Wenn ein Geschäftsinhaber in Deutschland seine Tageseinnahmen am Abend zur Bank bringt, ist er auch gefährdeter als ein Angestellter, der von seinem Job nach Hause kommt... wie ist das, übertragen auf Peru??
Genauso. Wenn man mit der großen Geldtüte durch die Gegend läuft (Aufschrift: Vorsicht, Geld) und um sich schaut, wie jemand der unter Verfolgungswahn leidet, dann fällt man wohl auf. Ich habe letztes in der BCP jemanden gesehen, der wohl rund 200 000 Soles auf sein Konto eingezahlt hat - Kleidung: Gummistiefel, schmutzige Hose und Hemd, altes Baseballcap.
Zitat: ichumanta
Die Frage ist einfach, gewöhnt man sich an diese Umstände, oder steigert sich das Unwohlsein?
Wer unter Deinen Symtomen leidet, gewöhnt sich da nicht dran. Glaube eher, wenn man nicht mit einer gewissen Selbstsicherheit und gesundem Menschenverstand an so eine Sache herangeht, soll man es lieber bleiben lassen.
Zitat: ichumanta
Wie reagiert man, wenn dann doch mal was passiert? Schafft man sich dann auch eine Waffe an und jagt dem nächsten, der vielleicht nur nach dem Weg fragen will, eine Kugel in den Kopf...?
Regel Nummer eins: Leben und Gesundheit gehen vor Auto und Geld. Das mit der Waffe ist immer so eine Sache - wer nicht damit umgehen kann, macht Fehler. Ausserdem, wenn es mehrere Räuber sind, hat man ihnen mit der Waffe noch einen kleinen Bonus gegeben ... und steht nächstes Mal vielleicht vor seiner eigenen Waffe.
Zitat: ichumanta
Alles in allem bin ich, trotz relativ guter Geschäftsaussichten, sehr am Zweifeln, ob ich mich all dem aussetzen möchte...es hat in meinen Augen auch eine Menge mit Lebensqualität zu tun...
Nun, wie es in einem Film mal hieß: "Angst machen Seele kaputt" - die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen. Wenn Du Dich traust, dann traust Du Dich eben und wenn nicht, eben nicht. Mir stellt sich immer die Frage, ob das Ergebnis den Aufwand wert ist. Will sagen, ob der Verdienst hoch genug ist, um ein Risiko einzugehen. Von nix kommt nix. Was die übliche Bezahlung angeht: Wenn man die richtigen Geschäftspartner findet, geht das auch mit Schecks (z.B. Cheque de Gerencia) oder wenn man sich mal kennt mit Überweisungen. Der Trend geht in Peru mittlerweile vom Bargeld weg. Tschüss und alles Gute, noch einmal holzhiasl
Wer allein arbeitet, addiert. Wer zusammen arbeitet, multipliziert.
Re: Auswandern und leben in Peru...
Hola ichumanta,
Zitat vom 07.06.08 gibt es in diesem Forum Leute die in Peru leben und arbeiten? Ich wäre an deren Erfahrungen sehr interessiert! Wo lagen die Schwierigkeiten? Was sind die grössten Unterschiede zwischen Mitteleuropa und Peru? Was gilt es besonders zu beachten? Wie beurteilt Ihr die politische Lage, die Sicherheitslage? Was ist angenehmer als in Europa?
Que amable, daß du nun mit ein paar mehr Details deine tatsächlichen Befürchtungen bezüglich deiner Unternehmung offenlegst. Hombre, von deiner Tätigkeit hängt deine Existenz in Peru ab, richtig? 10TSoles sind der Jahresverdienst eines normalen Durchschnittsverdieners. Es gibt hier viele Menschen, die damit ein ganzes Jahr über die Runden kommen müssen. Kannst du es wirklich jemand verübeln, nach so viel cash zu schielen? Deine Bedenken bestehen doch völlig zurecht!!! Bis jetzt habe ich hier in Peru nur nette Mitbürger kennengelernt. Klar gibt es hier auch Halunken, die dir dein Geld auf biegen und brechen abnehmen würden. Also ich kontrolliere mich schon, wenn ich 60 Dollar vom Automaten hole, nicht unbedingt wegen dem Geld, eher wegen meiner Visacard. Die trage ich aber nur bei mir, wenn ich diese auch brauche. In deinem Fall würde sich anbieten: a) über ein Sicherheitskonzept nachzudenken oder b) wie holzhiasl richtigerweise angedacht hat, bargeldlos zu verfahren
Re: Auswandern und leben in Peru...
Zu allererst: Habt vielen Dank für Eure Antworten und Bemühungen !!!
Am 07.06.08 war nocht nicht so klar, was wir genau machen möchten. Die Recherchen der letzten Monate ergaben aber, das ein Fischgrosshandel mit ausreichend Transportkapazität (Markt- und Warenkenntnisse vorausgesetzt), rentabel sein kann. Etwas Glück gehört natürlich auch dazu, da Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen.
