Auswandern -   Heimatfrust...

Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht



Wie Du ja selbst sagst, gibt es ein Sozialsystem, das einen auffängt. Widerspricht das nicht der These vom der Herrschaft des Turbokapitalismus (zumindest für Deutschland)?

Starker Tobak - jetzt wirds persönlich

Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

Am Umsatz darfst Du es nicht festmachen, sondern nur am (Roh)Gewinn. Man kann auch mit großem Umsatz nichts verdienen, sollte eigentlich ein Unternehmer wissen...? Machst Du es am Gewinn fest, werden Dir die Arbeitnehmer nicht vertrauen, denn Du kannst den Gewinn steuern durch
Daher behaupte ich mal, dass dies ein nettes theoretisches Modell ist. Es wäre interessant zu sehen, ob Du Arbeitnehmer findest, die sich darauf einlassen. Sie verdienen jetzt mal 1TEuro, aber wenn wir alle unseren Job gut machen, dann auch 2TEuro. Ein Arbeitnehmer will Sicherheit. Dem muss man im Monat einen festen Betrag garantieren, darum ist diese Person ja gerade Arbeitnehmer geworden. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Das hört sich vernünftig an, sonst würdest Du vielleicht Deine Einstellung ändern müssen oder Insolvenz anmelden müssen.

Leider nicht. Ich hatte mir drei Vollzeitmitarbeitern und vier Aushilfen monatliche Personalkosten von fast 30TEuro. Sprich: Wenn dieses Geld nicht rein kam, dann wurde Minus gemacht. Als Kleinunternehmen kannst Du Dir so etwas nicht wie die großen monate- oder jahrelang leisten. Da musst Du hart sein, sonst arbeitest Du umsonst (bestensfalls) oder Dein Unternehmen gibt es einfach nicht mehr.

Das Gewinn- und Verlustbeteiligungsmodell hatte ich auch mal bei meinen Mitarbeitern angesprochen. Eine Resonanz gab es nicht. Einhellig war die Meinung: Ich könne am Jahresende gern einen Bonus zahlen. Aber ein Risiko wollen sie nicht eingehen. Das Gehalt war für die Mitarbeiter das Minimum, was es auch in schlechten Zeiten geben muss. Auch war den Mitarbeitern egal, was ich verdiente und was ich zahlen konnte. Maßstab war immer folgendes: Wenn der Mitarbeiter morgen zur Konkurrenz geht diese zahlt dann 500 Euro mehr im Monat, dann muss ich dies auch zahlen, sonst ist der Mitarbeiter weg. Den Arbeitnehmer interessiert Deine geschäftliche Lage nämlich gar nicht! Zahlst Du über dem Marktniveau verschwendest Du Geld, zahlst Du weniger, dann setzen Dir gute Leute die Pistole auf die Brust. So einfach funktioniert das.

Gruß
Siggi


Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

...und begründet gleichzeitig, daß durchaus für gleiche Arbeit und/oder Qualifikation unterschiedliche Gehälter gezahlt werden. Das fällt nämlich unter den Punkt "Verhandlungsgeschick des Angestellten" bzw. "Freizügigkeit des Arbeitgebers". Das hat dann auch nichts mit (un-) sozialer Gerechtigkeit zu tun, wie es hier in einem anderen Thread aufgeworfen wurde, sondern mit Marktwirtschaft (die Nachfrage regelt das Angebot)!

Gruß,

Thomas

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Carpe diem

Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

Sorry, natürlich weiß ich das, war eher so eine volksmündlich dahingesprochene Aussage von mir. Beim nächsten Mal werde ich noch vor Steuern, nach Steuern, bereinigt nicht bereinigt, unter Berücksichtung des operativen Geschäfts etc. formulieren

Umsatz ist nicht alles, beruhigt aber ungemein

Gut machen setzt man immer voraus. Deshalb muß die Auftragslage nicht besser sein od. werden ! Ansonsten stimme ich Dir zu. Fixum + Umsatzbeteiligung ist doch auch eine gute Lösung !

Richtig, ab einer bestimmten Firmengröße wird´s heikel.

Bei großen Firmen ja, aber bei kl. fast familiären Betrieben sieht das anders aus.

Gruß technikus


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DIE MENSCHHEIT IST EIN IRRTUM

Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

Das Sozialsystem gab es auch schon vor Turbokapitalismus u. Globalisierung. Natürlich mit etwas anderen Inhalten. Nur, dieses erarbeitete, erkämpfte Sozialsystem wird aufgeweicht. Am liebsten, glaube ich, hätte man gerne amerikanische Verhältnisse.


