Der Weg ist das Ziel
Wenn wir verreisen, machen wir es anders als viele Menschen. Schon dadurch bedingt, daß wir kein Auto haben, ist alles rechtzeitig fertig und unser Start beginnt ruhig. Sicher ist es manchmal mühselig, aber wir erleben unterwegs so viele interessante Dinge, lernen während des Wartens auf den Zug Menschen kennen, plaudern, sehen uns die Natur an, genießen den Weg. Viele Menschen steigen vor der Haustüre in ihr Auto, im letzten Moment muß noch dieses und jenes schnell hineingepackt werden und hetzen dann zum Ziel. Keine Pausen, keinen Blick auf die Landschaft, die Augen auf die Kilometeranzahl gerichtet, nur so schnell als möglich am Ziel sein. Wenn sie ankommen, sind sie müde, erschöpft, unzufrieden und finden sich eine Weile nicht zurecht. Wenn wir an unserem Ziel sind, sind wir mit Körper, Geist und Seele angekommen. Die anderen müssen noch warten bis ihre Seele nachkommt.
Indianische Weisheit
Einmal fuhr ein Weißer durch die Prärie. Bis zur nächsten Stadt hatte er noch mehrere Stunden Fahrt vor sich. Da sah er in einiger Entfernung einen Indianer am Straßenrand stehen. Er hielt an und bot dem Mann eine Mitfahrgelegenheit an. Der Indianer nahm dankbar das Angebot an. Die Fahrt verlief schweigend. Nach 2 Stunden sagte der Indianer plötzlich: Bitte können Sie anhalten! Ich möchte hier aussteigen. Verwundert erwiderte der Weiße: Hier lebt doch niemand. Bis zur nächsten Stadt haben wir noch 300 Kilometer vor uns. Der Indianer bestand aber auf seinem Vorhaben. Der Fahrer ließ ihn aussteigen und fragte noch mal zur Sicherheit nach: Was wollen Sie denn jetzt machen? Ich werde mich an den Straßenrand setzen und warten, bis meine Seele nachkommt, antwortete der seltsame Mitfahrer. Etwas nachdenklicher als zuvor setzte der Weiße seine Fahrt fort.