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Olivenanbau

Olivenanbau

Mir ist aufgefallen, dass bei der Suche nach "Existenzmöglichkieten" immer an "kleine Penion, Hotel" gedacht wird.
Wie schon an anderer Stelle hier im Forum gesagt wurde, dies ist ein m. E. äuserst schwieriges Geschäft, nicht nur in U.

"Wer nichts wird, wird Wirt ..."

Man sollte vielleicht mal sich nicht in so ausgetretenen Pfaden versuchen.

Olivenöl ist ein Nahrungsmittel, das auf eine stark wachsende Nachfrage stösst, die Böden und das Klima in U. sind sehr geeignet für den
Anbau der Olive.

Warum also nicht Land kaufen und damit beginnen ?

Für eine Oliven-Finca braucht man nicht so viele Ha. wie für Rinder, es genügt schon ein Campo mit 100 - 200 Ha, um einen professionellen Anbau zu betreiben.
Eine sinnvolle Ergänzung wäre eine almazara (Ölmühle).

Ist eine solche Finca mal in Produktion, repräsentiert sie einen grossen Wert und kann nach meinen Erfahrungen auch mal vekauft werden, ohne dass man

grosse Anstrengungen unternehmen muss. Der Produktionszyklus der der Olive ist 20 - 25 Jahre, aber Pflanzungen mit hundert und mehr Jahren sind in

Spanien keine Seltenheit.

Klar, das kostet, aber ein Hotel aufbauen ist auch nicht umsonst und was dann im Hotel kommt ist eine Scheißarbeit, da sollte sich keiner Illusionen machen.

So, gibts hier vielleicht Gleichgesinnte? Auf einen Erfahrungsaustausch, auch über Email würde ich micht freuen.


de Mojacar

(zur Klarstellung: Ich bin noch in der Planungsphase)

Re: Olivenanbau

Die Idee Oliven anzubauen finde ich sehr gut. Mir ist aufgefallen, dass in Uruguay mehrheitlich importiertes Olivenoel verwendet wird, wobei das Einheimische qualitativ ebenbürtig ist. Gefunden habe ich jedoch nur Olivenoel aus der Region Fray Bentos. Ist dies eventuell das einzig mögliche Anbaugebiet für Oliven in Uruguay? Mein Onkel der vor etlichen Jahrzehnten nach Argentinien (Resistencia im Chaco, also nicht allzuweit von Uruguay entfernt) auswanderte, hatte sehr schlechte Erfahrungen gemacht mit Olivenbäumen. Der Grund, längere Nasszeitperioden vertragen diese Bäume nicht. Also achtung diesbezüglich.



Re: Olivenanbau

ich habe schon mal davon gehört, dass der Olivenbaum einen langen Zyklus hat, aber wann trägt er das erste Mal? Willst du jetzt Land kaufen, Olivenbäume pflanzen und in 20 Jahren das erste Mal ernten?


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Re: Olivenanbau

Hi Rudi,

20 Jahre brauchst du und de mojacar nicht auf Oliven Ertäge zu warten, das geht relativ schnell.

https://www.cilento-nationalpark.de/garten.html

Also ab nach Italien einen Container Bäumchen bestellen.
Dann aufs China Moped und in UY passenden Lehmboden ohne Staunässe suchen.

Grüße von gefrorenem Boden und minus 1 Grad.
Berti

P.S. Ich kauf euch ab und zu auch ne Flasche ab, aber nur wenn ihr Bio Anbau macht.



Re: Olivenanbau

Barbara

Resistencia liegt ausserhalb der Anbau-Breiten für die Olive (30° - 40°)

Boden sollte von der Granulometrie "franco - franco arenoso - franco arcilloso" sein. D. h. ein durchlässiger Boden ist von Vorteil. Kein Ton/Lehm.

Moderne Olivenpflanzungen (superintensivo) sind ab 2. Jahr in Produktion und sind in der Ernte mechanisiert.

