Rote Linien-Forum - Therapien, Skills, Medikamente, Klinikerfahrungen

Medikamente/Psychiater

Re: Medikamente/Psychiater

Was ist außerhalb der Woche und wenn du nicht in der Berufsschule bist? Vielleicht wäre das etwas, worüber du morgen sprechen könntest?
Und auch sonst - dass es dir jetzt gut geht, ist schön. Aber du weißt ja selbst, wie sehr die Stimmung schwanken kann - und es eben auch tut. Genau darüber könntest du morgen vieleicht auch reden.

Ich denke an dich - es ist gut, dass du hingeht.

Liebe Grüße!
Y



Wünsch mir die Welt, in der die Völker sagen:
Wir haben endlich den Krieg verloren
und können ihn nicht wiederfinden.

Re: Medikamente/Psychiater

Achtung:
große Jammer und Triggergefahr!

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Wieso habe ich mir das heute eigentlich angetan? Wieso bin ich hingegangen? Wenn ich doch eigentlich genau wusste, wie es enden wird (oder habe ich mich gezielt so verhalten, dass es so enden wird?).
Ich bin sowas von doof. Wieso habe ich so ein großes Talent immer alles falsch zu machen und zu sagen?


Also, ich bin hingegangen...war aber schon überfordert als die Sekretärin/Sprechstundenhilfe mich fragte, was ich hier denn wolle.
Habe nur was von wegen Betriebsarzt und Medikamente vor mich hinstammeln können...
Mehr konnte ich dem Arzt dann auch nicht erzählen, nur Diagnose, Betriebsarzt und Medikamente. Irgendwie hätte ich noch so viel erzählen können, aber nein... ich habe noch nicht mal vom Svv erzählt und dass dies im Moment durch meinen vermehrten Selbsthass wieder schlimmer ist...

Er meinte dann nur was von komischer Diagnose und, dass ich sehr unsicher wirkte und dass er mir eigentlich nichts verschreiben möchte.
Er meinte, das Beste für mich wäre 10 Wochen stationär und dann eine ambulante Therapie. Ich war erstmal platt, davon. Wieso bildet er sich ein mir nach 2 Minuten, wo er doch nichts von mir weiß, mir sowas zu sagen? Als ich verdeutlicht habe, dass ich mir es von der Ausbildung her nicht erlauben kann 10 Wochen zu fehlen und ihm gesagt habe, dass ich diese Woche schon die erste Probesitzung bei einem Therapeuten habe, hat er mir dann doch Medis verschrieben und mir die Überweisung ausgedruckt...

Echt ein blöder Tag. Dies hat mich alles doch nur in meinem Gedanken bestätigt, dass ich dumm bin und alles falsch mache. Ich war so aufgewühlt, dass ich mir nur durch Svv wieder "helfen" konnte. Das ist doch bescheuert: Wegen einer Sache, die mir helfen sollte, werde ich rückfällig

Da kann ich echt nur hoffen, dass es am Donnerstag bei dem Therapeuten besser ausgeht.

Liebe Grüße und Sorry fürs zu jammern und vollheulen
Luna



Sometimes when I say "I'm okay" I want someone to look me in the eyes, hug me tight, and say "I know your not"

Re: Medikamente/Psychiater

Liebe luna,
darf ich dich erstmal ganz lieb in den Arm nehmen?
Du hast eigentlich gar nichts "falsch" gemacht. Dass du unsicher warst, ist total verständlich... und dass du nicht gleich mal eben dein ganzes Leben vor einem völlig unbekannten Menschen ausbreiten konntest, auch. Das weiß er selbst auch - schließlich hat er genug mit Menschen zu tun, denen es nicht gut geht und die deswegen zu ihm kommen.

Seine Einschätzung ist natürlich ein bisschen komisch, gerade weil er sie so schnell geäußert hat...

Für Donnerstag drücke ich dir die Daumen, dass der Termin gut wird und du dich dabei wohl (oder wenigstens wohler als heute) fühlst.

