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Häkkinen feiert Comeback im Tourenwagen

Häkkinen feiert Comeback im Tourenwagen

Stuttgart (dpa) - Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen hat genug vom Vorruhestand und feiert im Tourenwagen sein Comeback. Nach drei Jahren Familien-Pause tritt der Finne in der kommenden Saison für Mercedes beim Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) an.

«Nach dem Ende meiner Formel-1-Karriere 2001 habe ich versucht, nicht mehr an Rennsport zu denken. Aber er war immer in meinem Herzen und meinem Kopf. Es ist mir klar geworden, dass ich für den endgültigen Ruhestand noch nicht bereit bin», sagte Häkkinen beim Stars&Cars-Tag, dem traditionellen Mercedes-Saisonabschlussfest, in Stuttgart. «Ich kehre in die Mercedes-Familie zurück und fahre DTM. Gewinnen ist das Ziel.»

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bezeichnete die Verpflichtung des populären Piloten als «eine große Bereicherung für unser Engagement und für die Meisterschaft». Häkkinens spektakulärer Auftritt sorgte für den größten Jubel unter den insgesamt 30 000 Besuchern im DaimlerChrysler-Werk in Untertürkheim. Der 36 Jahre alte Finne präsentierte sich den begeisterten Fans spektakulär auf der Brüstung eines Hochhaus-Balkons, ehe er dann auf der großen Bühne neben dem Mercedes-Benz-Museum seinen Einstieg in die populäre Tourenwagen-Serie bekannt gab. «Bei den Testfahrten vor drei Wochen hat sich gezeigt, dass ich mit den Zeiten der Spezialisten mithalten kann», sagte er. «Natürlich weiß ich, dass ich sehr viel lernen und hart arbeiten muss, um ganz vorne mitfahren zu können.»

Häkkinen, Ende der 90er Jahre im McLaren-Mercedes Michael Schumachers schärfster Rivale in der Formel 1, hatte nach 2001 seine Karriere beendet, um seiner Frau Erja und Sohn Hugo mehr Zeit widmen zu können. Mit zwei WM-Titeln 1998 und 1999, 20 Grand-Prix-Siegen, 26 Pole-Positionen und 420 WM-Punkten gehörte der sympathische Finne zu den erfolgreichsten Piloten der Königsklasse. Kein Wunder, dass er mit der Entscheidung, wieder für Mercedes anzutreten, den aktuellen Silberpfeil-Fahrern die Show stahl. Weder das Formel-1-Duo Kimi Räikkönen und David Coulthard noch die DTM-Stars Bernd Schneider, Jean Alesi, Gary Paffett und Christijan Albers erhielten annähernd so viel Beifall wie Häkkinen.

«Nichts war in den drei Jahren Pause so attraktiv wie Motorsport», nannte Häkkinen als Hauptgrund für die Rückkehr. Für die Entscheidung pro DTM und gegen die Formel 1 gebe es viele Gründe. Details wolle er aber «hier und heute» nicht nennen. «Wenn ich ein Formel-1-Cockpit gewollt hätte, hätte ich eines bekommen», versicherte er. Der 161- malige Grand-Prix-Starter galt als Kandidat bei BAR-Honda. Zudem war er bei Williams-BMW im Gespräch.

Neben dem Comeback-Knaller standen auch Abschiede im Mittelpunkt. Coulthard, nach neun Jahren bei McLaren-Mercedes ausgemustert, verabschiedete sich mit viel Wehmut. «Ich bin stolz, für dieses Team gefahren zu sein.» Über seine Pläne, 2005 zu Williams zurückzukehren, wo er 1994 seine Grand-Prix-Karriere begonnen hatte, wollte der Schotte nichts Näheres sagen: «Es ist schwierig, bei einem Mercedes- Event über BMW zu sprechen. Ich will aber auf jeden Fall in der Formel 1 bleiben.»

Glaubt ihr, dass Häkkinen sein Comeback schafft und viele Siege einfährt? Glaubt ihr Häkkinen, hätte lieber bei der Formel-1 sein Comeback machen sollen oder überhaupt kein Comeback starten sollen?