Galt ja nicht Dir u. wenn besagte Anna_kl mir verbal perfide in die Suppe spuckt gibt´s 1:1 Kontra.

Gruß technikus


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DIE MENSCHHEIT IST EIN IRRTUM

Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

Ich denke, es kommt drauf an, was man tut. Hat man direkten Einfluss auf seinen eigenen Erfolg, z. B. als Verkäufer, besteht also die Arbeit daraus, direkt am Unternehmenserfolg mitzuarbeiten, wird sich so mancher gern am Unternehmenserfolg beteiligen lassen. In solchen Jobs ist das auch durchaus üblich.

Hat man aber keinen direkten Einfluss, leistet man das ganze Jahr lang gute Arbeit und das Einkommen ist nachher vom Einsatzwillen und Erfolg anderer im Unternehmen abhängig, kann ich mir vorstellen, das man auf ein gewisses Gehalt besteht.

Da gibt es dann durchaus schwimmende Grenzen zwischen dem Sicherheitsbedürfnis eines Angestellten und der Risikobereitschaft eines Selbständigen.

In den 50er- und 60er-Jahren wurde, zu Zeiten von Vollbeschäftigung und wirtschaftlichem Boom, ein soziales Netz geschaffen, das nicht unter allen Umständen finanzierbar war.

Aber als Fazit muss man sagen: kein Globalisierungsgegner hält die Globalisierung auf. Auch wenn sich so mancher einbildet, ein paar böse Männer hätten sich im Geheimen getroffen und einen finsteren Plan verabschiedet: die Globalisierung ergibt sich automatisch aus den neuen Problemstellungen der Wirtschaft (wie ich das ja schon erklärt habe). Da kann Technikus noch so oft trotzig mit dem Fuss aufstampfen ... .

Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

Na, dieser Aussage kann ich mich mal tatsächlich anschließen.

Das sehe ich natürlich nicht so. Die weltweiten wirtschaftlichen Gegebenheiten sind so komplex, daß sie eine Eigendynamik entwickelt haben und sich somit jeglicher Kontrolle entziehen. Das schlimme ist, daß der Mensch in der Lage ist, solche Prozesse in Gang zu setzen. Du willst uns jetzt diesen Sachverhalt als gesunden Automatismus verkaufen, obwohl es eher die Chaostheorie untermauert.

Ich werde auch weiterhin trotzig mit dem Fuß aufstampfen Es fördert die Durchblutung ungemein u. somit das Denkvermögen um mich vor online-Wanderpredigern à la frankx, die das kommende Heil für die Menschheit verkünden, zu schützen. Der Herr sei mit euch u. der Globalisierung

Da ist mir die Art der Mitteilung von Nostradamus lieber. Wenn´s denn nicht eintrifft gibt es grund zur Freude ansonsten ist Armageddon angesagt, die Apokalypse schlechthin. Ich hoffe nicht, aber die Hoffnung stirbt, wie bekannt, immer zuletzt.

Gruß technikus


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Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

Seltsam, meine Wahrnehmung war eigentlich eher die von Dir als Wanderprediger gegen den Globalismus ("Der Weltuntergang wird kommen ..." ).

Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

Eben! Zumindest fast jeder Kontrolle.

Wie sollte das denn gehen und wer soll hierfür die Möglichkeiten (gehabt) haben? Seit Napoleon, der ja bekanntlich die 1789 eigenständigen deutschen Staaten abgeschafft hat (und somit, wenn man so will, zumindest für Deutschland den Beginn der Globalisierung eingeleitet hat) fällt mir da niemand mehr ein.

Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

eigentlich eher, da kannste mal sehen wie man sich täuschen kann
Wanderprediger verkünden meist das Heilvolle, ist ja auch das viel Angenehmere.

Gruß technikus


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Re: Sechs Millionen Mitarbeiter verzweifelt gesucht

ok. fast

Wann die Globalisierung angefangen hat, da streiten sich ja selbst die Experten drüber. Frag mich mal was einfacheres, aber seit Napoleon glaube ich nicht, sondern seit der Zeit in der fiktives Geld auf grund technologischen Fortschritts in sekundenschnelle um die Welt bewegt werden kann.

Gruß technikus


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