das auf Dauer nicht so überzeugend tun. Jetzt mußt du bloß lernen, dich bei den richtigen Personen fallen zu lassen, und auch das funktioniert.

Alles Liebe und wenn du magst, fühl dich mal umarmt,

Fleur



"Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten."
(Hl. Katharina von Siena)

Re: Es tut sich was!

stimmt leider häufig (ich habe derzeit bei der Therapeutensuche auch das Problem, sogar die Sekräterin einer Vereinigung von Münchner Therapeuten hat mir mitgeteilt, daß man sich nur auf Depressionen beschränke *lol*)


stimmt so nicht, BPS gilt durchaus als heilbar (eine Freundin von mir gilt sogar als geheilt) und wenn es daran liegt, daß man im Alter ruhiger wird


eigentlich hatte ich sogar lange Zeit Angst vor Monstern (sagte das eine Monster zum andern )

das kann manchmal wirklich ein Problem sein, allerdings heißt das in der positiven Variante spontan (unbedingt merken für die Bewerbung )


also eigentlich wundere ich mich schon, was meinen (auch interessierten) Mitmenschen so alles verborgen bleibt. Auffällig wurde ich nur selten, einen Ausraster über zwei Stockwerke am Flughafen München hat noch nicht einmal die Polizisten in der Nähe aufmerksam gemacht, obwohl selbst meine Frau und auch andere Fluggäste Abstand zu mir gehalten haben und fliegende Taschen und Rumpelstilzchen nicht an der Tagesordnung dort sind

wie BPS subjektiv zu keinem an Borderline erkrankten paßt

Daür muß man nicht an BPS erkrankt sein, das macht es manchmal nur leichter, sich von belastenden Beziehungen zu lösen

eben!

das macht so mancher ohne BPS auch


sic!

Es gibt nicht "die" Borderline-Erkrankung. Es ist, vereinfacht ausgedrückt, eine Gruppe verschiedener Erkrankungen mit zum Teil sehr unterschiedlichen Erscheinungsbildern. Als ich in der Klinik Bad Grönenbach war, gab es in der einen Abteilung für Borderlineerkrankungen vier verschiedene Gruppen (eine für Jugendliche - eher explosiv; dann das gleiche für ältere; und dann noch zwei ruhige Gruppen, eher in sich gewandt und mit Somatisierungsstörungen ). Die Patienten der anderen Abteilungen (die "nur" Depressionen, Burnout etc hatten) haben uns Verrückte immer ausgegrenzt und innerhalb unserer Abteilung haben die ruhigen die lauten gemieden.


Noch einmal: es gibt nicht "den" Borderliner, außerdem hat das mit Verrücktsein gar nichts zu tun (siehe verschiedene Ausprägungen bis hin zu psychotischen Symptomen)


Das muß (und sollte) auch so sein, nicht jeden gehen die persönlichen Schwächen etwas an, erst recht gegenüber Vorgesetzten oder ähnlichen sollte man sich meines Erachtens (und auch meiner Erfahrung nach) nicht oder zumindest sehr differenziert öffnen


Gruß

Tom (der seine Erkrankung nicht personifiziert und somit kein Borderliner, sondern ein an BPS-Erkrankter ist; schließlich sagt auch keiner "Beinbrucher" oder ähnliches)


____________________
See me, feel me, touch me, heal me
(The Who, "Tommy"O.S.T.)

Re: Es tut sich was!

Hey ihr Lieben,

ich hoffe, ich habe niemanden aus Versehen vor den Kopf gestoßen, es war nämlich wirklich nicht meine Absicht, alle Borderline-Erkrankten in einen Topf zu schmeißen oder sie über ihre Krankheit zu definieren.

Ich fürchte, ich habe mich völlig ungeschickt ausgedrückt, weil die Thematik so "neu" für mich ist...

Fragile, ich glaube, ich denke momentan wirklich ein bisschen chaotisch, so wie du es beschrieben hast. Es fällt mir noch schwer, dieses Wort "Persönlichkeitsstörung", das da über mir im Raum schwebt, mit meinem Selbstverständnis in Einklang zu bringen. Der Gedanke, dass etwas an mir oder meiner Persönlichkeit "gestört" sein soll, ist irgendwie komisch - danke Tom, dass du nachdrücklich darauf hingewiesen hast, dass es ja letztlich auch nur eine Krankheit ist, die man vielleicht hat, aber bestimmt nicht ist.

