Auswandern - Mein Leben im Ausland:

Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Welchem Umstand ist es wohl zu verdanken, daß in den Medien (speziell: Kurz- und andere Reportagen der privaten TV-Sender) neuerdings verstärkt über gescheiterte Auswanderungsversuche berichtet wird? Ist man "da oben" auch schon dahinter gekommen, daß nicht nur Ungelernte und Taugenichtse das Land verlassen (wollen) und gerade die fehlenden Fachkräfte die Wirtschaft des Landes noch stärker negativ beeinflussen können und werden? Jedenfalls finde ich es erstaunlich, daß die ach so unabhängigen Medien so einseitig berichten...

Vielleicht lassen sich ja einige derer überzeugen, die das Auswandern erfolgreich gemeistert haben, hier mal wieder ein paar positive Askpekte einzubringen?! Ich möchte mich jedenfalls nur schwer bis gar nicht an die Idee gewöhnen, daß jeder Gedanke ans Auswandern (bzw. Umsiedeln, solange das Ganze innerhalb der EU-Grenzen stattfindet) pure Zeitverschwendung ist!

In diesem Sinne und der Hoffnung auf umfangreiches Feedback grüßt

Thomas

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Carpe diem

Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Wir sind jetzt bald 2 Jahre in den USA und bereuen den Schritt in keinster Weise.
Klar, hätten wir einiges besser machen können, aber es hält sich echt im Rahmen. Die Steinchen auf unserem US-Weg waren wirklich zu bewältigen.
Als wir hier ankamen, hatten wir keine Wohnung, keine Jobs, keine Credit-History, keine Freunde, aber nen Container aufm Weg , was sich aber alles ziemlich flott änderte.
Daher kann ich nur sage: Wir würden es immer wieder tun!

Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Hallo Thomas,
wir sind jetzt 3 Jahre weg von Deutschland, haben auch auf verschiedenen Kontinenten gelebt, gut die Schwierigkeiten sind eben sehr unterschiedlich ob es nun Europa ist oder Afrika. Aber wir haben so viel gelernt und Erfahrungen muessen ja nicht immer als negativ aufgefasst werden. Die Schwierigkeiten die man aber in Deutschland hat , dazu hoert man leider nichts. Daher pfeiffe ich auf solche Reportagen, denn erstens zaehlt schon alleine der Mut zu haben aus diesem Jasagerland was sich noch Deutschland nennt zu gehen. Was will man auch mit sochen Menschen die zu allem zu feige sind. Klar gibt es bei jedem Neuanfang eine Umstellung, und wer eben nach einer Zeit merkt , eben das falsche Land ausgesucht zu haben , hat wenigstens den Mut dazu gehabt.
Das andere die keinerlei Ahnung haben darueber schlecht reden ist, einfach.
Ich glaube dass durch die manipullierten Medien die Buerger dazu gebracht werden , eben in Zukunft keine eigene Entscheidungen was Auswanderung betrifft zu treffen.
In Deutschland war das Leben auf jedenfall schwieriger, zumal wir zuerst unsere Eigentumswohnung verkaufen mussten . Heute sind wir sehr froh das wir alles los sind, d.h. die Dinge die uns die Medien einreden haben zu muessen wie z. B. eine Immobilie.
Zur Zeit leben wir in Spanien , ein Haus/Wohnung wuerde ich auch dort niemals kaufen, die Qualitaet ist zum grossen Teil so schlecht und die Preise sind schlichtweg ueberteuert, also fast wie in DL.
Und wozu brauche ich das eigentlich ist die Frage, denn Sicherheit gibt es nirgends . Auch kein Staat , keine Versicherung oder sonstwas ist sicher. Es wird Zeit das die Koepfe der Menschen wieder frei werden oder bzw. mache Deinen Geist frei.
LG Franjou

Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Jedes Land hat wohl seine Vor- und Nachteile - und es hängt bestimmt auch sehr von einem selbst ab, was man nun als Vor- und was als Nachteil ansieht.
Ich bin vor ca. drei Jahren nach Finnland ausgewandert (nachdem ich hier 1 Jahr als Austauschstudentin verbracht habe). In der Zeit habe ich sowohl viel Schönes erlebt als auch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Ich bereue es jedoch nicht, Deutschland den Ruecken gekehrt zu haben. Ob ich jedoch dauerhaft hier bleibe, weiss ich jedoch auch noch nicht - das wird sich zeigen.

Auswandern und die verschiedenen Phasen, die man durchläuft sind von einigen Leuten in eine Art "wissenschaftliches Modell" zusammengefasst worden. Hier gab es ein paar Vorträge darueber.

Falls ich mich nun richtig erinnere, waren das zuerst die "Honeymoon Phase" (alles ist neu, toll, scheint viel viel besser zu sein als im Heimatland, die Zukunft ist offen und man geniesst das Leben in vollen Zuegen). Darauf kommt der Kulturschock (Sprachprobleme fallen ist Gewicht, man hat Probleme mit der anderen Mentalität der Leute und es kommt zu Missverständnissen, man bekommt Sachen nicht so auf die Reihe, wie man sich es erträumt hat, ...). Der Kulturschock mag nach einigen Monaten kommen, bei anderen nach einem Jahr. Manche bringt er zum Verzweifeln, andere werden damit fertig. Nach dem Kulturschock beginnt dann die dritte Phase, die Eingewöhnung (Erlernen der Sprache, man findet Freunde und baut sich ein soziales Netz auf, man findet einen Job, gewöhnt sich ein).