Bei meinem letzten Aufenthalt in Peru im Nov./Dez. 08 sollte eben der ,,Feinschliff'' erfolgen. Dabei wurde klar, das ich ein Risiko offensichtlich unterschätzt hatte: Die Sicherheitslage!
Im Fischgrosshandel ist Barzahlung, und nur Barzahlung üblich! Beim Einkauf direkt vom Kutter auch schon mal Vorkasse! Wenn 2- 4 Tonnen Fisch in Boxen zu je 25 kg verkauft werden, akzeptieren die Peruaner zumindest, nur Bares. Wohl aus guten Gründen !? Die '' Bewaffnung'' der LKW's habe ich eben auch erst zu dem Zeitpunkt bemerkt, als ich den ersten geliehenen selbst gefahren bin...daraus ergaben sich dann eben Gespräche über Sinn und Zweck derselbigen...
Re: Auswandern und leben in Peru...
Hallo ichumanta,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Schade, daß Du schon wieder abgereist bist. Wir hätten miteinander sprechen können, wäre sicher interessant gewesen. Trotzdem würde ich an Deiner Stelle das Spiel noch nicht als verloren ansehen. Es kommt immer auf die richtige Strategie an. Auch die Peruaner kochen ihren Kaffee mit Wasser. Solange Du einen Tick raffinierter bist als Deine Widersacher, haben eben andere das Nachsehen. Das Leben an sich ist wie ein Schachspiel. Wer weit vorausdenkt, hat gute Chancen das Spiel zu gewinnen Viele Grüße thoni
Re: Auswandern und leben in Peru...
Hallo Werner50,
möchte mich mal bei Dir erkundigen, ob Dein Hilferuf vom 14.12.08 noch aktell ist. Paita ist ja nicht Lima, aber ich könnte mich ja mal in Callao beim Zoll erkundigen, um relevante Info`s für Dich an Land zu ziehen sind? Wer weiß, vielleicht habe ich ja auch noch mal selbst einen Container zu packen???
Sommerliche Grüße nach Deutschland thoni
Re: Auswandern und leben in Peru...
Hallo thoni,
vielen Dank für deine Anfrage (Hilfsbereitschaft). Ja, meine Fragen sind noch Aktuell, obwohl wir über einen Bekannten in Piura Kontakt zu einem Deutschen Rechtsanwalt aufgenommen haben bzgl. Firmengründung und der damit verbundenen Einfuhr eines Containers mit Umzugsgut und Inventar für unsere Firmengründung. Der Anwalt hat seine Kanzlei in Trujillo. Er macht einen sehr netten Eindruck, ich habe mit ihm ein längeres Telefon-Gespräch geführt.Nun noch zu dir : Bist du zur Zeit in Lima ? Wolltest du soweit ich mich erinnern kann nicht auch mit deiner Familie nach Piura ziehen ?
Saludos,
Werner50
Re: Auswandern und leben in Peru...
Ich kann mich holzhiasl nur anschließen. Zwar kenne ich Südamerika nicht, aber hier in Namibia kommen auch viele Touristen mit viel zu viel sichtbarem Geld an. Und dann wundern sie sich, daß ihnen die locker von der Schulter baumelnde Kamera gestohlen wird. Ich frage mich manchmal, wie man so dumm sein kann, es den Dieben so leicht zu machen.
Dennoch ist die Kriminalität hier in Namibia trotz riesiger Unterschiede zwischen reich und arm viel geringer als in Deutschland. Man fühlt sich hier ausgesprochen sicher. Ich bin in der ganzen Zeit, in der ich hier wohne, noch nie überfallen oder beraubt worden. Nur als einmal meine Garage stundenlang offenstand ist ein Fahrrad und sind Werkzeuge daraus gestohlen worden, aber das war meine eigene Schuld bzw. die Schuld des Hausbesitzers, der es den Dieben so leicht gemacht hat. Ansonsten ist nie etwas passiert.
Aber wenn ich manchmal die sorglosen und angeberischen Touristen so sehe die Männer mit ihren Kameras und goldenen Uhren und dicken Brieftaschen, die sie offen herumzeigen, und die Frauen mit wer weiß wieviel Schmuck umgehängt, dann wünsche ich ihnen geradezu, daß sie bestohlen werden, denn so verhält man sich einfach nicht als Tourist in einem zumindest teilweise armen Land.
Auf jeden Fall passiert hier sehr wenig, und wenn ich manchmal so die täglichen Meldungen aus Deutschland lese, bin ich schon froh, daß ich nicht mehr in einem so kriminellen Land wie Deutschland leben muß. Aber auch diese Meldungen verfälschen natürlich das Bild, denn solange ich in Deutschland gelebt habe, ist mir auch nie etwas passiert.