Olive im 2. Jahr








de Mojacar

Re: Olivenanbau

Macht das ruhig mal! Ich find das immer klasse, was die Leute für Ideen haben.
Ich kenn hier welche, die wollen mit Spargel Millionäre werden, warum nicht auch Oliven?
Leider esse ich weder das eine noch das andere ... wenn ihr Erdbeeren anbauen würdet, Äpfel, Nüsse, oder am besten gleich Nutella, dann wäre ich ein guter Kunde :-)


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Re: Olivenanbau

Hallo De Mojacar,

ich bin in sofern ein Gleichgesinnter, daß ich in ca 2 Jahren mit einem Rinderzucht/weidemast Betrieb der typisch uruguay'schen Art beginnen werde.
Zu Deinen Überlegungen, Forst, nämlich hochwertiges Holz wie Walnuß, Eiche etc könnte auch eine Überlegung wert sein.
Es gibt halt in den ersten 30-40 Jahren keine Einkünfte, ist für jemanden, der generationsübergreifend denkt und plant.
In Uruguay wird das aus genau dem Grunde wenig gemacht, weil hier ja nicht so gerne sehr langfristig geplant wird.
Nicht zu verwechseln das ganze mit Eukalyptus Forstwirtschaft, die eher wiederum auf kurzfristigen Gewinn zum Preis der langfristigen Bodendegenerierung angelegt ist.

Grüße
Peer

Re: Olivenanbau

Hallo Peer,

bei den Oliven hast du beides: Eine excellente Einkommensquelle für dich jetzt und auch für die spätere Generation !

Ich spreche hier nicht von Oliven zum Essen, sondern von Olivenöl, das ein gesundes Produkt ist, von Ernährungswissenschaftlern empfohlen. Die Nachfrage steigt ständig und wir haben hier keinen Weinsee oder Butterberg mit Vermarktungsproblemen.

Land ist noch billig, auch wenn du im andern Thread schreibst, dass es sich fast verdoppelt hat. So kann ein Ha immer noch für 1000-1200 USD im Litoral von U. erworben werden, wo die besten Böden Uruguays sind.
Südamerikaner halten - das Erbe Spaniens - sehr viel von Olivenöl. Es wird täglich von älteren Menschen wie eine Medizin teelöffelweise getrunken. Ein Problem war und ist der hohe Preis der aus der EU eingeführten Öle. Mit neuen Anbaumethoden kann Olivenöl jetzt preiswerter und auch rascher im return of invest für den Investor produziert werden (Argentinien !) Schon interessieren sich die Länder Asiens für das Öl als eine gesunde Alternative zum normalen Sojaöl usw.

Es war klar, dass in einem deutschen Forum bei Nutella-Essern (Sorry Nibeljunge) ich hier keine Begeisterung wecken kann. Man muss in einem Mittelmeerland leben, um zu wissen, welcher Genuss gutes Olivenöl sein kann und dass ein Olivar eine gute Einkommensquelle ist.

Gruss

de Mojacar

Re: Olivenanbau

Hallo De Majocar,

Ja, ich kann mir auch vorstellen, daß Olivenöl geht.
Ist auch eine Thema, daß man in Uruguay seit vielleicht 12 Monaten immer öfter hört.

Eine interessante Frage wäre, warum spanisches Olivenöl in einem Uru Supermarkt etwas aber eben nicht viel teuerer ist als argentinisches.
Und das obwohl Flächen und ARbeitskraft in Ar viel billiger sind.
Sollten die EU Agrarexportsubventionen der Grund sein, wäre das gut Dich.
Würde bedeuten, daß in dem Maße wie sich die EU Subventionen verringern, Mercosuröl konkurenzfähiger werden würde.

Land hoher Fruchtbarkeit, Coneat mindestens 160, im südlichen Litoral, mit vernünftiger Infrastruktur, gibt's nicht mehr für unter US1800/ha.
Ich bin Makler. Also dicht dran am Thema.