Liebe Grüße
Y



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und können ihn nicht wiederfinden.

Re: Medikamente/Psychiater

Hallo Luna,
am liebsten wär ich jetz bei dir und würd dich ganz doll festhalten.
Es ist schade, dass der Termin so unangenehm war für dich. Dennoch hat er das gewünschte Ergebniss gebracht oder? Musst du dann regelmäßig zu ihm hin, weil du ein Rezept für die Med brauchst? Vieleicht klappt das ja dann beim nächsten Mal besser mit dem Reden. Obwohl ich auch denke, dass beim ersten Termin nicht alles aus ein raussprudelt, er kann nicht verlangen, dass du gleich Vertrauen zu ihm hast.
Du hast jetzt sooo viele verschiedene Gesprächsttermine mit den verschiedensten Gesprächspartnern hinter dich gebracht und dann noch die Woche ein neuer Therapeut - ich glaube, dass das alles zu schnell kam für dich. Ich wäre in deiner Situation jedenfalls total überfordert. Dir 10 Wochen Station zu verschreiben find ich allerdings heftig nach so einer kurzen Stunde - oder hatte er vieleicht schon von jemanden Infos über dich erhalten?
Ich wünsche mir jedenfalls, dass du beim Therapeuten mit einem besseren Gefühl nach Hause gehst als Heute.

Mir wird immer gesagt, ich soll mir was Gutes tun nach dem sv. Was könnte das für dich sein? Nehm den Rückschlag bitte nicht zu ernst, du hast wirklich viel durchgemacht in den letzten Wochen und du warst echt stark.

ein lieben Gruß
Jule


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Wenn du keinen Wind mehr spürst,
hat der letzte Engel
seine Flügel verloren.

Re: Medikamente/Psychiater

Hey Luna,

schade, dass der Termin nicht erfolgreicher für dich gelaufen ist - ich hätte dir eine Positiverfahrung wirklich gewünscht!

Was mir beim Lesen der letzten Postings in den Sinn kam, war, ob es eventuell auch sein könnte, dass Du vor lauter Angst, nicht ernst genommen zu werden, die zurückhaltenden Aussagen des Psychiaters oder auch Reaktionen anderer Menschen, zu sehr in die negative Richtung interpretierst? In letzter Zeit hast Du ja doch wieder ziemlich mit Selbsthass zu kämpfen und sprichst dir ziemlich viele "Rechte" ab (Freunde, Hilfe etc.), wie ich das so mitbekommen habe.

Auf der anderen Seite finde ich, dass er gar nicht soooo ungewöhnlich reagiert hat (obwohl ich das wahrscheinlich nicht beurteilen kann, da ich ja nicht dabei war - ich beziehe mich auf das, was ich durch die Postings weiß)...wie ich dich verstanden habe, konntest Du nicht so wirklich offenlegen was im Moment so in dir abgeht - die Sache SvV, Selbsthass etc. und dennoch hat er ja nicht gesagt, dass es dir zu gut geht, sondern sogar eine 10 wöchige stationäre Therapie mit anschließender Nachbetreuung angeraten - das würde er vermutlich keinem nahelegen, von dem er denkt, dass es ihm zu gut geht?!
Und letztlich war er ja dann doch bereit, dir medikamentös "unter die Arme zu greifen" wie Du ihm deutlich gemacht hast, dass es ausbildungstechnisch nicht machbar ist stationär zu gehen.
Und meinst Du nicht, dass es in gewisser Weise mit zu seinem Beruf gehört, einen Menschen in ziemlich begrenzer Zeit einzuschätzen? Letzlich schwingt doch in seinem Voschlag, 10 Wochen stationäre Therapie, auch der Gedanke mit, dass Du jedes Recht auf eine sehr umfangreiche und intensive Hilfe und Fürsorge hast, die eben in einer Klinik am ehesten gewährleistet werden könnte...dass das für dich momentan nicht in Frage kommt ist ja etwas anderes.