Fragile, du hattest Luna mal ein Selbsthilfe-orientiertes Buch empfohlen, vielleicht finde ich das ja auch mal. Denn letztlich hilft es mir kein bisschen, mich mit Symptomen und typischem Verhalten und so weiter auseinander zu setzen, das macht weder irgendwas klarer noch einfacher. Wege, aus meinen Problemen rauszukommen, wie auch immer sie nun heißen, scheinen mir da doch effektiver. Deswegen werde ich jetzt auch mit meiner Therapeutin erstmal daran arbeiten, dass ich (wie sie es nennt) in schlechten Phasen begreife, dass ich ein gefühl habe, aber nicht das Gefühl bin. Klingt ganz schön schräg, wenn ich da grad nicht drin bin und das aus guter Stimmung heraus betrachte . Und um ihr mehr Anhaltspunkte zu liefern, was bei mir typische Auslöser sind, darf ich jetzt darauf warten, dass wieder was passiert . Oder darf an vergangenen Situationen arbeiten, was auch nicht unbedingt angenehm erscheint.... aber gut, da muss ich jetzt durch, sonst wird das nichts.

Fleur, du musst mit diesem Powerfrau-Kram aufhören! Wenn wir uns mal treffen und du feststellt, dass ich eigentlich ne lahme Schnecke bin, wirst du sonst nur enttäuscht .

Ganz liebe Grüße an euch!
Snow



In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt. [Albert Camus]

Re: Es tut sich was!

Liebe Snow,

Ich bin zwar jetzt nicht Fragile, aber ich glaube, das war dieses Buch hier. Das Borderline Selbsthilfebuch. Ich selber habe es zwar (noch) nicht, aber ich möchte es mir auch noch mal zulegen.

Fühl Dich mal ganz lieb von mir umärmelt - irgendwie weis ich im Moment nicht so recht, was ich schreiben will - soll. Sorry, Kopf leer. Aber eins ist wichtig und dass hast Du ja schon erkannt, Du bist nicht die Diagnose! DU bist DU! Eine sehr liebe, witzige, lebensfrohe, manchmal überdrehte und traurige, aber immer einzigARTIGe Snow!

Ich koch mal schnell eien frische Kanne Schoki und dann setzen wir uns zusammen und genießen sie.

Liebe Grüße
vinter


____________________
~*~
Ob du loslässt oder ob du kämpfst,
es reißt dich einfach mit.
~*~
(DTH)

Re: Es tut sich was!

gLiebe snow!

Inhaltlich kann ich mich meinen Vorrednern auch nur anschließen!
Ich persönlich habe bei unserem Familientherapeuten die Erfahrung gemacht, dass sich Menschen nicht in die Auswertung von Fragebögen oder schriftlichen Abhandlungen pressen lassen.

Viele Dinge die man bei solchen Fragebögen beantwortet sind subjektiv beim Schreiben und subjektiv in der Bewertung. - Viele Dinge kann man aus dem Gedächtnis heraus auch gar nicht unbedingt 100%´ig widergeben. -So ging es mir jedenfalls.

Die Gefahr ist einfach groß, in die Schablone "Borderline" gedrückt zu werden. An einigen Rändern passt sie gut, an anderen Stellen ist sie zu groß oder zu klein. Aber Du bleibst ja immer noch Du. Die Diagnose kann bestimmt helfen, einige Dinge besser anzugehen. - Ist ja aber nicht wichtig um das Leben danach auszurichten.

Ich fühl mit Dir.
black cat



Re: Es tut sich was!

Japp, das ist genau der Ratgeber, den ich Luna empfohlen habe und weil ich immer noch keinen gefunden habe, der mir persönlich noch besser gefällt, empfehle ich ihn dir hiermit ebenfalls

Eine liebe Umarmung,
Fragile




Die Naturgewalt des Lachens ist das allergrößte Wunder.

(aus: Aufbruch)

Re: Es tut sich was!

    Zitat: Snow_Queen
    Hey ihr Lieben,

    ich hoffe, ich habe niemanden aus Versehen vor den Kopf gestoßen, es war nämlich wirklich nicht meine Absicht, alle Borderline-Erkrankten in einen Topf zu schmeißen oder sie über ihre Krankheit zu definieren.

    Ich fürchte, ich habe mich völlig ungeschickt ausgedrückt, weil die Thematik so "neu" für mich ist...
Hallo Snow,