Ich halte generell nicht so viel von solchen Schemen, in die man Leute zu pressen versucht - doch erstaunlich viele meiner internationalen Bekannten hier (und ich ebenfalls) haben mehr oder weniger diese Phasen durchlaufen.
Es mag also auch gut sein, dass Leute halt in Interviews hauptsächlich ein bestimmtes Bild vom Auswandern geben - je nach der Situation - oder Phase -, in der sie sich gerade befinden. Kaum ein Reporter macht sich vermutlich die Muehe, einen Auswanderer ueber mehrere Jahre zu begleiten und bekommt deshalb leicht nur die Anfangsschwierigkeiten mit.

Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Das sehe ich auch als Hauptproblem, nur denken die meisten der (potentiell vielleicht am Auswandern interessierten) Konsumenten dieser Berichte da erstmal nicht dran und sehen halt nur: Auswandern läuft in 9 von 10 Fällen schief (die Quote jetzt mal so in den Raum geworfen). Im Stern habe ich neulich das ganze Gegenteil erlebt, da wurde einmal mehr recht objektiv über einige Auswanderer berichtet, die den Sprung schon vor längerer Zeit gewagt haben. Aber nun lesen ja die wenigsten RTL II-Zuschauer den Stern...

Beste Grüße,

Thomas



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Carpe diem...

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Carpe diem

Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Hola Thomas,

Deine Quote von 1:9 ist definitiv viel zu schlecht.

Der überwiegende Teil der Auswanderer sind aktiv/initiativ, gut gebildet, viele können auf Investitionskapital zurückgreifen. Díe alte Auswanderungsweisheit heißt: die Besten gehen zuerst. Darum sind die meißten Auswanderer auch relativ erfolgreich in ihrer neuen Heimat (und wären es oft auch in Deutschland, wenn man sie denn lassen würde). Dann hängt die Erfolgsquote auch von dem Zielland ab.

Ausgesprochene Ausssteiger-Ziele ziehen natürlich Leute an, die von der großen Freiheit ohne Geld, Wirtschaft, Druck, Zwang träumen. Die scheitern dann oft schon beim ersten Zahnschmerz der ohne Bezahlung der Arztrechnung leider nicht weggeht oder wenn sich Nachwuchs anmeldet.

In Ländern wie USA und Kanada, wahrscheinlich auch in Australien und Neuseeland, kann man die freiwilligen Rückkehrer für Deutschland sicher eher mit der Lupe suchen (1-max.5%?). Diue Leute, die auf die Kanaren ausgewandert sind, haben meistens nur einen Grund wieder nach Deutschland zurückzugehen: wenn man altersbedingt Pflege braucht. Leider gibt es hier noch kein gutes Angebot speziell für Deutsche. Aber vielleicht ergreift ja mal ein Fachmann/eine Fachfrau die Initiative.

Saludos de las Islas Canarias
Colon (Bill)



Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt: Ich meine, die Darstellung in den Medien (und hier wieder insbesondere derjenigen, die mit reißerischen Nachrichten und Schlagzeilen ihr Geld verdienen) der gelungenen gegenüber den mißglückten Auswanderungen zeigt diese Tendenz (kann auch 2:8 oder 3:7 sein... )

Ich will doch in unser aller Interesse mal stark hoffen und annehmen, daß die Wirklichkeit anders aussieht...!

In diesem Sinne grüßt

Thomas



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Carpe diem...

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Carpe diem

Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Hola Thomas,

Auswandern wird in Deutschland traditionell - gelinde gesagt - kritisch gesehen.
Auswanderungsberatung war in Deutschland vor noch nicht allzulanger Zeit eine mit Haft bedohte Straftat,
der brave Deutsche "bleibt im Land und nähret sich redlich" (Umkehrschluß: Auswanderer sind unredlich)
und es ist schon ein Unterschied, ob man mit dem positiven Bewußtsein eines weltumspannenden Commenwealth aufwächst oder ob man geistig an Scholle, Blut und Boden ausgerichtet wird. Die Presse nutzt das natürlich, indem sie die daraus resultierenden Neid-und Mißgunstkomplexe der daheimgebliebenen "treudeutschen" Auswanderern gegenüber bedient. Hund beißt Mann ist eben keine Schlagzeile.

Saludos de las Islas Canarias

Colon (Bill)



Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Zwischen-Info........

Nur mal angemerkt, wir haben hier kuerzlich einen Dr.-Ing. (35) der RWTH Aachen angestellt.
Und wie Ihr wisst, ist die RWTH definitiv eine der ersten Adressen in D'land im Maschinenbau.
Nun kriegt er hier deutlich weniger Gehalt als er in D'land in Euros ziehen koennte, frage ich, warum er das macht, sagt er......:
"War mir egal, nur weg aus D'land."

Darauf einen Bommerlunder.....


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Sex is like air. It’s not important unless you aren’t getting any.

Re: Stimmungsmache in den Deutschen Medien

Ach nee, über "Good Old Germany" ablästern und herziehen, aber die wohlfeilen Spirituosen und sonstigen Luxusgüter (ich hab' da 'nen Daimler-Cabrio in Erinnerung...) in höchsten Tönen preisen - welch' schamlose Doppelmoral...!

Darauf ZWEI Bommerlunder!



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Carpe diem...

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