Falsch gemacht hast Du sicher nichts. Ich weiß gar nicht, ob man bei so einem Termin wirklich etwas falsch machen könnte - ist ja total verständlich, dass man aufgeregt ist und nicht gleich wie ein Wasserfall plappert...

Ich wünsch dir einfach, dass der Termin beim Therapeuten etwas erfolgreicher verläuft und Du mit gutem Gefühl da raus kommst und dir wieder ein paar mehr Rechte einräumst



"Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein."
(Simone de Beauvoir)

Re: Medikamente/Psychiater

Vielen lieben Dank für eure aufbauenden, tröstenden (aber auch nachdenklich machenden Worte). Das tat einfach nur gut. Danke.

Ich versuche nun auch einfach positiv an den morgigen Tag zu denken, es muss einfach besser werden. Immerhin hat der Therapeut am Telefon recht nett geklungen und auch seine Internetseite (ja, er hat eine eigene Homepage) ist recht ansprechend gestaltet.

Der gestrige und der heutige Tag haben mir nun endlich gezeigt, dass das "Theater", was meine Ausbilder gemacht haben, doch gut war. Da ich gestern so ohne Probleme zum AMZ (Betriebsarzt) gehen konnte, meine Wunden versorgen lassen konnte (bin echt stolz auf mich, diesen Schritt gemacht zu haben) und mich bei ihm wegen dem Termin beim Psychiater auch aufregen konnte. Seine Meinung war, dass der Pschiater einfach ungeeignet für mich bzw. für mich und mein Problem war. Einfach Schwamm drüber und vergessen. Und er ist ja Arzt, also denke ich, dass seine Meinung/Einschätzung doch viel Gewicht hat... Heute hat er mir nochmal viel Glück gewünscht für das morgige Gespräch und mir angeboten mich für morgen auf der Arbeit deshalb krankzuschreiben, was ich dann doch dankend abgelehnt habe...

Zum Thema Medis:
Ich bin jetzt echt überfragt, was ich machen soll. Ich habe zwar nun das Päckchen daheim, aber nachdem ich mir den Beipackzettel durchgelesen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich sie wirklich nehmen soll, da dort eben nochmal erwähnt wurde, dass der Selbsverletzungsdruck und Suizidgedanken verstärkt werden können. Jetzt bereue ich es doch, dass ich dem Psychiater davon nichts erzählt habe... Insgesamt weiß ich gar nicht, was ich tun soll. Er hat mich gar nicht aufgeklärt gehabt (das ganze Gespräch ging maximal 5 Minuten) und auch nicht gesagt, dass ich wiederkommen soll. Nur, dass ich die Medis wirklich nur nehmen darf, wenn keinerlei Nebenwirkungen auftreten (da frag ich mich nur, wie ich entscheiden soll, was nun Nebenwirkung ist und was durch Depressionen ausgelöst worden ist). Und wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Lust dort nochmal anzurufen und/oder hinzugehen. Die Chemie stimmte einfach nicht... vielleicht kann ich den Therapeuten darauf nochmal ansprechen, wenn zwischen uns die Chemie stimmt...

@ Ronja
Ich glaube in gewisser Weise hast du wirklich Recht, dass ich einfach alles (zusätzlich noch) negativ(er) interpretiert habe. Ich merke irgendwie selbst schon, dass ich wieder in einen Depri-Sumpf verschwinde, indem ich einfach alles wieder schlecht sehe... ich glaube, ich brauche wirklich Hilfe...