also mich hast du definitiv nicht vor den Kopf gestoßen sondern grad im Gegenteil: Deine Einstellung hat mich aufgebaut, da ich genau so gedacht habe wie du als ich die Diagnose bekommen hab (auch wenn sie bei mir zum Glück noch nicht ganz gefestigt ist). Man hört ja eigentlich immer nur wie schlimm und "gestört" Borderliner sind, so dass ich mich mit der Krankheit nicht indentifiezieren konnte und wollte, da ich so eben nicht bin. Aber -im Gegensatz zu dir- dachte ich dann, dass ich so werden müsste, um den Therapeuten zu gefallen... Deshalb danke ich dir von tiefsten Herzen für deine Worte:
    Zitat: Snow_Queen
    Dann bin ich eben emotional instabil (das ist echt keine Überraschung
    ), aber ich schaffs trotzdem irgendwie zu studieren, zu arbeiten, für mich zu sorgen und hab ganz viele liebe Freunde, auf die ich mich verlassen kann und die sich auf mich verlassen können. Und wegen einer Diagnose muss ich nicht plötzlich anfangen, Leute zu manipulieren oder unglaublich gefährliche Dinge zu tun oder Menschen zu verletzen... ich bin heute nicht mehr oder weniger kompliziert als letzte Woche. Und wenn das bisher für andere erträglich war, bleibt das auch so.
Dieser Satz hat mich echt wachgerüttelt. Und er soll dir auch verdeutlichen, dass du immer noch dieselbe liebe Snow bist. Vielleicht hilft dir die Diagnose weiter, hilft dir dich besser zu verstehen und dann ist sie ja auch gut. Irgendwie ist es ja auch angenehm, wenn man endlich weiß, was denn genau an einem nicht stimmt, damit man weiß, was man verändern kann um glücklicher zu sein.

Achja, und der Ratgeber/das Selbsthilfebuch, was Fragile empfohlen hat, ist wirklich gut. Mir gefiel das Buch sehr und es liegt immer noch neben meinem Bett, wenn ich den mal schnell was nachlesen muss/möchte.

Alles Liebe und viel Kraft (wir werden das mit der Diagnose schon schaukeln!)

Luna



Sometimes when I say "I'm okay" I want someone to look me in the eyes, hug me tight, and say "I know your not"

Re: Es tut sich was!

Hallo,

ich hab im Moment leider nicht so viel Konzentration, aber ich möchte dir gern sagen, dass ich finde, dass du das alles ganz toll machst und dass du echt stolz auf dich sein kannst.


Ich wünsch dir weiterhin alles, alles Gute,

Liebe Grüße,
anna-luisa

Re: Es tut sich was!

Hey ihr Lieben,

ein bisschen möchte ich euch ja schon noch auf dem Laufenden halten, was in meiner Therapie so passiert (auch um anderen Unerfahrenen vielleicht ein bisschen Einblick in die ersten Schritte zu geben).

Momentan erstellen wir für mich eine Notfallkiste mit hilfreichen Skills. Früher habe ich immer gedacht, ein paar nette Dinge rein in die Kiste und gut ist , aber als ganz so einfach erweist sich das doch nicht. Jede Sache muss erst erprobt werden in verschiedenen Situationen und dann werten wir gemeinsam aus, was mir wann und wie hilft und was nicht... letzte Woche ist ein kleiner Stapel Hercule Poirot-, Miss Marple- und Sherlock-Holmes-Krimis da reingewandert, weil die fesseln, aber nicht so aufwühlend sind. Bloß darf ich die natürlich nicht einfach so rausnehmen und lesen, auch wenn ich in Versuchung bin . Mit vielen anderen Dingen tue ich mich aber noch schwer, insbesondere mit den Geruchs- und Geschmacksskills hab ich noch Gewöhnungsschwierigkeiten.
Dann werden wir mir in der nächsten Stunde ein "inneres Drehbuch" schreiben, ich glaube, das ist dann so eine Art festgelegter innerer Frage-Antwort-Dialog, den ich in Krisensituationen zur Realitätsprüfung anwenden soll... hat das jemand von euch vielleicht schon mal gemacht und kann mir das näher erläutern, wie das funktioniert? Davon hatte ich nämlich vor meiner letzten Sitzung noch nie gehört...
Außerdem soll ich autogenes Training erlernen, um mich leichter beruhigen und entspannen zu können. Vielleicht hilft das ja auch endlich bei meinen Schlafschwierigkeiten. Darauf freue ich mich jedenfalls schon sehr, weil ich bisher nur Gutes darüber gehört habe (auch, wenn Entspannungstechniken bisher so gar nicht meins waren... aber ich denke, in der Therapie ist das doch was anderes, als wenn es in der Schule heißt "schließt jetzt bitte alle die Augen und stellt euch vor...").