Wenn aber einmal, ein einziges Mal, in der Zeitung steht, daß in Namibia jemand erschossen wurde, dann schreien alle, obwohl das hier wirklich die Ausnahme ist. Man hört zwar öfter mal nachts Schüsse, aber es passiert nicht viel. Das ist mehr so Imponiergehabe einzelner besoffener junger Männer.
Auf jeden Fall sollte man sich einfach den Landessitten anpassen. Seine weiße Hautfarbe kann man hier in Afrika natürlich nicht verstecken, und für die meisten Schwarzen sind alle Weißen grundsätzlich "reich", aber das heißt noch lange nicht, daß alle Weißen ständig überfallen werden. Im Gegenteil, die meiste Kriminalität findet unter den Schwarzen statt, da beklauen die Leute ihre Nachbarn manchmal. Aber meist auch nur, wenn der andere von einem anderen Stamm ist. Der "Tribalismus", also das Stammesbewußtsein, ist eines der größten Probleme hier. Sobald jemand von einem anderen Stamm ist, ist er eben kein Nachbar mehr und kein Bruder, sondern ein Fremder, selbst wenn alle den namibischen Paß haben. Sie betrachten sich aber nicht unbedingt als Namibier, sondern eben als Ovambo, Herero, Nama oder Damara. Und da kommt es öfter mal zu Auseinandersetzungen. Aber auch das ist eher harmlos, wenn man die Auseinandersetzungen in Deutschland zwischen Russen, Albanern, Türken, Chinesen und was weiß ich noch alles in Betracht zieht.
Es ist eben immer eine Frage des Gesichtspunktes. Wenn man andere Länder als Deutschland als grundsätzlich gefährlich einstuft, ist das so sicherlich nicht richtig.
Re: Auswandern und leben in Peru...
In diesem Faden geht es aber um Südamerika, speziell Peru. Namibia und das südliche Afrika hat doch eine eigene Plattform !?
Mein Wissen über Namibia ist begrenzt. Enge Verwandte haben eine Weile dort gelebt. Kriminalität war da nie so ein Thema. Ganz anders war das, in der Zeit, die sie in Südafrika verbrachten...
Wie genau das alles in Deutschland ist, weiss ich auch nicht, ich lebe in der Schweiz! Sicherheit ist hier kein grosses Thema- den Menschen geht es überwiegend gut, sie lassen andere in der Regel in Ruhe !
Ich halte mich auch nicht für übertrieben ängstlich, eher für realistisch und verantwortungsbewusst. Mit mitte 40 verfüge ich noch über keine Rente, auch mein Erspartes reicht nicht aus, die nächsten 20 Jahre zu überstehen. So werde ich wohl oder übel auch in der Fremde meinen Lebensunterhalt durch Abeit verdienen müssen. Eine Möglichkeit dazu meinte ich gefunden zu haben, ...und nun stellt sich heraus, das Gewaltverbrechen in dieser Branche nichts ungewöhnliches sind...das hatte ich unterschätzt!
Re: Auswandern und leben in Peru...
Hallo alle an der Auswanderung Interesssierten Ist es euch schon aufgefallen das es eigentlich egal ist wo man sich befindet? Mensch ist Mensch ob Schwarz oder Weiss; wer es einem Dieb zu leicht macht wird bestohlen egal ob in kapstadt oder in Freiburg. Afrikanische Bettler sind gleichzusetzten mit Deutschen oder Suedamerikanischen. Die Mentalitaet ist die gleiche.
Selbst Beamte, Politiker sind da nicht ausgenommen. Gleiche Mentalitaet. Das ist mir so im Fazit herein eingefallen. Gute Menschen gibt es ueberall, nur halt wenig.
du hast es mit ein paar Sätzen auf den Punkt gebracht. Ich wäre mit meiner Familie schon viel eher nach Peru ausgewandert, wenn wir nicht immer wieder die Schlechten Nachrichten (Bekanntenkreis, usw.) aus Peru erfahren hätten. Ich habe Peru in den letzten ca. 12 Jahren ungefähr 6-7 mal, für mehrere Wochen bereist. Mir ist nie etwas passiert, es gab zwar 2 kleine Vorfälle, war aber nicht der Redewert. Ich lebe nun seit 51 Jahren in Münster und ich verfolge in den letzten Jahren das Geschehen speziell in Münster und natürlich auch in Deutschland. In meiner Heimatstadt (ca. 280.000 Einwohner) hat man seit Oktober 2008= 12 Tankstellen überfallen und ausgeraubt.Körperverletzungen haben laut Statistik in Münster von 2007 auf 2008 um 80% zugenommen. Einbrüche sowie Handtaschendiebstahl usw. kann ich jeden Tag in der Zeitung lesen. Für die jenigen, die sich nicht sicher sind auszuwandern, ist das unter Umständen eine kleine Hilfe.