Grüße Peer

Re: Olivenanbau

Nun gut, dann werde ich eben mal eine ernsthaftere, wenn auch weiterhin laienhafte Meinung dazu los :-)

Ich bin zum einen der Meinung, dass man erst ein´mal Kontakt haben und Absatzmärkte kennen sollte, bevor man sich auf so ein Abenteuer einlößtz. Abenteuer, weil wie erwähnt erst einmal kräftig investiert und dann Jahre lang gewartet werden muss, bis mal was bei rumkommt.

Der ha für 1000 Dollar - ein bis zweihundert braucht man? Sagen wir mal 100. Das macht zum Einstand 100.000 Dollar. (bei Peer sind das 180 000 Dollar plus Makler / Notar etc ...)

Was kostet der aus Baum? 10 Dollar? Wieviele Bäume braucht man pro ha? 50? 500 Dollar mal 100 ha sind 50 000 Dollar und die Pflanzen sind noch nicht in der Erde.

Was mag die Erschliessung des Geländes kosten (man muss ja durchkommen)? Sagen wir mal Glück gehabt, das Gelände ist perfekt. Bewässerung? Auch Glück gehabt, es regnet immer ausreichend, weder Leitungen noch Tanks noch Brunnen, nichts nötig.

Sind also nur 150 000 Dollar die MINDESTENS 2 bis 3 Jahre erst einmal nichts einbringen. In der Zeit muss man wohnen, essen etc und damit die Zahlen schön rund bleiben sage ich jetzt einfach einmal, dass man um Oliven anzupflanzen erst einmal 175 000 Dollar haben muss. Was, wenn die Bäume nicht 3 sondern 5 Jahre brauchen? Was wenn es in einer Trockenperiode einen Brand gibt, die Ernte mau ausfällt oder oder oder ... vielleicht noch mal 30 000 in Reserve haben, macht 205 000.

Apropos Ernte, wir müssen ja alles auch irgendwie einsammeln und los werden. LKW? Lagerhalle? Maschinen (wenn man fertiges Öl anbieten will), Rezepte, Zusatzstoffe ?? Wer kauft das nun, wo verkauft man es, Export? Einfuhrbestimmungen, Zölle, Koningente, Transport, Verpackung, Arbeiter und Angestellte, Versicherungen, Steuern, Arbeitgeberverpflichtungen, Lohnfortzahlungen ... muss man in den ersten 3 Jahren ohne Einnahmen Leute bezahlen oder wachsen die Pflanzen von alleine perfekt heran? Besser noch mal 20 plus 10 .... ok, insgesamt ca 250 000 Dollar.

Wie ergiebig sind die Bäume eigentlich? 5000 Bäume - was werfen die denn so ab? Und wieviel Öl bekomme ich darausgepresst? 10 Flaschen pro Baum? Hab leider selbst kein Olivenöl gekauft, aber 100 Peso kostet das bestimmt (mein Sonnenblumenöl kostet 25). 5 000 000 Peso (200 000 Dollar) Umsatz im Einzelhandel, wie sind die Gewinnspannen da? 20% ? Dann wäre der Umsatz wenn man das fertige Produkt selbst herstellt und liefert (ohne Zwischenhandel!!!) etwas über 165 000 Dollar im Jahr...

... ich könnte stundenlang so weitermachen



Und jetzt, nachdem ich meinen Spass gehabt habe, würden mich mehr Informationen zu den ein oder anderen Aspekten, die ich angerissen habe tatsächlich ernsthaft interessieren. Nicht weil ich mich je in diese Richtung orientieren würde (ich würde tatsächlich eher Nutella importieren), sondern nur weil ich mich frage, ob tatsächlich mal jemand ernsthaft über das Thema nachgedacht hat. Wie konkret wisst ihr denn Bescheid über so etwas? Ich verstehe meinen Beitrag im Übrigen als Versuch eine Hilfestellung zu leisten, also bitte nicht missverstehen!!


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