Allerdings läuft nicht alles so problemlos. Manchmal habe ich das frustrierende Gefühl, auf der Stelle zu treten. Wir analysieren ganz viele Situationen, die bei mir zu meinen "Aussetzern" bzw. starken Gefühlsschwankungen führen, und letztlich lässt sich immer alles irgendwie auf eine panische und schockierende Angst, alleine bzw. zurückgelassen zu werden, zurückführen. Meine Therapeutin denkt, dass da dann das kleine Mädchen in mir drin einfach eine riesige Panik kriegt und total durchdreht, und da stimme ich ihr von Gefühl und Verstand her zu.
Der Schlüssel dazu liegt in meiner Kindheit und ich bin mir genau wie sie auch recht sicher, in welcher ungefähren Situation her. Das Problem ist, dass ich da einfach nicht rankomme. Vom Verstand her ja, aber wenn es um meine Gefühle geht, blocke ich komplett ab, bekomme gar keinen Zugang. Wir haben es schon mit einer Imaginationsübung versucht, aber die ging so dermaßen nach hinten los (statt an eine Situation aus der Kindheit habe ich mich an eine Situation im letzten Jahr zurückversetzt gefühlt und war komplett überfordert und hilflos und bestimmt eine Woche lang nicht in der Lage, mir klarzumachen, dass das vergangen ist, weil es sich da so "real" angefühlt hat), dass meine Therapeutin da erst wieder einen Versuch starten möchte, wenn ich mich in der Gegenwart sicherer stabilisieren kann.
Ist euch sowas auch schonmal passiert? Ich komme mir so dumm vor, schließlich wird überall immer von solchen Übungen erzählt und von Vergangenheitsbewältigung und der Wohltat, alte Gefühle aussprechen zu können... warum kann ich das nicht?? Es ist schließlich nicht so, als wäre da was mit mir passiert, das ein Trauma auslöst oder so, da müsste ich doch Zugang zu meinen Gefühlen haben? Aber immer, wenn ich es versuche, kann ich die Gefühle zwar "von außen" beschreiben, aber das ist mehr eine Art Ratespiel anstatt eines Empfindens oder einer Erinnerung... stimmt irgendwas mit mir da nicht?

Das ist jetzt irgendwie doch ganz schön lang geworden, sorry.
Ganz liebe Grüße,
Snow



In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt. [Albert Camus]

Re: Es tut sich was!

Liebe Snow,
es freut mich, dass du uns auf dem Laufenden hältst und du uns ein bisschen von deinen Therapieerfahrungen erzählst.

Es klingt als wärt ihr sehr aktiv, als schaut ihr euch alles mögliche ganz konkret an und arbeitet an unterschiedlichen Baustellen! Daher musst du überhaupt nicht das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten. Das tust du nicht. Manches geht halt mal schneller und manches braucht mehr an Zeit. Aber du arbeitest daran, du sorgst gut für dich und machst immer wieder einen Schritt nach vorne, manchmal einen größeren und manchmal eben nur einen kleineren.

Setz dich nicht zu sehr unter Druck, wenn mal etwas nicht so klappt oder sogar nach hinten los geht. Ich glaube, dass ist jedem von uns in der Therapie schon passiert - zumindest kenne ich das auch ganz gut. Manchmal ist es für manche Dinge noch zu früh oder manches überfordert uns einfach. Auch Therapeuten können sich nur mit unterschiedlichen Methoden heran tasten und schauen, was tut uns gut und was nicht. So ist es absolut in Ordnung, wenn du auf etwas nicht ansprichst oder etwas noch nicht klappt. Du machst das alles wirklich ganz, ganz toll. *dich ganz lieb drück und knuddel*

Was deine Panik von früher betrifft, fällt mir konkret etwas ein, was ich mit meiner Therapeutin gemacht habe. Ich hatte ja immer panische Angst meine Mutter zu verlieren, da sie immer wieder mit Selbstmord gedroht hat. Daher sind bei mir auch heute noch öfters diese Panikgefühle aufgetreten. Meine Therapeutin hat dann mit mir folgendes gemacht - ich habe mein kleines, früheres Ich in den sicheren Ort gebracht (bei mir ein innerer Garten) und habe die Kleine dann als jetzt Erwachsene beruhigt, dass ich ihr sagen kann, dass sie nicht verlassen wird, dass sie mit Mutter aufwachsen wird und dass ich nun erwachsen bin und viel mehr Möglichkeiten habe, mit allem gut umzugehen (das war allerdings noch zu einem Zeitpunkt, als meine Mutter noch nicht krank war bzw. noch lebte, heute wäre die Übung schon etwas schwieriger für mich). Vielleicht kannst du deine Kleine damit etwas beruhigen, dass sie keine Angst haben braucht, dass sie nicht verlassen wird, nicht alleine sein wird. Du kannst ihr auch von heute erzählen - dass du dein Leben viel aktiver gestalten kannst, du Unterstützung bekommst, du viele Freunde hast, du nicht alleine bist... du hast heute das Wissen, dass es die kleine Snow geschafft hat und dass sie niemals ganz alleine war!

Alles Liebe,
firefly



These wounds won't seem to heal.
This pain is just too real.
There's just too much that time cannot erase.
(Evanescence)