Ganz liebe Grüße an euch alle
Luna



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Re: Medikamente/Psychiater

Nur ein kurzer Lagebericht:

Der Termin beim Therapeuten war besser als gedacht (zumindest um ein vielfacheres besser als beim Psychiater). Es könnte bei uns mit der Chemie klappen (er meinte dies auch). Und ja, die Praxis ist eigentlich richtig nett gestaltet und der Therapeut sieht aus, als ob er wirklich Erfahrung hat.
Allerdings stellt er leider ein paar Bedingungen/Vorraussetzungen für die Therapie, die ich mir erst noch durch den Kopf gehn lassen muss. Nun muss ich endgültig entscheiden, ob ich Hilfe möchte oder ob ich möchte, dass mein Leben vor die Hunde geht. Hoffentlich werde ich mich richtig entscheiden können.
Aber richtig Angst habe ich jetzt eigentlich nur vor meinem Hausarzt, da er einen Bericht/Antrag ausfüllen muss, damit die Therapie von der Kasse genehmigt wird. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll...
Ich glaube, so wies aussieht, kommt in den nächsten 2 Wochen noch sehr viel Arbeit auf mich zu...hoffentlich werde ich es schaffen, das mit meinem Hausarzt und mit meinen Gedanken zu regeln ehe der neue Termin beim Thera ist... Irgendwie freue ich mich schon leicht auf den Termin

Naja, danke fürs hier schreiben können.

Liebe Grüße
luna



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Re: Medikamente/Psychiater

Liebe luna,
na, das liest sich doch schon mal sehr, sehr gut.
Ich wünsche dir genügend Ruhe, um dir alles gut durch den Kopf gehen lassen zu können, so dass du dann eine Entscheidung treffen kannst, die sich für dich gut und richtig anfühlt.

Liebe Grüße!
Y



Wünsch mir die Welt, in der die Völker sagen:
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Re: Medikamente/Psychiater

Liebe Luna,

das liest sich doch schon mal richtig gut! Ich freue mich für Dich!

Wir sind ja auch noch da, um Dir zu helfen, Deine "Chaosgedanken" und Bedenken rechtzeitig aus dem Weg zu räumen

Das mit Deinem Besuch bei Deinem Hausarzt wirst Du schon schaffen *sicher bin*. Weis Dein Hausarzt von Deinen Problemen? Im Prinzip brauch der Arzt nur zu bestätigen, dass Deine Probleme nicht Ursache einer körperlichen Erkrankung sind. Mein Doc hat das ohne großartige Untersuchung oder so bestätigt, aber er kennt mich schon von klein auf und weis auch von meinen Problemen. Er war damals mein erster Ansprechpartner, dem ich mich anvertraut habe.
Das bekommst Du hin!

LG
vinter


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~*~
Ob du loslässt oder ob du kämpfst,
es reißt dich einfach mit.
~*~
(DTH)

Re: Medikamente/Psychiater

Liebe Luna,

das hört sich sehr gut an!
Das mit deinem Hausarzt schaffst du ganz sicher. Du musst dir nur immer wieder sagen, dass der ganz viele Patienten hat und es statistisch gesehen höchst unwahrscheinlich ist, dass er nicht immer mal wieder sowas ausfüllen muss .
Und ich denke, da er dann ja schwarz auf weiß sieht, dass du dir bereits Hilfe gesucht hast, wird er da auch kein großes Thema draus machen, jedenfalls wird nichts Dramatisches (keine Kritik, keine Vorwürfe) passieren. Vielleicht spricht er kurz sachlich mit dir über das Thema, aber hey! Du warst jetzt schon bei deinem alten Therapeuten, deinem Amtsarzt, den Ausbildern, einem Psychiater und dem neuen Psychologen - da sollte doch der Hausarzt kein Problem mehr sein, oder? Du bist unglaublich stark, und du schaffst das!

Ich weiß natürlich nicht, was dein Therapeut für Bedingungen stellt, aber ich bin mir fast sicher, dass sie nicht unmöglich zu erfüllen sind. Hast du bei ihm nachgefragt, warum er das für wichtig hält? Mir machen es solche Begründungen oft einfacher, irgendwelche Forderungen zu verstehen, akzeptieren und umzusetzen (bin sonst ein ziemlicher Dickkopf).

Ganz liebe Grüße und viel Erfolg!
Snow



Selbst die Dunkelheit muss weichen. Und ein neuer Tag wird kommen! Und wenn die Sonne wieder scheint, dann wird sie umso heller strahlen.